Hilfe beim Umbau eines Cayin TA35

  • Ich hatte ja bereits an anderer Stelle angedeutet, dass ich meinen Cayin TA35 (nicht die s Version) auf einen Endstufenbetrieb umbauen will, wobei ich bei der Gelegenheit auch das ein oder andere Bauteil gegen ein höherwehrtiges austauschen will.


    Hierfür habe ich auch schon (sehr freundlichen) Kontakt mit Cayin, wodurch ich bereits einige Anregungen und sogar den Schaltplan erhalten habe.


    Leider ist jetzt meine techische "Begleitperson" aus verschiedenen Gründen abgesprungen.


    (Ich weiß, wie ich Löte, wie ich Messe, ich weiß welche Spannungen in dem Gerät herrschen. Es ist nicht meine erste Röhrenschaltung, aber die erste, in der high Voltage auf Audio trifft.)


    Daher suche ich jetzt nach eingen Anregungen und Meinungsaustausch (sollte jemand im Raum Hamburg daran interessiert sein mich bei der Umsetzung zu unterstützen wäre ich auch sehr erfreut).


    Das Problem ist allerdings, dass Cayin mich gebeten hat den Schaltplan nicht offen in einem Forum zu posten. Daher würde ich mich freuen, wenn sich villeicht eine Hand voll sachkundiger finden würde, denen ich den Schaltplan zuschicke, damit man hier anschließend diskutieren kann.


    Ich habe bereits einige Ideen, die ich hier reinschreiben werde, sobald sich der erste gemeldet hat (ohne Schaltplan ergibt es keinen Sinn über R12 und C05 zu reden, gelle ;)).



    Ich hoffe, dass ich hier beim ein oder anderen Interesse Wecken kann!


    Felix

  • Hallo Dieter,


    die Seite kenn ich mittlerweile (gefühlt) auswendig:


    Ich gebe vorweg zu bedenken, dass auf dieser Website der TA35s behandelt wird, der mindestens in der Vorstufe anders aufgebaut ist.


    Letztendlich macht er ja 4 Schritte:

    • Umbau Auf Tiodenbetrieb. Grundsätzlich eine Gute Idee, man müsste nur nochmal anhand des Schaltplans schauen, ob das mit der TA35 genau so leicht geht. Allerdings habe ich ein wenig bedenken, ob die Leistung anschließend noch für meine nuVero 10 reicht (schlechter Wirkungsgrad, allerdings habe ich zur Zeit einen recht kleinen Raum zu beschallen)
    • Tausch der Eingangsröhren. Kann hier so nicht umgesetzt werden, da andre Vorstufe mit anderen Röhren.
    • Vergrößerung des Cabs an der Triodenversorgung. Ist das nur Nötig, wenn man auf Triodenbetrieb umstellt? An sich ja leicht umzusetzen.
    • Direkt mit dem Line In an die Vorstufe. Sollten wir drüber reden, das würde ja den Wegfall von R25 und R1 bedeuten, wobei Cayin mir für den umbau R1=50k oder 100k empfohlen hat.

    Meine Ideen:
    Inputselector und Poti überbrücken, statt des Potis aber einen festen Wiederstand setzten (muss ich noch ausmessen), da ich die Störgeräusche aus meiner ANlage nicht ganz beseitigt kriege.
    As ich durch die Öffnungen im Unterboden sehe, sind bei mir die gleichen Koppel-Cs verbaut, wie im TA35s im verlinkten Artikel (das sind dann C5 und C6). Diese würde ich durch höherwehrtige ersetzen.
    Ich hatte auch noch auf einer französischen (glaub ich zumindest) Seite gesehen, dass dort zusätzlich C1 und C10 ersetzt wurden.
    Soviel zu meinen Ideen.
    Du kriegst gleich ne Mail mit dem Schaltplan.
    Felix

  • Wenn Du das Lautstärkepoti nicht brauchst würde ich es raussetzen. Dafür dann den Widerstand im Eingang (R1) mit rund 100kOhm ersetzen. Was mir fehlen würde ist ein Kondensator im Eingang. Bei 100k kommen 0,33uF/600V (guter Folienkondensator) recht gut hin. Der dient vor allen dem Schutz der vorgeschalteten Gerätschaften falls die erste Röhre zufällig kaputt geht. Wenn das Eingangspoti bleibt dennoch einen Kondensator davor! Wert passt wie gehabt. Die Koppelkondensatoren vor den Endröhren dürfen ruhig hochwertig sein.


    Die vier Trimmer-Widerstände (LVR1, LVR2, RVR1, RVR2) wären im Idealfall Mehrgang-Spindeltrimmer. Zudem würde ich dann den Schleifer mit dem Anschluß zwischen Trimmer und folgenden Widerstand verbinden damit das Gitter auf keinen Fall positiv gegenüber der Kathode wird, falls der Trimmer meint den Kontakt verlieren zu müssen.


    Das Netzteil dürfte ruhig eine bessere Kanaltrennung bereitstellen. Dafür habe ich eine behelfsmäßige Skizze gemacht.


    Falls es brummt dürfte eine Symmetrierung der Heizspannungen für Abhilfe sorgen. Dafür von jedem Heizungs-Anschluss am Trafo mit einem Widerstand (1kOhm) an Masse.


    Tja, mehr fällt mir im moment noch nicht ein - was nicht ist kommt von anderen.

  • Hallo Felix,


    ertmal vorweg, ich halten Cayin TA35 - sodenn es sich um die "deutsche" Version aus Kelkheim handelt - für ein grundsolides Basisgerät, welches die Vorraussetzungen für einen Umbau mitbringt.
    Ob es sich lohnt ein Gerät in dieser Presiklasse aufwendig zu pimpen bleibt ja jedem selber überlassen.
    Ein wesentlicher Punkt für mich ist immer eine Punkt zu Punkt Verdrahtung, das ist ja bei den Cayin-Geräten meistens gegeben und macht das Leben einfacher.
    Mehr zu möglichen Umbaumaßnahmen kann ich aber erst nach Durchsicht des Schaltplans vorschlagen.


    LG
    Martin

  • Moin Felix,


    es ist ein bekanntes Problem das sich die Firma Shark leider nicht darum schert welche Verträge siw mit Kelkheim hat und dementsprechend Geräte mit identischer Bezeichnung aber minderwertigerer Bauteil-Bestückung auf den chinesischen Markt wirft.
    Wenn Dir Kelkheim aber die Pläne zur Verfügung gestellt hat wird es sich um die deutsche Version handeln.


    LG Martin

  • Da Cayin draufsteht und ich keine Probleme am Gerät endecken konnte, gehe ich mal von einem Original aus.


    Zumal Spark sich wohl die großen Nichicon Cabs gespart hätte, die verbaut sind.

  • Hallo Felix,


    Danke für die Zusendung des Plans.
    Ich habe schon einige "deutsche" und "chinesische" Cayins auf dem Tisch gehabt. Das eingesetzte Material ist hochwertig, lediglich ist die Auslegung bezüglich der Spannungsfestigkeiten etwas anders.
    Ich hab den Plan mal grob überflogen und mir sind einige Dinge ins Auge gesprungen.
    Ich schreib Dir Heuteabend was dazu.
    Ein hochauflösendes Foto vom Innenleben wäre nicht schlecht.


    LG
    Martin

  • Das klingt ja schonmal vielversprechend ;)


    Was letztendlich alles gemacht wird, hängt für mich letztendlich vom Aufwand/Preis und Nutzen ab.


    Aber grundsätzlich bin ich zu allen Schandtaten bereit.


    Fotos wird heute leider nix, aber ich versuchs morgen.


    Felix

  • 2ter Versuch:


    Trafo Anodenspannung lt. Plan 335/342V AC, eigentlich stellen sich dann am C2 470/480V DC ein. 680µ/450V sollten nicht eingebaut sein, ich denke es sind 330µ/500V drinnen, gleiches gilt für C3, ist auch zu knapp von der Spannungsfestigkeit. C8 für die Vorstufe von 22µ auf 100µ/100V erhöhen.


    Heizspannung Vorstufe AC geheizt, auf +68V also ca. 1/2 Ub hochgelegt, passt. Würde ich nichts ändern.
    Bei der Heizspannung für die Endröhren muss ein Fehler im Plan sein, da steht 6A...wir brauchen so ca. 7A. Wird aber bei einem deutschen Gerät schon passen.


    Bei der negativen Vorspannungserzeugung kann der C7 auf 470µ/100V vergrößert werden. Umbau der Einstellung wie schon von K.Dieter beschrieben auf Spindeltrimmer.


    Die Kondensatoren C5 und C6 gegen was hochwertiges (PIOs) austauschen, Boutiqueware nicht erforderlich.


    Einen Koppelkondensator im Eingang würde ich nur einbauen falls eine Transistorvorstufe (neumodisches Zeugs lol) zum Einsatz kommt.


    Bei allem gemodde würde ich aber darauf achten das Du das Gerät mit wenig Aufwand wieder in einen Vollverstärker rückbauen kannst.
    Für den Triodenmodus könnte man erstmal provisorisch einen Kippschalter einbauen und sich das Ergebnis anhören bevor man das fest einbaut. Beim A88T ist es ein deutlicher Klangunterschied bei 1/2 Leistung.


    LG Martin
    '
    Edit: Bedankomat deaktiviert

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  • Warum nicht einfach ein gutes Gerät lassen wie es ist wenn man einfach nur messen kann und ein bisschen löten kann. Das Ding ist nämlich super




    Besten Gruss in den vierdimensionalen Raum :love: :D

  • Warum? Das frage ich mich auch jedes mal wenn ich beginne eine neue Errungenschaft aufzuschrauben. Und immer wieder ist man nachher Glücklich es getan zu haben. Denn a) klingt es hinterher besser und b) mein Wissen vergrößert sich...



    Einer meiner Wahlsprüche: Bereue lieber etwas getan zu haben als irgendwann zu bereuen es nicht getan zu haben :)

    Viele Grüße
    Dieter


    AAA Mitglied

    Hat zu viele Pläne und zu wenig Zeit zum Basteln 8)

  • Ein Klang der sich nach meinem persönlichen Eindruck verbessert.


    Schlagworte:


    Betriebssicherheit
    Bandbreite
    Verzerrungen
    Mikrofonie
    Stabilisierung der Betriebswerte


    um nur ein paar zu nennen

    Viele Grüße
    Dieter


    AAA Mitglied

    Hat zu viele Pläne und zu wenig Zeit zum Basteln 8)

  • Entschuldigt bitte die Verspätung:
    HIER das BILD


    Das Gerät überhaupt zu modifizieren hat für mich vor allem den Hintergrund, dass ich keinen Poti und Selector brauch / will.


    Bei mir ist es so, dass ich das "Beste" aus moderne und klassischer Technim zusammen bringe. Das bedeutet:


    Ich habe ein 5.1 System,dessen Herzstück ein Denon 3312 ist (also transistor als Vorstufe). An dessen Pre-Out hängt dann der Cayin.


    Grüße,
    Felix

  • Wie immer sehr schöner Aufbau bei Cayin, habe nichts anderes erwartet.


    LG Martin

    Und dank freier Verdrahtung schön übersichtlich. Wenn ich das mit der Platine vom Dynavox vergleiche.......ich war schon zwei mal kurz davor alles rauszureißen und frei zu verdrahten...

    Viele Grüße
    Dieter


    AAA Mitglied

    Hat zu viele Pläne und zu wenig Zeit zum Basteln 8)

    Einmal editiert, zuletzt von K.Dieter ()