Orientalische Tonfolgen in Pop und Rock

  • Das ist mal ein interessanter Thread, werde mich die Tage unbedingt mal durch die Vorschläge hören!
    Aber: Inwiefern definierst du "orientalisch"? Das ist ja auch ein wirklich großes Feld.


    Spontan fällt mir ein: Sir Richard Bishop - The Freak of Araby. Unbedingt hörenswert!


    Liebe Grüße


    Martin

  • Ich habe mir die doppelte 10" von Kasabian gegönnt . Die Songs sind sehr rockig aber viele sind orientalisch aus/angelegt . Z.B.: das Stück " Take Aim " .


    Vielleicht gefällt es Dir .



    Gruß
    Jörgi

  • Aber: Inwiefern definierst du "orientalisch"?

    Die meisten Titel beinhalten nur pseudo-orientalische Tonfolgen, die originalen Modi bewegen sich außerhalb unserer temperierten Stimmung und Oktavteilung und sind nicht ohne weiteres auf dem Standardinstrumentarium darstellbar.

    Friedrich hat hiermit bestimmt recht, vieles von der genannten Musik ist gar nicht "echt" orientalisch. Was uns zur schwierigen Definitionsfrage bringt. Durch die Anführungszeichen (in der Überschrift fehlen sie) habe ich versucht, das mitzudenken: das, was als "orientalisch" gilt. Spätestens seit dem kulturwissenschaftlichen Klassiker von Edward Said "Orientalism" wissen wir, dass der "Orient" ein Konstrukt westlicher Vorstellungen ist. "Durchs wilde Kurdistan" von Karl May beispielsweise, sagt uns wenig über Kurdistan, aber sehr viel über die Vorstellungen Mays und seiner Zeit über Kurdistan, und damit letztlich auch über ihr Selbstverständnis. Seit Said beschäftigt sich ein ganzer Forschungszweig mit "Orientalismus".


    Ich denke, wir sollten da nicht mit einsteigen, sondern bei einem ganz breiten Vorverständnis von "orientalisch" bleiben, im Bewusstsein, dass es nicht viel mit den Musiktraditionen der damit gemeinten Kulturen zu tun haben muss. Der Thread funktioniert als Steinbruch von Anregungen doch ganz gut, wo sich jede Person mitnehmen kann, was ihr gefällt.


    Vielen Dank noch mal für alle Anregungen, auch für die, die mir nicht gefallen. Gefällt dafür bestimmt anderen. Offenbar gibt es genug Leute, die das Thema interessiert. Speziell noch mal Dank an Jens für den Hinweis auf den anderen Burroughs-Sampler von Sub Rosa und an Michael (phobos777), aus OWL habe ich nämlich "International Times" von Transglobal Underground als Doppel-LP mitgebracht, gefällt mir gut.


    Auf die neuen Vorschläge bin ich auch schon gespannt...


    Hört gut
    Christian

    ... und wo zum Teufel bin ich hier überhaupt?

    Einmal editiert, zuletzt von REGAphon ()

  • Hi,


    auch Beatles und Moody Blues haben mit orientalischen Melodien und Instrumenten experimentiert.


    Grüße,
    Reinhard

    "Mein Gehirn braucht kein Blut, es muss nur feucht gehalten werden" Al Bundy/Eine schrecklich nette Familie

  • Beatles


    Was noch außer Harrisons:
    - Within you without you von der St. Peppers?
    - Blue Jay Way von Magical Mystery Tour
    - Here Comes The Sun von Abbey Road


    Vermutlich noch mehr Harrison-Songs? Gibt's was von John oder Paul?


    Wo wir schon bei Klassikern sind: Wie sieht es mit den Stones aus? Paint it Black ist ja schon genannt worden. Brian Jones soll sich ja auch für Marokkanische Musik interessiert haben. Merkt man da Einflüsse?


    Kasabian gegönnt . Die Songs sind sehr rockig aber viele sind orientalisch aus/angelegt . Z.B.: das Stück " Take Aim "

    Stimmt, wären mir bei dem Thema gar nicht eingefallen, danke!

    The Tea Party gehört hier aber mit Sicherheit auch dazu.

    Allerdings. Danke für den Hinweis, hatte ich noch nie von gehört und dahinter eher Schlimmes wie Republican Country oder sowas vermutet.



    Gehört auch noch dazu, mein Lieblingssong von Jeff Buckley: Dream Brother

    ... und wo zum Teufel bin ich hier überhaupt?

    2 Mal editiert, zuletzt von REGAphon ()

  • Besser aber, du hörst dir das ganze Album an, daß in mehr als nur einer Beziehung wegweisend war

    ... was aber nicht ganz unanstrengend ist, Aphrodite's Child ganz zu hören, setze ich noch einen zweiten Versuch für an.


    Danke auch für die anderen Hinweise.


    Hier noch eigene Nachträge: Why are you sleeping with Mr. Brown? von den Spent Poets


    Und hier, simsalabim, direkt eingebettet:


    osBxpVHka6A

    ... und wo zum Teufel bin ich hier überhaupt?

    4 Mal editiert, zuletzt von REGAphon ()

  • Wie wäre es denn damit?




    Fokus Zwischentöne
    VON PARTCH BIS PERSIEN
    Samstag 21. März 2015
    19:00, Großer Saal
    Martin Grubinger, PerkussionMartin Grubinger (c) Joachim Bergauer
    ENSEMBLE MUSIKFABRIK
    MARTIN GRUBINGER Percussion
    PER RUNDBERG Klavier
    HOSSEIN ALIZADEH Tar, Setar
    MADJID KHALADJ Tombak, Daf, Zang-esaringoshti


    HARRY PARTCH
    And on the Seventh Day Petals fell in Petaluma
    PETER EÖTVÖS
    Psalm 151 in memoriam Frank Zappa
    IANNIS XENAKIS
    Psappha
    GRAHAM LACK
    Wondrous Machine


    sowie improvisierte Musik aus Persien


    Für den amerikanischen Komponisten Harry Partch war es ein unbefriedigender Zustand: Während ein Maler
    aus unendlichen Varianten beispielsweise von Rottönen schöpfen kann, bleibt dem Komponisten nur die punktgenaue
    Landung auf einem von zwölf Tönen, Schattierungen sind ihm verwehrt. Um diesen Zustand zu ändern, schuf Partch in
    den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts eine ganze Vielzahl neuer fein abgestimmter Skalen, bis er schließlich
    bei einem 43-stufigen System endete – für dessen klangliche Umsetzung er ein ganzes Arsenal kurios anmutender
    Instrumente schuf. Das Ensemble musikFabrik, Experte in Sachen Neue Musik, erweckt diesen Kosmos voller fremder
    Schönheit zum Leben. Eingefasst wird diese Klangreise durch Musik aus unterschiedlichen Welten: Zunächst gibt Martin Grubinger,
    einer der international gefeierten Perkussionisten, einen Einblick in moderne Schlagzeugliteratur, die durchaus auch mit Zwischentönen zu spielen weiß.
    Der dritte Teil des Abends dann bringt die Begegnung mit zwei Botschaftern einer traditionsreichen Kultur: Hossein Alizadeh wird als Meister der persischen Musik gefeiert – sowohl
    in seinen eigenen Kompositionen wie auch in seinem virtuosen Spiel auf den persischen Lauten Setar und Tar trägt er die facettenreiche
    Musik seines Landes weiter. Gemeinsam mit dem Perkussionskünstler Madjid Khaladj improvisiert er über persisches Repertoire, das mit seinen zwölf Modellen,
    die in bis zu 30 Unterabteilungen aufgegliedert werden können, so gänzlich anders strukturiert ist als westliche Musik.


    Im Rahmen der Reihe "Neue Wege zum Konzert", gefördert von Kulturfonds Frankfurt RheinMain und Aventis Foundation



    Abgesehen davon bietet die Alte Oper Frankfurt ein geniales Programm.
    Im Frühjahr Veranstaltungen mit Vieltonmusik.
    Schön wenn mensch nebenan arbeitet.

    Ich habe keine Ahnung, und davon verstehe ich auch nichts :wacko:

  • Hallo Willi, das klingt gut. Machst du mir einen Mitschnitt?


    Vorhin drauf gestoßen: Wailing Wall vom The-Cure-Album The Top. Gemeint ist natürlich die Klagemauer in Jerusalem.


    Gruß
    Christian

    ... und wo zum Teufel bin ich hier überhaupt?

    Einmal editiert, zuletzt von REGAphon ()

  • Hallo Jens,


    korrekt, das interpretiere ich so. Ist aber ob des Textes eine mögliche und naheliegende Interpretation. Zudem war Robert Smith zuvor mit den Banshees in Jerusalem. Der einzige, der das so interpretiert, bin ich auch nicht:


    "Inspired
    by Smith’s visit to Jerusalem with the Banshees in September 1983, the
    Middle Eastern sway is obvious from the opening notes.
    "


    Quelle


    Gruß
    Christian

    ... und wo zum Teufel bin ich hier überhaupt?