Tonabnehmer für Dual DTJ 301

  • Einen wunderschönen guten Morgen :)


    Ich habe gestern meinen neuen Plattenspieler, den Dual DTJ 301 bekommen. Die nadel die drauf war, war die absolute Frechheit :D Glücklicherweise hatte ich mir vorab schon eine ATN3652E Ersatznadel mitbestellt, welche den Klang doch deutlich verbessert :)

    Auf kurz oder lang möchte ich jedoch auf etwas höherwertiges umsteigen. Mit dem Plattenspieler bin ich soweit mehr als zufrieden (hatte bereits zwei andere Modelle davor, welche aber beide postwendend zurückgeschickt wurden).
    Jetzt zu meiner Frage, welches System würde sich für mich eignen?
    Ich wollte zwischen 100€-200€ für ein System ausgeben. Primär höre ich Hip Hop mit meinem Dreher.
    Vielen Dank im Voraus :)


    Gruß
    Pangl

  • Guten Morgen!


    Was mir in der Preisklasse ganz gut gefällt:


    - Shure M97xe, den "Besen" mag man, oder auch nicht. Ganz praktisch bei etwas welligen Platten, da der Stabilisator etwas dämpft. (ober-)bassbetont und mit leichter Höhenangebung - Shure eben. Bei mancher Schallplatte ist das sogar ganz nett...
    - AT120E, ziemlich neutral, gute Auflösung
    - Ortofon OM20, aufrüstbar mit Nadel 30 (oder 40) - wobei man bei dem China-Dual wohl andere limitierende Faktoren als den Tonabnehmer hat.
    Auch ehr neutral, gute Abtastung und Auflösung.


    Grado, Goldring, Nagaoka gäbe es auch noch, aber da ich die noch nicht so intensiv gehört habe wie die obigen drei, keine Aussage zu diesen.

    Mit bestem Gruß - Stefan

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  • Sumiko Pearl. Hat schon eine Nadel mit 5x18µm, während die anderen nur 8x18µm haben (außer das Shure, das hat auch die 5).
    Ergebnis: bessere Auflösung, weniger Verzerrungen, längere Lebensdauer.
    Preis: 120€ bei www.williamthakker.eu.


    Gruß
    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


    Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt.

  • Habe mir jetzt die Systeme etwas genauer angeschaut, und kann mich dann zwischen dem Shure M97XE und dem Sumiko Pearl leider überhaupt nicht entscheiden.
    Hat jemand Erfahrungen, am besten mit beiden Systemen und kann die uU direkt miteinander vergleichen? :)

  • Dem Shure sagt man relativ hohe Qualitätsschwankungen nach. Außerdem hat es (typisch amerikanisch) einen eher "warmen" Klang. So zumindest die allgemeinen Äußerungen, die man so liest. Ich selbst kenne es nicht.
    Das Sumiko klingt demgegenüber "normal", also neutral.


    Gruß
    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


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  • Dem Shure sagt man relativ hohe Qualitätsschwankungen nach.


    Das kann ich bestätigen, soll aber besser geworden sein. Persönlich habe ich 3 Nadeln, die alle in Ordnung sind. Jedoch soll es auch Exemplare mit gr. Kanalungleichheit, schiefen Diamanten, krummen Nadelträgern...geben.
    Auch den "warmen" Klang, für den Shure bekannt (und bei manchen beliebt) ist. Falls man ein gutes erwischt, ist es eigentlich ganz brauchbar.
    Kennt jemand die eff. Masse des DTJ-Tonarms? Das Shure fühlt sich an mittelschweren Tonarmen am wohlsten.

    Mit bestem Gruß - Stefan

  • Zitat

    Ich habe gestern meinen neuen Plattenspieler, den Dual DTJ 301 bekommen. Die nadel die drauf war, war die absolute Frechheit :D Glücklicherweise hatte ich mir vorab schon eine ATN3652E Ersatznadel mitbestellt, welche den Klang doch deutlich verbessert :)


    Hallo,
    darf man fragen, woran du die "Frechheit" festmachst? ;)


    Zur Erläuterung: Ich hatte ca. 10 Jahre lang keinen Plattenspieler mehr, aber noch ca. 100 Platten aus den 80er/90er Jahren im Wohnzimmer stehen. Mein einziger "Plattenspieler", den ich jemals besessen habe, war einer, der oben auf einer Kompaktanlage saß. Außerdem kenne ich aus den 90ern die Technics 12xx Teile. Nun habe ich mir vor ein paar Wochen ebenfalls einen Dual DTJ 301 gekauft.


    Vielleicht liegt es an meiner sehr eingeschränkten Erfahrung, aber ich bin mit der Wiedergabequalität bisher recht zufrieden.


    Daher meine Frage, was an der mitgelieferten Nadel deiner Meinung nach schlecht ist? Welche Verbesserung ist denn mit einer anderen Nadel zu erwarten? Lohnt sich das wirklich? Oder hören nur Experten einen Unterschied?


    Viele Grüße
    Alfred

  • Hallo Alfred,


    die ATN 3652E ist eine elliptische Nadel und löst feiner auf als die montierte Rundnadel. Es empfiehlt sich auch eine Tonabnehmerjustage nach "Schön" oder Verwandten zu machen, da das System werksmäßig "irgendwie" an die Headshell geschraubt wird, ohne eine Geometrie zu beachten. Hauptsache vormontiert.


    Gruß Thomas

    Wenn eine Beziehung in die Brüche geht, sind immer beide dran schuld, die Frau und die Schwiegermutter.

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  • Hallo Thomas,
    vielen dank für die Erläuterung. Da die erwähnte Nadel nicht die Welt kostet, werde ich diese mal testen und vergleichen. Der Tipp mit der Justierung klingt auch interessant. Auf die Idee, dass man da etwas einstellen kann, wäre ich nie gekommen.


    Danke und viele Grüße
    Alfred

  • Die Mitgelieferte "Bombe" spielt dafür über alle Kratzer und Krater und das nichtmal sooo übel (für die 12 Euro, die für die Nadel genommen werden).


    Der 301 ist ganz ok. Hauptbremse ist der integrierte Entzerrer. Dem ist guter Ton leider Fremd. Der Arm ist nichtmal so übel, halt nichts was ewig hält.


    Für Hiphop würde ich entweder ein OM10 oder das Sure M97xe empfehlen

    schöne Grüße aus Wien


    Stefan

  • Du meine Güte! Ich habe mit der IEC-Schablone nachgemessen. Die Abweichung im Punkt A (66 mm) war erheblich. Bis die Nadel und die Linie auf der Schablone genau in einer geraden Linie standen, musste ich die Schablone etwas mehr als drei Striche weiter drehen.


    Um das zu korrigieren, reichte die Länge der Langlöcher nicht ganz aus. Zusätzlich musste ich den Nadelträger noch leicht verdreht fixieren. Jetzt ist es so, dass die Nadel absolut parallel zu den Kontrolllinien ist, wenn sie genau auf den Punkt A aufgesetzt wird. Auch bei Punkt B sieht es sehr gut aus.


    Ich hoffe, das ist so richtig. Über die Winkelabweichung im ursprünglichen, vormontierten Zustand war ich schon sehr überrascht. Andererseits höre ich nach der Justage keinen wahrnehmbaren Unterschied.


    Zur Veranschaulichung ein Foto der derzeitigen Situation. :)


    [Blockierte Grafik: http://img.tapatalk.com/d/14/03/04/sabemera.jpg]


    Danke nochmal und VG
    Alfred

  • Rundnadeln reagieren hier nicht gar so allergisch. Eine bessere Phasenbeziehung zwischen L und R solltest Du trotzdem haben, was sich in einer besseren Bühnenabbildung / Räumlichkeit äußern sollte. Bei scharfen Nadeln hättest Du einen wesentlich gravierenderen Unterschied.


    Gruß
    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


    Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt.

  • Hallo Alfred,


    ich weiss nicht nach welcher Philosophie die Arme der Asien Duals konstruiert sind, die original Dual bis hin zu den heutigen Fehrenbachern sind jedenfalls alle nach DIN Norm ausgerichtet und nicht nach IEC Norm. DIN hat andere Nulldurchgänge, 62,5mm/117,5mm, als IEC. Daher vieleicht die abweichende Position des TAs wenn nach IEC justiert wurde und der Arm möglicherweise auf DIN oder andere vielleicht eigene Philosiphie ausgerichtet ist. Ist aber letztendlich egal ob nach IEC oder DIN justiert wird solange die Langlöcher die korrekte Montage auch zulassen.


    Das nur als mögliche Erklärung für die Abweichung.


    viele Grüsse, Thomas

  • In einem Konkurrenzforum berichtete jemand genau das Gleiche. Er hat verschiedene Schablonen probiert (IEC, Schön, Audio) und immer waren die Langlöcher etwas zu kurz.


    Ich habe die Prozedur nochmal wiederholt und diesmal den Tonabnehmer wirklich bis zum Anschlag zurück geschoben. Jetzt ist er nur noch minimal schräg und der Klang ist in Ordnung.


    Außerdem ist heute die Ersatznadel ATN3652E eingetroffen. Habe sie montiert, den Tonarm neu ausbalanciert und auf ein geringeres Auflagegewicht (1,9 g) eingestellt.


    Klingt jetzt etwas "definierter". Die Höhen scheinen mir sauberer und schöner. Die manchmal kritischen "Esssesss" (Gesang) sind sauber. Dafür ist der Bass weniger druckvoll. Die Bassdrum kickt nicht mehr ganz so geil. :D Insgesamt ist der Sound jetzt angenehm und ausgewogen. Kann so bleiben. :)


    Danke und Grüße
    Alfred

  • Guten Abend!


    Dafür ist der Bass weniger druckvoll. Die Bassdrum kickt nicht mehr ganz so geil


    Könnte jetzt einwerfen, daß eine Rundnadel halt "untenrum" mehr Druck macht...


    aber:


    Insgesamt ist der Sound jetzt angenehm und ausgewogen. Kann so bleiben. :)


    So soll es doch sein - an der Musik freuen und nicht so viel über das "Equipment" nachdenken...bis eine leise, aber ständig nagende Stimme anfängt: "Da geht doch noch was..." :D

    Mit bestem Gruß - Stefan

    Einmal editiert, zuletzt von highwaychile ()

  • Hallo,


    die neue Nadel muss sich noch einspielen, wenn Dir der Sound jetzt schon gefällt, ist doch alles prima. :thumbup:


    Gruß Thomas

    Wenn eine Beziehung in die Brüche geht, sind immer beide dran schuld, die Frau und die Schwiegermutter.

  • Zur Geometrie des Armes:


    Der Arm ist (bei meinem in der Werkstatt) bis auf ca. 2/10mm identisch mit den "alten" Technics Armen, also Effektive Länge von 230mm in 215mm Entfernung montiert für eine Kröpfung von 21,5° mit einem Überhang von 15mm. ABER: Es gibt wohl Toleranzen beim Biegen des Tonarms, die sich dann so auswirken. Ich habe für meinen eine Stevenson Schablone mit selbst definierten Punkten (48mm und 145mm) verwendet. Damit lässt sich sauber abtasten. Ich habe auch "aus Jux und Tollerei" mit einer Shibata und der Messplatte kontrolliert. Das funktioniert bei mir ganz gut.


    Bei mir steht das System ähnlich weit hinten, aber gerade in der Headshell.

    schöne Grüße aus Wien


    Stefan

  • Hallo,


    ich bitte um Entschuldigung, wenn ich diesen alten Thread wieder aus der Versenkung hole, aber da ich mich auch gerade mit der Geometrie von Technics-Klon-Armen beschäftige (deren Angaben idR zu wünschen übriglassen), bin ich auf diese Diskussion gestoßen, und der letzte Post scheint mir klärungsbedürftig, auch im Interesse anderer "Suchender", die darauf stoßen mögen.


    Es wäre ja (zu?) schön, wenn die Klone der Technics-Geometrie entsprächen (insb. zur Verwendung von "integrierten" Systemen à la Concorde, oder der Technics-Überhanglehre), aber das scheint nicht wirklich so zu sein. Die angegebenen Daten erschließen sich mir nicht.


    Effektive Länge/Abstand Achse-Armdrehpunkt bis auf 0,2mm wie Technics (230mm/215mm) mag ja in diesem Fall stimmen, entspricht aber so gar nicht den Herstellerangaben (eff. Länge 220mm, Überhang 10mm), und den Unterschied kann ich mir auch nicht durch Fertigungstoleranzen erklären.

    Kröpfung 21,5° entspricht nicht Technics (22°), vom Hersteller der "Duals" dazu leider keine Angabe. Ich muss aber zugeben, dass ich mir auch schwertäte, den Unterschied zwischen 21,5° und 22° zu messen.


    Eine Stevenson-Schablone mit 48mm und 145mm ergibt mir auch keinen Sinn, egal ob damit die Nulldurchgänge oder Innen- und Außenradius gemeint sind. Stevensons äußerer Nulldurchgang liegt weit innerhalb von 145mm (bei 230mm eff. Länge: ca. 116mm) und der innere Nulldurchgang liegt bei Stevenson auf dem (modulierten) Innenradius, aber dafür sind 48mm deutlich zu wenig. Bei 48mm Radius liege ich bei zwei wahllos herausgezogenen Platten schon knapp auf dem Plattenlabel.

    IEC, RIAA, JIS und DIN liegen beim Innenradius bei 57,5 bis 60,3mm.

    Die Original-Technics-Geometrie verwendet Nulldurchgänge von 58,8 und 113,5mm (Quelle für die letzten vier Sätze: Daten von Vinyl Engine).


    Ich bitte um Aufklärung.


    Danke und Grüße