gleiche Platten mit 2 unterschiedlichen Nadeln abhören /schädlich?

  • Hallo,


    wenn ich die gleichen Platten regelmäßig mit 2 verschiedenen Plattenspielern (unterschiedliche Nadeln) abspiele, ist das dann für die Platten eher nicht so optimal, oder?
    Meine Vermutung ist, dass sich jede Abspielnadel ihre individuelle Rille "freischürft" und eine Kombination dann nicht so gut ist.
    Wäre es also sinnvoll, identische Nadeln bei 2 verschiedenen Abspielern zu benutzen?


    Grüße

  • Hallo urmel6,


    das ist eine interessante Frage. Nach meiner Einschätzung brauchst Du Dir dazu aber keine Gedanken zu machen. Wichtig ist, dass der Nadelträger gerade ist, die Nadel bzw. der Diamant unbeschädigt ist und senkrecht in der Rille steht sowie insgesamt der Abtaster sauber justiert ist. Dazu gibt es Schablonen. Auch die Auflagekraft sollte in dem von Abtaster-Hersteller genannten Bereich liegen. Zur Kontrolle der Abtastung gibt es spezielle Schallplatten, auch von der Analogue Audio Association. Grobe Fehler bei der Einstellung dürften sich aber auch ohne weiteres durch Verzerrungen beim Abspielen jeder Schallplatte bemerkbar machen.


    Wenn das System also richtig eingestellt ist, sollte es in der Rille nichts "freischürfen". Ich habe eine größere Zahl von Platten, die ich sei Jahren mit unterschiedlichen, jeweils sauber eingestellten, Abtastern immer wieder höre. Bei diesen konnte ich noch nicht feststellen, dass sie irgendwie darunter gelitten hätten.


    Diskutiert wird allerdings, dass man eine Platte nicht ohne größere Pause mehrfach an der gleichen Stelle hören sollte. Das Argument ist, dass der Diamant nur einen sehr kleinen Bereich berührt, so dass die relativ geringe Auflagekraft von wenigen Gramm durchaus zu einer Erwärmung der Platte an der jeweiligen Stelle führen könne und eine sofortige Wiederholung so eine Veränderung der Rille bewirken könne. Ob das zutrifft, konnte ich bislang nicht feststellen. Ich habe Zweifel. Vorsorglich höre ich Platten, die ich mag, nicht mehrfach ohne eine gewisse Pause. Und die Platten, die ich nicht so mag, höre ich gar nicht mehrfach hintereinander... §;-).


    Also, das System richtig justieren und die Musik genießen.


    Viele Grüße
    Martin

    Als Analog-Fan natürlich Mitglied bei der AAA Analogue Audio Association e.V. - siehe www.aaanalog.de

  • Mit intakten Nadeln ist es kein Problem, mit hochwertigen noch weniger. Man kann mit solchen Nadeln die Platten auch sehr oft abspielen. Meine DHFI wurde bestimmt schon mehr als 100 Mal gespielt und geht immer noch absolut einwandfrei, selbst die Störgeräusche wurden nicht mehr.

    Gruß André
    Keine Emails mehr, nur PN. Emailfunktion ist deaktiviert.


  • Moin


    eine prima Frage zum Start eines never-ending threads 8)


    Ich würde sagen, das diese Diskussion mangels echter Fakten eher zu einer Auflistung von Glaubensbekenntnissen führt..

    2 Mal editiert, zuletzt von raetsken ()

  • ...wobei ich die Story über die DHFI im Post #3 als Faktum ansehen würde, die die davor stehende Meinung durchaus beweisen dürfte.
    Ich selbst habe übrigens gleiche Erfahrungen beizusteuern, mit einer nicht gerade kleinen Menge Alltime-Favourite-LPs übrigens, die seit vielen Jahren regelmäßig und häufig mit den verschiedensten Nadelschliffen gespielt wurden bzw. werden und die nach wie vor keine Verschleißerscheinungen hören lassen.


    Cheers, Holger

  • Als damals der 1000er Micro mit den 3 Tonarmen herauskam hatte sich eine Hifi Zeitschrift darüber gewundert, das die eben erst gespielten Stellen bei der Zweitwiedergabe mit anderem Arm/Tonabnehmer deutlich schlechter klangen. Ein direkter, zeitnaher Vergleich schien nicht möglich. Die Platte bzw. der gespielte Rillenbereich musste offenbar erst noch ausreichend abkühlen.


    GvS


    Rudolf

    Musikliebhaber + Vintage Fan

  • die seit vielen Jahren regelmäßig und häufig mit den verschiedensten Nadelschliffen gespielt wurden bzw. werden und die nach wie vor keine Verschleißerscheinungen hören lassen


    Kann ich bestätigen,habe 3 LP´s in meiner Sammlung die ich seit den 80ern quasi immer beim Plattenhören mitauflege,laufzeit gefühlt im weiten 4stelligem Std.bereich,von Klangeinbußen bis jetzt keine Spur.Diese mit unterschiedlichsten Nadeln "abgenudelten" Platten aus UK haben vor nicht langem sogar die Japanversionen (Mint zustand) klanglich nassgemacht..von daher also auch von meiner seite Entwarnung.


    gruß
    volkmar

    AAA Mitglied

    ..die zeit wartet auf niemand (Ulla Meinecke 1991)

  • Danke für eure Antworten. Wenn ich meine begrenzte Lebenszeit mit meiner Plattensammlung in Verbindung bringe, ist wohl jeder Gedanke über "Plattenabnutzung" verschenkte Lebenszeit :) Schon komisch, wie oft man Dinge "unendlich" erhalten will und sich selbst dabei vergisst :D
    Grüße

  • Kann ich bestätigen,habe 3 LP´s in meiner Sammlung die ich seit den 80ern quasi immer beim Plattenhören mitauflege,laufzeit gefühlt im weiten 4stelligem Std.bereich,von Klangeinbußen bis jetzt keine Spur.


    Ist bei mir genau so, ausser ein paar mechanischen Partyschäden ist da nichts feststellbar.

    Viele Grüße


    Jörg


    Ich höre damit und meine kleine Plattensammlung seht ihr bei DISCOGS.



  • moin moin,


    Als damals der 1000er Micro mit den 3 Tonarmen herauskam hatte sich eine Hifi Zeitschrift darüber gewundert, das die eben erst gespielten Stellen bei der Zweitwiedergabe mit anderem Arm/Tonabnehmer deutlich schlechter klangen. Ein direkter, zeitnaher Vergleich schien nicht möglich. Die Platte bzw. der gespielte Rillenbereich musste offenbar erst noch ausreichend abkühlen.


    GvS


    Rudolf


    das dürfte an dem anderen Arm/Tonabnehmer gelegen haben. ;)


    Wieso? Empfehle folgenden Selbstversuch (zB mit dem Souther/TQ1 :D ) : stellt euch vor, die Nadel bleibt in der Rille hängen, es nudelt die identische Tonfolge je nach der individuellen Ausdemsesselaufspingzeit 3x, 5x ode 10 x ab . Das nervt zwar, einen zur Wiederholungsanzahl proportionalen "Klagverlust" konnte zumindest ich nicht feststellen.
    Für den unwahrscheinlichen Fall, das auch bei euch die Nadel irgendwann einmal hängen bleiben sollte, hört einfach genau hin


    Gruß lori

  • .Diese mit unterschiedlichsten Nadeln "abgenudelten" Platten aus UK haben vor nicht langem sogar die Japanversionen (Mint zustand) klanglich nassgemacht..von daher also auch von meiner seite Entwarnung.


    Ist zwar hier :off: ,danke aber für die Feststellung. Auch ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Japan-Pressungen in der Regel zwar sehr sauber klingen, aber dem Original nicht ebenbürtig sind. Deshalb lohnt sich die Investition nur bedingt. Lobenswerte, großartige Ausnahme:TBM!
    Gruß, Jürgen

    AAA-Mitglied
    "Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser" Sokrates

  • naaa ja ;) für mich klingen die japaner fast Ausnahmslos besser als zbs unsere alten Originale..allerdings haben unsere alten frühen Pressungen einen Bonus in punkto musikalität und mehr wärme,zusammengenommen kommen die aber nie und nimmer an Japanisches Schwarzes Gold..nach meiner meinung.
    Hatten wir übrigens schon mal,muss mal schaun ob ich den alten Japan Pressungen Tread wiederfinde.


    gruß
    volkmar

    AAA Mitglied

    ..die zeit wartet auf niemand (Ulla Meinecke 1991)

  • Guten Abend!


    Ich hab in meiner Sammlung viele gebrauchte Platten.
    Haben die bei dem oder den Vorbesitzern wohl besser geklungen und muss ich diese jetzt als abgenüzten Sondermüll entsorgen?
    Haben die Sammler, die viel Geld für alte Orginale ausgeben einen Schatten? Fragen über Fragen... :D

    Beste Grüße


    Thomas

  • Eine Original LP (aus der Erstveröffentlichung) klingt in der Regel besser als alles danach,weiß ich.In manchen teilaspekten für mich auch besser als zbs japaner.Ich leg halt eher den Schwerpunkt auf mehr Präzision und Neutralität.


    gruß
    volkmar

    AAA Mitglied

    ..die zeit wartet auf niemand (Ulla Meinecke 1991)

    Einmal editiert, zuletzt von volkmar II ()