LCR RIAA Netzwerk vs. RC RIAA Netzwerk - welche prinzipiellen Unterschiede existieren in Bezug auf die Wiedergabeeigenschaften?


  • Die frequenzabhängige Impedanz des RC-Netzwerks führt lastseitig zur treibenden Röhre nicht zu Pegeleffekten. Wird immer als großer Vorteil von LCR angeführt, ist Unsinn.



    Holger

    Es ist jedoch nicht leicht, eine aktive RC gekoppelte Entzerrung aufzubauen die nicht den Klang verfärbt. Gerade deshalb sind niederohmige Treiberröhren für die RC-GK von Vorteil, ansonsten haben diese Netzwerke die Tendenz, grau zu klingen.

    Eine LCR hat hier technisch große Vorteile. Sie benötigt jedoch auch teure Bauteile, die man sich mir einer simplen GK Lösung spart. Deshalb machts ja auch jeder, weil es nur vier Cent im Einkauf kostet und fast keinen Platz wegnimmt. Ergo die Billiglösung und leider nicht Premium.

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • Eine LCR hat hier technisch große Vorteile. Sie benötigt jedoch auch teure Bauteile, die man sich mir einer simplen GK Lösung spart. Deshalb machts ja auch jeder, weil es nur vier Cent im Einkauf kostet und fast keinen Platz wegnimmt. Ergo die Billiglösung und leider nicht Premium.

    Das dürfte dann die Mehrheit der Kollegen betreffen. :D

    Mit freundlichen Grüßen, Jo

  • Hallo

    Wenn man den Link liest, wird man keine billigen Bauteile finden.

    Besonders in der KTE LCR-1 MK5 WBT SE Version.

    Die LCR- Drossel wird dafür eigens hergestellt.

    Und ja preiswert, (nicht billig) ist das Gerät schon.

    Ich bin da am Denken, weil das Rauschen meiner Rike mich gewaltig nervt.

    Geht wohl nur mit kaufen und vergleichen.

    LG

    Rudi

  • Gemeint waren günstige RC- Gegenkopplungsnetzwerke, keine LCR Lösungen.

    Günstig ist das für Transistor machbar, bei Röhren wird es sehr viel aufwendiger.

    Versuch macht kluch.

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  • hier gibt es eine ausführliche Beschreibung:

    http://www.retronik.fr/revues/…6/LAUp39_Automne_1986.pdf

    dieser link funktioniert nicht mehr.

    unter

    index

    findet man alle Artikel aus dieser Zeitschrift, auch diesen:

    Préampli phono à correction passive LCR (J.Hiraga)

    nach meinen bisherigen Erfahrungen bei Hörsitzungen und Experimenten sehen meiner Meinung nach die größten Schwachpunkte bei heutigen MC/MM RIAA Phono-Vorstufen der absoluten Spitzenklasse so aus:

    1) keine ausgelagerten Netzteile (teilweise immer noch zu finden)

    2) keine Parallelregler und die damit verbundene Möglichkeit, als upgrade große Kondensatorbanken unkompliziert nachzurüsten (von wenigen Ausnahmen abgesehen)

    3) zu große Mikrofonie-Empfindlichkeit (nicht nur bei Röhrengeräte) durch zu geringe Werte der Kondensatoren im RIAA-Netzwerk und dadurch hohes Impedanz-Niveau innerhalb der Schaltung (hochohmige Konstruktionen).


    Letzteres kompromisslos zu beseitigen hat nach meiner Kenntnis (leider) überhaupt noch keiner realisiert. Meine Traumschaltung sieht aus wie die Pass Labs "Pearl" (nicht die Pearl-II) - siehe

    Elektrotanya for electronics experts
    Electronics forum for electronics experts to repair defective appliance.
    elektrotanya.com

    allerdings mit dem Unterschied, das RIAA-Kondensatoren des passiven Netzwerkes den 100 fachen Wert haben (33uF und 12uF) und die Widerstände 1% von denen der Originalschaltung (68Ω und 9Ω).

    Dazu ist es erforderlich, einen Power-Follower zwischenzuschalten mit entsprechend hohem Ruhestrom (grob 1-2A). Da der Spannungshub sehr klein ist, dürften 5-8VDC für diese Stufe reichen, das hält die Verlustleistung in vertretbaren Grenzen. Auch den Ausgang würde ich zusätzlich puffern, damit Kabeleffekte klein bleiben.

    Hat das schon mal jemand als Eigenbau realisiert ?

    Andrea Ciuffolis "Power Follower" könnte als Vorlage dienen, da diese sehr leicht individuell konfigurierbar ist.

    Wenn bei der Realisierung eines solchen Projektes sich ansonsten keine Fehler einschleichen, dürfte eine solche Phono-Vorstufe klanglich alles in den Schatten stellen. Auch die bei vielen Modellen großen Unterschiede zwischen verschiedenen Entkoppelungs-Untersätzen dürften nicht mehr auszumachen sein oder zumindest nicht in der Ausprägung.

    Leider fehlt mir die Zeit, ein solches Projekt zu realisieren.

    == Gewerblicher Teilnehmer ==

    2 Mal editiert, zuletzt von A.K. ()

  • Servus.

    keine Parallelregler

    Seit wann sind Parallelregler die allein seligmachende Lösung für so Kleinleistungsverbraucher wie eine Phonostufe?


    Der Vorteil liegt in einer zeitlich konstanten Belastung des Netzteils.

    Soweit so gut.


    Die meisten Phonos sind intern und bzgl. ihrer Ausgangslast so hochohmig, daß durch das Musiksignal selbst keine große bzw. wesentliche Änderung/Modulation des Speisestroms auftritt. (jenseits dessen, was die Elkos in der Schaltung alles platt bügeln) Da sind mbMn Parallelregler Kanonen die auf Spatzen schießen.


    Sonst würde eine Paradise ja alles in Grund und Boden spielen. 😉


    Bei Endstufen sieht der Fall schon wieder ganz anders aus. Macht aber wegen des nicht-geringen Aufwands aber kaum jemand.


    Ich plädiere eher für schnöde, billige Serienregler mit nachgeschalteter mehrstufiger Siebung, günstigenfalls durch CRCRCRC. Jede aktive Regelung macht latent auch wieder Schweinereien, die einem passiven Filter fremd sind.


    Rauschen: da denken viele nur an Rauschen, welches isoliert als eigenes Geräusch hörbar ist.

    Wie sieht Rauschen im Bassbereich aus, wenn man mit dem Oszi drauf schaut? - Eine Sinusschwingung ist dann keine glatte Kurve mehr, sondern durch Rausch-Überlagerung verzittert. Es ist also ein Verlust an Präzision. (wurde zuvor schon genannt)


    Gruss,

    Dieter

    "Ich liebe den Geruch von Napalm am Morgen... ", Colonel Kilgore alias Robert Duvall, aus "Apocalypse Now", Francis Ford Coppola, USA 1979.


    Da LiTe is out 4ever - please stand by! ;)F.A.T. BESTELLTHREAD

  • 1) keine ausgelagerten Netzteile (teilweise immer noch zu finden)

    2) keine Parallelregler und die damit verbundene Möglichkeit, als upgrade große Kondensatorbanken unkompliziert nachzurüsten (von wenigen Ausnahmen abgesehen)

    3) zu große Mikrofonie-Empfindlichkeit (nicht nur bei Röhrengeräte) durch zu geringe Werte der Kondensatoren im RIAA-Netzwerk und dadurch hohes Impedanz-Niveau innerhalb der Schaltung (hochohmige Konstruktionen).

    Zu 1:

    Braucht man nicht, wenn SNTs verwendet werden. Wichtig dabei: die Schaltfrequenz darf nicht verjittert werden und muss weit oberhalb der höchsten NF Frequenz liegen.


    Zu 2:

    Je mehr Kondensatoren, desto größer die Probleme. Exakt die richtigen Werte einsetzen, das ist das richtige Vorgehen.


    Zu 3:

    Je geringer die Abmessungen der Bauteile, desto geringer die Mikrofonie-Empfindlichkeit der Schaltung. Hochohmigkeit war noch nie ein Problem der Mikrofonie, sondern eher ein Problem der Unfähigkeit der Entwickler, das Thema zu beherrschen.

    LG Toni


    Der Horizont vieler Menschen ist wie ein Kreis mit Radius Null.

    Und das nennen sie dann ihren Standpunkt.