Raumakustik

  • Hallo,


    ich hoffe hier ein wenig Feedback zum Thema Raumakustik zu bekommen. Wir sind gerade im Anfangsstadium eines Umbaues. In diesem Zuge wird das Wohnzimmer mit ca 70qm gebaut. Da dieser Raum auch der primäre Hörraum werden wird, stellt sich natürlich die Frage der Raumakustik. Meine Frage wäre jetzt, ob mir hier evtl. jemand Tipps geben kann, die man bereits im Bau berücksichtigen kann.


    Eine Empfehlung war z.B. eine Holzdecke zu verbauen. Das würde dann so aussehen wie bei dem angehängten Bild. Da sind wir uns noch nicht sicher, ob uns das so gefällt.


    Ich würde mich sehr über Tipps freuen.


    lg, tom

  • Hallo Tom,
    frag doch mal bei David Haigner an, was eine Beratung bzgl. Raumakustik kosten würde. Er kennt sich in solchen Sachen sehr gut aus.
    http://www.haigner.com/content_de/impressum.htm
    Das nützt mehr als alle Antworten hier. Kostet natürlich auch mehr. Aber das sollte gut angelegtes Geld sein.
    Vor allem, wenn man so jemand in der Bauplanung hnzu zieht.


    Wenn euch die Holzdecke nicht gefällt, würde ich die nicht machen. Die ist auch schalldurchlässiger als eine Betondecke. Das ist ja auch ein Aspekt.
    Ich habe Fotos von Maßnahmen gesehen, die David geplant hat und das war sehr dezent.


    Tschau,
    Frank

    Entspanntes Hören, Frank


    ] Vorhandensein von Musik - Zuhandensein von Klang [

  • Moderne und gutaussehende Architektur mit großen Fensterflächen, freien Wandflächen, kleineren Schrankelemente (ohne die früher obligatorischen Bildungsprotz-Bücherwände), Ledersitzgruppen, Parkett- oder Fliesenboden ist leider leider wenig HiFi-kompatibel.
    Ich persönlich lehne es ab, meinen Lebensraum mit Akustik-Elementen zu verschandeln. Da hilft nur sorgfältigste Aufstellung und klangliche Komposition der Anlagen-Komponenten.

  • 70qm Wohnbereich .... da würden - zumindest im Winter - das eine oder andere Moped eine Extra-Sockel bekommen :whistling:


    Natürlich klanglich integriert :thumbup:

    have fun! - Platten gehören auf den Teller, nicht ans Moped!
    Gruß - Kolle
    :)

  • 70qm Wohnbereich .... da würden - zumindest im Winter - das eine oder andere Moped eine Extra-Sockel bekommen :whistling:


    Natürlich klanglich integriert :thumbup:

    Die haben ja oft auch einen super Klang !!!

    Viele Grüße
    Dieter


    AAA Mitglied

    Hat zu viele Pläne und zu wenig Zeit zum Basteln 8)

  • Hallo Tom,


    ich habe einen Dachboden für meinen Hörraum ausgebaut (gute 120m²)
    schön verwinkelt, kaum gerade Flächen, auch Schrägen ....
    alles Sachen die Dir ein klassischer Architekt wohl eher nicht empfehlen würde....


    der "Ton" ist ein eigenwilliger Geselle, zudem sind seine Vorlieben nur sehr aufwendig zu beschreiben


    wenn Dir der Weg "etwas westlich von München" nicht zu weit ist kannst gerne mal vorbeischauen
    oder mal telefonieren


    Grüße Ralf


    0049 8246 1009

    Der Ton macht die Musik - die Welt bräuchte mehr Musiker :rolleyes:

    Einmal editiert, zuletzt von Bricksounder ()

  • Grüß Gott


    Zitat

    .Da hilft nur sorgfältigste Aufstellung und klangliche Komposition der Anlagen-Komponenten.


    So ausgedrückt, NEIN das bringt nur Ästhetik Wünsche nach vorn ;(


    Hörzone definiert auswählen, also die Schallwandler und den Hörplatz möglichst optimal wählen. Nur wird man dann fast über die Boxen fallen, bzw. eher technikdominiert möblieren! Danach kann man aktiv entzerren, so die wildesten Peaks halt.


    Wenn man es schnell und vernünftig haben will, keinerlei Erfahrung und Zeit hat; ist Franks Vorschlag wirklich sinnig.


    So sehe ich die Sache

  • Hallo,


    vielen Dank für die vielen Antworten. Wie schon erwähnt, bin ich mit Herrn Haigner schon in Kontakt und ich glaube da in sehr guten Händen zu sein. Nachdem ich ja noch vor der grünen Wiese stehe, kann ich da die Vorschläge sehr schön in die Planungsphase einfliessen lassen.


    @Ralf, ich bin in den nächsten Tagen noch unterwegs, aber ich möchte sehr gerne mit dir plaudern. Melde mich.


    lg, tom

  • Hallo Tom,


    Ich wohne in Hinterbrühl und arbeite auch an meiner Raumakustik. Dämmung/Diffusion usw. Mein Freund ist bei den Wiener Symphoniker und hilft mir bei der Akustik. Seine Erfahrung und sein Gehör sind sehr hilfreich. Er hat ein Hörstudio in Wien, da er der Importeur von Wilson Audio ist. Könnten ja mal telefonieren...


    Gruss
    Frank

    Gruss


    Frank

    Einmal editiert, zuletzt von yoda-ohne-soda ()

  • Hallo,


    bis jetzt bin ich noch in Kontakt mit Herrn Haigner. Es wird noch etwas dauern bis ich konkretes schreiben kann, aber sobald sich was tut werde ich mich melden. Zuerst müssen wir aber noch den eigentlichen Plan fertig bekommen. Stay tuned.


    lg, tom

  • Schönes Thema,
    mich wundert, dass im Forum darüber reltaiv wenig zu lesen ist. Immerhin bestimmt die Raumaktusitk zu grossen Teil das musikal. Erleben.
    Positionierung und Abstrahlcharaktestik der Schallquellen ist das Eine. Nachhall bzw. stehende Wellen das Andere. Absorberelemente können z.T. sehr dezent eingebaut werden und müssen die Ästhetik nicht negativ beeinflussen. Die nachgepflegten Lösungen sind ja in der Tat oftmals schlecht integriert und aufgepfropft.
    Besonders problematisch ist ja die Wiedergabe des Tieftonbereiches: hier kann man sich viel Mühe geben und über Anordnung der Schallerzeuger (2-4 Erzeuger an einer oder sogar an beiden Wänden) und Anordnung und Abstimmung von Bassfallen viel erreichen.
    Toll wer diese Überlegungen in der Planungs- und Bauphase einbeziehen kann.
    Viel Erfolg und gutes Gelingen.
    Lars

  • Hallo Tom,


    Wenn das Haus noch in der Planungsphase ist, warum ziehst du nicht einen Bauphysiker hinzu? Mit der richtigen Auswahl der nach akustischen Gesichtspunkten ausgewählten Standarddetails erhält man ohne nennenswerte Mehrkosten eine optimierte Raumakustik. Rede doch mal mit deinem Architekten.


    Übrigens, besonders viele Möglichkeiten hat man mit einer Unterdecke (Gipskarton) unter einer Holzbalkendecke. Der große Deckenzwischenraum bedämpft dann auch die tieferen Frequenzen.


    Ein Fachingenieur der Bauphysik kann dir exakte Vorausberechnungen machen.


    Und was die Ästhetik betrifft, man sieht es gar nicht...


    Gruß


    Rainer

  • Grüß Dich


    Der Tip mit dem Akustiker ist schon der Beste.


    Allerdings gibt es schon ein paar gemeingültige Regeln, die aber eben durch deine Raumsituation mehr oder weniger anwendbar sind, es ist auch maßgeblich von der Wahl deines Lautsprecherkonzeptes und deinen Vorlieben abhängig. Daher Akustiker wenn du es perfekt machen willst ist da kaum zu umgehen.


    Hier aber die allgemeinen Regeln.


    1. Die Lautsprecher sollten von einem weniger in einen stärker bedämmten Raumteil "strahlen". Ziel : Reflektionen im Hintergrund zu verringern.
    2. Da Schall je nach Frequenz und Schallführung sich unterschiedlich in seiner Wellenlänge auf die Raumakustik auswirkt ist es gerade schwer im Bassbereich seinen Anforderung gerecht zu werden.
    Stichwort Raummoden, die lassen sich nur mit viel materiellem Aufwand minimieren, Stichwort Helmholzresonatoren etc.. oder Basshörner, letztere produzieren aber wieder andere Probleme. Wobei bei großen Räumen sich Basshörner schon sehr gut integrieren lassen OHNE dass sie optisch dominierend wären, man kann sie nämlich schön verblenden ohne dass sie auffallen.
    Um hier aber ohne all zu großen Aufwand im Bassbereich( Basschassis) bessere Ergebnisse zu erzielen macht ein Einbau flach in die Wand Sinn, Das reduziert dir schon mal das "rückfluten" der Schallwellen Und damit die Raumreflektion, das ist wieder zum Vorteil für das "Dynamikempfinden".
    3. Für Mittel und Hochton gilt letzlich das Selbe, versuchen mit weniger Refektion im Raum auszukommen, was wieder Regel 1 zur Folge hat, aber sich auch auf die Wahl des LS Konzeptes auswirken kann, z.B in dem du Hörner wählst, was aber nicht sein muss.
    4. Stark schwingende Raummaterialien z.B Holzboden sind prinzipiel nicht schlecht können aber falsch eingesetzt massiv das Ergbniss verschlechtern. Persönlich würde ich aber auf Solche Sachen verzichten denn sie verkomplizieren sie Situation nur.
    5. Wenn man es nun wirklich, trotz guter Raumakustik, perfekt machen will kommt man um das aktive Ausregeln der Lautsprecher nicht herum, sei es über einen Equalizer oder sogar ein digitales DSP, das hören hier viele nicht gerne, ist aber eine der wirksamsten Maßnahmen um positiv auf das Klangergebniss einzuwirken.
    Ist die Raumakustik nur schwer in Griff zu bekommen, ist das DSP sogar Pflicht und fast schon nur die einzig wirksame Maßnahme , da man aktiv auf die Schallerzeugung und damit auf das Ergebnis im Raum Einfluß nehmen kann. Stichwort hier Raummoden bei Baßßüberschwingern oder kleinere Lautstärkereduzierungen in bestimmten Frequenzbereichen.


    ABER und nun kommt das Problem, das sind alles Maßnahmen die dazu dienen sollen am Hörplatz ein optimales Ergebnis zu produzieren, 3 Meter weiter links ist das alles dann schon ein Kompromiss, wobei bei der individuellen Beachtung der Regeln der Kompromis natürlich kleiner ausfällt, was ja positiv ist.


    Es ist Recht allgemein, daher ein dünner Leitfaden und muss wircklich auf deine Bedürfnisse abgestimmt werden, doch hilfreich ist es allemal wenn man schon den "Luxus" hat ein Hörzimmer zu konzipieren.
    Daher denk genau nach, den Raum als Lautsprcher zu bauen ist hier sogar eine interessante und sehr viellversprechende Variante, du wirst sie gut umgesetzt nicht bereuen.


    Ciao, Christoph, der auch gerne einen Hörraumkonzipieren würde. :D

    ELYSIO HORN SPEAKER Gewerblicher Teilnehmer