Beseitigung von Aussetzern an Alps Quellenwahl-Drehschalter mit Kontaktfett (z. B. in Onkyo Integra 9711/9911, Creek 5350SE o. Yamaha)

  • Betroffen sind wahrscheinlich alle Drehschalter wie auf diesen Links:
    http://bilder.hifi-forum.de/max/599916/sam0273o_69807.jpg
    Onkyo A-9711 - Welche Funktionen fernbedienbar?, Verstärker/Receiver - HIFI-FORUM
    http://images.gutefrage.net/me…schalter-defekt/0_big.jpg
    Wer kennt sich mit ONKYO- integra Vollverstärker A-9911 aus? Eingangswahlschalter defekt! (onkyo-integra-a-9911)
    Onkyo A-8051 und kranke Schalter von ALPS
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    Eine Behandlung mit Kontaktsprays - wie manchmal im Netz empfohlen - beseitigt das Problem der auftretenden Übergangswiderstände und folglich der zeitweiligen Lautstärkeschwankungen und Ausfälle eines oder beider Kanäle nicht dauerhaft - allenfalls wird dieser unerwünschte Effekt vorübergehend etwas reduziert.


    Ursache ist ein eingesetztes Kontaktfett (ähnlich wie in den Lorlin-Drehschaltern englischer Verstärker), das ohne komplette Zerlegung des Schalters nicht zu entfernen ist. Leider kann daher nicht darauf verzichtet werden, auch nicht bei einem neuen Schalter aus NOS-Beständen.


    Nach Beseitigung des Fettes und der Oxidation an den Kontakten sowie das Auspolieren der Kontakte (und der Federkontakt-Brücke am Plastik-Drehteil) mit Kontakt 60/61 erhält man dauerhaft eine Arbeitsweise bei der Quellenwahl wie im Neuzustand - also ohne Aussetzer.


    Von mir gemachte Fotos findet man unter


    http://www.diyaudio.com/forums…g-onkyo-yamaha-creek.html


    Das Zerlegen des Schalters sollte von einem Profi erfolgen - ansonsten
    besteht die Gefahr der Zerstörung, insbesondere der filigranen
    Kontaktbrücke an dem grauen Plastikteil.

    == Gewerblicher Teilnehmer ==

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  • Sorry, wenn ich diesen alten Thread nochmal rauskrame, aber ich habe immer wieder genau dieses Problem mit meinem Creek 5350SE. Er war schon oft beim Service deswegen. Allerdings wurde der Schalter nur gereinigt (nicht zerlegt, das wollen die wohl nicht machen). Habe auch einen neuen Schalter angeboten bekommen (für 150€, nur für das Teil8|), aber der ist vermutlich genauso schlecht wie der alte. Dazu können (bzw. wollen) die auch nichts sagen.


    -> Woher stammt die Info mit dem falschen Fett? Ist das sicher so?

    Also hält das dann dauerhaft? Habe auch schon gelesen, dass die offene Bauweise des Schalters schuld sein soll. Dann kann man den vermutlich alle paar Monate zerlegen.


    -> Und wer macht sowas? (der Creek-Service in Kiel fällt momentan krankheitsbedingt aus und Audiotronic in Heidelberg haben schon mal abgelehnt).

    Vielleicht kann mir Jemand was dazu schreiben? Bin kurz davor das Teil aus dem Fenster zu schmeißen:cursing: (dann aber nie wieder Creek).


    Vielen Dank schon mal!:)

  • Ich habe hier einen Yamaha AX-550, der auch einen entsprechenden Schalter verbaut hat.

    Der Vorbesitzer hatte den Verstärker für 180€ reparieren lassen. Die Werkstatt hat allerdings nur irgendwas (Kontaktspray?) hineingesprüht, was nicht lange geholfen hat.

    Ich hab den Schalter dann ausgelötet, zerlegt und gereinigt. Jetzt funktioniert er wieder.

    Das ist aber eine ziemliche Arbeit und es empfiehlt sich, jeden Schritt zu fotografieren um alles wieder richtig zusammenzusetzen.

    Wenn du es machen lassen willst, frag mal hier an:

    http://www.audioklinik.de/,

    der Herr Vogel kennt die Problematik.


    Gruß,

    Uli

  • Diese Prozedur habe ich mittlerweile oft gemacht - wesentlich eleganter ist es aber, den Schalter tot zu legen und den eigentlichen Eingang direkt mit einem Cinch-Buchsenpaar (z. B. Tape-In zu verbinden, so daß nur noch ein Input vorhanden ist.

    Die Quellenwahl muß dann extern vorgenommen werden - sehr gute Erfahrungen wurden mit dieser Quellenwahl von DON-Audio mit ELMA Drehschaltern gemacht:

    https://www.don-audio.com/Clas…nd-Rotary-Source-Selector

    Wenn ein interner Phono-Vorverstärker vorhanden sein sollte, muß der Ausgang von diesem auch nach außen geführt werden. Die nun genutzten Cinch-Buchsen sollten vom Rest entkoppelt werden (außer der Masse), indem die Leiterbahnen dazu durchtrennt werden.

    == Gewerblicher Teilnehmer ==

  • Guten Morgen,

    ich habe seit etlichen Jahren einen Yamaha AX-890 der war auch schon mal zum reinigen weg. Hat mich 100,-€ gekostet. Eine Zeit lang war dann auch Ruhe. Aber als es dann wieder immer schlimmer wurde, gab mir jemand den Tipp alle Regler und Schalter regelmäßig zu betätigen. Das habe ich dann getan. Im ausgeschalteten Zustand 5min davor gesetzt und alles gedrückt und gedreht. Es wurde beim ersten mal schon besser. Das habe ich dann eine paar Tage wiederholt. Dann einmal pro woche und jetzt nur noch sporadisch und das Problem ist seit Jahren nicht mehr aufgetreten.


    MfG Björn

  • ein guter Freund und Dauerbastler hat dies bei seinem Onkyo 9711 auch erfolgreich durchgeführt und ich könnte einen Kontakt herstellen. Standort wäre hier in Leipzig.

    Er kennt diesen Verstärker mitlerweile in und auswendig. Weitere Schwachstellen an diesem Gerät sind der Direkt Schalter sowie die Ausgangsrelais. Alles kann, wie von AK bereits schön erklärt, zerlegt, poliert und mit neuem Spezialfett behandelt werden

  • Mein Bastelfreund zerlegt den Schalter komplett und dies ist wirklich ganz schön fummelig.

    Wie gesagt, kann einen Kontakt herstellen. Er ist ein bastelwütiger Rentner und hat sehr viel Erfahrung

  • Hallo rolandpower,


    ich selbst habe dort noch kein Gerät machen lassen, war noch nicht nötig.

    Letztes Jahr bot sich die Gelegenheit einen tiefen Einblick in die angebotenen Dienstleistungen

    in Worpswede zu bekommen und sich einmal intensiv mit den Technikern zu unterhalten.

    Ich persönlich hatte einen sher positiven Eindruck. Wenn du mal auf den Hamburger HiFi-Tagen

    oder beim AAA Forumsmesse in Krefeld bist, wirst du dieses Unternehmen dort auch antreffen.


    Viele Grüße

    Dieter

  • De-Oxit tut´s wahrscheinlich, ich habe aber keine persönlichen Erfahrungen damit. Mein Mittel der Wahl ist wie allseits bekannt Ballistol. Damit kann man sich das mühsame Auslöten und Auseinanderbauen der Schalter ersparen. Ich habe mich gerade gestern wieder gewundert, wie leise und ohne Kontaktprobleme die Potis und Schalter meines über 50 Jahre alten McIntosh MA-230 Verstärkers laufen, die ich vor Jahren mit Ballistol behandelt habe.


    Gruß


    Andreas


    PS Ich weise da auch mal auf meinen Workshop in Krefeld von 2013 hin

    AAA Member mit Unmengen an altem Geraffel

  • Was ist denn daran eleganter?

    Für den Preis bekomme ich auch die verbesserte Version des Originalschalters. Und beides wäre schon hart an der Grenze bezogen auf den Zeitwert des Gerätes.

    Für klangliche Perfektionisten alles, und nur für die gebe ich hier meinen Senf dazu.

    Für alle anderen, die ohnehin ständig anderes ausprobieren, ist in der Tat völliger Schwachsinn, für einen Vollverstärker mit 50-100 Euro Restwert 500 bis 1000 Euro für passive Bauteile zu investieren.

    Unabhängig davon halte ich es für zweifelhaft, ob die verbesserte Version des Quellenwahlschalters jenem, der in der externen passiven Quellenwahl (Audio Input Control) unter

    https://www.radiostore.de/shop…12rwVXEAQYBCABEgLFKPD_BwE

    https://www.kabelprofishop.de/…14VwRgEAQYAiABEgJ7ZvD_BwE

    verbaut ist und eine offene, recht zuverlässige und langlebige sowie gut zu reinigende Ausführung ist wie diese unter

    https://www.reichelt.de/Drehsc…ROUPID=7594&ARTICLE=15294

    wirklich überlegen ist.

    == Gewerblicher Teilnehmer ==

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  • Wegen Hifi Zeile muss ich mal sehen, ob ich da mal Anrufe...es werden so viele ressourcen Verbraucht...wieso soll man ein gutes Gerät wegschmeissen, das aussieht wie neu und gepflegt wurde. Ich weigere mich zu glauben das mein Esprit Sony CD nicht reparabel ist!! CD springt, könnte Laser Verschleiß sein...andere Story.

  • Wie soll denn bitte Ballistol den Oxid entfernen? Das funktioniert nur kurzfristig bei Potis aber nicht dauerhaft bei diesen Schaltern

    Wenn das Deine Meinung ist, dann bleib dabei. Ich verwende Ballistol seit über 15 Jahren und bei mir hat die erwünschte Wirkung sich als dauerhaft erwiesen.


    Ballistol wird immer laut von denen verteufelt, die mit der Reparatur von Hifiklassikern Geld verdienen. Und da liest es sich nicht gut, wenn man mit etwas Ballistol in kürzester Zeit genauso viel erreichen kann, wie mit dem mühseligen Ausbauen von Schaltern und Potis mit nachfolgender Reinigung im Ultraschallbad und Wiedereinbau. Arbeitsstunden generieren und Geld verdienen ist da die Devise.


    Denk mal darüber nach, wieviele Arbeitsstunden notwendig sind, bei einem klassischen Verstärker oder Receiver alle Schalter und Potis ohne Beschädigung der Lötpunkte auf den Platinen aus- und wieder richtig, ohne Fehler ein zubauen. Ich sag mal z.B. bei einem alten Marantz. Das kann und will keiner bezahlen.


    Fazit: Die benutzen alle nebenbei irgendwelche Mittelchen, um die Kontakte zu reinigen. Ob De-Oxit oder Ballistol ist völlig schnuppe, jeder hat da sein hausmittelchen.


    Gruß


    Andreas

    AAA Member mit Unmengen an altem Geraffel

  • Diese Prozedur habe ich mittlerweile oft gemacht - wesentlich eleganter ist es aber, den Schalter tot zu legen und den eigentlichen Eingang direkt mit einem Cinch-Buchsenpaar (z. B. Tape-In zu verbinden, so daß nur noch ein Input vorhanden ist.

    Die Quellenwahl muß dann extern vorgenommen werden - sehr gute Erfahrungen wurden mit dieser Quellenwahl von DON-Audio mit ELMA Drehschaltern gemacht:

    https://www.don-audio.com/Clas…nd-Rotary-Source-Selector

    Wenn ein interner Phono-Vorverstärker vorhanden sein sollte, muß der Ausgang von diesem auch nach außen geführt werden. Die nun genutzten Cinch-Buchsen sollten vom Rest entkoppelt werden (außer der Masse), indem die Leiterbahnen dazu durchtrennt werden.

    Eine interessante Alternative dazu habe ich durch Zufall hier gefunden:

    http://www.condoraudio.com/wp-…Upgrade-Switch-Repair.pdf

    Auf Seite 4 unter Nr. 5 wird beschrieben, wie man einen sehr hochwertigen Minischalter von Cole-Switches - siehe

    http://www.cole-switches.com/pdfs/s3900.pdf

    als hochwertigen Ersatz nachrüstet.

    Hat das schon einmal jemand getestet und weiß jemand, wo man diesen Schalter beziehen kann ?

    == Gewerblicher Teilnehmer ==

  • Ich habe hier auf der Arbeit ein Poti für die Absaugung, das vor einigen Jahren Aussetzer hatte. Ballistol hineingesprüht und seitdem ist Ruhe. Bei HiFi-Geräten habe ich mich noch nicht getraut, aber Andreas wird schon wissen was er macht. Mein Nachbar hat über 100 Funkempfänger und sagt auch, dass Ballistol funktioniert. Sicher ist zerlegen und reinigen besser, aber Versuch macht klug.