RIGID FLOAT " Erlebnisbericht"

  • Ich habe heute von Josef ein Endgewicht bekommen, was ich in nächster Zeit testen darf. Dieses und auch die Spikes, die man nicht von oben betätigen kann, sowie die etwas zu kurz geratene Armauflage, waren von Anfang kritikwürdig. Bin gespannt, was das modifizierte Gewicht bringt. Selbst ein Triplanar hatte schon vom Armrohr entkoppelte Gegengewichte.

    Nächste Woche kann ich mehr berichten.

    Jürgen

    AAA-Mitglied
    "Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser" Sokrates

  • Moin Gemeinde -


    möchte nach den wertvollen Tipps (vielen Dank auch dafür 👍🏻!) auf meine Frage vom September heute mal Rückmeldung über meine Erfahrungen bezüglich der Montage des vdH Colibri XGW GrandCru im Rigid Float9” Tonarm geben.


    Das Das Grand Cru ist ein besonders zartes Vögelchen bezüglich Nadel, Nadelträger und Aufhängung, baut aber recht hoch (OK Gehäuse bis Nadelspitze bei empfohlenem Auflagegewicht auf die Platte abgesenktem System mit ca. 21 mm um etwa 4 mm höher als ein z.B. Colibri XGP).


    Wegen der Grazilität des frei stehenden Nadelträgers hatte ich auch Bedenken wegen des Tonarmgewichts des RigidFloat, da das System mit den gekreuzten Spulen bei einem mittleren Auflagegewicht von 1,36 g (empfohlen 1,3 - 1,25 g ) der Plattenfläche bedenklich nah kam und der Nadelträger sich beim Abspielen deutlich sichtbar nach außen bog.


    Jürgens Empfehung folgend, habe ich die originale „Nelsonhold“ -Headshell gegen eine um einige Gramm leichtere Yamamoto HS-4 Carbonheadshell getauscht - auf den Headshellhalter habe ich aus Gewichtsgründen und Überzeugung verzichtet.

    Bei soch einem fragil wirkenden Nadelträger scheint mir eine laterale Verwindung zum Ausgleich des einseitigen Haltergewichts in der Einstellung eines korrekten Azimuths kontraproduktiv zu sein. Das ist beim NelsonHeadshell mit dem nach vorn gerade herausragenden Halter systematisch besser gelöst und auch z.B. Brinkmann verzichtet bei seinen Tonarmen auf einen seitlichen Halter.

    Dagegen ist die Form des Yamamoto HS-4 perfekt, um mittels der von vdH zum System beigefügten Libelle den Azimuth und die horizontale Ausrichtung des Tonarms einzustellen ( Pegeldifferenzmessungen führen - warum auch immer - zu keinem sinnvollen Ergebnis).


    Bei solch einem geringen empfohlenen Auflagegewichten stelle ich zunächst vor der Ausrichtung mittels der kleinen Waaserwaage ein Auflagegewicht abzüglich der Masse der Libelle ein (wiegt ca. 1,1 Gramm). Der Azimuth lässt sich mit der Schraube am RigidFloat Tonarmrohr deutlich feinfühliger einstellen als an der Headshell, die auch eine Drehung und Arretierung mittels Inbusschraube ermöglicht.


    Jetzt muss ich leider über ein gravierendes Manko des RigidFloat berichten und zwar über den Verstellmechanismus des VTA. Das mit einer Rändelschraube fixierbare, in der Höhe verstellbare Metallstandrohr des RF wird recht instabil gegen seitliche Verkippungen, zumindest wenn das Rohr aufgrund der (wie hier) Systemhöhe etwas weiter herausgezogen werden muss. Bei der Verstellung selbst muss das Oberteil mit der Lagerschale beim Lösen der Rändelschraube sicher an der Unterkante abgestützt werden, da sonst der Tonarm samt empfindlichem System unvermittelt der Schwerkraft folgt☹️. Einer feinfühlige Justage ist schwer möglich, da eine Ursprungshöhe so kaum gehalten/ reproduziert werden kann. Außerdem muss zusätzlich beim Fixieren der Arretierschraube penibel auf die fest eingebaute Libelle des RF-Oberteils geachtet werden, da mangels sauberer Führung des Standrohrs schnell ein seitlicher Versatz ensteht mit erheblichen Auswirkungen auf den Azimuth des Systems!


    Das empfindliche Vögelchen zeigte sich trotz Absturzes glücklicherweise in der Aufhängung so flexibel, daß der seitlich versetzte Nadelträger nach einem leichten Schubs sich wieder von selbst reponierte.🫢


    …. und spielt jetzt am RF sehr schön frei


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    Gruß


    Reiner

    noli turbare circulos meos

    Einmal editiert, zuletzt von audiophilist () aus folgendem Grund: Korrektur auf 9“; Danke für den Hinweis!

  • Ich habe von so vielen Leuten gehört, wie toll der Arm sei, Freunde darunter, denen ich vertraue. Ich würde ihn mir trotzdem nie kaufen, weil ich einmal gehört habe, was er nicht kann bzw. falsch macht und das bekomme ich nicht mehr aus dem Ohr. Und ich finde, er ist im Detail, wie hier auch beschrieben, nicht zu Ende gedacht. Und hässlich finde ich ihn auch noch :S Aber auf jeden Fall ist er ein faszinierendes Objekt, das den Analogmarkt ordentlich durchgeschüttelt hat.

    Gruß
    Chris

  • Ich würde ihn mir trotzdem nie kaufen, weil ich einmal gehört habe, was er nicht kann bzw. falsch macht und das bekomme ich nicht mehr aus dem Ohr.

    Könntest du das mal erläutern? Ich bin kein Fanboy, der die Ehre seiner Devotionalie verteidigen möchte - mich interessiert nur deine Meinung dazu...

  • Kann ich. Ist wie z.B. mit Tonhöhenschwankungen - es gibt Leute, die das nicht hören, ich bin da extrem empfindlich und nehme kleinste Schwankungen wahr. Hier sind es die höheren Verzerrungen, die aufgrund der Konstruktion des Armes unvermeidlich sind. Das muss ja nicht jucken und für viele werden sie durch seine Dynamik aufgewogen. Ich finde sie hörbar und mich stören sie. Wobei mich eigentlich noch mehr stört und so bin ich aufmerksam geworden, dass die Wiedergabe über eine Plattenseite inkonsistent ist, also nicht durchgängig auf demselben Niveau.

    Das ruft bestimmt die Fans auf den Plan, soll aber alles andere als ein Bashing sein, einzig und alleine meine Erfahrung.

    Gruß
    Chris

  • Weshalb sollte ein ferrofluidgelagerter Arm zu Tonhöhenschwankungen

    neigen bzw. sie verursachen ? Was sollte sie bitte verursachen?


    Imho stellt sich die Frage, ob du mit RF diesen Fehler, der mit hoher Wahrscheinlichkeit eine andere Ursache hat, in deiner Kette überhaupt erst wahrnehmen kannst.


    lg


    Jo

    AAA - Mitglied und (Neben-) Gewerblicher Teilnehmer

    Hifi-Tuning höchster Effizienz bedeutet, die Präzision der Signalquelle durch die gesamte Anlage bis hin - zu den Membranen -so vollständig wie möglich zu erhalten

  • reiner:

    Sehr schöne Beschreibung deiner Justage. Ich selbst würde die Basis so stellen, daß man nicht ganz so weit mit dem "Turm" aus der Basis herauskommt. Ich lasse mir dafür kleine in der Höhe passende Schieferbasen anfertigen. Zwar ist diese Passung saugend, zumindest an meinen beiden Exemplaren, aber irgendwann ist halt mechanisch Schluß, wenn man zu weit aus der Bohrung heraus kommt.

    Ich selbst halte (bzw. klemme ein wenig) bei der VTA Justage den "Turm" mit zwei Fingern und löse die Rändelschraube, Dadurch läßt sich die Tonarmhöhe enorm feinfühlig - im wahrsten Sinne des Wortes - einstellen. Gleichzeitig würde man sofort in den Fingerspitzen fühlen ob da etwas verkantet. Bei meinen beiden RF`s konnte ich derartiges Verkanten noch nicht feststellen.


    Chris:

    Also ich habe schon sehr viele Abnehmer in den Rigid Float Armen drin gehabt teilweise sogar in unterschiedlichen Kombis und noch nicht einmal ansatzweise weder Tonhöhen Schwankungen - und da wäre ich auch extrem kritisch - noch Inkonsistenzen über die Plattenseite gehört. Auch keine einzigen Gäste, die bei mir die Rigid Float Arme Probe gehört haben, haben so etwas jemals auch nur ansatzweise wahr genommen.

    Außerdem nehme ich keine nennenswerten Verzerrungen wahr, die ich auf meinen konventionelleren Armen nicht auch wahrnehme, wenn überhaupt vorhanden. Im Gegenteil der RF geht mit Verzerrungen eher gutmütig um, wenn da mal kritische Stellen auf bekanntermassen schwierigen Scheiben drauf sind.
    Und ich höre bisweilen auch die Flöhe husten in der Anlage. Wirklich solche Artefakte, wie Du sie beschreibst, habe ich noch niemals gehört in Zusammenhang mit den Rigid Float Armen. Wäre das in meiner Kette der Fall würde ich die Arme sofort abschaffen.


    Und über Design läßt sich bekanntlich wunderbar diskutieren, aber ich finde den Rigid Float ausgesprochen attraktiv.


    Das Einzige was die letzten meiner Tests zeigten war, daß die Rigid Float Arme sehr gut auf andere Headshells zu reagieren scheinen. Ich habe neben Nelson Hold auch das Yamamoto HS-1A (Schwarzholz) und das HS-4A (Carbon). Die beiden Yamamotos sind nicht unbedingt besser als das gute Nelson Hold, aber man kann mit denen wunderbar den Klang beeinflussen bzw. die Kette in die für den persönlichen Geschmack richtige Richtung bringen. Den Einfluß dieser / anderer Headshells war mir in dem Maß noch nicht wirklich bewußt.

    Highfidele Grüße,
    Jürgen

  • Vielleicht macht der RF aufgrund seiner Exaktheit Tonhöhenschwankungen wahrnehmbarer in Bezug auf Exenter, die jede Platte mehr oder weniger hat.

    Gruß André
    Keine Emails mehr, nur PN. Emailfunktion ist deaktiviert.


  • Hi Andre,

    ich versichere Dir da sind NULL Tonhöhen Schwankungen und das obwohl der RF u.a. bei Präzision und Dynamik durchaus Massstäbe setzt. Da würde ich woanders in der Anlage eher suchen nicht am (RF) Arm.

    Wir beide hatten das ja dieses Jahr einmal ausführlich diskutiert. Das kann es geben, aber eigentlich nur bei Platten, die recht extremen Höhenschlag haben. Sonst sollte ein solches Phänomen eigentlich nirgends auftreten. Und das tut es auch nicht.


    ... und Dreher, die hörbare Gleichlauf Schwankungen haben sollte es heutzutage ohnehin nicht mehr geben.


    Highfidele Grüße,

    Jürgen

  • Vielleicht macht der RF aufgrund seiner Exaktheit Tonhöhenschwankungen wahrnehmbarer in Bezug auf Exenter, die jede Platte mehr oder weniger hat.

    Das genau möchte ich bestätigen! Mir fällt auf, seitdem ich den RF einsetze, dass es innerhalb der Aufnahmen gehörige Schwankungen gib. Die sind unabhängig von der Stellung des Systems auf der Platte. Es ist ja sehr fehlerbehaftet, und das ist der große Nachteil der LP, ein eigentlich statisches Signal auf eine sich beschleunigende Rille zum Ende hin sauber zu reproduzieren. Da ist die CD im Vorteil.

    AAA-Mitglied
    "Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser" Sokrates

  • Vielleicht macht der RF aufgrund seiner Exaktheit Tonhöhenschwankungen wahrnehmbarer in Bezug auf Exenter, die jede Platte mehr oder weniger hat.


    Also ich habe schon sehr viele Abnehmer in den Rigid Float Armen drin gehabt teilweise sogar in unterschiedlichen Kombis und noch nicht einmal ansatzweise weder Tonhöhen Schwankungen - und da wäre ich auch extrem kritisch - noch Inkonsistenzen über die Plattenseite gehört.

    Vielleicht solltet Ihr den Text von Chris nochmal GENAU lesen! ;)

  • Hier sind es die höheren Verzerrungen, die aufgrund der Konstruktion des Armes unvermeidlich sind.

    Ok, jetzt habe ich gelesen, sorry. Was verstehst Du unter "höhere Verzerrungen". Im Hochtonbereich?

    Gruß André
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  • was ich mich bei diesem Arm immer frage, wahrscheinlich ist das in diesem mittlerweile 66-seitigen thread ja auch schon besprochen worden, führt der erhöhte Spurfehlwinkel nicht unweigerlich zu einem erhöhten Verschleiß an Platte und Diamant des Tonabnehmers. Gerade bei Tonabnehmers mit "scharfem" Schliff stell ich mir das stärkere "Verkanten" in der Rille nicht besonders förderlich vor. :/

    The music was new, black polished chrome. And came over the summer like liquid night.