Welche Raum-Mikrophone für qualitativ hochstehende Live-Mitschnitte verwenden?

  • Hallo,


    manchmal fühle ich, das die Welt von allen
    guten Geistern verlassen ist, bis auf wenige
    Ausnahmen.
    Ich habe geschrieben, ich werde den Thread nicht kapern.
    Dann folgte - mach ruhig, finde ich interessant - Eintrittskarte.
    Ich habe Digizeug angesprochen.
    Und natürlich werde ich mich als privater Projekt-Mensch nicht
    mit Profis messen. Diese Erfahrung werde ich nie erreichen.


    Und ja, Michl, Du hast recht, mein Zeugs werde ich nicht verkaufen,
    nachdem ich mich einige Jahre damit beschäftigt und damit umgehen
    gelernt habe.


    Welche Prozentualen Anteile auf Digitale und Analoge Medien fallen,
    ist aber sowas von schnuppe, dass diese Diskussion eher aufgepflustert
    auf mich wirkt.


    Tschuldigung, dass ich hier gefragt habe.


    Lieber Michl.


    Vielen Dank für den Hinweis.
    Nach Rücksprache mit Freunden und
    den Blick auf die Finanzen, werde ich
    ein Päarchen bestellen.


    Mit freundlichen Grüßen
    Wolfgang

  • Ciao Wolfgang


    Meine Reaktion war nicht Dir gegenüber gemeint.
    Ich habe auch kein Problem damit, dass Du "Digitales" ansprichst.


    Ich fand nur Beelzebub's Aussage, dass Heutzutage nur noch digital aufgenommen wird, unpassend.



    Gruss Patric

  • Hi Patric,


    das hab ich sehr wohl verstanden und
    ich verstehe es nicht.


    Wenn es z.B. um die Abhöre geht - kein Problem.
    Nur hier - wo ist der sensible Ort.


    Tatsache ist doch, das mit digitalen Medien Umsatz
    generiert wird, wobei Direktschnitte und Senkel Revival
    (in den USA mächtig in die Hose gegangen), für ein
    s.g. auserwähltes Publikum vorgesehen ist. Auch gut.
    Aber davon zu spekulieren, dass ein breitflächiges Analoges
    Revival vonstatten geht, halte ich auf Gund fehlender
    Produktionsmittel für Herstellung und Verbreitung in den
    Medien eher unwahrscheinlich.
    Alles und jedes konzentriert sich auf die Zielgruppe von 15 bis 25,
    die zukünftigen alten Konsumenten. Alles das, was da in Zukunft abgehen wird,
    werden die meisten von Uns, demographisch betrachtet, nicht mehr
    erleben.
    Und wir 'alten Säcke' kaufen natürlich die ganze DirektSchnitt Produktion.
    Na klar werden wir machen.


    Also, wo ist nun das Problem?
    Analog und Digital?
    Prozentanteile?


    Mit freundlichen Grüßen
    Wolfgang

  • Ciao Wolfgang


    Wenn es um's Geldverdienen (Absatz) geht, dann habe ich nur zwei Möglichkeiten.
    Entweder ich bediene die Masse, welche heute digital hört; oder ich bediene die Nische, welche heute noch (oder wieder) analog hört.
    Das Erste scheint lukrativer, nur befinde ich mich dann im Produziermodus, weil ich Produkte generieren muss, welche auch durch die Masse konsumiert wird - die Musik wird zum Produkt.


    Somit sehe ich für mich zwei interessante Gebiete. Entweder ich biete anspruchsvolle Musik in digitaler Form, welche für die Digitalhörenden ist, welche (wegen dem Handling und Mobilität) auf Digital umgestiegen sind. Oder ich biete anspruchsvolle Musik in analoger Form, welche für die Analoghörenden ist. Was dabei auch immer die Messlatte für "anspruchsvolle Musik" sein soll, ist eine andere Diskussion. Ich sage mal, wenn es nicht (oder weniger) um ein Produkt geht, sondern um die Musik selbst. Dabei spielt aus meiner Sicht das Medium Band nur eine Rolle bei der Aufnahme und dem Mastering. Denn wie Du richtig sagst wird das Klientel, welches Musik direkt auf Band (vom Master) haben will, ein sehr kleiner Prozentsatz sein. Ich persönlich vermag das nicht abzuschätzen. Das Medium Vinyl scheint wieder mehr im Kommen zu sein. Nicht nur im angeblichen Qualitätsbereich Audiophil, sondern auch im normalen Massenbereich. Somit kann ich eine analoge Produktion als Vinyl anbieten, oder digital. Das kann dann eine CD sein, oder einfach als Software. Das bedeutet, dass die Aufnahme sehr wohl analog getätigt wird. Nur die Weitergabe erfolgt analog, oder digital.


    Nun stellt sich mir die Frage, kann ich Kleinserien auf Vinyl überhaupt noch komplett analog tätigen und welche Anzahl Exemplare muss ich mindestens pressen lassen, damit das Medium Vinyl nicht zu teuer wird? Hier geht es nicht um den finanziellen Gewinn, sondern darum, dass sich das der Kunde des Auftrages auch leisten kann.


    Sollte die Musik digital verteilt werden, muss ich entweder einen guten Stereo AD-Wandler haben und ggf. eine entsprechende Mastering-Software.
    Oder dieses Prozedere geschieht bei einem digitalen Masteringstudio / beim CD Presswerk, wenn es noch eine CD werden soll. Zweites wäre mir lieber.
    Doch sollte sich herausstellen, dass die analoge Produktion viel öfters digital weitergegeben werden soll, dann kann ich mir auch Ersteres vorstellen.


    Wie sieht es denn hier aus? Welche AD-Wandler bringen genügend Qualität mit sich und würdet Ihr dazu verwenden?
    Welche Masteringsoftware für das Softwareformat werden üblicherweise verwendet?


    Danke und Gruss
    Patric

  • Hi Patric!


    Du stellst hier soviel Fragen zu technischen Details, bzw. die Frage welches Produkt Du kaufen sollst. Ich weiß nicht ob das so zielführend ist.
    Ich weiß auch nicht wie lange Du schon im Recording Bereich unterwegs bist. Vielleicht wäre es gut wenn Du so eine Art tontechnischen Lebenslauf hier einstellen könntest.


    Grundsätzliches und subjektives:
    Es ist verdammt schwer in dem Bereich Geld zu verdienen.
    Die meißten Musiker haben gerade noch soviel Geld, dass sie sich beim Thomann ein Audiointerface samt Cubase LE und eine handvoll Chinamikros kaufen.
    Ich bin niemand, der Analog und Digital so stark trennt. Wichtiger sind ganz andere Aspekte, nämlich die Musik selbst. Du kannst das beste Equipment haben, aber
    wenn die Leute vor den Mikros nicht diesen Gänsehaut Moment schaffen, dann bringt das Alles nichts.
    Warum viele Leute digital aufgenommene Musik verteufeln, liegt auch oft an den schlechten Wandlern der 80iger Jahren und diesen Lautstärkewahn der Amis.
    Wenn ich bei mir eine tolle Band live aufnehme, der Song einzigartig ist und ich ordentliches Equipment habe, so klingt das digital genauso gut wie analog, da bin ich mir sehr sicher.
    Mir persönlich macht es aber viel mehr Spaß über Platte Musik zu hören und außerdem, das ist ganz wichtig, werden die Produktionen auf Platte zum Glück oftmals liebevoller
    produziert und gemastert. Die maximierung der Durchschnittslautstärke ist es meiner Meinung nach was soviele Menschen wieder zum Analogen bzw. Plattenhören zurückbringt.


    Ich habe jedesmal lange Diskussionen weil ich mich weigere die Musik vor dem Brennen des Masterrohlings so stark zu komprimieren. Klanglich wird es dadruch einfach nur schlechter.
    Fakt ist aber, dass dies die Legitimation vieler vieler Masterstudios ist.


    http://www.youtube.com/watch?v=3Gmex_4hreQ


    Ach ja, ich arbeite mit Samplitude und bin sehr zufrieden.



    @uli
    Welche analogen Effektgeräte verwendet Ihr denn?
    Da fällt mir gerade ein EMT 140 ein :rolleyes:

  • Ich habe jedesmal lange Diskussionen weil ich mich weigere die Musik vor dem Brennen des Masterrohlings so stark zu komprimieren. Klanglich wird es dadruch einfach nur schlechter.
    Fakt ist aber, dass dies die Legitimation vieler vieler Masterstudios ist.

    :thumbup: :thumbup: :thumbup: :thumbup: :thumbup: :thumbup: :thumbup:
    LG
    Jean

  • Thomas, was du gerade gepostet hast, kann ich 1:1 unterschreiben. Es ist traurig aber wahr: wenn's nicht komprimiert wurde bis zum geht nicht mehr, klingts nicht, so der Künstler. Es gibt nur wenige vor dem Mikrofon, die da noch mithalten.
    Ach ja, die EMT 140, dann die 240 und die ganzen AKGs BX 10, 15, 20, 25 etc.
    Nicht zu vergessen, die Oxford Spring! Ein oft unterschätztes Hallspiralchen...
    Gemeinsam ist allen : schwer zu bekommen... 8)

    Viele Grüße von Uli - dem Rheinländer:
    hat von nix 'ne Ahnung - kann aber alles erklären. ^^
    Ist Realist und plant Wunder
    ;)

  • Ciao Uli


    Danke für Deine Meinung.


    Ich bin mich theoretisch am Vorbereiten, bevor ich meine Test's mit Material starte.
    Es hätte ja sein können, dass jemand zu den Herstellern / Produkten Erfahrungen hätte äussern wollen und können.


    Habe mich bis vor 10 Jahren auf beiden Seiten des Mikrophons bewegt.
    Als Tontechniker habe ich viel an Konzerten gearbeitet, doch dort wurde das Equipment immer gestellt und ich arbeitete mit dem Material, welches mir zur Verfügung stand.
    Doch dort ging es darum beim Soundcheck so gut wie möglich den Mix hinzubekommen, der gewünscht war.
    Weil das Equipment fast immer ein anderes war, hatte ich leider nicht die Möglichkeit mich darum zu kümmern, wie welches Mikrophon klingt; auch weil ich selten auf der Bühne war.
    Darum kümmerte sich das Bühnen- / Monitoring-Team. Auch war der Ort immer wieder ein anderer und nicht nur die Mikrophone wechselten, sondern die komplette Anlage inkl. Mischpult und Zusatzgeräte. Das hatte zur Folge, dass ich sehr gut hören lernte, um die Settings so vorzunehmen, wie ich es gebrauchte. Bei den PA's und Konsolen war es einfacher für mich, ein gewisses Gefühl zu bekommen - welches mir besser liegt und welches nicht. Meine Erfahrung basiert somit auf verstärkte Konzerte. Dazu kommt noch, dass die Mikrophone, welche dort zum Einsatz kamen, für den Konzertbetrieb waren und so nah wie möglich an den Verstärkern und den Stimmen platziert waren. Also auch ein komplett anderes Einsatzgebiet.


    Bei Studio-Aufnahmen hatte ich oft nur beim Mixdown arbeiten - ebenfalls nur verstärkte Musik. Wenige Stereo Live-Aufnahmen konnte ich tätigen. Dort kamen immer die Mikrophone eines Freundes zum Einsatz, welche über einen Röhrenpre auf eine Revox PR99 MKI gemacht wurden. Dort gab es verstärkte Musik; wo ich immer noch parallel als Tontechniker gearbeitet habe. Somit war das Augenmerk nicht bei der Aufnahme selbst.


    Nun geht es darum, nicht irgendwelches Material einzusetzen, welches ich mittels Zusatzgeräten so verbiegen kann, bis mein Ziel erreicht ist. Sondern es geht darum, dass es nun so authentisch wie möglich daher kommt, respektive aufgenommen und reproduziert wird. Das heisst, so wenig wie möglich (und so viel wie nötig) verändert wird / werden muss. Hierbei handelt es sich um rein akustische Musik. Kleine Ensembles - mit und ohne Gesang. Vielleicht auch mal noch ein kleiner Chor. Auftritte finden oft in kleinen Kirchen statt, oder in kleinen Säälen. Manchmal auch draussen.


    Mir ist bewusst, dass hier das Klientel sehr klein ist - ich eine Nische bedienen werde. Doch genau darum geht es mir.
    Klientel ist z.T. bereits vorhanden, respektive interessiert. Weil es sich hierbei einerseits um ein Hobby von mir handelt und andererseits nur um einen Teilbereich meines Unternehmens, muss es auch kein Geld abwerfen. Nur mein Aufwand (die Zeit) und eine kleine Armotisation der Investitionen muss gedeckt werden; was nicht wirklich ein Problem ist. Das Geld verdiene ich in einem anderen Bereich. So kann ich es sogar ein wenig querfinanzieren. Nur so ist es mir möglich, hier meinen Weg zu gehen und mir das Klientel zu suchen, welches ebenfalls auf diesen Weg wert legt.


    Hoffe, damit ein wenig Licht ins Dunkel gebracht zu haben.
    Deinen Ausführungen kann ich ebenfalls nur zustimmen - genau so läuft es im Audiobusiness. Mitunter einer der Gründe, weshalb ich mich vor ca. 10 Jahren davon verabschiedet habe. Doch nun habe ich die Möglichkeit es so anzugehen, wie es für mich stimmt und somit auch Ausschau für das passende Klientel zu halten.


    Lieber Gruss
    Patric

    Einmal editiert, zuletzt von patricjoss ()

  • Vor kurzem hat Du mir eine Rüger verpasst wegen meiner Aussage über digitale Aufnahmen und mich gebeten beim Thema zu bleiben, wir seien hier in einem Analog Forum!?
    Und schon willst Du einen Tipp für ne digitale Aufnahme und Schnitt Software, wie passt das denn zusammen
    Nichts für ungut aber ??????.
    Gut, die gebräuchlichsten sind ( ich hoffe ich bekomm jetzt nicht wieder Ärger)
    Avid ProTools, Adobe Audition, Apple Logic (nie neue ist nicht gut und wird auch die letzte Version des Programms sein) Cubase. die liste ist nicht vollständig.


    Und zum Thema Wandler kann ich vollgendes sagen:


    Mytek, emm Labs oder RME (auch nicht vollständig)


    Aber um dein Nieschenklientel zu bedienen, mußt du noch einen großen großen Sack mehr Geld auf den Tisch knallen und ich bezweifen, das du es schafft überhaut deine Unkosten zu decken.
    Oder was meinst du warum viele bekannte Studios in Amerika schließen?


    Grüße

    3 Mal editiert, zuletzt von beelzebub ()

  • Vor kurzem hat Du mir eine Rüger verpasst wegen meiner Aussage über digitale Aufnahmen und mich gebeten beim Thema zu bleiben, wir seien hier in einem Analog Forum!?

    Du scheinst mir zu undifferenziert zu sein. Ich habe nicht generell auf Deine Aussage reagiert, sondern darauf verwiesen, dass so, wie Du es getan (geschrieben) hast, es nichts bringt.
    Das Schwierigste an Deiner Aussage war, dass Du von "Man" gesprochen hast - also von einer unqualifizierten grossen Menge, welche gleichbedeutend ist mit Alle. Wie Du siehst, bin ich trotzdem auf Deinen Input eingegangen; was dazu geführt hat, dass wir darüber sprechen, dass für mich eine Aufnahme sehr wohl analog erfolgen sollte (Konsole und Recording). Doch das Thema beim Endmedium analog sowie digital sein kann. Also in diesem letzten Punkt habe ich Dir zugestimmt. Doch bei Deiner Pauschalaussage, dass man heute eh nur noch Digital aufnimmt, würde ich erneut reagieren. Aber auch nur, weil ich das Thema eröffnet habe und ich einen Weg für mich und mein Klientel suche. Ansonsten hätte ich entsprechend sanfter reagiert - wenn überhaupt.


    Es gibt bei uns Musiker, welche genau diese semiprofessionelle Linie fahren wollen. Ich kann mir vorstellen, dass je nach Aufnahme auch ein professionelles Masteringstudio zum Zuge kommen kann (Analog, wenn es um Vinyl geht und Digital, wenn es um CD / SW geht). Weil ein professionelles Masteringstudio selbst aufzubauen wäre ja nur die eine Seite der Medaille. Die Fähigkeiten dazu muss ich auch noch haben, oder erarbeiten. Deshalb orientiere ich mich genau auf den Markt, den es hier auch gibt. Stereorecording von semiprofessionellen Ensembles und ggf. ein semiprofessionelles Mastering, welches ich anbieten kann. Sollte meine Masteringqualität nicht reichen, kann ich immer noch ein Masteringstudio empfehlen.
    Verstehe mich bitte nicht falsch, ich bin für kritische Aussagen offen, doch dann bitte in direkter, ich-bezogener Form und aufgrund von Erfahrungen. Was die anderen tun, interessiert mich nicht wirklich. Mich interessiert, was Du tust und weshalb?


    Ich hoffe, wir können hier die Diskussion in einem guten Sinne weiterführen und danke Dir für Deine Tipps bezüglich AD-Wandler und Master-SW für den Mac.
    Das Adobe Audition habe schon und damit werde ich mal testen.


    Gruss Patric

    Einmal editiert, zuletzt von patricjoss ()