Aufgrund einer einzelnen Meinung, der RF spielt auf einer Seite unterschiedlich und produziert teilweise Verzerrungen, vielleicht auch harmonische, habe ich nochmal kritische Aufnahmen gehört Z.B. Monty Alexander "Live in Montreux", TBM "Blow Up" und" Midnight Sugar", Duke Ellington "This One`s For Blanton". Dort befinden sich teils brutale Klavier-Anschläge im vorderen Teil, also dort, wo der RF am weitesten von der "Ideallinie" entfernt ist. Fazit: Nichts festzustellen! Alles klingt sauber, unverzerrt bis in die Auslaufrille.
Es soll ja begnadete Leute geben, die das Gras wachsen hören, ich gehöre definitiv nicht dazu. Mein Klangerlebnis wird aber durch dieses Manko in keiner Weise beeinträchtigt. Es kann sein, dass da durch Lobbyismus einer Klientel geholfen werden soll, die von Schablonen und sonstigem Gerät für perfekte Justage leben, die teilweise abartig teuer sind.
Ein Gedanke ist mir aber doch gekommen, was den Schliff des Abtasters betrifft: Könnte es sein, dass schärfere, also "dünnere" Schliffe wie mein Replicant sich im Unterhang besser zurechtfindet als ein elliptischer Schliff? Er verkantet sich sicher weniger, denn eine geringe Fehlstellung im RF ist ja nicht wegzudiskutieren. Vielleicht sind Unterschiede da, je nachdem, welches System verwendet wird. Da habe ich keinen Vergleich.
Und auch Skating produziert der RF, wenn überhaupt, in vernachlässigbaren Rahmen; man merkt es, wenn man den Arm absenkt und dann den TA beobachtet: Die Nadel macht keine Bewegung! Sie taucht auch genau wieder da ein, wo sie abgehoben wurde. Bei Armen mit Kröpfung stellt sich das anders dar. Je nach Antiskating-Einstellung zieht es die Nadel leicht oder deutlich nach innen oder nach außen, eine perfekte Neutralisation gibt es da ja nicht.
Jürgen