"Bester" Übertrager für Ortofon MC20 MKII - gesucht

  • Hallo liebe Gemeinde,


    ich rolle die Sache mal anders herum auf, als Hauke (Barossi) es kürzlich hier: http://www.analog-forum.de/wbboard/board3-technik/board104-phonovorstufen-und-%C3%BCbertrager/112142-bestes-mc-system-f%C3%BCr-lundahl-ll1681/#post1413311 getan hat.


    Ich habe hier ein Ortofon MC20 MKII, mit dem ich sehr zufrieden bin. Ich betreibe es wahlweise an einem Aikido MC-Pre und einem Kenwood KHA-50.
    Am Kenwood höre ich es lieber (abgeschlossen mit 100Ohm). Nun würde ich gern mal einen ÜT ausprobieren.
    Hier die Daten des MC20MKII:


    Weight: 7g


    Output voltage: 0.07mV (mkI), 0.09mV (mkII)


    Internal resistance: 2.5 ohms (mkI), 3 ohms (mkII)


    Tracking angle: 20 degrees


    Frequency response: 20 to 20,000Hz


    Channel separation: 25dB


    Channel balance: 2dB (mkI), 1.5dB (mkII)


    Stylus: fine-line 8 um (mkI), nude oriented diamond 0.14 x 0.07mm (mkII)


    Tip mass: 0.5mg


    Tracking force: 1.7g (1.5 to 2.0g)



    Wir liegen also grob bei 0,1mV Ausgangsspannung. Hier böten sich Übersetzungen von 1:26 oder gar 1:32 an. Die Widerstände am Eingang meiner MM Stufe sind zwischen ~3KOhm und 82KOhm zu variieren.
    Nehmen wir die Übersetzung 1:32:
    Von Lundahl kommen da folgende Modelle in Frage:


    LL1678 (günstiger)
    LL1941 (teuer)
    LL1943 (nicht ganz so teuer)


    Ich kenne alle drei nicht und auch niemanden der sie hat.


    Deshalb meine Frage an Euch, wie sind Eure Erfahrungen oder Tipps hierzu?


    Danke und Gruß


    Alex

    2 Mal editiert, zuletzt von von_dutch ()

  • Hallo Alex,
    ich würde da nicht so akademisch rangehen. Lundahl ist gut, ja sehr gut.
    Ich habe die 1681 und die 1933 zu vollen Zufriedenheit in Gebrauch.
    Für das MC20 MKII kommen die bestimmt auch in Frage.


    Wenn Du Glück hast kannst Du hier ja noch fündig werden und dich anstellen.


    Gruß
    Volker

  • "Ich habe die 1681 und die 1933 zu vollen Zufriedenheit in Gebrauch."


    Ich kann da nur zustimmen. Zur Zeit habe ich für niederohmige Systeme auch einen AudioInnovations(Vorgänger von Audio Note GB) Serie 800 in Betrieb. Das gute Stück ist mir vor längerer Zeit für weniger als 100€ zugeflogen.
    Mein Tipp für entspanntes Hören!


    Gruß
    Erhard

  • Danke für Eure Rückmeldungen.


    Wer hat denn von Euch das MC20MKII in Benutzung und woran angeschlossen?
    Von Sowter wäre der 9990 mit 1:20 denkbar.
    Ortofon hat den stm-72 für die very low output MC's und liegt bei 1:40 soweit ich weiß.
    Hat jemand Erfahrungen mit dem stm-72?


    Lundahl hin oder her, ich habe meine Zweifel ob das MC20MKII mit den 1:16 vom LL1681 und 1933 ausreichend "richtig" angeschlossen ist.


    Gruß Alex

  • ich habe meine Zweifel ob das MC20MKII mit den 1:16 vom LL1681 und 1933 ausreichend "richtig" angeschlossen ist.


    Moin Alex


    Das sind berechtigte Zweifel. Mit 1,44mV kommt man nicht weit. Außerdem sind die beiden eher für Mittel- und Hochohmige Abtaster gedacht. Für so niederohmige Systeme wie deins, sollte man zum LL1941 bzw. LL1943 greifen, die unterscheiden sich nur durch das Kernmaterial. Der teurere hat einen amorphen Kobaltkern und der günstigere einen üblichen Mumetallkern.


    Mit 1:32 kommst du auf 2,88V, das ist ein gesunder Wert für den nachfolgenden Verstärker.


    Gruß
    Michael

  • Die 0,07mV glaube ich nicht! Das ist wohl das erste Ergebnis der ersten Google Suche, aber fern jeder Praxis/Realität.
    Da könnte irgendein Übertragungs/Scanfehler hinterstecken, z.B 0,07mVs/cm oder so etwas.
    Je größer das Übersetzungsverhältniss des Übertragers, je mehr Probleme. Beim korrekten ohmschen Abschluss bleibt auch Verstärkung auf der Strecke!


    Gruß, Ingo

  • @ Michael,



    danke, das sehe ich auch so. in der Praxis haben wir über den Daumen beim MC20MKII (0,09mV) als 0,1mV. Mit 1:26 vom LL1626 kommen wir auf 2,6mV, was für die meisten Pres ausreichend sein sollte. Mit den 1:32 von den LL1941/LL1943 kommen wir auf 3,2mV. Ich denke dass man beide Übertrager einfach im direkten Vergleich in der entsprechneden Kette hören sollte (erstmal vom Kernmaterial unabhängig).



    Ingo,
    ich kann im Ortofon Datenblatt aber nur diese Info finden:
    [image=''][/image]





    In der Praxis sollte die Anpassung des passenden Widerstandes und der dadurch zu erwartenden Pegelabfall vernachlässigbar sein, mbMn, wenn ich da falsch liege, bitte ich um Korrektur.



    Gruß Alex

  • Hi ALex,



    ich hab jetzt mal hier Originaldaten MC20MkII gefunden. Da ist die Ausgangsspannung >0,2mV und der Innenwiderstand 3 Ohm, der empfohlene Abschlusswiderstand >10 Ohm.


    Das ist eine ganze Ecke realistischer, alleine schon weil 0,07mV auch mit Halbleitern nicht mehr wirklich rauscharm zu verstärken wären. Die Tonabnehmerhersteller selbst sind aus wirtschaftlichen Gründen daran interessiert, das die Abnehmer möglichst laut sind, damit sich gute Rauschabstände ergeben.


    Der empfohlene Abschlusswiderstand größer 10 Ohm bedeutet, das Ortofon bei kleiner 10 Ohm Hochtonverluste befürchtet. Das bedeutet keinesfalls das 100Ohm oder gar 1kOhm optimal wären!


    Wenn due die 3 Ohm Innenwiderstand mit 30 Ohm abschliesst ergibt sich ein kleiner Spannunsgverlust, bei 15 Ohm ein größerer. Der Abschglusswiderstand, welcher auf die Sekundärseite des Übertragers gelötet wird bedämpft gleichzeitig das Eigenleben (Streuresonanz) des Übertragers, d.h. für den Übertrager selbst wäre ein möglichst niedriger Abschlussiderstand optimal. Real wirst Du irgendwo bei 10 bis 20 Ohm als Optimum landen.


    Wenn Du mal ein SPU Classic hast ist schnell die halbe Verstärkung vom Übertrager futsch -> 6 Ohm Innen- mit 6 bis 12 Ohm Abschlusswiderstand......



    Gruß


    InSch

  • Tag,
    bitte die Produkte MC 20, MC 20 II nicht verwechseln mit den späteren Produkten der Serie MC 20 Super und MC 20 Super II - im vorigen Beitrag ist das nun geschehen. - Die MC 20 und MC 20 II kamen mit der extrem geringen Ausgangsspannung, die zugeordneten STM-72 bzw. MCA-76 verstärkten dann auch mit 34 dB = 50-fach. Messsungen der MC 20 und MC 20 II ergaben nur geringfügig höhere Werte als nach den Spezifikationen zu erwarten. In der BDA der MC 20, MC 20 II sind dann auch die 34 dB-Verstärkung mit berücksichtigt: http://www.vinylengine.com/library/ortofon/mc20.shtml
    Freundlich
    Albus

  • Hallo Alex,


    ein solches System bekommt man durch die extrem niedrige Ausgangsspannung nicht vernünftig zum laufen bzw. der Aufwand steht in keinem Verhältnis zum Erfolg. Selbst ein MC7500 war schon ein sehr schwieriger Kandidat mit 0,14mV Ausgangsspanung, das nur mit sehr viel Aufwand oder garnicht zum laufen gebracht werden konnte.


    MfG
    Robert

  • Hi Alex,


    ich habe den STM-72 und auch den etwas unterschätzten T-10 in Gebrauch. Am günstigen Einsteiger MC-10 und am SL-20-Q (ähnlich dem MC-20). Beide Systeme liegen bei 0,1 mV (eher darunter!).


    Ob's mit dem MC-20II auch funktioniert? Ich weiß nicht, aber:
    Was ich aber sagen kann ist, dass beide Übertrager richtig gut klingen.
    Der T-10 klingt etwas klarer, macht gefühlt etwas mehr Auflösung,
    der STM-72 klingt etwas runder mit trotzdem guter Auflösung.


    Man darf ja mal spekulieren, von welchem Zulieferer Ortofon damals seine Übertrager bekommen hat. Der Verdacht, dass Lundahl drin ist, wo Ortofon drauf steht, liegt dabei sehr nahe.

  • Alex,
    ach du bistdas...


    Wenn du mal in der Nähe bist, kann ich dir den T-10 einfach mal probehalber mitgeben. Den STM-72 habe ich leider gerade beim Zweitwohnsitz... der ist nicht mal eben so greifbar

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  • @ Andreas,


    ja, ich bin's. Danke für Dein Angebot. In der Nähe ist gut, ist ja nicht weit von mir zu Dir. Gerne komme ich rum. Alles weitere per PN oder mail.


    @ Robert,


    ich kann Dir leider aus meiner Erfahrung nicht widersprechen, da habe ich sicher noch nicht genug gehört und/oder mit den falschen Mitteln. Aber der Weg zeigt eindeutig dahin, dass ich es ja vielleicht bald kann und mit dem richtigen ÜT das MC20MKII an meinem Thorens 2001 zum Laufen bringen kann, ohne Brumm und ohne Murren.


    Zitat

    nicht vernünftig zum laufen bzw. der Aufwand steht in keinem Verhältnis
    zum Erfolg. Selbst ein MC7500 war schon ein sehr schwieriger Kandidat
    mit 0,14mV Ausgangsspanung, das nur mit sehr viel Aufwand oder garnicht
    zum laufen gebracht werden konnte.

    Kurze Verständnisfrage an Dich Robert: Was genau bedeutet es wenn Du von "nicht zu Laufen gebracht" sprichst? Klanglich? Brummen? Oder Anderes?


    Wie haben die das denn 1979 dem Kunden verkauft? Geht nicht so richtig, aber es ist unser Spitzenprodukt, gebt Geld aus, aber es läuft nur mit Einschränkungen..... usw..... ???
    Das funktioniert mit Versicherungen und Klangschalen gut, aber doch nicht mit TA's. Falls ich falsch liegen sollte, bitte ich um Korrektur.


    Freundlichst mit Gruß


    Alex

    Einmal editiert, zuletzt von von_dutch ()

  • Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? Wundert mich doch, dass noch keiner den Ortofon T-20 vorgeschlagen hat?! Der sollte eigentlich passen "wie dafür gemacht" ;)
    Ich habe den T-20 lange mit einem MC 30 Super betrieben: was soll ich sagen, super! Ich hatte auch den STM-72 im Vergleich, aber der klang nervöser, nicht so ausgewogen und homogen wie der T-20.
    Also, der T-20 ist bei mir momentan nicht im Gebrauch, wenn du ihn willst, schick mir ne Nachricht.
    Joachim

    Ich höre mit BL91 und Verstärkern, die nicht ausgehen, wenn man sie ausschaltet 8)

  • Das MC 20 MkII wurde vom MC 30 abgeleitet und wurde als Nachfolger des blauen MC 20 an die neue MkII-Serie angepaßt, wo das MC 30 das Spitzenmodell darstellte. Es unterscheidet sich hautpsächlich von diesem durch einen etwas dickeren Nadelträger und etwas größeren Diamanten.


    Den T 20 hatte ich auch damals am MC 20 wie MC 30 und fand ihn unbefriedigend. Der MCA 10 (batteriebetriebener Pre) aus gleichem Hause brachte doch hörbar mehr Details, gegen welchen selbst der deutlich teurere T 30 nicht ganz ankam. Meine Empfehlung daher MCA 10 (kann man auch umbauen für Steckernetzteil) oder den MCA 76, damaliger Top-Pre von Ortofon für das Vorgängermodell MC 20. Beide werden zu leistbaren Preisen gehandelt und sind optimal für Ortofon MCs.

    Gruß André
    Keine Emails mehr, nur PN. Emailfunktion ist deaktiviert.


  • Ich habe keinen entscheidenen Unterschied vom T-20 zum T-10 ausmachen können.
    Technisch sind die Kapseln sicherlich auch identisch. Optisch ist der T-20 etwas aufwendiger - außerdem hat er einen (praktisch sinnlosen) Schalter zu viel für meinen Geschmack.


    Der Ortofon-PrePre ist natürlich immer einen Versuch wert. Ich würde tendenziel den batteriebetriebenen MCA-10 einem MCA-76 vorziehen. Batterie ist ja erstmal nicht sooooo verkehrt.


    Diese sehr leisen MC-Systeme von Ortofon laufen an den originalen Übertragern sehr schön - dynamisch und ausgewogen. Ich meine, es gibt ja auch eine ganze Reihe von Menschen, die mit SPUs hören und diese MCs sind auch sehr leise MC-Systeme mit niedrigem Innenwiderstand.


    "Nicht zum Laufen kriegen" verstehe ich deshalb nicht :huh:



    Was allerdings nicht passt: Einen "modernen" MC-Abtaster von Ortofon an die alten Übertrager hängen. Ein MC-10-Super (0,3 mV / 3 Ohm) klingt natürlich fies am STM-72 oder auch am T-10.

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  • Moin Alex,


    ich werde denmächst in Biete eine XONO nach Ralph Stehns anbieten. Die hat mit einem MC 30 hervorragend gearbeitet.


    Ich trenne mich ungerne von ihr, aber sie hat eine Eigenart, sie muss lange an der Stromversogung sein, also nie ausschalten. Da wir hier häufig Stromausfälle haben, bekomme ich danach immer so für 3 Tage einen spröden Klang serviert.


    Ich könnte sie dir mal zur Probe, gegen Übernahme der Versandkosten zuschicken. Ist zwar kein Übertrager, aber saugut.


    Ich hatte hier mit 100 Ohm abgeschlossen, 1 nF parallel wäre wohl auch für dich gut.


    Liebe Grüße Winnie.

    2 Mal editiert, zuletzt von winvieh ()

  • Danke Euch allen für die Anmerkungen und Anregungen.


    @ Joachim,


    danke für Dein Angebot. Ich schicke Dir eine PN.


    @ Winnie,
    danke auch Dir für das Angebot. Gerne würde ich den MC-Pre mal testen. Ich schicke Dir eine PN.


    @ Andreas,


    wir sollten uns bald mal treffen und uns austauschen. PN folgt.


    Das läuft ja alles auf eine lang andauernde und intensiven Hörsession hinaus. Ich werde berichten über das was da in nächster Zeit bei rauskommt.


    Gruß Alex