RIGID FLOAT " Erlebnisbericht"

  • Hallo in die Runde,
    falls es jemanden interessiert, gebe ich mal meine Erfahrungen mit dem RIGID FLOAT zum Besten:
    Angefangen habe ich mit dem 7 Zoll Modell.Trotz penibler Einstellarbeiten verzerrte der Arm im Innenbereicht bzw. lief garnicht weiter. Also bloß Finger weg vom Siebener! Was bis zum Versagen zu konstatieren war, dass Dynamik, Druck und Basspräzision zunahmen.Mit dem Neuner lief dann alles wie gewünscht.Bis dato also keine negativen Erscheinungen.im Gegenteil, wie schon angedeutet Dynamik, Druck, Präzision im Bass und im Mittel Hochton, also von oben bis unten enorme Steigerung und das, obwohl vorher kein Billigheimer den Dienst verrichtete(Schröder Referenz 9 Zoll) Würde ich den RF uneingeschränkt empfehlen ? Nein.Für Schwabler , wie Linn und und Co. geht garnichts, weil der Arm 2 KG auf dei Waage bringt und die Federn einknicken.Also nur für Masse Dreher oder Brett Spieler.Ferner muss die Möglichkeit gegeben sein, den RF direkt auf dem Laufwerk zu positionieren, ansonsten gibts Probleme mit der Einstellung.Höchsten den 13Zöller könnte man ausserhalb des Laufwerks aufstellen.
    Zu kritisieren wäre die rustikale Höheneinstellung.Feineinstellung wie z.B.beim Graham Fehlanzeige.Bedenken hatte ich auch wegen der Cinchanschlüsse.Also kein durchgehendes Kabel.
    Die wurden jedoch zerstreut, seitdem ich das Lyra Etna mit der Phono Pipe betreibe,Die ist wohl massgeschneidert auf das System was Kapazität, Impedanz pp. betrifft.Das Lyra lebt nochmal völlig
    auf.
    Der Arm reagiert auch empfindlich, trotz " voll im Öl" auf den UntergrundBei mir habe ich mit Makassar Board sehr gute Ergebnisse erreicht.Delrin klang zu muffig,Bronze zu metallisch hart, Multiplex zu schwammig. Was macht den Vorsprung gegenüber anderen Armen aus ? Schwer zu sagen! Evtl. tatsächlich das Fehlen der Kröpfung, wie in der werbung gesagt wird, und oder das "voll im Öl" Lager? Vielleicht beides. Der Arm steht übrigens auf dem ULLYSSES mit dem original PSU 2 Motoren Antrieb. Ich würde auch immer 2 Motoren gegenüber einem bevorzugen. Warum?
    Noch einmal verdoppeltes Drehmoment ist die Folge.Zum Anderen wird bei einem Antrieb -bedingt durch die Zugkraft des Antriebsbandes- eine einseitige Belastung des Tellerlagers verursacht, ein Kippmoment entsteht. Durch die tellersymmetrische Anordnung der Antriebsmotore wird dieser Effekt ausgeglichen, völlig gleichmässige Lagerbelastung ist die Folge.Das Lager dankt es durch lange Lebensdauer.
    gruss Holger

  • Hallo Holger,


    besten Dank für den Bericht.


    Just gestern ist das neue Stereophile ins Haus geflattert. MF hat sich sehr ausführlich mit dem Arm beschäftigt.


    Interessanetrweise hatte er auch Probleme mit dem ersten Exemplar. Zwei weitere haben wohl recht gut gefunzt.


    Grüße
    Andreas

  • Hört sich Interessant an. Ist der negative Überhang ( sagt man das so?) fix vorgegeben oder Spielwiese?

    Viele Grüße
    Dieter


    AAA Mitglied

    Hat zu viele Pläne und zu wenig Zeit zum Basteln 8)

  • Hallo Andreas,
    stell doch bitte den Testbericht über den Rigid hier rein oder mail ihn mir.ist bestimmt für Alle, speziel für mich hochinteressant!
    Grüsse Holger

  • Vielen Dank für den Erfahrungsbericht. Ich mag den Arm zwar aus optischen Gründen nicht, aber das ist ja eine rein geschmackliche Oberflächlichkeit. ;)


    wie schon angedeutet Dynamik, Druck, Präzision im Bass und im Mittel Hochton, also von oben bis unten enorme Steigerung und das, obwohl vorher kein Billigheimer den Dienst verrichtete(Schröder Referenz 9 Zoll)


    Könnte evtl. auch am Vergleich mit dem Schröder gelegen haben. Der reagiert in Sachen Schnelligkeit und Präzision ja durchaus empfindlich auf den Magnetspalt und ist überdies nicht unbedingt als spritzigster seiner Zunft bekannt.


    Also kein durchgehendes Kabel. Die wurden jedoch zerstreut,


    Eine durchgehende Verkabelung halte auch ich nicht unbedingt für notwendig. Zu dem Thema hatte ich auch schon mal einen Thread aufgemacht. Ich habe einen Arm, der durchgehend verkabelt ist, und einen weiteren, der zig Steckerübergänge aufweist. Ich würde keinem der beiden Arme ob der Kontaktstellen bestimmte klangliche Eigenschaften zuweisen wollen. Die Wahl des Kabelmaterials spielt da eine ungleich größere Rolle. Selbstverständlich sollten die Kontaktstellen hochwertig ausgeführt sein.


    Ich würde auch immer 2 Motoren gegenüber einem bevorzugen. Warum? Noch einmal verdoppeltes Drehmoment ist die Folge.


    Das trifft aber nur dann zu, wenn sich der Umschlingungswinkel des Riemens um den Teller nicht ändert. Sprich, bei zwei Motoren muss man dann auch zwei Riemen verwenden. Andernfalls reduziert sich das durch die zwei Motoren aufbringbare Drehmoment durch den erhöhten Riemenschlupf wieder. Bei drei Motoren ist es noch extremer. Mehrere Motoren haben aber den Vorteil, dass sich ggf. die Gleichlaufschwankungen infolge der Motor-Divergenz reduzieren (bei zwei Motoren im Maximum bis zu 3dB, also die Hälfte).


    völlig gleichmäßige Lagerbelastung ist die Folge.Das Lager dankt es durch lange Lebensdauer.


    Nun ja, Wenn ich da an die Radlager meines Autos denke, mache ich mir da eher keine Sorgen. :whistling: Okay, es ist ein anderes Lagerprinzip, da im Plattenspielerlager eher Gleitlager als Kugellager sind. Ein gutes und präzises Plattenspielerlager sollte aber auf einseitigen Zug relativ gelassen reagieren. Wenn das Lager aber merklich auf ein Kippmoment reagiert, dann sind in der Tat zwei oder drei symmetrisch um den Tellermittelpunkt verteilt aufgestellte Motoren vorteilhaft.


    Hast Du mal ein paar Bilder vom Rigid Float auf dem Ulyssus?


    Bis dann,


    Thorsten

    Einmal editiert, zuletzt von dtp ()

  • Hallo Holger,


    das geht natürlich nicht.


    Allerdings wird der Bericht, wie jeder andere auch, in wenigen Wochen auf der Homepage veröffentlicht.


    Dann kann man "verlinken".


    Grüße
    Andreas

  • Hallo Thorsten,
    klar, das bei 2 Motoren natürlich 2 Antriebsmedien verwendet werden! Der Teller wird dadurch voll umschlungen.Die Lagerachse beim ULLYSSES hat einen Durchmesser von 20mm und ist
    60 Rockwell extrem gehärtet und feinstpoliert. Trotzdem ist es klanglich ein Unterschied, ob ich 1 oder 2 Motore verwendet.Der Teller bringt 25 KG auf die Waage und dennoch wird, wie
    gesagt, das Drehmoment durch 2 Motore verdoppelt.dadurch auch die positive Klangveränderung!
    Bilder werd ich demnächst mal reinstellen
    Gruss Holger

  • Trotzdem ist es klanglich ein Unterschied, ob ich 1 oder 2 Motore verwendet.Der Teller bringt 25 KG auf die Waage und dennoch wird, wie
    gesagt, das Drehmoment durch 2 Motore verdoppelt.dadurch auch die positive Klangveränderung!


    Hallo Holger,


    das wollte ich auch nicht in Frage gestellt haben. Insbesondere, weil Du es ja auch richtig gemacht hast.


    Gruß,


    Thorsten

  • Hi Holger.



    Danke für Deinen 'Erlebnisbericht' - ist ein interessanter Ansatz, der da verfolgt wird (ich mag solche 'Anderdenkenden'). Wie wird denn der RF aufgestellt - ist das vorgegeben per Schablone oder wie wird das gemacht ?



    Ich stelle mir das mit meinem Laienwissen zum RF so vor, dass man rechtwinklig durch den Plattendorn zielt und so eine Linie erhält, die dann auch den Aufsetzpunkt der Nadel (wie tangentiale Abtastung) markiert. Dann versucht man die Mitte der bespielten Plattenseite anzupeilen - oder hat der RF einen Überghang/Unterhang von dieser gedachten rechtwinkligen Linie ? Oder liege ich da gedanklich falsch und der Arm ist kürzer/länger und der Nadelpunkt liegt vor/hinter dieser imaginären, rechtwinkligen Linie ? Habs mal versucht zu zeichnen, was ich meine:



    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/88499/





    Du schreibst, der Arm liegt im Öl. Ich habe seinerzeit den Bericht in der LP gelesen, wo quasi eine 'Halbkugel' in einer Pfanne mit Öl schwimmt, das Öl an Ort und Stelle gehalten durch Metallpartikel wie z.B das Ferrofluid bei Hochtönern. Wie kann man sich das Öl vorstellen ? - ist das ähnlich viskos wie die Dämpfungspampe im Lift oder eher dünnflüssig ? Wie Du schreibst, ist er sehr beweglich, was ja eher auf dünneres Lageröl hinweisen würde. Ist die Ölwanne geschlossen oder liegt der Gegenpart einfach offen drin - ich denke wenn offen, sammelt sich da mit der Zeit viel Staub und das Öl versumpft ?



    Ich hoffe, Du kannst noch ein paar Infos schreiben - ich will den RF weder Nachbauen noch irgendwelche Infos anderweitig nutzen - ich finde das Prinzip einfach so schräg, dass es mich interessiert.



    Lieben Gruss
    Marc

  • Hallo Marc,
    bin erst heute wieder im Forum unterwegs und hab Deine Mitteilung gelesen.Dank Jörgs Hinweise sind dann ja wohl alle Klarheiten beseitigt.Zur Einstellung: Es gibt zum RF eine
    Schablone in L Form, auf die der Arm recht simpel einzustellen ist.Du hast recht, die Ölwanne ist mehr oder wenige offen ungeschützt, so dass natürlich Staub eindringen kann.
    Muss mal sehen , wie sich das entwickelt.Ich hab den Arm jetzt 1 Jahr und bislang sieht das noch alles sehr frisch aus.Vielleicht kann man ja nach einer gewissen Zeit neues Öl
    injizieren und das alte Öl mit ner Spritze rausziehen.
    Falls Du noch weitere Fragen hast, melde Dich.
    Dann schon mal nice weekend und schöne Grüsse Holger

  • "Könnte evtl. auch am Vergleich mit dem Schröder gelegen haben. Der reagiert in Sachen Schnelligkeit und Präzision ja durchaus empfindlich auf den Magnetspalt und ist überdies nicht unbedingt als spritzigster seiner Zunft bekannt."


    Hi Thorsten,
    du bist ja Experte in Sachen Schröder und hast natürlich recht.
    Wenn man sich ein wenig mit dem Schröder-Armen beschäftigt hat und auch mal hin und wieder einen justiert, dann kann man ihn dahin bringen, wo man es denn gerne möchte. Ich hab mir seiner Zeit mal den Spaß gemacht, meinen Schröder ohne Kröpfung zu justieren, das Anti-Skating herauszunehmen und mir das mal mit verschiedenen Tonabnehmern angehört.
    Ich habe mit keinem TA (SPU, v.d.Hul, DL 103) wesentliche Verbesserungen erzielt. Also muss das Lager des Rigid verantwortlich sein für seine tolle Performance, die ich aber selbst noch nicht genießen durfte. Leider scheint das Lager mit Kröpfung nicht zu funktionieren. Ich vertreibe also Pest mit Cholera :-), um mal in Bildern zu sprechen.
    lg
    sascha

  • Hallo Sascha,
    ich bin der Ansicht, das der Vorteil des RF mit der veränderten Kreisbahn zu tun hat.Du wirst den Schröder sicher nicht mit " Unterhang " gefahren haben ?
    Ferner werden sicherlich die 3 Komponenten des RF den Vorteil ausmachen: keine Kröpfung, das Lager, der "Unterhang "
    Beim Well Tempered Arm war dieses Schwabbellager allerdings nur ein Nachteil.Deshalb war im anfangs auch ziemlich skeptisch beim RF bezgl. des Öllagers;musste mich dann
    aber doch glücklicherweise uberzeugen lassen das die Performence nicht negativ ausfällt.
    Grüsse Holger

  • Interessant wäre es mal andere gerade Tonarme mit Unterhang zu fahren, vielleicht auch mal einen Einpukter. Dann kann man wirklich sagen ob das Lager, mit seiner internen Bedämpfung, den Vorteil bringt. Oder halt den Rigid, mit geänderter Headschell, mal konventionell laufen lassen ( mit Überhang)

    Viele Grüße
    Dieter


    AAA Mitglied

    Hat zu viele Pläne und zu wenig Zeit zum Basteln 8)

  • 15° Spurfehlwinkel sind mir einfach zu heftig, aber der Grundgedanke Skating und damit auch Antiskating zu Beseitigen haben was.


    Wobei ja auch das bei dem Arm fehl schlägt da der Spurfehlwinkel direkt auch Skating bedeutet.


    Unterhang ist ja nur von der Kröpfung abhängig und wurde bereits von einigen getestet.

    have fun! - Platten gehören auf den Teller, nicht ans Moped!
    Gruß - Kolle
    :)