McIntosh Röhrentuner

  • Hallo


    Ich spiele mit dem Gedanken, einen alten McIntosh-Tuner aus der Vor-Transistorära aus den USA zu importieren. Da ich von der Materie nicht allzu viel Ahnung habe, hier im Forum sich aber anscheinend auch ein paar Tuner-Spezialisten tummeln, stelle ich einfach mal die Frage, wie sich die einzelnen Modelle technisch und klanglich unterscheiden. Ist z.B. der MR 71 wirklich so gut, wie man des öfteren lesen kann?


    Gruß,
    Markus

  • Hallo Markus,


    aus meinem Archiv.
    Quelle: Thorens/Mac Intosh Prospekt.vom März 1969.


    MR 71 STEREO UKW-TUNER



    Charakteristische Merkmale dieses UKW-Tuners sind verschiedene Automatik-Funktionen und ein technischer Qualitätsbrief, die den MR 71 in die oberste Luxusklasse einstufen. Besonders eindrucksvoll sind die nahezu professionell anmutenden Meßinstrumente. Ein Zeigerinstrument gibt Aufschluß über die Feldstärke des einfallenden Signals. Das Sichtfeld einer Elektronenröhre, die als Reflexionsanzeige geschaltet ist, zeigt an, ob ein Signal mehrfach einfällt und dadurch die Stereowiedergabe beeinträchtigt wird. Ein weiteres Instrument dient der optimalen Senderabstimmung auf Kanal-Mitte.
    Die Stärke des MR 71: Weit entfernte Sender, die mit einer guten Richtantenne empfangen werden, gibt dieser Tuner mit der gleichen Durchsichtigkeit und Präsenz wieder wie stark einfallende Nahsender.
    Besonderheiten: Nuvistor-Eingangsstufe. AFC-Fangbereich einstellbar. Drei Meßinstrumente. Rauschunterdrückung. Automatische Stereo-Umschaltung.
    Kombination: mit C 26 und Endverstärker oder mit MA 5100.
    TECHNISCHE DATEN
    Empfangsbereich: UKW: 87,5 - 108,5 MHz
    Ausnutzbare Empfindichkeit: besser als 2,5 µV
    NF-Frequenzbereich: 20-20 000 Hz ± 0,5 dB
    Klirrgrad: Capture Ratio: 1,5 dB
    Rauschunterdrückung: 60 dB Dämpfung zwischen den Stationen Spiegelfrequenzsicherheit: > 80 dB bei 90 MHz > 70 dB bei 105 MHz Brummabstand: > 70 dB
    Ausgang: 2,5 Volt
    Antennen-Eingang: 300 Ohm symm. / 75 Ohm unsymm.
    HF-Vorstufe: Kaskodenverstärker mit Nuvistor 4DS4
    ZF-Stufen: fünf
    Bandbreite: 200 kHz
    Begrenzerstufen: zwei
    Oszillator-Störstrahlung: wesentlich besser als die Empfehlungen der Fernmeldebehörden
    Oszillator-Drift: ohne AFC: mit AFC: vernachlässigbar
    Stereo-Kanaltrennung: > 30 dB bei 1 kHz
    Pilottonunterdrückung: 48 dB bei 19 und 38 kHz
    Stereo-Anzeige: elektronische Signalaufbereitung spricht nicht auf Rauschen und Störimpulse an
    Decoder-Prinzip: Spitzengleichrichtung nach dem Matrix-Verfahren
    Abmessungen (B x H x T): 406 x 138 x 330 mm
    Gewicht: netto 12,5 kg im Versandkarton 17 kg


    MR 71 UKW-Tuner DM 3290.-


    Gruß


    Michael-Otto

  • Hallo Markus!


    Bedenke aber, daß der UKW Empfang wohl bald ein Relikt
    aus besseren (Rundfunk)Tagen sein wird, und dann taugt der beste UKW Empfänger nur noch fürs Museum!


    Übrigens ein schönes Gerät, da könnt ich auch schwach werden, wenn nicht dieses "Damokles-Schwert" drüberhängen würde...

    Dieser Beitrag wurde bereits 33.674.535 mal editiert, zuletzt von »Gott« (morgen, 15:19)

  • Zitat

    Original von montcorbier
    Hallo Markus!


    Bedenke aber, daß der UKW Empfang wohl bald ein Relikt
    aus besseren (Rundfunk)Tagen sein wird


    Nun, laut Aussage von Heinz Gelking im UKW/DAB-Thread steht das ja noch gar nicht fest. Warten wir mal ab.


    Gruß,
    Markus

  • Hi!


    Auch wenn ich ein unverbesserlicher "Ungläubiger" bin, so sehr wünsche ich mir die Erfüllung von Heinz Gelkings Worten. Möge die Vernunft siegen und UKW nicht abgeschaltet werden!
    Es wär doch hahnebüchender Kokolores solch schöne Geräte (wie den McIntosh) als Sondermüll zu entsorgen!

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  • Hallo,


    mein MR-71 war nicht so toll, den MR-67 fand ich klanglich besser, aber immer noch leicht unterlegen dem zugegebenermassen leicht röhrig klingenden Sansui TU-9900. Insgesamt war ich von der Performanz der Röhrentuner, auch von Quad und Kenwood hatte ich welche, eher enttäuscht.


    Gruss,
    Hartmut

  • Hallo Markus,


    der Mac Intosh Tuner wurde, glaube ich mich zu erinnern, in einer der Audiophile Hefte besprochen. Falls Du daran Interesse haben solltest, sag Bescheid, ich würde den Artikel für Dich einscannen.


    Beste Grüße
    Roman

  • Hallo Markus,


    hier noch die Preise der Transistor Nachfolger aus meinem Archiv.
    Quelle: Bolex Preisliste vom Juli 1973


    MR 77 DM 5650.-
    MR 78 DM 6550.-


    Gruß


    Michael-Otto

  • Zitat

    Original von Markus Berzborn


    Nun, laut Aussage von Heinz Gelking im UKW/DAB-Thread steht das ja noch gar nicht fest. Warten wir mal ab.


    Gruß,
    Markus


    Diese Geschichte ist schon soooo alt, dass sie nen Bart hat. Eigentlich wäre schon vor 5 Jahren abgeschaltet worden, dann doch nächstes Jahr, und wenn nicht, dann 3 Jahre später ....
    Ein guter Tuner ist immer eine top Investition, man hört eine riesige Auswahl auch an fremder Musik, die man anders nicht kennenlernen würde und dies in einer durchaus möglichen top Qualität, denn manche sind in der Lage,selbst aus einem Festplattensignal ein gutes Klangbild hervorzubringen und bei Sendern, die nicht sehr stark mit Kompressoren arbeiten, kann man manchmal gar Wunderbares hören.
    Die Magnum Dynalabs sind recht erfolgreich,

    zwar meist in USA, aber immerhin.
    Die McIntosh klingen ganz nett, mich haben sie aber nie so richtig begeistert, ist dafür aber Kult. Bei MR71 usw. sollte man prüfen, ob er evtl. schon einmal überholt worden ist, bzw. in welchem Zustand er sich befindet. Eines ist aber sicher, jeder MÄC :)) , egal wie alt, klingt besser als so'ne Onkyo,Rotel,Denontröte mit Senderdisplay.

  • Hi Markus ,
    hier u.a. alles Wissenswertes über die Legendären McIntosh-Tuner:
    McIntosh
    Das ist eine , so finde ich , der besten privaten McIntosh Homepage überhaupt. Dort kann man fast alles über alle Gerätegattungen der McIntosh-Familie nachlesen...
    Dann noch ein Link nach USA: Roger-Russell
    McIntosh-Tuner sind klanglich über jeden Zweifel erhaben, hab selber einen in Besitz… Musikalisch allererste Sahne! :]
    Allerdings das Handling läßt , zumindest bei meinem Model (MR 7084), sehr zu wünschen übrig - da bieten z.B. die Onkyo's oder auch Sony's bedeutend mehr Komfort ... :(
    High-endige Tunergrüße von Fidi

    ... alles was Männern (und Frauen!) Spaß macht - oder
    leben und leben lassen.....

  • _
    guten tag!


    _______________________________________
    zitat!:


    Ein guter Tuner ist immer eine top Investition, man hört eine riesige Auswahl auch an fremder Musik, die man anders nicht kennenlernen würde und dies in einer durchaus möglichen top Qualität, denn manche sind in der Lage,selbst aus einem Festplattensignal ein gutes Klangbild hervorzubringen und bei Sendern, die nicht sehr stark mit Kompressoren arbeiten, kann man manchmal gar Wunderbares hören.



    zitat ende
    _________________________________________


    dieser meinung bin ich auch!


    livemitschnitte bekommt man oft nur über radioprogramm zu hören,denn die meisten live-konzerte finden gar nicht den weg zur cd oder platte.


    unten ein link den ich ganz informativ finde!


    http://www.fmtunerinfo.com/index.html


    grüsse, günther

  • Hi Markus,


    bzg. McIntosh habe ich einen Bekannten, der ist leidenschaftlich Mc Sammler und kennt so ziemlich alles, was es von McIntosh gegeben hat. Wenn du möchtest stelle ich gerne den Kontakt her.


    Ansonsten hol dir doch nen Marantz 10 b. Dann hast du Ruhe... ;)


    Gruß


    Mario

  • Hallo Markus,
    die Deemphasis (oder wie heißt das sonst) ist bei amerikanischen Geräten verschieden von der hier üblichen Hochtonentzerrrung- also ist eine Modifikation erforderlich, wenn es wirklich gut klingen soll.
    Gruß
    Erhard

  • Hallo Erhard,


    das sah oder hörte die HiFi Sterophonie anders, Auszug aus einem McIntosh MAC 1700 Test.
    Quelle: HiFi Sterophonie/Paillard-Bolex Sonderdruck Juni1967


    Trotz der beim „MAC 1700" von der europäischen Norm abweichenden UKW Höhenentzerrung (75 µs anstelle von 50 µs) war auch in den Höhen der Klangeindruck bei Mono- und Stereoempfang rein, brillant, präzise und transparent.


    Gruß


    Michael-Otto

  • Hallo,


    es ist nicht nur die Deemphasis. Auch das Kanalraster ist in USA viel gröber als in Europa. Demzufolge hat man die Trennschärfe auch geringer gehalten, was hierzulande zu Problemen führen kann.


    Von daher sind die Röhrenempfangsteile aus Deutschland rein theoretisch besser geeignet (ich meine jetzt allerdings nicht solche Notradios mit 2 FM-ZF-Stufen, die in mäßigen Empfangslagen noch nicht mal Mono richtig hinbekommen).


    Von dieser SIcht her konnte ich weder für einen großen Lafayette noch einen MX110 Vorteile gegenüber einem richtig gut abgeglichenen Hartmannsdorfer Empfangsteil ausmachen. Nebenbei gesagt halte ich persönlich Röhrendecoder auch nicht für der Weisheit letzten Schluß.


    Etwas problematisch ist allerdings der kurze UKW-Bereich, der hierzulande damals bei 100 oder 104 MHz aufhörte.


    MfG


    DB

  • Ahoi!


    @ DB


    Recht hast Du mit Deinen Ausführungen!


    Ich zitiere in etwas gekürzter und abgewandelter, aber sinngemässer Form aus "Höchst empfindlich" von R.Gysemberg:


    >Die Empfänger waren dereinst die "Königsklasse" im HiFi, d.h. wer in HiFi etwas darstellen wollte, der mußte in der Disziplin des Tunerbaus bestehen!
    Für High-Ender kam die Referenz nicht von der LP oder der
    selbstgemachten Aufnahme vom Band, sondern aus dem "Äther".
    Der Transistor war z.B. ein Fortschritt in Richtung mehr Trennschärfe und weniger Rauschen!
    Erlebt man eine Live-Sendung, die angekündigt wird mit einer Entschuldigung für die unbearbeitete Aufnahme, steigen in einem die Wünsche auf, die Verantwortlichen für das Senden in CD-Qualität allesamt zu verprügeln.

    Dieser Beitrag wurde bereits 33.674.535 mal editiert, zuletzt von »Gott« (morgen, 15:19)

  • Das beste Forum fuer McIntosh-Oldie-Fragen ist:
    http://www.audiokarma.org/foru…rune=&forumid=54&x=13&y=9

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