Ausphasen bzw. Einphasen der Geräte ohne Nulleiter-Klemme (keine Schukodose) möglich?

  • Vorab, ich bin nur ein Noob mit gefährlichem Halbwissen zu Strom und Co. möchte jedoch meine Geräte ausphasen, bzw. einphasen :)


    Die Praxis ist mir nach einigem lesen hier im Forum klar, ein Multimeter (Wechselspannung etc.) ist vorhanden, die Unterschiede zwischen Phase, Neutralleiter & Schutzleiter sind klar.


    Meine Mietwohnung ist allerdings weit vor den 70'ern erbaut und in den Räumen befinden sich nur Steckdosen mit offensichtlicher Phase & Neutralleiter, keine Schukodosen und damit auch


    keine Klemmen, um die Erde als Referenz einer Messung zu haben. Die Phase an der Wand habe ich ermittelt -> geht auf eine Laborleiste mit Lapp/Oehlflex/Bals Konstruktion, der SL-Klemme


    ist ja jetzt an der Leiste sinnlos, denn von der Wand kommt ja nix.... Okay - Phase an der Leiste ist ebenfalls mit einem einfachen Lügenstift ermittelt und alles markiert.


    Weiter komme ich jetzt nicht - Was stelle ich -wie?- an?


    Ist es richtig, dass früher an den Wanddosen der Schutzleiter einfach an den Neutralleiter ging? Kann ich dann bedenkenlos letztendlich den Neutralleiter mit dem jeweiligem Gehäuse bzw.


    Aussenring eines Cinch-Anschlusses (ohne Lautsprecher und weiteren Geräten) messen? Danke für Euer Feedback.




    Letztendlich geht es um ein Lehmann PSX, eine Heed Orbit PSU & eine ältere Rotel Pre/Amp Kombi. Stecker einfach drehen gibt defintiv mindestens beim Rotel Pre nachweislich einen 'anderen'


    Sound, ich mag es aber gern a) verstehen und b) selber messen um Gewissheit zu haben.

    Einmal editiert, zuletzt von destiny31 ()

  • Moin


    erstmal ein Willkommen!


    Zum post:
    würde ich in einem Gebäude wohnen, wo augenscheinlich die komplette Elektroversorgung ohne Schutzleiter ist, hätte ich ganz, ganz sicher ein dringlicheres Anliegen -und zwar an den Vermieter- als das Ausphasen der Stereoanlage!


    Ich würde dir dahingehend eher zur Beauftragung eines manierlichen Elketrofachbetriebes raten, der den Status des Stromnetzes im Haus aufnimmt und kommentiert..- alles andere ist fummeln im dunkeln.

    Einmal editiert, zuletzt von raetsken ()

  • Vielen Dank für Eure Antworten, sowas in dieser Art habe ich mir schon gedacht, allerdings ist die Wohnsituation bewusst gewollt, denn mit
    einem Ofen in einem unsaniertem Altbau kommt man eben als Student im Osten gut durch's Leben. Wahrscheinlich zahle ich ich inkl. Kohlen
    in der Heizperiode soviel Miete im Monat, wie in Südwestdeutschland hier einige an fixen Versicherungskosten als Abbucher am laufen haben.


    Zum Thema, ich kann nichts an meiner Stromversorgung ändern, auch nicht über den Vermieter. Abgesehen von Audio-Geschichten, kommt
    bisher auch der Strom für die Geräte - wie er kommen soll, denke das war auch schon vor 100 Jahren (in dieser Zeit wurde das Haus ca. erbaut)
    so. Es ist hier mit hoher Wahrscheinlichkeit niemand bisher ums Leben gekommen und es gab auch (offensichtlich) noch keinen
    Brand im Haus. Was ich sagen will - Regeln und Normen sind das eine - und verdammt 'deutsch', eine Hilfe für die Problemstellung ist es nicht.


    Sollte hier der Schutzleiter mit dem Neutralleiter 'verklingelt' sein, war das bis 1974 wohl auch so erlaubt (Westdeutsch) in der Ex-Zone sicherlich
    noch länger :whistling:


    Kann ich das prüfen - ohne die Dosen aufzuschrauben? Wenn das so wäre, wie ich vermute, kann ich den Neutralleiter nicht zur Phasenermittlung
    hernehmen?


    Danke

  • Wenn du die Spannung misst, sollte zwischen Phase und Nullleiter der Gleiche Wert zu sehen sein wie Zwischen Phase und der vermeintlichen Erde.


    PS: Vielleicht hast du ja einen Hifiladen in der Nähe, der dir einen "Polechecker" ausleiht.

    Viele Grüße


    Jörg


    Ich höre damit und meine kleine Plattensammlung seht ihr bei DISCOGS.



    2 Mal editiert, zuletzt von Jörg K ()

  • "Kurze Nullung" oder "klassische Nullung",
    nennt man das, wenn der Neutralleiter und der Schutzleiter zusammen liegen- also der Schutzleiter auf den Neutralleiter geegt wird. Kann man machen - Der Vermieter hat nicht unbedingt die Verpflichtung, dies zu ändern. Es gibt einen bauordnungsrechtlichen Bestandsschutz. Und eine Gefahr besteht jetzt auch nicht wirklich.

  • Der Vermieter hat nicht unbedingt die Verpflichtung, dies zu ändern. Es gibt einen bauordnungsrechtlichen Bestandsschutz. Und eine Gefahr besteht jetzt auch nicht wirklich.


    Es geht hier aber darum, dass wahrscheinlich der Schutzleiterkontakt der Steckdosen nirgends angeschlossen ist. Für solchen Pfusch gibt es keinen Bestandschutz. Sollte das also tatsächlich der Fall sein, kann sich der Vermieter nicht währen, es muss das in Ordnung bringen.


    destiny31
    Messe mit einem Multimeter an einer Steckdose die Spannung zwischen Phase und Schutzleiterkontakt und dann auch zwischen Neutralleiter und Schutzleiterkontakt. Im ersten Fall müssen es 230 V sein und im zweiten Fall 0 V. Ist das nicht der Fall, so muss das vom Vermieter in Ordnung gebracht werden, denn sollte ein Gerät defekt gehen, wird es lebensgefährlich. Das noch nichts passiert ist, ist reines Glück. In meinen Wohnungen ist es schon öfter ein Gerätedefekt in Form eines Kurzschlusses zwischen Phase und Gehäuse vorgekommen (gerade bei Wasserpanschgeräten wie Waschmaschine, Kaffeemaschine usw. tritt so ein Fehler schon mal auf). Es ist natürlich nichts passiert, weil entweder der FI oder die Sicherung angesprochen hat.


    In deinem Fall wird kein Schutzelement ansprechen und die 230 V werden unbemerkt auf dem Gehäuse des defekten Gerätes anliegen. Nein, doch nicht ganz unbemerkt, denn wenn du das Gerät anfasst wirst du es merken, vielleicht bekommst du gar einen lebensgefährlichen Schlag.


    Also, führe die Messungen durch und handele bei Bedarf.


    Ach so, das ist keine typische deutsche Panikmache von mir ist, denn ich habe es schon erlebt, dass eine Nachbarin durch einen elektrischen Schlag gestorben ist (Klick mich, Beitrag 12).



    Gruß


    Uwe

  • Vielen Dank für die Meinungen ..


    Um das Grundproblem (Aus/Ein-phasen der Geräte) anzugehen, werde ich wohl ein passendes Gerät bei einem Händler in meiner Nähe leihen.


    Soweit gut, leider bleibt da noch die Frage nach Schutzleiter:


    a) überhaupt vorhanden?


    b) klassische Nullung?


    Ich würde gern losmessen, nur weiss ich nicht - WO ich ansetzen kann/darf. Ich habe keine Klemmen / keine Schukodosen... also kann ich auch nichts gegen einen Schutzleiter/Klemme messen.


    Stehe ich auf dem Schlauch?


    Okay, ich kann die Dosen aufmachen und schauen, wenn ich das richtig verstanden habe - aber selbst wenn ich bei einer 3-adrigen Verkabelung aus DDR-Zeiten (oder gar noch eher) eine


    Brücke zum Nulleiter sehe, heisst das noch nicht ... usw. Anders herum kann bei 2-adriger Verkabelung bis zur Dose, ja trotzdem irgendwo vorher (Wand/Raum/Wohnung/Etage) eine 'Nullung'


    passiert sein. Grmpf....


    Das Bad ist übrigens der einzige Ort mit Schukodosen, dort ist auch (bei mir) schon Wasser auf die Verlängerung 'geschwappt' und die Sicherung gekommen - soweit, sogut :) Der Kreis ist aber


    nach meiner optischen Betrachung erheblich später noch einmal überarbeitet. Leider bekomme ich dort beim ausphasen meines Pre's auch keine Werte :evil:


    Also entweder ich suche im Bekanntenkreis mal einen versierten/ausgebildeten Elektriker, der sich das anschaut - oder Ihr sagt mir :merci: wie ich bei Unterputzdosen von ca. 1970-1980 mit 2 Löchern (Phase links) gefahrlos herausbekomme, ob ein Schutzleiter im Spiel ist und wie ich die Komponenten ausphasen kann.

  • Nun, dein letzter Beitrag fordert ja förmlich den Besuch einer Elektrofachkraft in deiner Wohnung/gesamten Gebäude. Preiswerte Miete hin oder her. Der Vermieter bewegt sich auf ziemlich dünnem Eis wenn er nicht sogar grob fahrlässig handelt...
    Ich will mich ja hier nicht einmischen, aber mir wäre ein bisschen mehr persönliche Sicherheit an deiner Stelle schon sehr wichtig.
    Wenn ich daran denke, dass ich demnächst wieder eine Arbeitsschutzbelehrung im Umgang mit ortsveränderlichen Geräten und mit elektr. Strom im Allg. halten muss, passt deine Situationsbeschreibung so garnicht in mein persönliches Bild...



    .

    Kontaktaufnahme nur per E-Mail. Eigene Adresse ist mitzusenden.

  • Ich würde gern losmessen, nur weiss ich nicht - WO ich ansetzen kann/darf. Ich habe keine Klemmen / keine Schukodosen... also kann ich auch nichts gegen einen Schutzleiter/Klemme messen.


    Wenn schon die Steckdosen keinen Schutzleiterkontakt haben, hat sich die Frage schon erledigt. Die elektrische Installation ist nicht zulässig und der Vermieter muss dies zeitnah in Ordnung bringen. Du hast vermutlich alle Macht der Welt dies auch durchzusetzen, so z.B. nach Fristsetzung (max. 14 Tage) einen Elektriker selber beauftragen und anschließend Einbehaltung der Miete, bis die Kosten abgedeckt sind.


    Du solltest aber auch wissen, dass das eine sehr teure Angelegenheit wird, weil vermutlich alle elektrischen Leitungen ersetzt werden müssen. Ein Elektriker, den du beauftragst, wird hier keine Kompromisse eingehen und auch in den Kosten nicht entgegenkommen. Daher wird es vermutlich für den Vermieter günstiger kommen, wenn er das beauftragt.



    Gruß


    Uwe

  • Wenn schon die Steckdosen keinen Schutzleiterkontakt haben, hat sich die Frage schon erledigt. Die elektrische Installation ist nicht zulässig und der Vermieter muss dies zeitnah in Ordnung bringen.


    Hallo Uwe,


    da ich auch mal in so einem DDR-Altbau mit Ofenheizung gelebt habe kommt mir die Frage, wo genau das Geregelt ist oder ob da nicht ein Bestandsschutz greift.
    Wir hatten mein Zimmer tapeziert und dabei auch die alten Bakelit-Steckdosen gegen neue SchuKo-Dosen getauscht. Ob es ein PE-Kabel gab weiß ich nicht mehr, die Leitungen waren jedenfalls textilummantelte Aluminiumkabel. 8o

    Beste Grüße, Ratzi


    "Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist."
    Victor Hugo

  • Hallo Ratzi,


    da ich mit der Materie nichts zu tun habe, kann ich dir das auch nicht genau sagen. Ich empfehle dir in entsprechenden Foren zu lesen oder dort nachzufragen, z.B. hier oder hier


    Welche rechtlichen Möglichkeiten sich daraus ergeben, kannst du versuchen hier oder hier zu erfahren. Das erste Portal bietet außer dem Forum noch andere Möglichkeiten der Recherche.



    Gruß


    Uwe

  • :D


    Na, wurscht ist es mir nicht, sonst hätte ich nicht gefragt. Und am Leben bin ich auch. :meld:
    Dann schau ich mal in die Links, danke dafür. :merci:

    Beste Grüße, Ratzi


    "Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist."
    Victor Hugo

  • Moin


    gottseidank, der Frosch ist wohlauf :D


    Komischerweise wird einem, wenn man in threads wie diesem auf reale und durchaus existente Gefahren hinweist, nicht ungern ein Schwarzer Peter zugeschoben, von wegen: 'Das hatten wir schon immer so und nie is was passiert, ausserdem will ich ja nur..'


    Weder Uwe noch hellas oder ich wollen sich ja hier als Sprachrohr der VDE oder äh nliches präsentieren - nur habe ich halt aus ehemaliger Berufsperspektive einen anderen Blick auf solche Dinge.


    Da werden in Stahlbetonbauten mit gefliesstem Fussboden mindestens 3 Brandmelder pro Raum propagiert , aber einen FI-Stecker für den E-Rasenmäher ist trotz Koi-Teich nicht drin.
    Verstärker ausphasen ist wichtiger als die Frage, ob da überhaupt ein ausreichend niederohmiger Ableitschutz ..


    Ich bin manchmal hinsichtlich der Prioritäten erstaunt 8|

  • Ich würde gern losmessen, nur weiss ich nicht - WO ich ansetzen kann/darf. Ich habe keine Klemmen / keine Schukodosen... also kann ich auch nichts gegen einen Schutzleiter/Klemme messen.


    Stehe ich auf dem Schlauch?


    Da werd sogar ich nervös..ich würde Uwes/Hellas Ratschläge beherzigen bzw.bevor du da rumfummelst zumindest mal nen Fachman einen Blick drauf werfen lassen.


    gruß
    volkmar



    ps..hab selbst auch schon die unglaublichsten sachen gemacht (für den guten klang geh ich wenns sein muss auf Händen zum Nordpol..und zurück) wo niemand auch nur entfernst dran denkt das es sowas überhaupt geben könnte..und auch nicht selten knapp dem Sensenmann entglitten.

    AAA Mitglied

    ..die zeit wartet auf niemand (Ulla Meinecke 1991)

    3 Mal editiert, zuletzt von volkmar II ()

  • Moin,


    Steckdosen ohne Schutzleiter sind nicht zulässig,früher hatte man schnelle Nullung
    das hieß das der PE Kontakt mittels Brücke in der Steckdose auf das Potential des Neutralleiters
    gelegt wurde.
    Ist heute vielerorts noch vorhanden wird dann meistens in der Verteilung gebrückt,gibt ja jetzt 3adriges Kabel ;)


    Ergo Vermieter kontaktieren dringend ändern lassen.


    Falls das Haus einen guten Potentialausgleich hätte,wovon nach der Beschreibung mal nicht ausgehe
    hätte man an Wasser-Heizungsrohren Erdpotential zur Verfügung.


    Gruß
    Stephan

    "Liebe deine Ecken und Kanten.Denn nur eine Null hat Keine."