Schaub Lorenz International 102 hat nur noch eine schwache Lautstärke

  • Hallo an alle Schaub-Lorenz-Fans,


    ich bin neu im analog-Forum und begeisterter Hörer von Schaub-Lorenz-Radios und schätze schon lange die Klangeigenschaften der Konzert-Lautsprecher dieser technisch wie optisch genialen Transistor-Radios.
    Nachdem das T70 Universal meiner Eltern nicht mehr zu retten war, hatte ich mir vor Jahren ein gleiches Modell in dunkelblau zugelegt, mit dem ich total zufrieden bin. Besonders am Abend beim besonderen Radioprogramm (z.B. Konzertmitschnitte, Themenabend) macht es echte Laune.
    Nun bin ich im Laufe der Zeit auch auf die anderen Modelle der Touring Serie aufmerksam geworden welche mich ebenfalls faszinieren. So habe ich mittlerweile eine kleine Sammlung dieser Tourings und habe mich bei diversen Foren etwas über die "Theorie" informiert.


    Zuletzt habe ich mir ein Touring International 102 erworben, dass auch ebenfalls einen hervorragenden Klang hatte, bis leider vor kurzem : es liegt zwar kein Rauschen und Brummen vor, jedoch ist nun der Ton bei fast gleichbleibenden Klang viel leiser beim Betrieb über Batterien sowie über Netzteil als zuvor. Es fehlt an Volumen und Bass. Zudem ist der Bassregler, meine ich, etwas schwergängiger und er hat auch keine Funktion mehr. Ansonsten funktioniert der Touring wie vorher.
    Da ich zugegebenermaßen leider keine besonderen radiotechnischen Kenntnisse habe, wäre ich für eine Einschätzung dieses Problems sehr dankbar. Handelt es sich hier um ein kleineres Problem, dass ich als ziemlicher Laie unter kürzerer Anleitung selber beheben kann oder um ein grösseres Problem, bei dem auch Ersatzteile (Kondensatoren, Koppelelkos etc.) beschafft werden müssen, wenn ja, wo ? ;(
    Ich habe einen Schaltplan vom 101er Touring und eine Kopie davon für den 102er, jedoch bin ich nicht so "schaltplanfest". Zur Not könnte ich löten und habe einen Multimeter. Ich denke, dass es ggf. das selbe Problem wie bei meinen T60 ist, wo der Bass-Regler auch nicht funktioniert, wo ich aber im Laufe der Zeit darüber "hinweg gesehen" habe. Dort ist der Klang nur etwas lauter wie beim T102, jedoch auch ohne besonderes Volumen.


    Vielen Dank für Eure Hilfe vorab !
    P.S. am Rande: vom 17.08. bis zum 26.08. verreise ich und bin dann leider nicht "online".
    Roland

  • Dann miss mit deinem multimeter doch einfach mal den Baßregler durch. Vielleicht ist da der Schleifer ab. Notfalls löteste einfach den Schleiferanschluß mit dem einen oer anderen Ende zusammen. Mußte ausprobieren, wo es am besten klingt. Bei den
    Potis aus der Zeit ist das ein häufiger Fehler.

    Viele Grüße von Uli - dem Rheinländer:
    hat von nix 'ne Ahnung - kann aber alles erklären. ^^
    Ist Realist und plant Wunder
    ;)

  • Bei diesen Geräten in denen noch Deutsche Wertarbeit steckt und die zum Glück noch immer Reparierbar sind, schwächeln nach mehr als 40 Jahren ihres Daseins, die Elektrolytkondenstoren, die z. B. wenn Sie bei Reichelt oder dem blauen C... eingekauft und getauscht sind, den Nutzer des Gerätes wieder über Jahrzehnte mit Empfindlichkeit, Trennschärfe und gutem Klang erfreuen.
    Das wechseln dieser Elkos setzt zumindest Grundkenntnisse der Elektronik voraus. Gerne übernehme ich diese Arbeit für dich, weiteres dann per Mail od. PN


    M.f.G.
    harry

    M.f.G.
    justus :thumbup:



    Onkyo TX8050; Onkyo TA2760; 2x Grundig TS1000; TK19;24;27; Pioneer RL1011L; Telefunken M3000; M3002L; Uher 4000 Report L; Tesla B41; Mikro Seiki DQ44; Heco Victa 601

  • Hallo,


    wie mein Vorredner (Vorschreiber :rolleyes: ) schon geschrieben hat, können bestimmte Elektrolytkondensatoren taub ( defekt) sein.
    Bei den Schaub´s sind das oft die am Endstufentransistor.


    Ich vermute aber eher, einen typischen Fehler dieser Geräte: def. Lautsprecher
    Grund, die Spule kann sich im Kanal durch "aufgeblühtes" Material ( Feuchtigkeit) nicht mehr richtig bewegen
    Auswirkungen sind fehlende Lautstärke, fehlender Bass, fehlende Brillianz.


    Das kannst Du aber leicht selbst feststellen, wenn sich beim vorsichtigen mit-der-Handbewegen der Membrane,
    - kratzende Geräusche zu hören sind oder
    - diese sich schon merklich schlecht oder gar nicht bewegen lässt


    Hoffe die Tips helfen Dir, das Gerät am leben zu erhalten :thumbup:


    brgds

    Gewerblicher Teilnehmer und Sammler klassischer HiFi-Komponennten

  • Zunächst vielen Dank an Euch für die Antworten!
    Ich möchte zunächst selbst versuchen die Funktion wiederherzustellen (puntomane : Danke trotzdem für das Angebot).
    Bevor ich mich an die Reparatur heranwage (Elkotausch ;( :(


    - hängen die schwache Lautstärke (maximal Gesprächs-lautstärke) und der defekte Bassregler zusammen oder bedingt das eine Problem das andere ?
    - wo finde ich den Elektrolytkondensator und wie ist dieser gekennzeichnet ?
    - muss dieser ausgelötet werden oder ist er einfach gesteckt ?
    - Techniclassic : welche Werte muss ein intakter Bassregler haben ?
    @alle : auf weitere Tipps hierzu freue ich mich ! :thumbup:


    Viele Grüße
    Ronni


    Einmal editiert, zuletzt von Ronni () aus folgendem Grund: Mein Beitrag hat sich mit dem vom Doctor überschnitten.

  • Hi,


    gehe nicht von einem def Regler aus, die Achsen sind oft nur verharzt was der regelbarkeit keinen Abbruch tut.
    Zum Kondensator:
    Henge das Schaltbild rein, ich kennzeichne es Dir.
    Er ist gelötet, gesteckt wie beim "Grundig Hausfrauenchassis" ist da nichts 8)

    Gewerblicher Teilnehmer und Sammler klassischer HiFi-Komponennten

  • Hallo Doctor,


    super, ich mache mich mal an das Einscannen.
    Ich habe auf einer Systemzeichnung 2 Elkos stehen : C 381 Elko u. C 395 1000 µF
    (vielleicht ist dies einer der Übeltäter)


    Ronni

  • So, mittlerweile habe ich so ein Radio der T100er-Serie bis auf die Schaltkulisse zum ersten Mal geöffnet. Dies war ja eigentlich mit vorsichtigen Bewegungen gar nicht mal so schwer (habe nur die beiden oberen Schrauben beinahe vergessen). Bemerkenswert wie relativ neu die Innereien (besonders der Lautsprecherbereich) so aussehen, als hätten diese nur ca. 5 Jahre und nicht über 40 Jahre auf dem Buckel.. ^^
    Bilder hierzu habe ich auch gemacht, jedoch kann ich diese hier nur mit max. 150 kB einstellen.. :cursing:
    Zur Not konnte ich diese per PN senden.


    Beim vorsichtigen Andrücken hat sich die Membrane leicht so 1-2 mm bewegen lassen, und dies nicht nur an der gedrückten Stelle. Kratzgeräusche waren da nicht zu hören.
    Am Bassregler konnte ich mit dem bloßem Auge nichts erkennen, was auf einen Defekt schließt, ebensowenig
    an der Platine. Aber mir ist klar, dass sich Defekte nur durchs Messen lokalisieren lassen...aber wie..?


    @Doctor : wo sind die besagten Elkos bzw. der Endstufentransistor (bin im Plan nicht so schlau geworden ?( ) ?

  • Hi,


    die geschickten Scans sind schwer lesbar, da klein, daher erstmal ohne Gewähr:


    Filter-C - C901 = 5µF (gibts nicht, nimm 4µ7


    Ausgangskondensator der Quasikomp.Endstufe: -C395 - 1000µ
    (MIt diesem Kondensator und den Lautsprechern hast DU einen Hochpass, Du kannst also damit den Frequenzgang entscheidend beeinflussen.
    Um so höher die Kapazität um so niedriger die Grenzfrequenz und umgekehrt, das geht nat. nicht unendlich ;) )


    C392 - ( Wet habe ich jetzt vergessen, ein "kleiner")


    Koppel-C- C389 - (Wert weis ich auch nicht mehr , auch klein :) ) zur Sicherheit


    Wenn Du schon offen hast, dann mach die beiden Siebkondensatoren des Netzteiles C381 und C831 ( jeweils 1000µF) raus,
    die "salzen" sicherlich schon aus.


    brgds

    Gewerblicher Teilnehmer und Sammler klassischer HiFi-Komponennten

  • Hallo,


    bin wieder aus dem Urlaub zurück und habe den letzten Beitrag vom Doc gelesen.


    @ Der Doctor :


    Ich möchte die Kondensatoren beim Conrad bestellen und habe auf der Internet-Seite von Conrad
    gestöbert, bin aber nicht sicher welche Teile genau ich bestellen muss (ich habe teilweise nach dem
    Wert 1000µ selektiv gesucht bin mir aber dennoch unsicher. Ich habe 2 Links vom Conrad nach Sucheingabe Siebkondensator und Elko (jeweils mit 1000µ) :


    http://www.conrad.de/ce/de/Sea…arch=Siebkondensator+1000


    http://www.conrad.de/ce/de/Sea…+elko+1000&sort=Price-asc


    http://www.conrad.de/ce/de/Sea…?search=Filterkondensator


    Welchen daraus soll ich jeweils bestellen bzw. bitte teile mir jeweils den direkten Link zum dem am ehesten in Frage kommenden Produkt bzgl. der genannten Kondensatoren (C 901, 395, 392, 389 und C381 u. 831) mit.
    Nochmals Danke !

  • Hast Du an dem Baßregler probeweise schonmal den Schleifer mit dem einen oder anderen Ende verbunden? (Bevor Du mit der Lötorgie beginnst)

    Viele Grüße von Uli - dem Rheinländer:
    hat von nix 'ne Ahnung - kann aber alles erklären. ^^
    Ist Realist und plant Wunder
    ;)

  • Bevor man Kondensatoren tauscht, sollte man erst einmal nachmessen, ob alle Spannungen korrekt vorhanden sind.


    Im ITT gibt es ca. 40 Vias (Durchkontaktierungen), die durch kalte oder sich öffnende Lötstellen Probleme aller Art bereiten können.
    Diese durchzumessen bzw. aufzuarbeiten ist extrem zeitintensiv und nichts für einen Laien.


    Von den ca. 40 ITTs, die ich im Laufe der Jahre in Händen hatte, hatte nur einer einen defekten Lautsprecher.



    Stay tuned


    Ralph

  • Hallo zusammen,


    Das Radio funktioniert nun wieder einwandfrei. Ich habe das Radio zur Reparatur an einen Experten gegeben.
    Die Ursache war nach seiner Mitteilung eine kalte Lötstelle auf der Hauptplatine (Zuleitung zum Lautstärkeregler).
    :thumbup:


    Ronni