Thorens 160 E Justieren

  • Einen schönen guten Morgen,


    nachdem mein Thorens 160 E so langsam ausgestiegen ist, habe ich ihm ein neues System (Goldring 1012gx) spendiert.
    Zudem habe ich wegen eines Kabelbruchs hinter den alten Steckern das Kabel gekürzt und neue Chinchstecker angelötet.
    In dem Zuge habe ich auch die Federn neu eingestellt, so dass der Abstand zum unteren Plattentellerrand rundrum 7mm beträgt.
    Den System-Überhang habe ich mit einer Schablone nach Baewald aus dem Internet eingestellt.
    Die Riemenlänge beträgt ca. 26,5 cm und sollte damit wohl noch ganz in Ordnung sein.
    Der Plattenteller dreht sich ohne Riemen mehr als 2 Minuten, wenn man ihn anschubst und gibt so gut wie garkeine Geräusche von sich.
    Insofern sollte auch das Lageröl noch in Ordnung sein.


    Trotzdem bleiben für mich noch ein paar Fragen offen:


    - Beim Einstellen der Federn ist mir aufgefallen, dass die hintere Feder (in der Nähe des Tonarms) fast doppelt so weit eingeschraubt ist, die die beiden Vorderen. Hat es Sinn in diesem Fall in neue Federn zu investieren und wenn ja in welche (Linn, oder die doch recht teuren von Phonosophie?)
    - Dann taucht ein doch wohl recht häufiges Problem auf, dass die Schallplatten zum Ende hin relativ stark verzerren. Dies ist extrem zu hören bei z.B. Beethovens Violinsonaten, oder auch Bachs Cellosuiten. Kann ich das noch irgendwie optimieren.
    - Ich habe die Tonarmhöhe gesenkt, da der Tonarm nicht mehr in die Halterung gepasst hat, nachdem ich die Federn justiert habe. Nun habe ich in einem älteren Forumsbeitrag gelesen, dass Joel gesagt hat, dass man auf jeden Fall die Finger davon lassen sollte. Das hätte ich mal früher lesen sollen... Es scheint aber alles wie gehabt zu funktionieren.
    - Falls ich mal Lust bekommen sollte ein wenig zu basteln (evtl. neue Zarge, oder anderer Boden) möchte ich ungern etwas verschlimmbessern. Da man dazu ja allerhand im Internet lesen kann, würde ich gerne nochmal um eine mögichst neutrale Einschätzung bitten.
    - Beim Anschalten des Spielers kommen vom Pulley etwas seltsame geräusche, die aber nach wenigen Sekunden weg sind (sobald der Teller läuft).


    Über Antworten von Euch freue ich mich sehr und wünsche viele Grüße vom Bodensee!

  • Dann taucht ein doch wohl recht häufiges Problem auf, dass die Schallplatten zum Ende hin relativ stark verzerren. Dies ist extrem zu hören bei z.B. Beethovens Violinsonaten, oder auch Bachs Cellosuiten. Kann ich das noch irgendwie optimieren.

    Hallo Andreas,
    damit sollte es deutlich besser werden. SchönSchablone
    Deine verwendete Standardschablone ist im Innenbereich weit nach innen geschnittener Platten alles andere als optimal.
    (Aufpassen, daß du den Link benutzt, bei dem eine .pdf zum Downlaod angeboten wird)


    Und dann darauf achten, ob Verzerrungen vorwiegend auf einem Kanal auftreten.
    Verzerrungen linker Kanal: Antiskating erhöhen; und umgekehrt.


    - Beim Anschalten des Spielers kommen vom Pulley etwas seltsame geräusche, die aber nach wenigen Sekunden weg sind (sobald der Teller läuft).

    Dürfte normal sein. Der Riemen rutscht halt eine Weile, bis der Teller auf Drehzahl ist.
    Gruß
    Jürgen

    2 Mal editiert, zuletzt von juergen1 ()

  • Hallo Jürgen,


    schonmal vielen Dank für Deine Antwort.
    Ich werde heut oder morgen die Schablone mal ausdrucken und auf Chroma Pappe mit Sprühkleber aufkleben.
    Mal sehen, wie es dann ist.
    Die Verzerrungen waren auf beiden Lautsprechern sehr ähnlich. Das AS ist glaube ich ganz gut eingestellt.
    Vielleicht ändert sich ja aber nochmal etwas mit der neuen Überhangeinstellung.


    Viele Grüße vom Bodensee,
    Andreas

  • Ich werde heut oder morgen die Schablone mal ausdrucken und auf Chroma Pappe mit Sprühkleber aufkleben.
    Mal sehen, wie es dann ist.
    Die Verzerrungen waren auf beiden Lautsprechern sehr ähnlich. Das AS ist glaube ich ganz gut eingestellt.
    Vielleicht ändert sich ja aber nochmal etwas mit der neuen Überhangeinstellung.

    Überprüfen sollte man AS danach auf jeden Fall.


    Aufkleben brauchst du die Schablone nicht. Viel zu viel Action. Die hält auch so -zig Justagen aus. Und das Spindelloch lässt sich aus Papier einfacher ausstechen als auf Pappe.


    Wichtig ist nur, daß du dir für die Justage Zeit nimmst und sehr präzise arbeitest.
    Gruß
    Jürgen

    Einmal editiert, zuletzt von juergen1 ()

  • Hallo Jürgen,


    habe mir nun mal etwas Zeit genommen und den Systemüberhang nochmal neu eingestellt.
    Der Unterschied ist frappant! Die inneren Bereiche der Schallplatte sind nun viel sauberer.
    Vielen Dank nochmal für die Schablone.


    Habe mir vorhin noch überlegt, ob ich die Kanten des Plattentellers mal etwas poliere, da diese ein wenig korrodiert zu sein scheinen.
    Nun stellt sich mir aber die Frage, ob ich es besser so lassen sollte, bevor ich irgendeine leichte Unwucht in den Teller poliere?


    Viele Grüße,
    Andreas

  • Andreas, freut mich, daß es was gebracht hat.
    Die Standard-IEC- Schablone ergibt halt bei enggeschnittenen Platten katastrophale Abtastung.


    An den Plattenteller kannst du kostengünstig mal mit Zahncreme drangehen. Unwucht entsteht dadurch noch lange nicht.
    Gruß
    Jürgen

  • Guten Morgen Jürgen,


    das mit der Zahncreme hat erstmal ganz gut funktioniert. Es gibt aber leider immer noch einzelne Stellen, die ich mit der Zahnpasta nicht herausbekommen habe. Hast Du noch irgendeinen anderen Tipp?


    Schonmal vielen Dank und viele Grüße,
    Andreas

  • Hallo Andreas,


    Du kannst den Teller gut mit Autosol bearbeiten. Das müsstest Du z.B. bei ATU kaufen können. Ich benutze diese Politur seit über 35 Jahren und kann sie sehr empfehlen.


    Lieben Gruss


    Karlheinz

    Nein, Stil ist nicht das Ende des Besens.

  • - Beim Anschalten des Spielers kommen vom Pulley etwas seltsame geräusche, die aber nach wenigen Sekunden weg sind (sobald der Teller läuft).


    Hi, auf die Gefahr hin was überlesen zu haben oder total profanes von mir zu geben: schubs den Teller vor dem Einschalten einfach an, das macht die Sache einfacher.

    Solides Mid-Fi / 2nd Hand Platten / taube Nachbarn

  • - Beim Einstellen der Federn ist mir aufgefallen, dass die hintere Feder (in der Nähe des Tonarms) fast doppelt so weit eingeschraubt ist, die die beiden Vorderen. Hat es Sinn in diesem Fall in neue Federn zu investieren und wenn ja in welche (Linn, oder die doch recht teuren von Phonosophie?)


    Hmm, wenn du dir die Mühe machen willst: bau doch mal alle drei Federn komplett aus und vergleiche sie. Ist eine "weicher" als die andere? So wie ich das im Kopf habe müssten die Federn baugleich habe (ist schon etwas her daß ich unter meine Thorense geknabbelt bin).
    Dann könntest du mal rumtesten und die stabilste Feder hinten einbauen. (Ob ich mir die Arbeit machen würde weiß ich nicht. Wenn alles läuft...)

    Solides Mid-Fi / 2nd Hand Platten / taube Nachbarn

  • das mit der Zahncreme hat erstmal ganz gut funktioniert. Es gibt aber leider immer noch einzelne Stellen, die ich mit der Zahnpasta nicht herausbekommen habe. Hast Du noch irgendeinen anderen Tipp?

    Nur den, zuerst mit einer gröberen Politur dranzugehen. Zahncreme ist ja im Prinzip auch eine. Autopolituren gibts in verschiedenen Feinheitsstufen. Und für die Bohrmaschine gibts bestimmt irgendwelche Polieraufsätze.
    Wobei ich persönlich für solche Dinge nicht viel Geld oder Zeit aufwenden würde.
    Gruß
    Jürgen

  • Hallo an alle,


    vielen Dank für die zahlreichen Tips.
    Ich werde mich, wenn ich Zeit hab, am Sonntag mal wieder hinsetzen, die Politur ausprobieren und mal die Federn überprüfen.
    Mal sehen, was dabei rauskommt.


    Viele Grüße vom Bodensee,
    Andreas