Wieder- einstieg in die Welt der Plattendreher

  • High- Low in die Runde,
    nachdem ich jetzt viele Jahre nur noch über digitale Quellen meine schönen analogen Verstärker betreibe überkommt mich doch der Wunsch mal wieder einige meiner Direcktschnitt Scheiben bei mir zu hören. Auslöser war eine Kollege der mit diesem Teil zum Hören kam: THE WELL TEMPERED Lab Turntable mit einem Goldring System und, nachdem wir ihn erst einmal gepimpt haben, einen Cambridge Azur 640 Phono Pre. Da war der Unterschied zur digitalen Quelle wirklich nicht mehr groß.


    So, nun meine Frage. Mir biete jemand einen Micro Seiki DD-100 an. Wieviel ist das seltene Stück Wert, wieviel würdet ihr dafür geben? Und wie gut ist dieser Player. Alternative wäre für mich ein Kenwood L-07D oder vielleicht "nur" ein Kenwood KD 7010. Da bräuchte ich einfach mal einen Rat oder eine Meinung.


    Bevor ich vor langer Zeit mit meinen Plattenhören aufgehört habe hörte ich an einem Thorens TD 160 mit Rega Arm und Fidelity Resarch FR 1 MK II an einem Cambridge HA-10 Vor-Vor und meinem Pioneer C-21. Und wenn ich wieder einsteige sollte es besser sein als der alte Player. Sonst kann ich ihn mir ja auch wieder herrichten: Neue Zarge für den Thorens, den Tonarm neu lagern und verkabeln, den HA-10 mit vernünftigen Kondensatoren versehen und dann in meinen Kenwood L-07 C II (auch revidiert) einspeisen.


    Ich freue mich auf Meinungen!


    Richard

    _________________________________
    Ohne Musik wäre das Leben ein Fehler
    Ich mache Musik mit meinem Cello, ein 120 Jahre alter Sachse
    Zur Zeit höre ich Musik mit FLAC codierten CDs, audiophile Linux mit MPD Player,
    modifizierter USB Schnittstelle,
    Musical Fidelity V-DAC II Wandler stark modifiziert
    Kenwood KD 850 Dreher mit Denon DL-103R
    Kenwood L-07 C II & M II Vor- und Endstufen
    Visaton Vox 252 MTI
    und vielen vielen weiteren tollen Geräten

  • Da war der Unterschied zur digitalen Quelle wirklich nicht mehr groß.


    soll heissen, digital hörte sich dennoch besser an ?


    Bei mir hört sich in der Regel Platte besser an.


    Gruss Nick

    hört mit: Acccuphase E 308;Accuphase E-600; Fischer&Fischer SN 450; RDV 1080 an Accuphase DAC 20;Accuphase DP 410; Acoustic-Solid/ Solid Machine mit Lagerumbau auf Rubinlager,Ortofon Rondo Red, Accuphase AD-20, Ortofon Quintet Bronze

  • @Nick: Digitale und analoge Quellen hören sich bei mir nicht besser oder schlechter sondern anders an. Aber durchaus ebenbürtig, nur eben mit verschiedenen Stärken. Auf jeden Fall kann es aber analog so gut sein das ich es eben nicht missen möchte. Daher meine Frage hier in die Gemeinde der Wissenden ;)

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    Einmal editiert, zuletzt von Broesel02 ()

  • Hallo Richard,


    ich halte den DD100 dem TD160 für klar überlegen. Das lohnt sich schon. Der L-07D ist natürlich schon in Richtung Überflieger, allerdings nur schwierig zu bekommen und hat leider oft schon die eine oder andere Macke, nicht alle dieser Dreher sind noch im tadellosen Zustand (auch äußerlich). Vom Preis mal ganz zu schweigen....
    Beim 7010 (und Verwandten) kannst Du so zwischen 450-600€ einen durchaus guten Kauf machen, die werden noch öfter angeboten. Der DD-100 gefiele mir jedoch besser, ist auch nicht so oft anzutreffen.

    Gruß André
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  • Neue Zarge für den Thorens, den Tonarm neu lagern und verkabeln


    Solltest du den TD 160 aber doch behalten, neue Zarge, neue Lager und neu verkabeln kannst du dir getrost sparen. Läuft auch im Originalzustand für immer und ewig.


    PS: Wenn du den Kenwood und den Micro Seiki bezahlbar kriegst, zuschlagen!!! Die sind dem Thorens wie André schon schrob deutlich überlegen!

  • Da war der Unterschied zur digitalen Quelle wirklich nicht mehr groß.


    einen Cambridge Azur 640 Phono Pre.


    Normalerweise ist jeder € 500 Dreher jedem € 1000 CD Player klanglich deutlich überlegen, das es bei euch nicht so ist, liegt m.b.M.n. am Cambridge Audio. Den kenne ich nämlich zur Genüge von 'nem Kumpel und kann dir sagen, der ist nicht so dolle und das auffällig... ;)

  • Du meinst sicher ein Gebrauchtdreher für 500€. Bei Neuware für das Geld kommen mir eher die Tränen...


    Gruß
    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


    Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt.

  • Normalerweise ist jeder € 500 Dreher jedem € 1000 CD Player klanglich deutlich überlegen


    Hallo Jens,


    "normalerweise" und "deutlich" halte ich hier aber ehrlich gesagt doch für ziemlich verwegen - das weckt gerade bei Wiedereinsteigern möglicherweise doch etwas zu hohe Erwartungen. Zumindest meine Erfahrung ist eine gänzlich andere. Die Plattenspieler und insbesondere Tonabnehmer im Preisrahmen bis 500€ die ich hatte, konnten sowohl mein Rotel als auch mein Micromega CD Player gut im Zaum halten - von "klanglich deutlich überlegen" konnte da mit verschiedenen Phonostufen (intern & extern) in meinen Ohren wahrlich nicht die Rede sein.
    Wenn ein TD160 mit Rega Arm schon da ist, mag es aber trotzdem sinnvoller sein in den Tonabnehmer und/oder die Phonostufe zu investieren als ins Laufwerk. Ob der Cambridge hier das Nadelöhr ist kann ich - da weder klar ist was für ein Goldring gehört wurde noch inwiefern der Cambridge "gepimpt" war nicht beurteilen. Ist aber m.E. auch irrelevant, weil so wie ich das verstehe beides dem Kollegen mit dem Well Tempered gehört.


    Hallo Richard,


    ist der Thorens denn spielbereit? Du schreibst ja, du hättest vor langer Zeit mit dem Plattenhören aufgehört. Andererseits scheinst du den Thorens aber ja noch zu besitzen. Dann bau den doch erst mal wieder auf und versuche im schrittweisen Direktvergleich raus zu bekommen wo der Klang verloren geht. Vielleicht ist der Unterschied an der gleichen Phonostufe ja schon gar nicht mehr so groß ...


    Gruß & viel Spaß beim Wiedereinstieg!
    Jörg

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    ... höre Musik mit Wilson Benesch Turntable - Act Two Arm - Van den Hul Colibri - X-Ono Clone - JRDG Capri/102 - Wilson Benesch Act Two - und Digital mit Bel Canto CD2 mit Hörwege Tuning

  • "normalerweise" und "deutlich" halte ich hier aber ehrlich gesagt doch für ziemlich verwegen


    OK, dann anders. Wenn er seinem erfrischtem TD 160 ein adäquates System in der sagen wir € 400 Klasse verpaßt klingt ein CD Player der € 1000 Klasse nicht nur anders sondern eben nicht so gut. Bei einem Exemplar das mitter der 90er DM 1000 gekostet hat wird das enger aber immer noch hörbar. Das sagt jetzt kein Analog Fundi, ich besitze mehr CDs als Vinyls und kann mit Nullen und Einsen sehr gut leben. Die Erfahrung das preiswerteres Analog besser klingt als preiswerteres Digital hab ich quasi komplett ohne Schuß Analog Ideologie gemacht und das mehrmals.

  • Nur damit wir uns hier verstehen: Ich höre nicht mit einem CD Player. Das hat meine Ohren innerhalb der Preissegmente die ich gehört habe schon lange nicht mehr überzeugt. Ich höre meine Musik digital ausgegeben aus einem Media PC und gewandelt von einem von mir erheblich modifiziertem V-DAC II. Und ich bastel gerne an meinen HiFI Geräten herum. Daher haben wir ja auch so schnell den Cambridge Azur überarbeitet. Da sind im übrigen einige Dinge ab Werk nicht optimal gemacht. Das kann durchaus zu dem von Jens geschilderten Höeindrücken führen. Deshalb waren wir ja auch bei ;). Ich wollte ja hier auch nicht nach den Unterschieden zwischen der digitalen und der analogen Wiedergabe fragen. Das ist ja ein weites Feld mit vielen Tretmienen gespickt :)


    Meine Frage war einfach nur wie ihr diesen oder jenen Plattendreher beurteilt. Da habe ich ja auch schon einige gute Hinweise bekommen


    Zu meinem Thorens
    Ich hatte vor dem Thorens einen Denon DP-1200 der mit einem DL 103 MC- System gebrummt und gerumpelt hat. Mit einem MM System war das alles kein Problem aber für ein MC-System waren die Störungen durch das Laufwerk zu stark hörbar. Daher habe ich ihn abgelöst als ich einen Thorens TD 160 in "Bastelzustand" ohne Tonarm für kleines Geld bekommen habe. Und als mir jemand günstig einen Rega Arm angeboten hat habe ich den eben montiert. Der Thorens hat viele Feeten in unserem Studentenwohnheim mitgemacht und viele Umzuge überstanden. Die Abdeckhaube ist an den Scharnieren gebrochen und stark zerkratzt, die Zarge ist stark abgestoßen. Einen Boden gibt es schon ganz lange nicht mehr, mit dem Papp- Boden klang der Thorens schlechter als ohne,- da kam der eben weg. Wenn ich ihn wieder in Betrieb nehme muß ich ihn also wieder optisch auf Stand bringen. Das Auge hört mit! Möglich wäre das natürlich aber ich Zweifel heute ein wenig ob er sich in meinen Ohren gegen die schwergewichtigen japanischen Boliden behaupten kann.


    Richard

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    und vielen vielen weiteren tollen Geräten

  • Hallo Richard,


    danke für die Erklärungen - das mit dem Zustand kann ich nachvollziehen. Zu den von Dir genannten Alternativen zum TD160 kann ich leider keine persönlichen Erfahrungen beitragen. Aber zumindest wie von den Vorrednern schon geschrieben allesamt gut beleumundet und mit hoher Wahrscheinlichkeit kein Rückschritt gegenüber dem Thorens.


    Gruß,
    Jörg

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