YAMAHA DD Spieler - Erfahrungen

  • Ein freundliches Hallo in die Runde,


    kann jemand einen YAMAHA Direkttriebler (z.B. P700 o.a.) kurz und möglichst objektiv einstufen - möglichst aus eigener Erfahrung?
    Gibt es da ein audiophiles Potential - z.B. im Vgl. zu einem DUAL 701?


    Danke im voraus für ein kurzes Feedback (bei der Suche im Forum bin ich nicht fündig geworden, vielleicht mein Fehler).

    Mit besten Grüßen

  • Hallo Holger,
    mit "audiophilem Potential" meine ich die Fähigkeit des Spielers (in Abhängigkeit zu dem genutzten TA-System) das originale Signal möglichst frei von signalfremden Verfärbungen und Störungen anbieten zun können. Das können sicher viele Spieler, deshalb konkret: Mein Hauptaugenmerk liegt - im Gegeteil zu dem von dir genannten Modell, das m.M.n. doch in einer höheren Liga spielte - auf der Kombination aus Yamaha quarzgesteuertem Direktantrieb, doch relativ leichtem Teller (1 Kg?) und Automatik sowie Originaltonarm:


    http://www.vintage-hifi.at/Kataloge/Katalog%201983%20A-315G.pdf


    Eben kein Masselaufwerk, keine konstruktive Exaltiertheit jenseits der Multi-kEuro-Grenze; ein P700 z.B. kommt relativ schlicht aber funktionell für Liebhaber einer gut funktionierenden Automatik daher und mich hätte nun interessiert, wie sich ein solcher Spieler der P-Reihe anhört, welche Macken er hat und wie er z.B mit einem MC9 o. gutem MM zusammen "musiziert" (vielleicht noch im Vergleich zu einem DD DUAL 701).

    Mit besten Grüßen

  • Holger - ich werde dir berichten was der P-700 so bei Lauf, Bedienung und Wiedergabe bringt. Er bekommt sicher erst einmal das MC-9, dahinter die Lite und dann mal hören... :?:
    Falls sich doch noch jemand findet, der so einen direktgetriebenen Yamaha aus der P-Reihe hat oder hatte - Eindrücke und Meinungen wären schon noch interessant.

    Mit besten Grüßen

  • Hallo,


    ich hatte mal den P 550. Der Gleichlauf war prima und der Klang war trotz eines bescheidenen Tonabnehmers, dessen Typ ich nichtmal feststellen konnte, ganz ordentlich. Allerdings mögen diese Modelle aufgrund der billigen Zarge keine bassstarken Lautsprecher.
    Meine damaligen T+A TB 160 verursachten Rückkopplungen... :thumbdown:


    Ich könnte mir gut vorstellen, dass die P-Modelle mit optimierten Zargen sehr anständig klingen würden...


    Zum GT 750: diesen besitze ich aktuell. Auch hier ist die Zarge das schwächste Glied. Sie besteht aus 16mm Rohspan...
    Ich habe sie erstmal verstärkt, werde aber bei Gelegenheit eine neue Zarge bauen.
    Ansonsten spielt der GT aber in einer ganz anderen Liga als die P Modelle. In Verbindung mit dem Yamaha MC 1000 ist dieser Dreher ein Genuss! :love:

    Gruß, Martin

  • Hi Martin,
    sehr informativ für mich, danke! Ich habe nämlich hier auch noch ein Paar Criterion 160 stehen - und ein Paar Schmackshörner... ;(
    Also werde ich auch über den von dir genannten Zargen(um)bau und Entkopplungsmaßnahmen nachdenken. Ich werde mich aber erst einmal vom Istzustand und der Funktion des P700 überzeugen und ihn mit einem knackigen Bass testen.
    Dass der GT-750 und auch andere Yamahamodelle wie z.B. der PF-1000 in einer andern (Ober-) Klasse spielen, ist wohl so. Trotzdem werde ich versuchen, was aus dem P-700 herauszuholen ist.

    Mit besten Grüßen

  • Mir haben die Player aus der Serie nie gefallen, das waren immer typische Player (die ganze Serie) zur Ergänzung eines typischen "Hifi-Turms". Mit einem schönen Linn K9 war's klanglich recht gut. Die Zargen waren wirklich schlecht.

    Viele Grüße


    Jörg


    Ich höre damit und meine kleine Plattensammlung seht ihr bei DISCOGS.



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  • Jörg,
    sehe ich auch so. Diese Art von Drehern haben den Siegeszug der CD unterstützt. Rechter Kanal, linker Kanal es kamen Töne raus, aber seriös Musik zu hören??


    Gruß
    Detlef

    Manche blasen auf einem Kamm und meinen die Berliner Philharmoniker spielen zu hören! (Frei nach Konfuzius)

  • Hallo Jörg, Hallo Detlef,


    zunächst reden wir doch bei Laufwerken von Antrieb, Chassis und Tonarm - das Aussehen will ich hier einmal bewusst zugunsten der technischen Laufwerksparameter draußen vor lassen (ich weiß in etwa wie ein Yoghurtbecher aussieht ;) . Stellt euch doch einfach einmal vor, dieses Laufwerk wäre in einer schwarzen hochglanzpolierten, schweren und massiven Zarge mit für dieses Chassis optimierten Dämpfungselementen).
    Wichtige Punkte, die bleiben, sind TA-System in Einklang mit dem Arm und ungestörte, sehr sehr gute Gleich-, Hochlauf- und Lagereigenschaften ohne messtechnisch relevante Übertragung von Eigen- oder Fremdschwingungen.
    Wenn diese wichtigen Punkte mess- und hörbar nicht stimmig sind, fliegt bei mir sowohl ein "Yoghurtbecher" als auch einer dieser angebeteten Superdreher aus der Wohnung.
    Werde also, wie gesagt, erst einmal in statu originale mit gutem, passendem System hören (wenn er eingetroffen ist) und dann entscheiden.

    Mit besten Grüßen

    Einmal editiert, zuletzt von KarlForster ()

  • Der Plattenspieler war klanglich wesentlich schlechter als ein preislich vergleichbarer Thorens TD105. Schon alleine von der Tonarmseite kann der Yamaha dem Thorens nicht das Wasser reichen. Ich hab' damals professionell in einem Hifi Laden gearbeitet und nicht einen Yamaha (Technics, Pioneer...) einem Kunden der nur einen Plattenspieler wollte, verkauft. Wie gesagt, höchstens passend zum Turm. Das hört sich vielleicht schlimm an, war aber so.

    Viele Grüße


    Jörg


    Ich höre damit und meine kleine Plattensammlung seht ihr bei DISCOGS.



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  • Danke Jörg, eine Aussage, die ich schon besser einordnen kann.
    Sollte jemand zufällig noch Unterlagen / ein Manual für den P700 mit diesem quarzgergelten Antriebskozept haben und mir als Kopie zukommen lassen können - ich würde mich sehr freuen.
    P.S. Habe nach längerem Suchen (u.a. Vinyl Engine, auch einige US-User..., ve_yamaha_p-750_stereo_review...) doch noch etwas über die "inneren Werte" des P700 gefunden.

    Mit besten Grüßen

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  • Danke für den Hinweis, Albus,


    bei meiner Netzsuche bin ich auch auf einige Unterlagen und Berichte zu dieser P-Serie von Yamaha gestoßen, wobei Manuals eines P-750 und P-751 wohl weitgehend auch auf den P-700 zutreffen.


    Modell P-750 soll einen höhenverstellbaren Tonam und die Modelle P-850 und P-950 einen motorgesteuerten Tonarm gehabt haben.
    Modell P-850 hat auch statt eines 8-pole DC Hall type - einen 8-pole coreless DC brushless Motor.


    Der YAMAHA P-700 soll mit dem TEAC P707 weitgehend identisch sein (?).

    Mit besten Grüßen

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  • Tag,
    hinsichtlich eines P-700 darf man von einer Art Familienähnlichkeit ausgehen - in Konstruktion, Beschaffenheiten und Leistungsmöglichkeiten, insoweit ist das Kreisen um Modelle mit P-xxx in gewisser Weise orientierend im Durchgang. Daraus folgte aber erleichternd auch, eine spezifische Unterlage zur absoluten Steigerung des Informationsgrades zum Modell P-700 ist nicht zwingend erforderlich. Für die Nutzung macht es auch eine BDA zu einem Familien-Gerät der Groß-Serie P-xxx. Für das konkrete Modell P-700 schlage ich ersatzweise eben die BDA zum Modell P-520 vor (siehe oben den Link in die Datenbank des Herstellers Yamaha). Das Modell P-750 hat schon einen anderen Tonarm, stabiler in der Konstruktion (doppeltes Rohr, AK per Reitergewicht, stabilere Headshell, etc.), dazu auch noch, nützlich!, ist der Tonarm in der Höhe anpassbar an die Bedingungen des konkreten Tonabnehmers. Dem Modell P-850, welches ich einst hatte, fehlte diese Einstellmöglichkeit leider. Am P-850 machten sich die Yamaha MCs gut, MC-7 zuerst, dann aber auch MC-11 und das MC-501, aber auch ein Shure M24H gefiel technisch wie akustisch. Die Bauhöhe der Yamaha MC beträgt 16 mm, wie auch die gängigen Shure MM, die Nadelnachgiebigkeiten passten ebenfalls gut. Die Resultate des P-850 waren stets ordentlich - das danach angeschaffte Modell PX-2 machte dann im Einzelfall den Unterschied zwischen Geräten der Anspruchsklassen Mittel und Hoch deutlich.
    Kurz: Kennt man aus der Pxxx-Serie das eine oder andere Modell aus genauer Anschauung oder Nutzung, auch beides, dann ist man zu mehr als 80% im Bilde. Ein P-700 mit einem der Yamaha MCs oder einem Shure MM mit Dynamic Stabilizer (plus für den Rumpelgeräuschspannungsabstand) ist gut tauglich.
    Freundlich
    Albus

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  • Hallo Albus,


    genau so hatte ich es auch gedacht (auch die modellabhängig wechselnden Armkonstruktionen waren mir nachträglich aufgefallen), nachdem ich mir wohl die wichtigsten Links dazu durchgelesen hatte; du gibst deinen Erfahrungswert mit dazu und so glaube ich nun ein ganz gutes Bild bekommen zu haben von diesen zum Taste-drücken-und-Musikhören wohl brauchbaren Mittelklassedrehern der Yamaha P-Serie.
    Ich werde mal hören, was dieser Spieler mit einem MC-9 gegenüber einem Dual 701 oder einem Thorens TD126 MKIII so aus der Rille holt und mir dann überlegen ob er weiterwandern darf... ;)

    Mit besten Grüßen

  • Jörg,
    sehe ich auch so. Diese Art von Drehern haben den Siegeszug der CD unterstützt. Rechter Kanal, linker Kanal es kamen Töne raus, aber seriös Musik zu hören??


    Gruß

    :D Klingt nach Schneider.......das schlimme an denen war, das da Töne rauskamen ^^



    Mike

  • Hier noch einmal eine sicher subjektive und nach kurzem Kennenlernen entstandene Beurteilung des YAMAHA P-700 (auf Fliesenboden, in Waage) mit Yamaha MC9 an LENCO FA-3402.


    Erst einmal noch ein Dankeschön für die praxisnahe nützliche Beschreibung von Albus.


    Der P-700 erscheint äußerlich für einen Highender wohl ähnlich begehrenswert wie eine Yamaha Diversion für die oft bikerähnlich daherkommende Gruppe der BMW- und Harleyfahrer ;)
    Schaut man aber einmal etwas beiseite, nimmt den sehr stabil laufenden Antrieb für das, was er ist, nämlich unaufregend störungsfrei und durch seine Füße recht gut gegen Trittschall isoliert und hört auf das, was dieser Antrieb mit diesem "Ärmchen" zusammen mit einem ordentlichen und gut justierten System herausgibt, dann kann man gut damit hören.
    Die Mechanik ist wohl weder metallisch aus dem Vollen gefräst noch habe hier Schweizer Uhrmacher Hand angelegt und auch das Motörchen ähnelt nicht dem einer quarzgeregelten Waschmaschine. Es wirkt alles etwas "nach Plastik" (obwohl das Gerät durchaus ausreichend Gewicht hat).
    Wer gut schwarze Scheiben hören will und sich (und dem P-700) ein adäquates System gönnt, ist m.M.n. gar nicht schlecht bedient.

    Mit besten Grüßen

  • Tag,
    und daran, am P-700, ist welcher Tonabnehmer montiert sowie mit welchem Verstärker verkabelt? - Tja, DIN 45 500 knapp eingehalten, aber für den Grundnutzenanspruch tauglich - ein passender Tonabnehmer hilft.
    Freundlich
    Albus

  • Ja Albus, so ist das.
    Wie gesagt, an den Werten: analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/87970/ und an dem, was am Ende ausgegeben wird, kann ich nicht herummäkeln. Meinen Geschmack und Anspruch trifft diese Anhäufung von Plastik ebensowenig wie die tonnenschweren Bohrinseln.
    System und Verstärker hatte ich oben genannt - hier einmal das Innenleben des von mir geschätzten, eher selten anzutreffenden LENCO FA-3402:



    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/87967/



    Gesamtkonzept und auch Auslegung des MM- und MC-Zweiges dieses Vollverstärkers sind auf deutlich höherem Niveau und das Yamaha MC 9 als Hauptverantwortlicher macht halt seine Sache auch an dem P-700 gut.
    Habe heute wenigstens einmal eine Revision des Laufwerkes (Reinigungs- und Schmierdienste sowie Ersatz des Blockkondensators) vorgenommen - es läuft ja sonst alles fehlerfrei.
    Service Manual kommt zu angemessen geringem Preis aus den USA - insofern sind, falls sie jemals doch noch auftreten und ohne Ersatzteilanspruch sein sollten, Fehler gut selbst zu reparieren.

    Mit besten Grüßen