Waschen von Schallplatten... Segen oder Fluch?

  • Hi Jürgen,


    Ist schon angeklungen... manche werden halt nicht besser, auch durch zig Wäschen mit verschiedenen Methoden/Mitteln nicht.


    Ich solchen Fällen - habe ich auch schon erlebt, wahrscheinlich hat das jeder Wäscher schonmal - schaue ich mich, wenn mir die Platte sehr gefällt, einfach nach einem weiteren Exemplar um.


    Es gibt ja zum Glück (fast) nichts, was es nur 1x auf der Welt gibt.


    Cheers, Holger

  • Hallo,


    bei der Reinigungsdauer habe ich mich an diesem Beitrag orientiert.


    Optisch sind die besagten Platten in einem sehr guten Zustand (keine Kratzer, kaum Hairlines etc.). Bei Gebrauchtexemplaren weiß man natürlich nicht, wie sie vorher behandelt wurden. Einige der "Pflegefälle" hatte ich mir in den 80er Jahren neu gekauft und da nahmen die Störgeräusche über die Jahre kontinuierlich zu. Als abgenudelt würde ich die Platten jetzt nicht bezeichnen. Gewaschen habe ich bisher eher selten, weil mir die Knosti-Prozedur mitsamt Trocknungszeit einfach zu langwierig war. Aber falls sich die Gelegenheit einer Ultraschallreinigung mal ergeben sollte, wäre ich auf das Ergebnis sehr gespannt.


    Edit: Linkfix

    Gruß
    Jürgen

    Einmal editiert, zuletzt von Juergen ()

  • Fahr zum Händler deiner Vertrauens und sag ihm er soll die Gläss anschmeißen und dann nimmst du einfach mal die 50-60 wichtigsten Alben mit um zu sehen ob es was bringt. Bei der Gelegenheit sagst du ihm auch gleich das er die Bürste bitte auslassen soll :D Falls die eine hat.

    Einmal editiert, zuletzt von swen12358 ()

  • Hi Holger,


    gibt´s einen Link zu deiner cheap thrill Methode?
    Ich hab sie nur noch so ungefähr im Gedächtnis

  • Hi ihr Beiden,


    danke für den flotten Link. :)


    das werde ich nächstes WE mal ausprobieren,
    hab ja alles (der Vorteil wenn man einige Dreher "einfach so" hat) ausser die Küchenrolle :)
    ich werde den SL 1210 MKII nehmen, da kann man den Tonarm gleich liegen lassen

  • Genau wie ich nie auf Super-Niederquerschnitts-Breitreifen auf verchromten Edelfelgen sparen würde, sondern für das Geld lieber mit normalbereiften Felgen und meiner besseren Hälfte zu einem schönen Ort fahre, dort ein nettes Hotel beziehe und es mir ein paar Tage gutgehen lasse.


    Das mach ich auch nicht. Gibt nichts scheußlicheres und prolligeres, als Chromfelgen. ;) Da wäre mir der Urlaub ebenfalls deutlich lieber.


    Du kaufst ausschließlich Neuware? Bezieht sich das auf die Platten?


    Sagen wir zu 98 %.


    und was machst du wenn du ne Platte von 1960/70/80 suchst??? Da gabs ja schließlich noch gute Musik und nicht zu wenig davon!


    Diese Musik interessiert mich nicht. Ich kaufe seit 1986 ohne Unterbrechung Vinyl. CDs habe ich nur von 1989 bis 1996 gekauft. Danach waren sie kein Thema mehr für mich. Musik ist für mich wie ne Zeitung. Sobald sie von gestern ist, interessiert sie mich kaum noch. ;) Gut, das ist übertrieben, aber ich ziehe eine aktuelle Neuerscheinung fast jedem Reissue oder Original aus vergangenen Tagen vor.


    Um aber zum Thema Waschen zurück zu kommen. Es lohnt sich meiner Meinung nach auch bei neu gekauften LPs, diese vor dem ersten Auflegen zu waschen. Daher sind Plattenwaschmaschinen durchaus ein Segen für mich. Hätte ich Geldnot, wäre es aber wohl nach dem zweiten Phonozweig eines der ersten Geräte, das gehen müsste, da man eben auch ohne PWM ganz gut Musik hören kann.


    Bis dann,


    Thorsten

  • Hallo,


    nach ca. 37 Jahren, in denen ich die längste Zeit nicht einmal wusste, dass man Platten waschen kann, habe ich nach zwei Jahren Forenpropaganda ein immer schlechteres Gewissen bekommen. Die meistens diskutierten Geräte klangen aber dermaßen nach Arbeit, dass ich nie Lust aufs Ausprobieren bekam. Ich kenn mich, die Maschine würde nach anfänglichem Interesse schnell in der Ecke landen.


    Dann wurde von der Gläss gemunkelt, und nach längerem Überlegen beschloss ich, einen Jahresurlaub für den guten Zweck zu opfern. Eile tat Not, denn sie sollte viel teurer werden. Ich habe den Entschluss nicht bereut, andererseits würde ich den Effekt nicht dermaßen hoch hängen, und selbst die Folgekosten sind nicht unerheblich.


    Andererseits ist der Aufwand mit der fast vollautomatischen Gläss gering, sodass die Wäsche genauso nebenher geschieht wie die der Kleider. Bei vielen neuen Scheiben, die aussehen, als habe man darauf Bremstests vollführt, ist der Klang nach der Mindestwaschzeit besser, das Aussehen nicht unbedingt. Bei gebrauchten stellten sich manche Verzerrungen, die ich von der Natur her als mechanische Schäden betrachtet hätte, doch als wegwaschbar heraus. Ihren Zweck erfüllt die Gläss also. Die Kosten sind trotzdem nicht ohne, und das erwünschte destillierte (nicht demineralisierte) Wasser gibt es in Paris nur zu Apothekenpreisen um 5€ den Liter und nach stundenlanger Suche (die meisten Apotheken führen es nicht und bestellen ungern, der Großhandel liegt nicht um die Ecke).


    Wenn man den Gesamtaufwand betrachtet und auch so zufrieden ist, dann sollte man sich freuen, dass auch auf ungewaschenen Scheiben so schöne Musik drauf ist. Ich finde Tobias' Eingangsfrage jedenfalls richtig gestellt - diese Art querzudenken und wirklich offen an eine Frage ranzugehen, rumzuprobieren und zu glauben, was man hört, ist mir sehr sympathisch und leider viel zu selten hier.


    Gruß Arnold

    aufhören, wo andere weitermachen

  • und das erwünschte destillierte (nicht demineralisierte) Wasser gibt es in Paris nur zu Apothekenpreisen


    Warum unbedingt destilliertes Wasser? Meiner Erfahrung nach tut es demineralisiertes Wasser genau so gut. Und das lasse ich zum Teil auch über Monate in der Gläss stehen, ohne dass damit etwas Negatives passiert.


    Gruß,


    Thorsten

  • Servus Arnold,

    Ich finde Tobias' Eingangsfrage jedenfalls richtig gestellt - diese Art
    querzudenken und wirklich offen an eine Frage ranzugehen, rumzuprobieren
    und zu glauben, was man hört, ist mir sehr sympathisch und leider viel
    zu selten hier.

    ... ja, definitiv. :thumbup:


    Leider ist aber die Fähigkeit Argumente zu differenzieren und objektiv zu werten oder zu hinterfragen, anscheinend flächendeckend verlorengegangen. Der Beißreflex obsiegt und es ist dem Einzelnen wichtiger, die eigene Allpotenz herauszustellen. Auffällig auch, daß dieser Beißreflex gerade bei Usern mit breitem Erfahrungshorizont und den hochwertigeren Gerätschaften deutlich weniger ausgeprägt ist.

  • Hi,


    abgesehen davon, dass es bei mir zu 98 % zu positiven bis sensationellen (sehr alte gebrauchte Platten) Ergebnissen kommt.....


    Wurde schon erwähnt, dass sich die Diamanten auch darüber freuen und länger leben, wenn sie auf auf eine saubere Platte treffen?


    Grüße
    Andreas

  • Wenn man den Gesamtaufwand betrachtet und auch so zufrieden ist, dann sollte man sich freuen, dass auch auf ungewaschenen Scheiben so schöne Musik drauf ist. Ich finde Tobias' Eingangsfrage jedenfalls richtig gestellt - diese Art querzudenken und wirklich offen an eine Frage ranzugehen, rumzuprobieren und zu glauben, was man hört, ist mir sehr sympathisch und leider viel zu selten hier.


    Nun, niemand bezweifelt, dass auf ungewaschenen Platten schöne Musik drauf ist.


    Nur sollte auch niemand bezweifeln, dass der Genuß dieser schönen Musik noch größer wird, wenn man sie stark nebengeräuschreduziert oder gar nebengeräuschfrei hören kann.


    Und das kann man durch Waschen erreichen. Ob man das braucht oder nicht ist sekundär.


    Von daher ist das "ob" definitiv kein Fluch - wer's nicht braucht, lässt es eben.


    Das "wie" dagegen kann Segen oder Fluch sein.


    Die Eingangsfrage ist in meinen Augen somit etwas unglücklich formuliert.


    Cheers, Holger

  • Moin,
    wer jemals Schallplatten aus den Südstaaten der USA mitgebracht hat,
    weiß warum man ohne Plattenwäsche, händisch oder maschinell nicht auskommt.
    Auch bei großen Mailorder Fa., so wie bei Bananas in Florida, liefen vor Jahren
    2 große Nitty Gritty, damit wurde jede ausgehende Schallplatte vorher gewaschen.

    Gruß
    Wolfgang

  • Servus Wolfgang,


    heftiges Bild ... schwamm die damit abgespielte Schallplatte mit Catrina nach New Orleans oder warum ist die Nadel derart verschmutzt?