Lötzinn von vergoldeten Kontakten entfernen

  • Hallo zusammen....


    weiß jemand wie man am besten Lötzinn von vergoldeten Kontakten nahezu Rückstandsfrei entfernen kann? Es handelt sich um einige Netzsteckerpinns die verlötet waren und wieder schraubbar gemacht werden sollen.
    Man könnte nun meinen dass etwas an Restlötzinn nicht schlimm wäre. Aber ich möchte das wirklich Rückstandsfrei hinbekommen. Wäre schön :) wenn jemand wüßte wie man das am besten angeht. Das Internet habe ich schon durchwühlt, aber nichts wirklich Zielführendes gefunden :S


    Grüße aus der Ruhrstadt :) 8)

    Einmal editiert, zuletzt von G_turn ()

  • Moin


    Das wirst du wohl nur mechanisch schaffen.


    Also zunächst mit Lötsauglitze so viel Lot wie möglich abnehmen und dann den Rest mit feiner Stahl- oder Messingwolle abreiben. Aber dabei wirst du wahrscheinlich die hauchdünne Goldschicht gleich mit abreiben, denn Gold ist sehr weich.


    Gruß
    Michael

  • Auf eigene Gefahr und ohne Gewähr:


    Lötzinn kann mit Salpetersäure aufgelöst werden, siehe z.B. http://www.uhren-born.de/html/loten.html



    "Rückstandsfrei" wird das aber nicht, weil die Vergoldung beim Löten vom Lötzinn angelöst wird. Selbst wenn also dann das ganze Lötzinn weg ist, wird keine glänzende Goldschicht übrig bleiben. Und wenn die Vergoldung nicht 100% perfekt und ohne mikroskopisch kleine Löcher ist, dann wird die Säure das darunter liegende Metall (z.B. Kupfer oder Messing) angreifen und so die Vergoldung zerstören. Kurz: Ich glaube nicht, dass eine rückstandlose Entfernung des Lötzinns möglich ist und würde mich mit dem Ergebnis, das sich mit einer Entlötpumpe und/oder Lötsauglitze erreichen lässt, zufrieden geben.


    Gruß


    Thomas

  • Hallo,


    ich würde da nicht zur Chemie greifen. Ich habe einmal überschüssiges Lötzinn erfolgreich und schonend mit einem Pinsel aus sehr feinen und festen Haaren wegbekommen. Natürlich vorher mit dem Lötgerät anwärmen und wegbürsten. Ein Versuch ist das wert, denn es kann nichts schlimmes dabei passieren.


    Viel Erfolg und Gruß


    Bebi (Bernd)

  • Moin,
    da beim Löten das Gold in Lösung übergeht wird nach absaugen des Zinnes auch kein Gold mehr an den Stellen wo Zinn war vorhanden sein.

    LG aus dem Altmühltal
    Thomas






  • Wenn's nur schraubbar gemacht werden soll, sollte das doch mit Sauglitze und/oder einer Entlötpumpe ausreichend sein. Wenn die Kontakte komplett aus dem Stecker entfernt werden können, kann man sie danach sehr stark erhitzen und die Schraube schnell hereindrehen, eventuell mit einem Platzhalter, der ein großes Drehmoment am Kopf verträgt um ihn wieder zu entfernen.

    Viele Grüße


    Jörg


    Ich höre damit und meine kleine Plattensammlung seht ihr bei DISCOGS.



  • Rückstandsfreie Entfernung, ohne die Goldschicht mit abzutragen, dürfte recht schwierig werden. Was man schafft, ist das meiste Lötzinn abzusaugen und evtl. mit dem Lötkolben die Oberfläche, iVm. etwas Flußmittel zu glätten. Das restliche Lötzinn dürfte sich so breitziehen und nur noch geringstfügig auftragen und somit nicht mehr störend sein. Man sollte dabei aber einplanen, dass die "kontaminierte" Goldoberfläche sich vergrössern wird.


    mfg,
    Hellas


    .

    Kontaktaufnahme nur per E-Mail. Eigene Adresse ist mitzusenden.

  • Danke für Eure Antworten! Salpetersäure war das Stichwort das eventuell weiter hilft. Ich habe dadurch "Zinntod" gefunden. Mal sehen, vielleicht hilft das etwas. Ich werde wohl die ausgebauten Pinns einspannen, erhitzen und mit einem Rundholz o.Ä. und darum gewickeltes Entlötband säubern sollte das meiste entfernen. Danach mal den Zinntod benutzen und sehen wieviel das noch bringt. Ist bestellt, dauert aber noch etwas. Werde dann berichten.
    ---> http://shop.engelkemper.de/Fac…l/Loetbedarf/Zinntod.html


    Hat noch jemand `ne andere Idee? :rolleyes:


    Grüße aus der Ruhrstadt :) 8)

  • Hi G-turn,


    neu vergolden ist das einzig Senkrechte. Nur so kriegst Du deine Kontaktflächen wie vorher hin. Lötzinn oxidiert mit der Zeit, und der Übergangswiderstand steigt an.


    Grüße
    Detlef

  • Hallo,


    Du könntest mal versuchen, die Pins bei -18 Grad in den Tiefkühlschrank zu packen. Stichwort Zinnpest. Da musste aber wohl etwas länger warten :D


    Jedoch frage ich mich, welchen tieferen Sinn dieses Unterfangen hat. Optische Gründe? Ist das später sichtbar? Bei Zinntot hast Du Salpetersäure und Chrom. Ich hoffe, Du bekommst das alles rückstandsfrei wieder weg, arbeitest mit entsprechender Schutzkleidung und vor allem entsorgst das Material entsprechend als Sondermüll.


    VG!
    Bernd

  • Abkneifen... ;).


    Komplett neu machen,ohne diese Goldbeschichtung ...
    Das kann auch weiterhelfen


    Dieses womöglich 24k Gold ist bei weitem nicht soviel wert,wie ein mancher in seinem Munde trägt und ist aus klanglicher Hinsicht nicht unbedingt unbedenklich.:huh:
    Aber so manch einen Hersteller wird es erfreuen,das Du die 24k Goldbeschichtung gekauft hast. Bin GottseiDank schon Lichtjahre davon ab. :thumbup:
    Doch großen Respekt vor Deiner Einsatzbereitschaft. :D:thumbup: .


    Gruß
    Rod

    2 Mal editiert, zuletzt von Livin`MusixX ()

  • ist aus klanglicher Hinsicht nicht unbedingt unbedenklich.


    Wenn's vernünftig gemacht ist sehe ich da kein Problem, allerdings würde ich statt billiger vergoldeter Stecker von denen beim 3. Umstecken die Beschichtung abgeht, lieber welche aus Blech nehmen.


    G_turn: um welche Stecker geht's denn hier eigentlich?

    Viele Grüße


    Jörg


    Ich höre damit und meine kleine Plattensammlung seht ihr bei DISCOGS.



    Einmal editiert, zuletzt von Jörg K ()

  • Die Vergoldung ist dann angezeigt, wenn die Steckverbinder nur selten benutzt werden. Wenn dagegen regelmäßig alle paar Wochen aus- und eingesteckt wird, ist Silber die bessere Wahl. Das entstehende Silbersulfid wird dann beim Steckvorgang abgerieben.


    Bei Netzsteckverbindungen reicht die normale Vernickelung. Sollten sich dort Beläge bilden, funkt es irgendwann mal kräftig und die Kontakte sind wieder freigebrannt.


    Bei der Vergoldung gibt es die alte Diskussion über unnötige Materialübergänge, die schlecht für den Klang sein sollen. Dabei wird ja zuerst dick verkupfert, dann Glanzvernickelt und erst zum Schluß Hauchvergoldet. Ob da was dran ist weiß ich natürlich nicht, aber ich glaube eher nicht, daß man solche Nichtigkeiten tatsächlich heraushören kann. Dann wäre ja jeder Widerstand und jeder Kondensator mit all seinen Materialübergängen extrem schlecht für den Klang, ganz zu schweigen von der Kontaktierung über Zinn zur Leiterplatte.


    Gruß
    Michael