RIGID FLOAT " Erlebnisbericht"

  • Es geht wohl vermutlich immer noch etwas besser, egal, um was es sich handelt...

    das kommt immer darauf an: in kölle behauptet man ja immer dass jeder jeck anders ist.

    insofern ist das sicherlich aus sicht der 'users' begrenzt. irgendwann ist schluß. und ob man irgendwann überhaupt noch eine veränderung feststellt ist auch fraglich bei reproduktion auf höchster ebene. vielleicht stellt man noch veränderungen fest, meist im kleinen. aber zwingend besser?

    der vergleich kann ja ohnehin nicht wirklich stattfinden, da das abrufen einer klangerinnerung nicht funktioniert. und mal eben eine gerätschft zwischenschleifen und auch knopfdruck a/b vergleichen funktioniert auch schwierig.


    wenn man nicht zwingend auf der suche nach 'noch besser' ist, kann man auch glücklich werden.


    aber klar: gerätschaften werden älter und die die da vor sitzen ebenso ...

    Gruss
    Carsten



    JEDER wie ER mag ;)!

  • Es geht wohl vermutlich immer noch etwas besser, egal, um was es sich handelt...


    Gruss

    Michael

    Auf der Wiedergabeseite im Optimalfall nicht besser als das Mastertape der jeweiligen LP, wobei davon auszugehen ist, das dieses Ziel nicht erreicht werden kann, da bereits beim Schneiden Verluste auftreten und diese bei weitem nicht die Einzigen sind. Kann man mit einem Ausrüstungsteil in der oberen Liga klangliche echte Vorwärtssprünge erleben, dann muss vorher etwas ziemlich limitiert und/oder schlecht kombiniert gewesen sein oder der Berichterstatter ist ein Meister der salbungsvollen Worte. Ich für meinen Teil gebe jedenfalls kein Geld mehr aus für *Erfahrungsberichte*, schon gar nicht wenn von drastischen Auswirkungen die Rede ist oder physikalische Gegebenheiten schlichtweg negiert oder falsch dargestellt werden.

    Gewerblicher Teilnehmer (Nebenbei)

    Mein Stereo ist zweikanalig! Echt!
    Und bitte deute mit deinem Zeigefinger doch mal auf die Stelle, an welcher dir die Aliens das Metallteil reingesteckt haben, welches nicht rauszukriegen ist!

  • Das Mastertape einer Aufnahme wird wohl kein "normaler Mensch" je zu hören bekommen, insofern gibt es wohl auch die sogenannte "Wahrheit" in der Rezeption von Musik nicht. Wer also will das "end of the line" definieren? Es hängt doch mal wieder alles am persönlichen Geschmack. Und daher geht es wohl immer etwas besser...


    Gruss

    Michael

  • seh ich als technisch nicht richtig an, die kraft entsteht am diamanten, und müsste dort theoretisch direkt kompensiert werden..... bei antiskating wird aber die kraft indirekt über moment und tonarmlager erzeugt, somit dämpfungsgummi immer in eine richtung vorgespannt...........

    Sorry, aber da liegst Du falsch. Bei einem gekröpften Drehtonarm mit einem korrekten Antiskatingmoment wird der Nadelträger nicht seitlich vorgespannt.


    Das Thema fachlich zu klären, füllt aber hier im Forum schon ganze Bände.


    Aber ich kann Dir das ganz anschaulich mit dem bereits erwähnten Skate-O-Meter zeigen. Das ist letztlich aufgebaut wie ein normaler Tonabnehmer, nur dass die Nadelaufhängung superweich ist und in der Verlängerung des Nadelträgers ein sehr langer Zeiger angebracht ist. Schon bei sehr geringen seitlichen Kräften (Skating) schlägt dieser Zeiger aus (= Maß für die Skatingkraft).


    Steht der Zeiger mittig ist Skating korrekt justiert und der Nadelträger ist nicht seitlich vorgespannt.


    Gruß Alfred

    "Gewerblicher Teilnehmer" -> Großer Bestand an originalen Dual- und Thorens-Ersatzteilen, auch für DIY unter www.dualfred.de

  • alfred, die skatingkomponente entsteht zwischen rille und diamant, nur dort kann sie korrekt kompensiert werden


    antiskating wird über ein moment und den tonarm übertragen, da ein moment in der ebene vektoriell verschoben werden darf


    die summe der linksdrehenden und rechtsdrehenden momente muss null sein, das ist statik, ist bei mir bezüglich maschinenbaustudium schon ne ecke her, wir hatten damals das ganze vektoriell zerlegt, und, vielleicht kennts noch jemand, das system mit der inversen matritze multipliziert, um das gleichungsystem zu lösen (formelsammlung prof. dr. dr. lothar papula lässt grüssen)


    beispiel: reifenwechsel, das moment kannst du ja über einen hebelarm und einer kraftmessdose an der achswelle messen, wenn du die reifen wechselst..... es ist aber wurscht, in welchem radius du das moment auf der ebene deiner radschrauben ansetzt, du würdest das gleiche messen.... deshalb hieß es auch immer: ein moment ist ein moment


    die induzierte skatingkraft, welche deinen diamanten nach innen sausen lässt, könnte korrekt nur an der entstehungsstelle kompensiert werden..... es wird aber an ganz anderer stelle kompensiert, das moment muss über den dämpfungsgummi, die entgegengesetzte antiskatingkraft spannt somit deinen dämpfungsgummi vor.......... keine kraft, ohne gegenkraft, irgendwo muss die gewünschte kraft sich abstützen im gesamtsystem...... ist leider so, bin ja auch davon genervt dass antiskating murks ist.....

  • Moin


    AS ist Murks- ich entsinne mich, das hie und da auch früher schon von Besitzern guter Rundnadel-Systeme mit 12" Armen (Scheu lässt grüssen) gehört zu haben..

    Und was gabs dafür auf die (Holz-)Ohren..

    Jetzt fehlt nur noch eine amtliche Demontage des 'je schärfer der Schliff, desto besser der TA,..' - und dann fängt die gesamte Gemeinde wieder in den 60ern des letzten Jh an..:meld:


    Ein wirklich! interessanter thread..

  • ...die induzierte skatingkraft, welche deinen diamanten nach innen sausen lässt, könnte korrekt nur an der entstehungsstelle kompensiert werden..... es wird aber an ganz anderer stelle kompensiert, das moment muss über den dämpfungsgummi, die entgegengesetzte antiskatingkraft spannt somit deinen dämpfungsgummi vor.......... keine kraft, ohne gegenkraft, irgendwo muss die gewünschte kraft sich abstützen im gesamtsystem...... ist leider so, bin ja auch davon genervt dass antiskating murks ist...


    eben hast du noch geschrieben:

    ein moment ist ein moment

    dein Denkfehler liegt darin:


    Die Kraft entsteht nicht zwischen Diamant und Rille, sondern eine Kraftkomponente wird dort (bei abwesender Antiskatingkraft) abgeleitet, bzw. vollständig kompensiert. Denn auch ein Arm ohne Antiskatingkraft saust nicht nach innen, sondern wird von der Rille aufgehalten.


    Allerdings bewirkt bei einem gekröpften Tonarm eine unkompensierte Skatingkraft eine Vorspannung des Dämpfungsgummis und die Skatingkraft entspannt, wenn richtig eingestellt, den Dämpfungsgummi wieder.


    ...und dabei ist es fast egal wo das Gegenmoment angreift, bzw. geht das dann selbstverständlich auch da, wo Antiskatingvorrichtungen normalerweise angreifen, nämlich in Lagernähe. Sie muss aber zwingend zwischen Tonarmlager und Dämpfungsgummi angreifen um diesen zu entlasten. Es geht eben nicht an der Nadel selber.


    Gruß,


    Rainer

  • alfred, die skatingkomponente entsteht zwischen rille und diamant, nur dort kann sie korrekt kompensiert werden


    antiskating wird über ein moment und den tonarm übertragen, da ein moment in der ebene vektoriell verschoben werden darf


    die summe der linksdrehenden und rechtsdrehenden momente muss null sein, das ist statik, ist bei mir bezüglich maschinenbaustudium schon ne ecke her, wir hatten damals das ganze vektoriell zerlegt, und, vielleicht kennts noch jemand, das system mit der inversen matritze multipliziert, um das gleichungsystem zu lösen (formelsammlung prof. dr. dr. lothar papula lässt grüssen)

    Na dann sprechen wir ja von Maschinenbau Ing zu Maschinenbau Ing;).


    Allerdings entsteht, wie Rainer schon geschrieben hat, in der Rille erst mal die Reibkraft. Diese greift beim Drehtonarm seitlich von der senkrechten Lagerachse an (Soderfall RF, nur beim Nulldurchgang geht die Kraft durch die Lagerachse). Die Reibkraft erzeugt über diesen Hebelarm ein Moment um den Lagerpunkt, welches sich in der Regel (beim gekröpften Drehtonarm) an der Innenrille abstützt. Bringe ich ein Gegenmoment in gleicher Höhe auf, wird das Skatingmoment vollständig kompensiert:thumbup:.


    Daher ist Antiskating mittels eines Gegenmoments die korrekte Maßnahme. Die Realisierung in der Praxis ist jedoch desöfteren eher schlecht gelöst, manchmal sogar Murks^^.


    Gruß Alfred

    "Gewerblicher Teilnehmer" -> Großer Bestand an originalen Dual- und Thorens-Ersatzteilen, auch für DIY unter www.dualfred.de

  • Unter , von der Rille aufgehalten versteht man doch etwas anderes , als durch die innere Rillenflanke .

    Und eine Kreis- Bogenform , bleibt eine Kreis-Bogenform durch die fehlende unendliche Länge des Drehtonarmes


    und wie hoch ist die Belastung/ Krafteinwirkung in kg/ cm2 , der Abtastnadel und Rillenflanke bei einem angenommenen Auflagegewicht von 1 g und einer Schnelle von 0

    G / Otto

  • ihr liegt einfach falsch, es ist jedem klar, dass die reibungskraft die skatingkraft über die gegebenen vektoren entstehen lässt.....


    die rille stützt diese komponente ab, das system ist in ruhe


    leider wird halt diese rillenseite bzw. diamantseite stärker belastet, blöd


    aber antiskating zieht nicht direkt am diamant entgegen, sondern über das tonarmrohr.... und irgendwann kommt der dämpfungsgummi...... dieser überträgt die kompensierende kraftkomponente, jetzt ist hoffentlich die skatinkraft halbwegs richtig kompensiert, beide rillenflanken werden gleichmässig belastet, dazu muss aber anriskatin dauernd irgendwie ziehen..... für die kraftübertragung kommt nur das tonarmrohr und dann der tonabnehmer in frage, und irgendwann kommt halt der dämpfungsgummi......

  • zum abschluss bring ich nochmals ein gedankenspiel:


    der tonarm ist ein balken, ohne masse, wie eine balkenwaage, das system ist in ruhe....., wir tun so, als wenn der tonarm an einer senkrechten wand montiert ist....


    auf der linken seite sitzt der tonabnehmer, als skatingkraft bring ich ein gewicht an der nadel an, theoretisch könnte ich einen faden an der nadel anbringen, und ziehe mit der gleichen kraft nach oben, alles ist gut das system ist in ruhe


    ich nehm den faden weg, und bringe auf der rechten seite ein gewicht an, um das system wieder in die waage bzw. ruhe zu bringen


    die summe der linksdrehenden und rechtsdrehenden momente ist null (sonst wärs ja net in ruhe)


    euer gedankenfehler ist folgender: ihr tut so, als wären links und rechts die gewichte bzw. kräfte komplett durch die kompensation weg.... "levitation"


    ihr habt euch mit der antiskatingkompensation ein biegemoment eingehandelt, dieses muss der tonarmbalken + dämpfungsgummi aushalten......


    wenn mans genau nimmt, und den hebelarm von der nadel bis zur mittleren linie betrachtet, haben wir sogar ein torsionsmoment, welches auch der dämpfungsgummi auffangen muss.........


    möge nun die heilge antiskating-inquisition das urteil fällen, wer die schlacht gewonnen hat.............

  • Hi,


    ich hätt ja gerne ein Bildchen zur Verdeutlichung eingestellt, aber das geht ja im Augenblick irgendwie nicht so recht :thumbdown:

    Ich denke auch, das da immer noch ein Denkfehler vorliegt .... nur von wem? :)

    Blickt man von vorne auf den TA/Arm, dann ist die Skatingkraft eine etwa zur Plattenmitte (nach links) zeigende Kraftkomponente.

    Da die Nadel quasi an der inneren, linken Rillenwand fixiert ist müsste durch das Drehoment das den Arm nach Innen treibt der Lagergummi auf der Aussenseite (rechts) komprimiert werden, bzw. zur Innenseite hin etwas gedehnt (falls fest mit dem Magnetjoch verklebt).

    Erzeugt nun das Antiskating ein genau gleich grosses Gegenmoment, dann wäre der Lagergummi wieder ´entspannt´.

    Korrekt?

    Es wäre auch schon sehr verwunderlich, das Lagergummis in vertikaler Dimension durchaus unsymmetrisch gestaltet sind, um die Vorspannung durch die Auflagekraft zu kontern, aber nichts dergleichen in horizontaler Dimension zu finden ist.

    Stünde der Lagergummi mit AS unter Vorspannung, dann wäre ein auch in horizontaler Dimension asymmetrisch gestalteter Lagergummi sicher Standard.


    jauu

    Calvin

    ..... it builds character!


    gewerblicher Teilnehmer

  • ich glaube nicht, dass vor jahrzehnten sich darüber jemand gedanken gemacht hat, die antiskatingkomponente sollte verzerrungen und ungleichmäßige abnutzung des diamanten verhindern........ es hat damals halt niemanden gestört, dass dadurch der dämpfungsgummi etwas vorgespannt wird......


    jetzt hat sich halt der phonostufenbereich, und die abtaster weiter entwickelt, plötzlich werden dinge hörbar, die vorher kein mensch je geahnt hatte.......


    wenn wir dein gedankenspiel aufnehmen, und von vorne auf die nadel blicken, dann wird die skatingkraft von der rillenflanke abgestützt, dein dämpfungsgummi juckt das überhaupt nicht, der hat damit nix zu tun, muss nix machen, da verspannt sich nix, die kraft tritt ja an der reibungsstelle diamant und rille auf, und will von dort deinen tonarm nach innen ziehen....... bei kürzeren tonarmen kann eine nichtkompensation eventuell zu verzerrungen führen, deshalb klingen ja die längeren meist besser..... da lässt man oft die kompensation einfach weg......

  • Ich glaube, daß diese Antiskatingdiskussion hier beim besten Willen nicht hingehört!


    Aber wenn Ihr es so wollt...


    Fakt ist, daß die Antiskatingkraft insofern umstritten ist, daß es eine ganze Reihe von

    Tonarmentwicklern gibt, die auf Antiskatingeinrichtungen verzichten, da diese (aus

    deren Sicht eher verschlimmbessern). Als Beispiele seien hier mal VPI, Acoustic Solid

    und näherungsweise DaVinci genannt. In letzterem Fall sagte mir der viel zu früh

    verschiedene Peter Brehm mal, daß er das Antiskating ab 2g Auflagegewicht deaktiviert.


    Insofern sehe ich eine Antiskatingkompensation bei normalen Drehtonarmen zumindest

    nicht als Killerkriterium für guten Klang, da ja offensichtlich einige sehr gut ohne auskommen.


    Für den Rigid Float hat Alfred oben errechnet, daß dieser in der 7"-Version nur Skatingkräfte

    in halber Stärke als Maximalwert generiert. Ein 9"-RF sollte daher nur etwa 1/3 der Kräfte

    im Maximum generieren.


    Wenn nun aber schon bei den "normalen" Tonarmen die Antiskatingeinrichtungen nicht

    unumstritten sind, dann sollten diese überhaupt keinen Diskussionspunkt darstellen, wenn die

    Armgeometrie diese Kräfte bereits auf ein Drittel reduziert.

    Damit wird niemand den Diamanten oder die Vinylrillen in absehbarer Zeit einseitig wegfräsen.


    Über unterschiedlichen Sound aus dem rechten und linken Kanal hat jedenfalls kein Einziger

    Benutzer eines Rigid Float geklagt. ;)



    Überhaupt gab es hier in diesem thread bei jetzt 416 posts nur 16 (teils kurze, teils ausführliche)

    "Hörerlebnisberichte" von 6-7 Forianern. Dieses Verhältnis halte ich für bedauerlich :(

    slàinte mhath


    Peer

  • Shorty


    ...vielleicht ist dein Gedankenfehler, dass du die Skatingkraft als aktive Kraft betrachtest. Sie ist jedoch eine resultierende Kraft, die aufgebracht werden muss. Entweder durch die Plattentellerachse (ergo der Rillenflanke) oder eben durch eine Antiskatingkraft.


    Was viele nicht begreifen ist, dass das Skatingkraftphänomen an zwei verschiedenen Orten (Knoten) angreift und getrennt betrachtet werden muss.


    Die erste Ort (Knotenpunkt) ist die Nadelspitze in der Rille:

    Hier ist die aktive Kraft die Reibung in Rillenrichtung. Diese wird aufgenommen durch eine Zugkraft in Richtung des Cantilevers. Wenn diese horizontal nicht auf einer gemeinsamen Geraden liegen, muss eine dritte Kraft hinzugezogen werden, um die Vektorgleichung (in der horizontalen Ebene) auf Null zu bringen. Das kann entweder

    Fall 1a durch eine Zug- oder Druckkraft in Richtung des Tellerlagers erfolgen (Rigid Float/ gekröpfter Tonarm)

    oder

    Fall 1b durch ein Moment am Tonarm (Tonarm mit Antiskatingkraft).


    Da der Cantilever in der Vertikalen geneigt ist und im Fall 1a die Kompensationskraft auf eine schiefe Ebene (Rillenflanke) wirkt, wird noch eine vertikale Kraftkomponente (Auflagekraft) benötigt, um die Vektorsumme der Kräfte auf Null zu bringen. Im Fall 1a ist diese Vertikale Komponente größer als im Fall 1b. Das heißt verzichtet man auf eine Antiskatingkraft, benötigt man eine größere Mindestauflagekraft, um beim Abtasten einen ununterbrochenen Kontakt zur Rille zu erreichen.



    Der zweite Ort (Knotenpunk), den es zu betrachten gilt, ist die Situation am Gelenk des (gekröpften) Tonarmes, in dem Fall die Nadelaufhängung = Dämpfungsgummi = Feder des Systems bzw. des Gelenkes.


    Hier ist die aktive Kraft die Zugkraft in Richtung des Cantilevers. Wir trennen also gedanklich die zwei Situationen quasi in der Mitte des Cantilevers. Wir betrachten wieder erstmal nur die horizontale "Kraftebene".

    Also aktive Kraft ist eine Zugkraft in Richtung des Cantilevers (gleich groß wie in Punkt 1, jedoch entgegengesetzt orientiert)

    Eine zweite Komponente ist eine Zugkraft in Richtung Tonarm-Lager.


    Im Fall 2a ist der Tonarm nicht gekröpft (Rigidfloat), die beiden horizontalen Kraftvektoren liegen in einer Richtung und können ohne einen dritten horizontal wirkenden Vektor auf Null gebracht werden. Es entsteht kein Moment im Drehpunkt der Nadelaufhängung und es kommt daher zu keiner horizontalen Vorauslenkung/Vorspannung des Dämpfungsgummis auf Grund des Skatingkraftphänomens.


    Im Fall 2b ist der Tonarm horizontal gekröpft und besitzt eine Antiskatingvorrichtung.

    Aktive Kraft ist wiederum die Zugkraft in Richtung des Cantilevers (immer noch gleich groß wie in Punkt 1 und entgegengesetzt orientiert)

    Diese wird aufgenommen erstens durch eine Zugkraft in Richtung Tonarm Lager und da jetzt die Wirkrichtungen aufgrund der Kröpfung nicht mehr übereinstimmen wird zur Kompensation in horizontaler Ebene eine weitere Kraft, bzw. ein (Dreh-) Moment benötigt, welches dann rechnerisch im Gelenk (Dämpfungsgummi) angreift. Wo dieses Moment erzeugt wird, ist egal (Moment ist Moment), solange es sich um denselben Drehpunkt handelt. (In diesem Fall das Tonarmlager). Diese Kraft wird durch die Antiskatingeinrichtung erzeugt. Wenn diese betragsmäßig geschickt gewählt wird, kann im Idealfall damit das Kräftesystem vollständig auf Null gebracht werden.


    Im Fall 2c ist der Tonarm horizontal gekröpft und besitzt keine (oder eine falsch eingestellte) Antiskatingvorrichtung.

    Aktive Kraft ist wiederum die Zugkraft in Richtung des Cantilevers (immer noch gleich groß wie in Punkt 1 und entgegengesetzt orientiert)

    Diese wird aufgenommen erstens durch die Zugkraft in Richtung Tonarm-Lager und da jetzt immer noch die Wirkrichtungen aufgrund der Kröpfung nicht übereinstimmt, wird zur Kompensation in horizontaler Ebene wiederum eine weitere Kraft, bzw. ein Moment benötigt. Im Unterschied zu Fall 2b wird jetzt zur Erzeugung des notwendigen Moments die Federkraft des Dämpfungsgummis herangezogen. Hebelarm ist jetzt der Cantilever und dieser stützt sich mit der Nadel wieder horizontal an die Rillenflanke. Da diese Kraft wiederum auf die schiefe Ebene der Rillenflanke trifft wird wie im Fall 1a und 1b ebenfalls "Auflagekraft" verbraucht.

    Uns interessiert in diesem Fall aber nur der Teil ab Cantilevermitte aufwärts. Die Aufnahme eines Momentes durch den Dämpfungsgummi/Feder bewirkt eine Verformung desselben. Das heißt eine unkompensierte, bzw. falsch eingestellte Skatingkraft erzeugt eine horizontale Vorspannung des Dämpfungsgummis.


    Betrachten wir die vertikalen Kräfte in den Fällen 2a-2c. Dadurch, dass die Zugkraft des Cantilevers nach schräg unten zieht, ist die vertikale Kraftkomponente nach unten orientiert. Auch hier wird die Kraft nur durch das Federmoment des Dämpfungsgummis kompensiert. Das heißt, der Dämpfungsgummi erfährt nicht nur eine Vorspannung durch die Auflagekraft, sondern zusätzlich eine weitere durch die Reibung zwischen Nadel und Rille. Oder anders gesagt, der Tonarm liegt bei laufender Platte tiefer als auf eine stehenden Platte.


    Fazit:


    1.) Beim perfekt skatingkraftkompensierten, gekröpften Tonarm werden beide Rillenflanken gleichmäßig belastet, der Dämpfungsgummi horizontal nicht ungewünscht belastet oder vorgespannt und es wird für eine einwandfreie Abtastung am wenigsten Auflagekraft benötigt.

    Klarer erster Sieger...aber nur wenn die Antiskatingkraft richtig eingestellt ist. Erster Platz in der Kategorie Antiskating.


    2.) Beim Rigidfloat werden die Rillenflanken ungleichmäßig belastet, bzw. Betrag und Orientierung wechselt im Verlauf einer Plattenseite.

    der Dämpfungsgummi wird nicht durch eine Skatingkraft nicht vorgespannt (leider verspielt er diesen Vorteil wieder durch die starke Lagerreibung seines Ferrofluidlagers). Zweiter Platz in der Kategorie Antiskating.


    3.) Beim gekröpften Tonarm ohne Antiskatingeinrichtung werden die Rillenflanken am ungleichmäßigsten belastet, der Dämpfungsgummi wird horizontal vorgespannt und es wird für eine saubere Abtastung am meisten Auflagekraft benötigt.

    Dritter Platz in der Kategorie Antiskating ,


    aber:


    (das weiter auszuführen, bzw. so zu beschreiben, dass es jeder kapiert ist mir jetzt viel zu aufwändig):


    4.) Es spielt klanglich keine Rolle, wie stark oder wie unterschiedlich die Rillenflanken belastet werden, oder wie stark (, neben der wesentlich größeren Vorspannung durch die Auflagekraft) eine horizontale Vorspannung des Dämpfungsgummis ist. Solange gewährleistet wird, dass die Auflagekraft so hoch ist, dass jederzeit der Rillenkontakt zu beiden Rillenflanken gegeben ist (das ist ab 1,5 g = 15mN der Fall) ist auch gewährleistet, dass die Nadel (schlifftypisch) exakt der Modulation folgen kann und exakt die Schnellewerte liefert, die die Modulation vorgibt. Über die Märchen bezüglich Abnutzung an Diamant oder Rille will und werde ich mich hier an dieser Stelle auch nicht äußern.


    Übrigens hat James H. Kogen vor exakt 50 Jahren die Skatingkraft "erfunden", bzw. die Grundlagen für alle nachfolgenden Gerüchte gesetzt.

    >>hier feste draufklicken<<

    Erstaunlich, dass viele Leute offensichtlich nicht einmal den ersten Absatz richtig gelesen haben, indem er die Gültigkeit seiner Überlegungen auf Systeme mit sehr geringer Auflagkraft um 1,0g beschränkt, aber lassen wir das hier...


    Erstaunlich auch, dass ein Parameter, der für eine perfekte Einstellung der Antiskatingkraft zwingend notwendig ist, nämlich der Reibungskoeffizient zwischen Platte und Nadel auch nach 50 Jahren Antiskating immer noch nicht bekannt ist.


    Wäre dieser Wert bekannt, könnte man auch ganz einfach mal berechnen, wie groß (eher doch winzig klein) die unterschiedliche Belastung der Rillen und die horizontale Vorspannung des Dämpfungsgummis tatsächlich ist.


    Das Skatometer wurde übrigens von der selben Firma entwickelt (und zum selben Zweck) bei der Herr Kogen als Texter angestellt war...


    Gruß


    Rainer

  • ich wiederspreche energisch...... und zwar mit vorspannung


    ohne skatingkompensation wird nix vorgespannt am gummi, die reibungskräfte stützen sich an der rillenflanke bzw. am boden etc. ab, dein gummi juckt überhaupt nix, die nadel führt den arm


    bei antiskating zieht das moment welches über den arm eingeleitet wird über den gummi an der nadel.......


    dein fall 2b bezieht sich auf mein balkenbeispiel, du kannst links und rechts 1 tonne gewicht drannhängen, die momente heben sich auf, dumm ist nur, dass dazwischen der dämpfungsgummi hängt und schön auf biegung belastet wird....... und noch ein torsionsmoment


    du kriegst hier nix geschenkt, um das system in ruhe zu bringen, handelst du dir ein schönes biegemoment ein....... das muss der gummi auffangen.

  • Hallo Leute,


    die grundsätzliche Entstehung von Skating und Antiskating füllt ja schon Bände hier im Forum und dreht sich dennoch im Kreis. Ohne Bezug auf den RF, sollte das im Anti-Skating(nichtFakten)Thread weitergeführt werden.


    Die grundsätzlichen Untersuchungen wurden alle schon vor Jahrzehnten gemacht. Insbesondere natürlich auch die Darstellung der Kraftvekoren und Momente. Es wurden sogar Messgeräte entwickelt, die das anschaulich zeigen. Allerdings werden diese Grundlagen hier gerne in Frage gestellt oder ignoriert, ohne dass das nötige Grundverständnis vorhanden ist. So kommt man nicht weiter.


    Ich für meinen Teil verabschiede mich aus der Diskussion, sonst muss ich die sachliche Ebene verlassen:wacko:.


    Gruß Alfred

    "Gewerblicher Teilnehmer" -> Großer Bestand an originalen Dual- und Thorens-Ersatzteilen, auch für DIY unter www.dualfred.de