RIGID FLOAT " Erlebnisbericht"

  • Aufgrund einer einzelnen Meinung, der RF spielt auf einer Seite unterschiedlich und produziert teilweise Verzerrungen, vielleicht auch harmonische, habe ich nochmal kritische Aufnahmen gehört Z.B. Monty Alexander "Live in Montreux", TBM "Blow Up" und" Midnight Sugar", Duke Ellington "This One`s For Blanton". Dort befinden sich teils brutale Klavier-Anschläge im vorderen Teil, also dort, wo der RF am weitesten von der "Ideallinie" entfernt ist. Fazit: Nichts festzustellen! Alles klingt sauber, unverzerrt bis in die Auslaufrille.

    Es soll ja begnadete Leute geben, die das Gras wachsen hören, ich gehöre definitiv nicht dazu. Mein Klangerlebnis wird aber durch dieses Manko in keiner Weise beeinträchtigt. Es kann sein, dass da durch Lobbyismus einer Klientel geholfen werden soll, die von Schablonen und sonstigem Gerät für perfekte Justage leben, die teilweise abartig teuer sind.

    Ein Gedanke ist mir aber doch gekommen, was den Schliff des Abtasters betrifft: Könnte es sein, dass schärfere, also "dünnere" Schliffe wie mein Replicant sich im Unterhang besser zurechtfindet als ein elliptischer Schliff? Er verkantet sich sicher weniger, denn eine geringe Fehlstellung im RF ist ja nicht wegzudiskutieren. Vielleicht sind Unterschiede da, je nachdem, welches System verwendet wird. Da habe ich keinen Vergleich.

    Und auch Skating produziert der RF, wenn überhaupt, in vernachlässigbaren Rahmen; man merkt es, wenn man den Arm absenkt und dann den TA beobachtet: Die Nadel macht keine Bewegung! Sie taucht auch genau wieder da ein, wo sie abgehoben wurde. Bei Armen mit Kröpfung stellt sich das anders dar. Je nach Antiskating-Einstellung zieht es die Nadel leicht oder deutlich nach innen oder nach außen, eine perfekte Neutralisation gibt es da ja nicht.

    Jürgen

    AAA-Mitglied
    "Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser" Sokrates

  • Man muss dem Arm auch eine gewisse, u.U. längere, Zeit zum Einspielen geben. Da tut sich noch Erhebliches in Sachen innerer Dynamik und interpretatorischer Expertise. Es kann auch z.T. oszillierender Viskosität geschuldet sein ... siehe Heizperiode.

    Freundlichst
    Roberto

  • Hi Jürgen,


    perfekt beschrieben und selbiges ist bei mir auch nach zu vollziehen. Die Monty Alexander habe ich auch und die ist wirklich kritisch abzutasten. Es gibt noch eine Scheibe von Esther, die man sogar als Einstellmittel benutzen kann. Auch hier beste Ergebnisse.


    Sicher sind scharfe Schliffe Abtast sicherer als wenige scharfe Diamant Auslegungen. Dafür sind diese oder auch elliptische unkritscher bei Knacksern und tasten i.d.R. auch nicht so tief ab. Was keinesfalls heißt, daß sie nicht phänomenal aufspielen können. Aber auch das ist von der Auslegung des Steins wahrscheinlich abhängig. Aber auch mit elliptischen Schliffen habe ich im RF kein Verzerren oder auch andere "Erscheinungen" feststellen können. Nicht vorn auf der Platte und auch nicht kurz vor der Auslaufrille.


    Ein einfaches Ortofon VM red spielt ausgesprochen agil und sauber im RF. Auch dieses System - und ich hatte bislang zwei Exemplare davon bei mir - tastet im RF besser ab als in konventionellen Armen.


    Es kann gut sein, daß es einfach Leute gibt, die das nicht hörbare Verzerren im RF einfach mathematisch ablehnen. Das ist okay, dennoch gibt es kein hörbares Verzerren beim RF. Bei mir bisher bei keinem einzigen System egal ob härtester Japan Nagel noch weichste Abtaster. Ich habe wirklich keine Erklärung dafür warum es so ist. Ich baue ein, höre hin und stelle das einfach fest, fertig.


    Mich würde interessieren, ob du mal ausprobiert hast wie ein und dasselbe System im RF abtastet und in einem konventionellen Arm ? Mich würde interessieren, ob es noch weitere Hörer gibt, die das gegen gecheckt haben und mit welchem Ergebnis ?


    Highfidele Grüße,

    Jürgen

  • Da kann ich die beiden Jürgen nur bestätigen. Die Abtastwerte im

    RV waren leicht besser als im teureren DaVinci etc.


    Auch scheint der Schliff egal zu sein. Ein preiswertes 2M red mit

    gebondeter Ellipse verzerrt genausowenig wie hochwertige nude

    Ellipsen, Shibatas, MicroLine oder MicroRidge etc.


    Und ich habe genauso skeptisch insbesondere Anfang und Ende

    von Plattenseiten mit Argusohren und der Hilfe von Forenkollegen

    „untersucht“... nichts... keine Verzerrungen.


    Auch die Härte der Systemaufhängung ist egal. Ob hartes, schweres

    SPU, hartes, leichtes ZYX oder weiches, leichtes MM... alles egal.

    Der ViV holt das Beste aus bislang allen (über 15) Tonabnehmern

    die ich bislang dort verbaut hatte.

    slàinte mhath


    Peer

  • Mich würde interessieren, ob du mal ausprobiert hast wie ein und dasselbe System im RF abtastet und in einem konventionellen Arm ?

    Nein Jürgen, habe ich nicht, obwohl ich es könnte. Habe meinen Triplanar auf ein neues Laufwerk gebaut, das ich so verkaufen werde. Aber ich bin zu faul, mein Windfeld TI nochmals darunter zu schrauben. Die hin und her Justage, besonders beim Tri, das ist mir zu aufwändig.

    AAA-Mitglied
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  • noch Erhebliches in Sachen innerer Dynamik und interpretatorischer Expertise. Es kann auch z.T. oszillierender Viskosität geschuldet sein ... siehe Heizperiode.

    daran habe ich keine Zweifel. Nebenbei schön ausgedrückt.

    Ich sagte bereits der RF wird mein kommendes HighEnd_Produkt sein auf meiner

    Nouvelle. Links mit Unterstellbasis auf Zarge. Ausgleich zur rechten Bronzebasis :)

    Benutzt du den 9 er oder 7er RF auf deiner P l a t i n e ?


    Ludwig

  • Das Original in 7" passt perfekt auf die Kunststein-Zarge, Ludwig. Als Basis habe ich mir einen passenden Alu-Zylinder in der Werkstatt einer nahen Berufsschule drehen lassen. Bezahlung per Obolus in die Kaffeekasse und strahlenden Gesichtern der Azubis.

    Freundlichst
    Roberto

  • Empfohlen wird ja Stahl als Untergrund. Holz geht gar nicht, habe ich probiert, bei mir steht er auf RDC. Alu kann ich mir nicht so gut vorstellen. Aber es lohnt sich trotz des hohen Gewichts vom RF den Untergrund probeweise auszutauschen. Da hört man jeden Unterschied!

    AAA-Mitglied
    "Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser" Sokrates

  • Ludwig, es geht darum, worauf der Arm steht, nicht worauf das Laufwerk!

    AAA-Mitglied
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  • Die Nouvelle als Basis mit ihren Luftfederfüßen macht das schon .

    Thronend auf der gedämpften Bank von Gütte. Lass Dir nix anschnacken, Ludwig, der Untergrund ist klanglich zweitrangig. Entscheidend ist, was hinten rauskommt: Musik!

    Freundlichst
    Roberto

  • Ludwig, es geht darum, worauf der Arm steht, nicht worauf das Laufwerk!

    Thronend auf der gedämpften Bank von Gütte. Lass Dir nix anschnacken, Ludwig, der Untergrund ist klanglich zweitrangig. Entscheidend ist, was hinten rauskommt: Musik!

    danke der Antworten. Wie immer bei mir probieren geht über das studieren.

    Jeder ist seines * Glückes Schmied * reduziert auf die eigenen Anwendungen.


    Ja, entscheidend ist was aus dem meinem * Leisesprecher * rauskommt :)


    Ludwig

  • ... Es kann sein, dass da durch Lobbyismus einer Klientel geholfen werden soll, die von Schablonen und sonstigem Gerät für perfekte Justage leben, die teilweise abartig teuer sind.

    Hallo


    genau das ist auch meine Meinung.


    Das RF-Prinzip hört sich (für mich) eindeutig besser an,

    jedenfalls solange, bis man zu Rechnen beginnt

    (wodurch das Vertrauen in die Ohren womöglich nachlässt)


    Ich ertappe mich auch manchmal dabei... (lachend) und gedenke,

    das RF-Öllagerprinzip irgendwann auch mal gekröpft zu probieren.


    Wer einem schwimmenden Arm zum ersten Mal mit seinem Lieblings-Tonabnehmer

    in seiner Kette hört wird sofort die Bedeutung eines Tonarms für den Gesamt-Klang

    hochrangiger bewerten.


    Seinem größeren Fehlspurwinkel setzt das RF Prinzip folgendes entgegen:


    -kein "zusätzliches Skating" durch Überhang und Kröpfung

    -kein "zusätzliches Vibrationen-verursachendes" Antiskating

    -weitaus weniger Vibrationsübertragungen vom Laufwerk, weil darüber schwimmend in Öl

    -Öl-Bedämpfung der durch Abtastung verursachten TA-Gehäuse-Rohr-Vibrationen


    Ein Hauptargument gegen Kröpfung/Überhang sind die Rest-Fehlspurwinkel.


    so long


    Jo

    AAA - Mitglied und (Neben-) Gewerblicher Teilnehmer

    Hifi-Tuning höchster Effizienz bedeutet, die Präzision der Signalquelle durch die gesamte Anlage bis hin - zu den Membranen -so vollständig wie möglich zu erhalten

  • das RF-Öllagerprinzip irgendwann auch mal gekröpft zu probieren.

    Das wird nicht gehen, da ein Kippmoment entsteht. Nicht umsonst haben Sony PUA 1600L oder SME 3012R einen seitlichen Gewichtsausgleich gegen das Kippmoment. Es gibt den Golfballarm im Ölbad, der ist aus dem Grund gerade, nur der TA ist schräggestellt. So kann es mit einem solchen Lager funktionieren. Ist aber kein RF-Prinzip.

    Jürgen

    AAA-Mitglied
    "Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser" Sokrates

  • Hallo,


    Herr Firebaugh ist mit seinem Arm einigen Prinzipien nicht ganz gefolgt, was allerdings mit dem RF nicht gleichzusetzen ist. Das ist nochmal eine andere Geschichte.


    Meine Fragen an die RF Leute :

    Wie ich lese soll gerade der kurze Arm der bessere sein? Warum ist das so?


    Thema Temperaturabhängigkeit. Das Öl in dem Well Tempered ist sehr zähflüssig. Wenn es im Sommer sehr warm ist, habe ich das Gefühl, das die Dämpfung gering abnimmt.

    Wie sieht das beim RF aus?


    Gruß Uli

    Gruß Uli

  • konnte ich bisher an meinem RF nicht feststellen. Und der steht unter dem Dach wo es potentiell wärmer ist im Sommer.


    10,000 years from now, when they're diggin' the shit out of our lost civilization and they find a CD, they're going to say: What the fuck is that?
    But if they find a record, they're gonna be able to play it back with a damn pine needle.


  • Kann ich auch nicht feststellen, dass es da Temperatur-Unterschiede gibt. Und warum der "kurze" der bessere sein soll, das kann man wahrscheinlich auch nur im direkten Vergleich hören. In Tests wurde gesagt, dass sie geringfügig langsamer unterwegs sind. Meiner ist der kurze und spielt faszinierend schnell! Die längeren Versionen sind dazu da, wenn man den 7Zoll nicht aufs Laufwerk stellen kann, dann eben mit den längeren Versionen daneben. Und auch beachten, der Arm wiegt mit seinem Unterbau 1.5Kg.

    Jürgen

    AAA-Mitglied
    "Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser" Sokrates

  • Meine Fragen an die RF Leute :

    Wie ich lese soll gerade der kurze Arm der bessere sein? Warum ist das so?

    Hallo Uli


    Ich habe nach dem RF Prinzip meinen Tonarm entwickelt und dabei festgestellt,

    dass die Steifigkeit des Armkonstruktes relevant ist.


    Dazu:

    Meinen 16 Zoll nach RF habe ich zusätzlich mit Streben versteift.

    Dadurch klingt er klar besser/natürlicher.


    Jetzt habe ich zudem festgestellt, dass das Gesamtgewicht des Arms, welches

    auf dem magnetischen Ölpolster schwimmt, auch von Relevanz ist.


    Ich habe ihn noch nicht gewogen - doch bei 16 Zoll Länge erfordert es zwangsläufig

    auch ein deutlich höheres Gegengewicht.


    Letzte Woche kam ich dann auf die Idee, den Arm bzw die Lagerkugel mittels einer Gummischnur minimal nach oben zu heben.

    Das sind vielleicht 1-2 mm. Dennoch liegt die Kugel weiterhin im magnetischen Öl, welches dadurch jedoch weniger komprimiert wird und im Ergebnis eine deutlich leichtere Lagerfunktion erlaubt.


    Auch diese Maßnahme verbesserte den Klang in Richtung Natürlichkeit/Luftigkeit

    -und insbesondere auch, was die Räumlichkeit in Weite und Breite angeht.


    Dem kürzeren RF Originalarm sind beide Maßnamen

    in gewisser Weise konstruktiv mitgegeben:

    kürzer = steifer

    kürzer = leichter


    Das könnte eine Erklärung sein, weshalb dem kürzeren Arm besserer Klang nachgesagt wird.


    viele Grüße


    Josef

    AAA - Mitglied und (Neben-) Gewerblicher Teilnehmer

    Hifi-Tuning höchster Effizienz bedeutet, die Präzision der Signalquelle durch die gesamte Anlage bis hin - zu den Membranen -so vollständig wie möglich zu erhalten