Immer die Probleme mit der zu lauten Vorstufe...

  • Hallo!


    Ich habe den Audio Research ls27 Vorverstärker und die Electrocompaniet aw180 Mono Endstufen. Schon beim Lautstärke 2 - 5 ist die Musik schon sehr laut. Regelbereich beim AR ist bis über 100.
    Ich habe mich bisher mit Dämpfungsadapter beholfen aber der Klang wird schon deutlich matter...


    Ich hatte dann mal Kontakt zur Funk Tonstudiotechnik aufgenommen und diese Antwort bekommen: nur eine aktive Dämpfung könnte das Pegelproblem sauber lösen, ohne dass man klangliche Einbußen befürchten muss.


    Nun habe ich nicht gewußt was ich damit anfangen soll, da ich sowas nicht kenne. Gestern bin ich auch den SPL Volume 2 gestossen und theoretisch wäre das genau das was ich mir vorstelle.
    Hier mal der Link zur Seite bei Thomann:
    http://www.thomann.de/at/spl_volume_2_black.htm


    Kann das klappen oder ist da eine Klangverschlechterung zu erwarten???


    Vielleicht gibt es hier Spezialisten die das Wissen. Wäre Toll!


    Grüße
    Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,


    hast Du die Dämpungsadapter zwischen AR und Electro gehabt?


    Man kann auch intern einstellen sagt der Prospekt.


    " In Bezug auf Steuerungsmöglichkeiten bietet der LS27 für jeden Eingang wählbare Hoch/Mittel/Niedrig Verstärkungseinstellungen, "


    Grüße
    Andreas

  • Wo intern?
    Ich weiß, dass man bei AR in drei Stufen den Gain einstellen kann aber empfohlen wird auf HI zu stellen und tatsächlich ist der Klang so am besten. Habe in einem englischen Forum gelesen wo sich User über die Klangunterschiede beim Gain Schalter beschwert haben und es ist wirklich merkbar. Mittel geht noch aber Low ist nicht zu gebrauchen finde ich.

  • Die LS 27 hat 700 Ohm Ausagngsimpedanz, die Eletro 110 KOhm im Eingang (jew. symetrisch).


    Da kann es dann schon mal zu einer Fehlanpassung kommen. Je nachdem wie hoch der Adapter dämpft.


    Grüße
    Andreas

  • Ich würde es eher mit einem Spannungsteiler/Lautstärkepoti zwischen beiden Stufen probieren. Gesamtwiederstand max. 20kOhm und für die Endstufe halt auf halbe Spannung.

    Viele Grüße
    Dieter


    AAA Mitglied

    Hat zu viele Pläne und zu wenig Zeit zum Basteln 8)

  • Das SPL Gerät wäre schon in der Lage, das Problem zu lösen. Der Preis ist aber auch stattlich.


    Man könnte in der Tat erstmal zwei "Cheap Tricks" ausprobieren:
    - entweder einen Spannungsteiler gem. Dieters Vorschlag oder
    - simplerweise bei hot und cold jeweils einen Widerstand in Reihe schalten, der in der Größenordnung von 100kOhm liegt (wenn das mit der Eingangsimpedanz von 110kOhm stimmt, dann würden 110kOhm in Reihe zu 6dB Dämpfung führen); Vorteil dabei: die Last für die Vorstufe steigt und Du solltest keine Probleme klanglicher Natur kriegen


    Etwas teurer:
    - Übertrager zwischenschalten (gute ÜT kosten aber und hier gibt es auch ein paar Fragezeichen zum klanglichen Ergebnis)
    - Eigenbau: kleines symm. Netzteil, Impedanzwandler, Poti, Impedanzwandler und raus zur Endstufe; kostet in Summe mit optisch erträglichem Gehäuse aber auch ein paar Euro und Du kriegst nicht die Kanalgleichheit einer elektronischen Lösung


    Generell muß man sagen, daß ein Ausgangswiderstand von 700 Ohm sehr, sehr hoch ist und leider (vorsichtig ausgedrückt) Sparmaßnahmen in der Vorstufe vermuten läßt. Das wird dafür verantwortlich sein, daß die bisherigen Versuche klangliche Nachteile verursacht haben.


    Gruß
    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


    Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt.

    Einmal editiert, zuletzt von ake ()

  • Generell muß man sagen, daß ein Ausgangswiderstand von 700 Ohm sehr, sehr hoch ist und leider auf (vorsichtig ausgedrückt) Sparmaßnahmen in der Vorstufe vermuten läßt. Das wird dafür verantwortlich sein, daß die bisherigen Versuche klangliche Nachteile verursacht haben.


    Und das bei dem Preis der Vorstufe??? Mich überrascht aber nichts mehr...
    Ich habe jetzt bei Ebay das SPL-Teil für 220 gebraucht gefunden. Wenn ich denke, dass ein xlr mit Spannungsteiler bei Funk auch fast 100 Euro gekostet hat, fände ich das ok. Vor allem wenn ich das Problem dann wirklich gelöst hätte.
    Meine größte Sorge bleibt aber eine ev. Klangverschlechterung. Werde es versuchen und berichten.


    Leider bin ich beim elektronik Basteln nicht sehr gut. Ich wüßte beim Poti-Vorschlag nicht welches da mit xlr funktionieren würde.


    Grüße
    Wolfgang

  • Hier gäbe es grundsätzlich zwei Möglichkeiten:
    - entweder für jeden Hot und Cold Zweig ein (Mono)Poti bzw. zwei Stereopoti verwenden; da würde ich dann aber gleich Trimmpotis nehmen und die nur intern einbauen (die mißt man dann einmal auf eine bestimmte Dämpfung ein und läßt sie dann so)
    - oder erstmal desymmetrieren, dann ein Stereopoti für beide Kanäle auf einmal und dann wieder symmetrieren


    Gruß
    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


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  • Dieses Problem ist bei vielen anderen Kombinationen in der gleichen Art zu beobachten. Bei heute üblichen Programmquellen wie z. B. CD-Playern und RIAA-Vorstufen sind Ausgangspegel von >1Vss üblich. Handelsübliche Endstufen haben einen Verstärkungsfaktor (voltage gain factor) von selten unter 30 und meist 40-50. Das heißt, das bei Verwendung nur eines Lautstärkepotentiometers, also einer passiven Vorstufe bei Vollausschlag 40-50Vss am Ausgang anstehen. Viele Endstufen sind dann bereits übersteuert.


    Bei Verwendung einer aktiven Line-Vorstufe mit einem Verstärkungsfaktor von 5 bis 20 ist mehr oder weniger ausgeprägt das zu beobachten wie hier beschrieben. Bei Vollaussteuerung hätte man also theoretisch 200 bis 1000Vss am Ausgang, was in der Praxis natürlich durch die Clipping-Grenzen des Verstärkers, die etwa 10V bis 15V unterhalb der Versorgungsspannung des Netzteils der Endstufe liegen, entsprechend reduziert ist.


    Die Lösung des Problems ist die Verwendung einer passiven Vorstufe wie z. B. die unter


    http://www.thel-audioworld.de/bauteile/regler/passivv.htm


    oder eine aktive Vorstufe mit unity-Gain Charakter (1-Verstärkung) und hoher Stromlieferfähigkeit, sofern lange Zuleitungen zur Endstufe nicht zu vermeiden sind.


    Will man den Sound bzw. die "Handschrift" der erwähnten Vorstufe im Klangbild mit dabei haben ohne Nachteile anderer Komponenten zur Dämpfung (bzw. deren Handschrift) in Kauf nehmen zu müssen, bleibt nur eine Lösung: ein Eingriff ins Gerät. Vor dem vorhandenen Lautstärkeregler wird ein weiterer in Form eine Potis implementiert. Nach Voreinstellung der Grundlautstärke in der Art, das die Vorstufe bei Vollausschlag die Endstufe noch nicht in den verzerrten Bereich gelangt, wird das Potentiometer ausgemessen und durch zwei Festwiderstände ersetzt.


    Dies ist bei allen Vorstufen und Vollverstärkern für eine Fachmann ohne Probleme durchführbar und der Materialeinsatz dazu ist nicht der Rede wert vom finanziellen Aspekt.


    Interessant wäre mal zu wissen, welchen Gain-Faktor die AR Endstufen haben, die zu dieser Vorstufe ja eigentlich optimal passen müßten.

    == Gewerblicher Teilnehmer ==

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  • Hallo Wolfgang,


    falls es noch nicht geschehen ist, würde ich ein Pi-Dämpfungsglied probieren, berechnet auf 20kOhm Impedanz und 12-20 dB Dämpfung. In diesem Fall würde der VV auf 20kOhm arbeiten, und die Endstufe von 20 kOhm gespeist werden. Das Dämpfungsglied wird vor die Endstufe gehängt, sprich erst normales NF-Kabel und dann der Dämpfer. Funzt bei mir bei gleichem Problem prima. Ein einfacher Spannungsteiler war ein Dynamiktöter.


    Eventuell würde ich auch mal (alternativ) auf der VV Eingangseite einen Dämpfer ausprobieren. Aber auch hier mit maximal 20 dB (Faktor 10).


    Das SPL Volume 2 ist ein Buffer/Verstärker auf OP-Basis mit Lautstärkeregler. Für den hier angedachten Zweck sicher nur eine Krücke.

    Grüße Andreas


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