Wandaufhängung beim Masselaufwerk sinnvoll? Was ist zu beachten?

  • Guten Abend,


    nachdem ich im Sommer einen neuen Dreher angeschafft habe soll nun die Aufstellung optimiert werden. Bisher steht er provisorisch auf einer Ikea TV Bank. Diese ist natürlich klanglich wie qualitativ absolut untauglich und soll demnächst entsorgt werden.


    Genauer gesagt geht es um ein Clearaudio Masselaufwerk. Der Dreher steht auf drei Spikes; die Spikes stehen auf Unterlegscheiben. Die Spikes sind nicht höhenverstellbar, es muss also das Rack bzw. die Wandaufhängung in Waage gebracht werden.


    Ich frage mich nun wie ich am besten vorgehen soll. Der Händler riet mir zu einer Wandbefestigung um Geräte und Plattenspieler völlig von einander zu trennen bzw. abzukoppeln.
    Ich weiß nicht so recht was ich davon halten soll. Kommt es nicht gerade beim Masselaufwerk darauf an einen besonders schweren, resonanzarmen und "toten" Untergrund als Material zu verwenden.


    Falls eine Wandbefestigung überhaupt in Frage käme, welche Möglichkeiten und tauglichen Materialien gäbe es überhaupt?
    Wie würden Alternativen aussehen? Gibt es fertige Systeme oder ist der Selbstbau vorzuziehen?


    Der Dreher wiegt um die 30kg


    Ich danke für hilfreiche Antworten

    Beste Grüße aus Moers
    Armin

  • 1. Dass man den Stand Deines Laufwerks nicht über die Füsse/Spikes justieren könne, erscheint mir sehr exotisch. Bist Du sicher, dass das so stimmt?
    2. 30 kg sind keine besondere Herausforderung.
    3. Dein Laufwerk würde ebenso gut auf einem Rack wie z.B. Solid Steel (bzw. so ein Typ Rack) oder auf einem stabilen Ikea Groland-Tisch stehen können (Optik mal außen vor).
    4. Dein Laufwerk würde auch als "Masselaufwerk" von einer dämpfenden oder federnden Isolation als Stellfläche profitieren.
    5. Auch eine Wandhalterung kann Sinn machen, z.B. bei schwingenden Böden, als Voraussetzung, dass die Wand ausreichend tragend ist.


    Die Frage, welche Aufstellung, hängt meistens von mehreren Faktoren ab:


    1. Platz/Optik (ist statistisch gesehen wohl vor allem anderen bei den meisten die erste Priorität)
    2. Schwingungsverhalten der Aufstellungsumgebung/Reaktion der Komponente
    3. Performance-Optimierung


    Anwendung: wenn Du keine offensichtlichen Probleme mit Deinem Laufwerk durch die gewünschte Aufstellung hast, dann wähle eine Dir gefallende/passende Plattform (Tisch, Rack, Halterung etc.) aus und stelle Dein Laufwerk darauf und dann gehe bis zum Äußersten - - Musik hören!

    Viele Grüsse,
    Mario


    It is good taste, and good taste alone, that possesses the power to sterilize and is always the first handicap to any creative functioning. (Salvador Dali)

    2 Mal editiert, zuletzt von solong ()

  • Mario, die Füße sind in der Tat nicht höhenverstellbar.


    Mein Solution steht auf einer Creaktiv Absorberplatte. Diese wiederum liegt, entkoppelt durch 8 weiche, kleine Räkepucks auf einer "The Rest". Drunter sind 3 höhenverstellbare Spikes. Das Ganze steht auf einem Creaktiv Rack. Mir reicht das.

    Viele Grüße


    Jörg


    Ich höre damit und meine kleine Plattensammlung seht ihr bei DISCOGS.



    2 Mal editiert, zuletzt von Jörg K ()

  • Hallo,


    Laufwerk an die Wand macht auf jeden Fall Sinn!!!
    Schau doch mal beim Ralf Warmer - watec-analog- der baut sowas nach deinen Wünschen ... super stabil und über 4 Spikes höhenverstellbar und - nevellierbar.


    Und das Beste ist der günstige Preis ...


    Mein Rack und die Wandaufhängung für meinen Sperling sind auch von ihm ... kannst ja mal in Galerie schauen oder beim Ralf auf der Seite.


    VG


    Andreas

    Sperling-Laufwerk L2, AT 1503 mkIII mit Phasemation pp-1000, Accuphase C-220 und umschaltbarer Übertrager, Accuphase C-202, DIY-Endstufe, Sony X77ES, Auralic Altair G1, Speaker Heaven Network T1

    2 Mal editiert, zuletzt von comeonfc ()

  • Laufwerk an die Wand macht auf jeden Fall Sinn!!!


    Nicht unbedingt so kategorisch!


    In meiner Wohnung sind die Wände schlechter (leiten Schall) als der Fußboden mit schwerem Rack samt Aufbau.
    Es hängt von den baulichen Gegebenheiten ab.


    Allerdings ist der Hinweis auf die Nivelierungsmöglichkeiten dieser Halterungen offenbar wichtiger, als ich dachte. Dass Clearaudio sowas... :huh:

    Viele Grüsse,
    Mario


    It is good taste, and good taste alone, that possesses the power to sterilize and is always the first handicap to any creative functioning. (Salvador Dali)

  • Hallo,


    Wichtig sind die räumlichen Gegebenheiten,
    wie ist der Fussboden aufgebaut- Holzbalkendecke oder Stahl / Betonboden
    Wände - massiv Stein, Beton, Hohlblock, Poroton, Gasbeton oder Trockenbauwand / Vorsatzschale


    Bei Holzbalkendecken ( meist in Altbauten ) mit Dielenfussboden ist eine Wandhalterung die bessere Wahl, bei Massivdecken mit Fliesen, Laminat, Parkett ist auch ein stabiles Standrack vollkommen ausreichend sofern Du nicht in unmittelbarer Nähe einer Bahntrasse wohnst die das gesamte Haus zum Schwingen bringt wenn ein Zug vorbei fährt.


    Bei den Wänden muss natürlich von vorne herein festgestellt werden ob das Material geeignet ist solche Lasten zu halten, bei Trockenbauwänden ist das ohne zusätzlichen Aufwand ( Wand öffnen und Verstärkungen zur Lastverteilung, zb. Holzbohlen, einbringen ) eher problematisch. Bei älteren Hohlblocksteinen und Gasbeton wäre ich ebenfalls vorsichtig, allzugross ist die Lastaufnahmefähigkeit deser Materialien nicht.


    Ganz allgemein, man sollte schauen welche Art von Schwingungen überhaupt vorhanden bzw problematisch sind und diese dann gezielt neutralisieren, eine massive geflieste Betondecke ist mit unserem 70-110kg Durchschnittsgewicht nicht zum Schwingen zu bringen, wogegen in Altbauten mit Holzbalkendecke und Dielenboden, besonders bei Spannweiten von über 3m, massive Trittschallschwingungen entstehen die eine Wandaufhängung meist unumgänglich machen, gerade bei Masselaufwerken.


    Gruß,
    Uwe

    Gruß,

    Uwe


  • Nicht unbedingt so kategorisch!


    In meiner Wohnung sind die Wände schlechter (leiten Schall) als der Fußboden mit schwerem Rack samt Aufbau.
    Es hängt von den baulichen Gegebenheiten ab.


    ok stimmt auch wieder ... bei mir im Neubau und Stein auf Stein ist die Wand super ...
    VG


    Andreas

    Sperling-Laufwerk L2, AT 1503 mkIII mit Phasemation pp-1000, Accuphase C-220 und umschaltbarer Übertrager, Accuphase C-202, DIY-Endstufe, Sony X77ES, Auralic Altair G1, Speaker Heaven Network T1

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  • Hallo,


    bei Massivdecken mit Fliesen, Laminat, Parkett ist auch ein stabiles Standrack vollkommen ausreichend


    Das habe ich in meinem Hörraum mit Massivboden und Laminat anders erlebt.
    Plattenspieler war ein über 60kg schweres DIY-LW, das nochmal auf ca. 80kg Laufwerkstisch stand.
    Einfacher Test, Nadel auf stehende Platte, LS-Regler auf ca 1-2 Uhr. Dann durchs Zimmer gehen. Deutlich hörbar!


    Erst durch den Einsatz von reichlich Sorbothan (aufgrund des Gewichts des Drehers) wurde es deutlich besser.


    Bei einem anderen früheren Masse-LW mit ca. 30kg war die Wandmontage ein deutlicher Fortschritt (gleiche Gegebenheiten).


    Also entweder Wand oder ordentlich entkoppeln. Ist zumindest meine Meinung und meine Erfahrung.


    LG Frank

  • bei mir im Neubau und Stein auf Stein ist die Wand super


    Heutzutage bestehen Ziegel aber auch mehr aus Luft als sonstwas... :S


    Gruß
    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


    Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt.

  • Armin,


    sehr interessant: Du hast ein Masselaufwerk (welches sich auf einen geeigneten Tisch/Rack befinden sollte ?( ) ... und Du hoerst trotzdem noch "Trittschall" (so im Bereich zwischen 2...3 Hz) wenn auch bei hoher Lautstaerke???


    Diesen Test mach' ich bei meinem Subchassis-Laufwerk (es steht auf einem Rack) auch mal ... und ich werde hier berichten 8o


    Natuerlich reagiert der Tonarm bei einem Subchassis-Laufwerk auch anders zumal er ja auch "vom Fussboden" entkoppelt ist; so gesehen duerfte der Luftschall bei dieser Frequenz wohl kaum eine Rolle spielen (da es der Lautsprecher nicht hergibt) ;)


    Gruss Stefan

    Malerei verwandelt den Raum in Zeit,
    Musik die Zeit im Raum :)


  • Bautechnisch betrachtet fängt Trittschall ab 20 Hz an ......

  • "Trittschall" (so im Bereich zwischen 2...3 Hz)


    Hallo Stefan,


    Wie kommst du eigentlich darauf, dassTrittschall nur Frequenzen im Tieffrequenzbereich beinhaltet?
    Natürlich gibts dabei auch reichlich Oberwellen bis in den Bereich von über 100 Hz.


    Wenn man z.B. aus der Wohnung darüber Trittschall wahrnimmt, ist dieser selbstverständlich im hörbaren Bereich, also über 40 Hz, sonst wäre er ja nicht hörbar.


    In welchen Frequenzbereichen der eigene Boden schwingt ist von Fall zu Fall verschieden.
    Versuche in deinem Raum sind daher nicht so ohne weiteres über tragbar.


    Wandaufhängung ist auch meine erste Wahl, jedoch ist zu beachten, dass man bei den heutigen Leichtziegeln unter Umständen Spezial-Befestigungssystems braucht. Das merkt man spätestens beim Bohren der Löcher.


    Gruß,


    Rainer

  • Wenn es sich um eine Innenwand handelt, würd ich durchbohren und von der anderen Seite den Gewindestab kontern. Trittschal um die 2-3 Hertz, gibt's das überhaupt?

  • Bautechnisch betrachtet fängt Trittschall ab 20 Hz an ...


    Da musst Du aber ziehmlich schnell treten :rolleyes: ... und was sagt die Tonarm-Tonabnehmer-Resonanzfrequenz (im Infraschallbereich) dazu? 8o


    Natürlich gibts dabei auch reichlich Oberwellen bis in den Bereich von über 100 Hz.


    Oberwellen (theoretisch) ja, aber sie haben in der Praxis einen viel geringeren "Pegel": Sonst wuerden Brettspieler wohl nicht funktionieren ;)


    Trittschall um die 2-3 Hertz, gibt's das überhaupt?


    Mess' doch mal die Schritte die Du in einer Sekunde machst ;)


    ... seit die Dinosaurier ausgestorben sind nicht mehr.


    Damals gab's auch noch keine Plattenspieler :thumbup:


    Gruss Stefan

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