• Moin,

    das Delos scheint sehr stark mit dem Umfeld zu gewinnen oder eben halt zu verlieren.

    Ich habe mein Delos sehr gemocht und halte es noch immer für ein sehr gutes System!

    Grüße

    Marc

  • Hier nun meine ersten Eindrücke zum Etna Lambda SL:


    Justiert ist es zunächst nur per Brakemeier Schablone, d.h. nur optisch auf korrekte geometrische Lage und Auflagekraft.. Ich werde es später auch nochmal messen aber erstmal soll es sich jetzt einspielen.
    Rillengeräusche und Knackser sind kaum wahrnehmbar, ich vermute das das an meinem doch schon abgenutzten alten Etna liegt. Ich hatte den Effekt damals als das Etna neu war ebenso im Vergleich zum Vorgänger gehört.

    Obwohl noch kaum gelaufen ist recht schnell klar das das System ausgewogener, weniger knallig spielt. Zugleich ist die Auflösung höher. Vielleicht klingt es widersprüchlich aber obwohl das neue ruhiger spielt gibt es viel mehr „Ereignisse“ zu entdecken. Im Bass ist stämmiger als mein altes Etna.


    Ich möchte betonen das die Beschriebenen Unterschiede zwar deutlich vorhanden aber nicht so negativ drastisch zu lasten des alten Etna sind und das es nicht nur der Vergleich zum Lambda sondern auch zum SL ist der hier zum tragen kommt.


    Ich habe das Etna Lambda Sl an meinem Kondo SFZ an der 1:50 Wicklung spielen und das passt prima, vielleicht besorge ich mir aber nochmal ein Ypsilon MC20L zum Vergleich.


    Ich bin somit sehr Zufrieden mit der Anschaffung!

  • Hallo Kajetan, es hat nichts mit bashing zu tun. Finde dieses Wort eh sehr übertrieben. Ich habe nur dargestellt, wie sich das Delos im direkten vergleicht an“gefühlt“ hat. Dieser klassische Lyra Sound wird hier halt extrem rauskristallisiert. Mit steigender uvp wird es dann „ertäglicher“ ;)

    Jeder hört anders, gönne jedem seinen Spass am Delos. Für mich ist es nix. Willi Bauer, dessen LW ich seit über 20 Jahren besitze hat es und seinen Tonarm mit einem Delos entwickelt. Ich schätze ihn sehr und er hat nun wirklich Ahnung von Musik…


    10,000 years from now, when they're diggin' the shit out of our lost civilization and they find a CD, they're going to say: What the fuck is that?
    But if they find a record, they're gonna be able to play it back with a damn pine needle.


    Einmal editiert, zuletzt von chili69 ()

  • Moin Balazs, es hat nichts mit Musikstil an sich zu tun. Ich bin grundsätzlich der Meinung, dass jedes System mit jeder Art von Musik zurecht kommen soll. Das Etna benutze ich eher für Platten die vollmundiger aufgenommen sind, da kann man dann schön gegensteuern. Bei hell aufgenommen Platten kann die Auflösung dann schon mal etwas zuviel sein.

    Ich habe auch Platten aus den 80ern, da hat der Toningenieur wohl seinen Job falsch verstanden. Die höre ich mit keinem der drei TA, das geht dann über ein AS Fideles und damit ist es wieder anhörbar…


    10,000 years from now, when they're diggin' the shit out of our lost civilization and they find a CD, they're going to say: What the fuck is that?
    But if they find a record, they're gonna be able to play it back with a damn pine needle.


  • Hallo,


    ich sehe hier auch kein bashing sondern einen Beißreflex der Delos Besitzer, weil man nicht in den Jubel um das Delos mit einsteigt. Meine Erfahungen decken sich zu 100% mit denen von Chili. Als ich diese hier kundgetan habe, bin ich von wütenden Delos-Fans fast gekreuzigt worden...

    Man sollte auch damit leben können, dass das Delos nicht jedem gefällt.

    Beste Grüße


    Thomas

  • Bin kei Delos Fan, habe nur eine Zeit lang damit gehört. Und fast nicht anhörbar, ist für mich eine so grenzwertig Aussage, dass ich sie als Bashing auffasse. Das Delos kann mit einem Sheltef 501, einem Benz Wood, einem Phasemation und sogar einem größeren VDH absolut mithalten. Alle diese Systeme sind für mich durchaus anhörbar. Wer ein Delos nicht zum Laufen bekommt... tja :P ;)

    Streamen ist wie alkoholfreies Bier...scheint erstmal richtig zu sein, am Ende fehlt aber das Entscheidende.

  • Was mich stark irritiert, ist mal wieder das Delos Bashing. "Fast nicht anhörbar", ist für mich komplett nicht nachvollziehbar. In meinen Ohren ist das ein sehr gutes System in seiner Preisklasse. Das relativiert doch recht stark die Ausführungen.

    Die Streuungen innerhalb der Serien sind schon deutlich. Also denke ich, dass so jemand nie ein gutes Delos gehört hat, das kann man ihm dann fast nicht vorwerfen. Ich höre mit einem und liebe es. Ein Kleos hätte ich auch haben können, aber das fand ich langweilig. Andere wiederum stehen drauf. Ich wiederum liebe das Atlas - und zwar das alte. Und nun?
    Viele Grüße
    Chris

  • Ich habe bei Vorführungen mit Thomas Fast einige Lyras hören

    dürfen.

    Mein Favorit war auch das "alte" Atlas. Das fand ich klar besser

    als Etna und Kleos SL.


    Letztlich fand ich in meiner Kette aber ZYX und DS Audio noch

    überzeugender.

    slàinte mhath


    Peer

  • Letzen Endes ist es doch wieder eine Frage des Geschmacks. Eine SL Variante, noch dazu am Übertrager, käme mir nicht ins Haus. 8o


    Ein Delos muss ich mir irgendwann doch mal besorgen. Auch mir hat es nie so richtig gefallen, wenn ich es im Vergleich zu den größeren Lyras gehört habe. Ich bin aber mittlerweile sehr neugierig, wie es sich an der eigenen Anlage darstellen würde.


    Was mir bei den neuen Lambda Varianten nicht so gefällt, ist die Farbgebung. Ich finde mein Etna in schwarz und rot verflucht schick. Dieses Oliv (oder was auch immer das für eine Farbe ist) am Etna Lambda, ist schon <X


    Gruß

    Marc

    where is the string that Theseus laid, find me out this labyrinth place

  • Willi Bauer, dessen LW ich seit über 20 Jahren besitze hat es und seinen Tonarm mit einem Delos entwickelt. Ich schätze ihn sehr und er hat nun wirklich Ahnung von Musik…

    Meines Wissens hat Willi den dps mit einem Kleos entwickelt - oder täuscht mich mein Gedächtnis?

  • Moin,

    inzwischen ist das Etna Lambda eingespielt. Währenddessen gab es doch noch einige Hochs und Tiefs in denen man jeweils dachte so soll es gerne bleiben oder eben so auf keinen Fall…


    Jetzt ist das Etna so ausgewogen das ich kaum bestimmte Eigenschaften hervorheben könnte.
    Es ist dem alten Etna so deutlich überlegen das es einen anderen Namen verdient hätte einfach weil das Impulsive das der Name ja transportierte so nicht mehr hat oder wenigstens nicht mehr mit dem Schwerpunkt darauf.
    Ich hatte den Test in der Imagehifi von Eckehard Strauss gelesen und finde das er die Summe der Eigenschaften des Systems gut beschrieben hat wenn er sinngemäß in etwa schreibt das er dem Tonabnehmer keinen eigenen Charakter zuschreibt.
    Das kann man gerne missverstehen und das System für langweilig halten aber damit hätte man sich komplett versprungen, es ist für mich so das alles da ist aber man nicht ständig einen bestimmten Aspekt besonders präsentiert bekommt. Wenn man auf die imaginäre Raumbreite und Tiefe achtet stellt man fest das diese sehr ausgedehnt vorhanden sind aber eben eingebettet in eine authentische Wiedergabe wirklich aller Instrumente und Stimmen ohne jeweils das eine oder das andere zu betonen.


    Zur Einordnung:
    Ich habe null Anspruch auf die absolute Wahrheit was nun das beste Tonabnehmersystem sein soll!


    Ein System spielt immer nur so wie es in dem jeweiligen Umfeld kann, ich habe unlängst mal ein Atlas gehört in einer sonst sehr ausgewogen spielenden Anlage und empfand es als sehr technisch und kühl, keine Ahnung woran es gelegen hat. Andere System spielten dort teils deutlich überzeugender für mich.

    Ich hätte mich danach niemals für ein Lyra System entschieden, wenn es bei mir mit dem alten Etna nicht schon völlig anders gespielt hätte.


    Für mich ist das Lyra Etna Lambda SL das perfekte System aber das kann sich anderswo ganz anders darstellen! Auch die Verstärkung spielt hier eine große Rolle und man muss bereit sein diese auf das System abzustimmen oder eben umgekehrt so wie es bei mir war, nämlich hohes Übertragerverhältnis, so wie hier bereits vorhanden und darauf abgestimmt einen niederohmigen Tonabnehmer. Damit war klar das es ein SL werden muss.


    Mir bleibt nun nur zu hoffen das mir auch in den kommenden Jahren kein Unfall mit dem System passiert.


    Grüße

    Marc

  • Habe eben auf meinem Torqueo Dreher mit Triplanar Arm eine Atlas, eine Proteus D und eine Etsuro rot, und alternierend gefallen mir sie alle drei am besten…😇 wobei die Atlas ein Dynamikwunder ist, die Etsuro pure Eleganz versprüht und die Proteus so zwischen drinnen ist..

    Eine einzige Nadel reicht eben nicht aus, ebensowenig wie ein einziges Auto, oder eine einzige Loverin.. 😜

    Im übrigen würde ich mir gerne noch eine Etna SL lambda zulegen.. oder eine Etsuro Gold..

  • Moin,

    beneidenswert wenn man 3 Phonozüge in dieser Qualität betreiben kann!

    Hat das Laufwerk denn Platz für 3 Arme oder baust du die Systeme jedesmal neu ein?

    Grüße

    Marc

  • Eine einzige Nadel reicht eben nicht aus, ebensowenig wie ein einziges Auto, oder eine einzige Loverin.. 😜

    Im übrigen würde ich mir gerne noch eine Etna SL lambda zulegen.. oder eine Etsuro Gold..


    Made my day! ^^ ^^ ^^ :thumbup:



    Aber all Eure Berichte zum Etna klingen insgesamt äußerst gut :)

  • Moin,

    inzwischen habe ich den Ypsilon Übertrager in einer speziellen "low" Version bestellt.

    Ich hatte hier mit meinem Kondo SFZ und dem Consolidated in der Silber "low" Ausführung verglichen.

    Nach diesen Vergleichen zeigte sich mir wie sehr der Übertrager nur in seinem Umfeld beurteilt werden kann, insofern kommt von mir hier kein allgemein gültiges Besser oder Schlechter...

    Hier passte aber der Ypsilon auch im Hinblick auf meine Ypsilon Phono und den Pre am besten.

    Grüße

    Marc

  • Hi Zusammen,


    inspiriert durch Marcs Berichte, die ich richtig informativ finde, will ich einmal meine Eindrücke mit dem ETNA SL hier einstellen. Leider habe ich diesen spannenden Thread in der Tat erst jetzt entdeckt.

    Wie schon mehrfach beschrieben vergleiche ich das ETNA mit dem Benz SLR Gullwing, dem Grado AEON3 und seit neuestem dem DS-W3 zu dem ich erst kürzlich meine Eindrücke im Mr. Nixie Thread geschildert hatte.

    Du, Marc, hast ja klar dargelegt worauf es Dir ankommt und warum Du nur ein System hörst und brauchst und mehr muss ja nicht sein. Das ist gut so. Alles andere muss nicht sein und ist eigentlich auch Spielerei / Spinnerei ... macht aber unglaublich Spaß.

    Interessant ist, daß ich mein ETNA auch an einem Graham The Phantom II betreibe, allerdings habe ich nach einigen Tests eindeutig die Lyra Phono Pipe als die beste Phonokabelwahl fürs ETNA und mein Ohr festgestellt. Selbst meine Frau, die ansonsten nur AUS von AN unterscheiden kann, hörte den Unterschied zu den vorher getesteten Phonokabeln sofort. Phono Pipe und ETNA gehören einfach zusammen mbMn. oder sind für einander geschaffen.

    Den Einsatz von Übertragern mag ich nicht, aber das will ich gar nicht thematisieren hier. ETNA, SLR und AEON spielen bei mir an einer SXOno, die man sehr fein und optimal an alle drei Abnehmer anpassen kann. Ein Lambda werde ich mir nicht mehr anschaffen, den Grund dafür wird man später aus dem Bericht entnehmen können.

    Zunächst einmal möchte ich sagen, daß alle vier "meiner Lieblingssysteme" nicht wieder gehen werden, weil ich alle mag jedes auf seine Weise und sie sind verschieden und wie. Nun versuche ich einmal es aus der Sicht des ETNA in diesem Thread zu schildern.

    Wo das ETNA kam und ich es erst mal am SME IV montiert habe war ich bereits genau wie Marc aus der Box überrascht, da vermisste ich neu eigentlich nicht viel. Nach ein paar Tagen bin ich auf den Graham The Phantom II damit gegangen, was bei mir umgehend zur folge hatte, daß ich den SME IV gleich ganz ohne weitere Tests verkauft habe. Für mich ist es eine Sünde ein ETNA an einem solchem SME Arm zu betreiben. Man verschenkt enorm viel kann ich nur denjenigen sagen, die das dauerhaft tun. Es gibt sicherlich reichlich Arm Alternativen zum Graham oder Rigid Float, die ich bevorzuge. Aber diese SME Serie ist in Bezug auf das ETNA sicher keine zu empfehlende Alternative auch wenn grundsätzlich Musik heraus kommt ... bis man andere Kombis hört.

    Der zweite Eindruck dann im Graham war, daß das ETNA einen enorm kleinen Sweet Spot hat. Kein anderes meiner Systeme will so auf den Punkt justiert sein bis die Sonne im wahrsten Sinne aufgeht. Wie bei der überwiegenden Anzahl der Systeme, die ich getestet habe, will das ETNA exakt waagerecht und mit exakten 90° Azimut justiert sein. Verrückt ist, daß es mit dem von Lyra angegebenen optimalen VTF von 1,72 g tatsächlich im Sweet Spot steht. Und weil Abweichungen von wenigen Zehntel Gramm schon eine - für mich - Verschlechterung im Klang darstellt, messe ich den VTF am ETNA vor jeder längeren Hörsitzung kurz nach und korrigiere falls notwendig.

    Von meinen persönlichen vier Referenzen ist das ETNA das mit der hellsten Timbrierung. Mit Marcs und anderen Berichten stimme ich überein, daß die Mitten dieses Systems als besonders beschrieben werden können. Ob diese als "warm" zu bezeichnen sind wie ich im Überfliegen des Threads laß, weiß ich nicht genau zu klassifizieren. Aber die Mitten sind sehr fein aufgelöst, Detail reich, sehr homogen und neutral. Das gilt auch weitgehend für die Höhen, die bis ans Ende der Skala reichen und enorm präzise und lässig klingen ohne jedwede Schärfe.

    Der Bassbereich ist präzise, durchaus tief und konturiert, aber unten herum kann das ETNA mit keinem meiner drei anderen Favoriten mithalten. Das ist der Punkt, wo es am weitesten weg liegt nach meinem subjektivem Geschmack wohl gemerkt. Das könnten andere Hörer mit anderen Präferenzen auch konträr bewerten keine Frage.

    Nein, der für mich entscheidende Eindruck über einige Jahre vom ETNA war diese enorme holographische Raumabbildung. Denn bis zu diesem Zeitpunkt konnte kein anderes System auf meinem Equipment diesen transparenten und diskreten Raumeindruck herstellen, den das ETNA aufbauen konnte. Und es geht noch weiter. Diese Lässigkeit, Selbstverständlichkeit und Diskretion der Instrumente und Geräusche im Raum hatte ich bis dahin auch noch nie in dieser Art und Weise erlebt. Das hat mir bei jeder ETNA Hörsession einfach die Verblüffung ins Gesicht gezaubert und den Gänsehaut Faktor darüber hinaus.

    Zwar kenne ich Andre (Capt´n Difool) durch viele persönliche und interessante Gespräche ganz gut und weiß sein Urteil zu schätzen als ein erfahrener Insider der Vinyltechnik, aber daß ein ETNA der Rocker unter den Systemen ist empfinde ich völlig anders. Ganz im Gegenteil ist für mich das ETNA eher etwas für Hörer die Orchestrales tendenziell favorisieren und auch für solche User, die die Feinsinnigkeit in der Auflösung und in der Raumdarstellung suchen.

    Beim Vergleich zu einem Delos hört man zwar den Familienklang der Lyras, aber daß ein Delos nahe am ETNA liegt das konnte ich auch nicht wirklich feststellen. Das Delos habe ich aber auch lediglich eine Weile in einem Tonstudio gehört. Mir persönlich ist das Delos einfach zu nervös und fast schon hyper agil. Der betonte Hochton Bereich muss einem wirklich gefallen, sonst trennt man sich vom Delos früher oder später wieder. Für mich ist das nichts und würde eher sagen, daß das Delos stark polarisiert.


    Nichts dergleichen und nicht einmal annähernd empfindet man das ETNA, das eher die ruhige, lässige und neutrale Wiedergabe wieder spiegelt. Ein wenig ähnlich würde ich das beschreiben wie es Marc in seinem letzten Bericht zum Lambda beschreibt. Man bekommt eine gute Vorstellung wie sich so ein ETNA / Lambda anhören könnte in deinem Bericht, Marc. Danke nochmals.


    Ende Teil 1.

  • Anfang Teil 2:


    Nach dem ETNA kam bei mir irgendwann das Grado Statement The Statement 2, was die Hälfte des ETNA kostete. Ich war völlig von den Socken, wo ich erkannte, daß bereits das STS den Raum des Lyra annähernd gleich gut konnte allerdings mit einem kleinen Ticken weniger Lässigkeit, dafür mit deutlich mehr Attacke.


    Dafür konnte das STS annähernd den Bassbereich des SLR Gullwing, der mir einfach beim ETNA fast zu sehr auf Feinzeichnung, Kontur und Präzision denn auf Energie und Power ausgelegt ist. Es fehlt mir halt ein bissel mehr Druck oder auch Punch. Ich dachte so bei mir einige Zeit ... verdammt nochmal das STS paart die Vorteile des ETNA mit den Vorteilen des Gullwing.


    Leider verlor mein STS nach längerer Standzeit den Stein und nach kurzer Verhandlung gab mit der deutsche Grado Vertrieb gegen Inzahlungnahme des defekten STS ein AEON3. Wo ich das System installierte war wieder nach einiger Zeit klar, daß es zwar den typischen Grado Holzbody Sound hatte, aber das AEON ist das erste System bei mir, daß den Raum des ETNA und dessen Lässigkeit darstellen kann. Nur das AEON geht deutlich nachvollziehbar noch einen Schritt weiter wie das ETNA und das Gullwing. Das Gullwing hat zwar auch einen unnachahmlich anmachende Raumabbildung ist aber im Vergleich in diesem Punkt hinter ETNA / STS / AEON. Nein, das AEON erfindet den Klang zwar auch nicht neu, aber es macht alles noch ein bisschen kantenschärfer wie ETNA und SLR und kann dem Raum eine eigenen Realität geben. Es hat die positiven Eigenschaften vom ETNA und SLR ohne einen wirklichen Schwachpunkt aufzuzeigen.


    Im Übrigen trotz der überragenden Mittenwiedergabe des ETNA empfinde ich die Stimmenwiedergabe von Benz und Grado als die für mein Ohr Bessere im Vergleich zum ETNA. Dennoch kann man mit dem ETNA auch alle Arten von Musik hören und nicht nur Klassik, Orchester und kleine Besetzungen. Aber wenn man die Wahl hat zieht man wohl bei Pop, Rock, Stimmen und gröberen Stücken das Benz und das Grado dem ETNA vor. Für mich zeigt das ETNA einfach eine etwas ruhigere, keinesfalls langweilige, Klangcharakteristik.


    Warum erwähne ich bis jetzt das W3 eher weniger ? Zunächst habe ich das noch nicht so lange wie die anderen Systeme, die ich genauestens kenne auf meiner Anlage. DS Audio Systeme betreibe ich erst ein Jahr etwa und das W3 erst seit zwei Wochen.


    Aber ich kann schon sagen, daß ich glaube, daß jemand, der ein W3 favorisiert sich mit dem ETNA wahrscheinlich schwer tut. Diese beiden sind schon sehr gegensätzlich. Oder jemand will bewußt mit diesen beiden Systemen einen völlig anderen Klang auf der Anlage erzeugen. Das W3 ist enorm dynamisch, sau schnell und in allen Belangen irgendwie auf Attacke ausgelegt. Beim ETNA kann man nicht wirklich von Attacke reden. Dafür hat es diese Feinsinnigkeit und die Lässigkeit, die ich bislang am W3 noch nicht höre, was aber noch mit zunehmender Spielzeit entwickelt werden könnte, ich glaube es aber eher nicht. Die Raumwiedergabe des W3 ist genauso verblüffend wie beim ETNA und AEON und zeigt in ersten Ansätzen auch die Selbstverständlichkeit und den Realismus der Instrumente im Raum. Dennoch hat das AEON für mein Ohr den gefälligeren Holographie Eindruck gegenüber dem ETNA und derzeit noch auch gegenüber dem W3.


    Ich bin mir bis jetzt allerdings nicht gänzlich klar wie eigentlich das W3 zum AEON einzuordnen ist, dazu muss ich vermutlich noch ein paar Monate hören, aber die beiden spielen zumindest zu diesem Zeitpunkt zwar nicht gleich, aber auf meiner Anlage scheine ich bei dem Vergleich im Punkt Raumabbildung langsam an eine Grenze zu stoßen oder es geht einfach nicht mehr realistischer, größer, lässiger oder "besser" für mein Ohr. Daß im Bassbereich das W3 alle drei anderen distanziert und da ist das ETNA am weitesten weg vom W3 ist jedoch schon jetzt offensichtlich.


    Nochmals zur diskutierten Einpielzeit: Ich gebe Marc recht, daß das ETNA verhältnismässig wenig Einspielzeit braucht und schon aus der Box enorm gut klingt. Ich meine schon nach 25-50h keine wirkliche Änderung mehr vernommen zu haben. Das gilt aber auch für das STS und AEON, wobei sich das STS etwas länger Zeit ließ. Beim AEON dachte ich nach dem ersten reinhören ... hoffentlich ändert sich gar nichts mehr, so will ich das haben ... genau so und nicht anders. Das Benz SLR Gullwing hat bei mir eine episch lange Einspielzeit gezeigt, ich würde von 150h - 200h sprechen ehe es zur Höchstform auflief. Wie es beim W3 ist weiß ich noch nicht, weil noch recht neu. Aber mein Ersteindruck auch hier ist, so könnte es eigentlich im Wesentlichen schon bleiben. Das W3 ist im Übrigen eine andere Hausnummer als das DS003, das ist aber Offtopic.


    Fazit: Das ETNA war lange Zeit mein Topfavorit bis ich die großen Grados erkundet habe, insbesondere das AEON. Das STS ist aber auch schon eine Hausnummer verglichen mit dem ETNA. Wie ich das W3 wirklich bewerte zu den drei Mechanikern weiß ich noch nicht, weil noch zu wenig Erfahrung damit. Man muss ja auch erst mal ein gewisses Plattenpotenzial damit gehört haben. Soweit bin ich noch nicht ganz mit dem W3.


    Und obwohl ich das geliebte ETNA niemals hergeben würde so geht für mich das AEON wirklich und gut nachvollziehbar ein, zwei Schritte weiter wie das ETNA. Deshalb verfolge ich den enorm guten Lyra Klang auch nicht weiter. Dafür gefällt mir Klangsignatur und der deutlich unterschiedliche Charakter des AEON und W3 einfach schon jetzt zu gut, daß ich mit Lyra weiter machen möchte.


    Und es wurde ja schon erwähnt, daß die Bauart der Lyra Systeme zumindest alle irgendwie ähnlich sind ... mit anderen Materialien, anderen Toleranzen, anders geklemmt, usw. ... im Übrigen die Farbe ist sowas von irrelevant mbMn. Es ist wie der Benz Familienklang, der auch ab ACE nach oben ähnlich ist, aber ein SLR und LPS können nun mal alles einfach "besser" - und ich mag das Adjektiv eigentlich nicht wirklich - aber es ist so und in jedem einzelnen Parameter - ABER der Benz Charakter blieb immer egal was man bei Benz änderte bei den größeren Systemen. Beim Test der Grado Serie empfand ich auch einen Familienklang, aber da gab es für mich schon einzelne echte Modellfavoriten und Preis- / Leistungsknüller (Sonata, STS).


    Nochmals danke an Marc und andere, die hier dezidierte EIGENE Erfahrungen sehr anschaulich geschildert haben. Das macht dieses Forum doch noch lesenswert. Toller Thread ...


    Highfidele Grüße,

    Jürgen

  • Hey Marc,


    weißt du zufällig, woher der Ypsilon Übertrager stammt? Mir erzählte mal ein Bekannter, dass Ypsilon diese in Deutschland wickeln lässt. Ypsilon hat ja sonst eine hohe Fertigungstiefe, aber eben halt nicht die Übertrager (und Gehäuse).


    Gruß Analogtom