Wolle's ungewöhnliche Plattenkiste

Ich habe mich im Laufe meiner fast 40 jährigen Sammelleidenschaft schon durch sehr viele Musikrichtungen und Sammelgebiete durchgehört und möchte euch in diesem Thread aud so manche (ungewöhnliche) Platte aufmerksam machen, die vielleicht dem größerem Publikum hier nicht so bekannt sind. Es gibt hier viele Artikel zu Bands und Platten, die mittlerweile die Meisten hier kennen oder zumindest den Namen schonmal gehört haben. Ich hoffe mit diesem Thread vielleicht ein paar Anregungen und Neugier geben zu können, für Platten, die nie so im Rampenlicht standen.

Den Anfang macht eine englische Band aus Anfang der 70er Jahre...

ARMAGEDDON

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Armageddon - Same von 1975 auf A&M (UK)

Die Band ist auch ein bisschen sowas wie eine Supergruppe seiner Zeit, mit dem durch einen Stromschlag von seiner E-Gitarre 1976 verstorbenen Keith Relf (zuvor Yardbirds und Renaissance), Martin Pugh (zuvor Steamhammer und Rod Stewart), sowie Bobby Caldwell (zuvor Johnny Winter) und Louis Cennamo (ebenfalls Steamhammer und Renaissance).

Wegen dem frühen Tod von Relf, ist es leider auch nur bei dieser einen Platte geblieben. Die Musik der Band pendelt so zwischen dem Typischen 70er Hard Rock und Prog Rock, vielleicht auch noch ein kleiner Schuß Blues.

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Während die erste Seite der LP noch reinrassigen Rock mit im weitesten Sinne struktorierten Songs bietet, besteht die zweite Seite eigentlich nur aus einem Stück, stark dem ProgRock zugetan. Das Markenzeichen der Band bleibt aber die treibende Gitarrenarbeit von Relf. Meine Platte klingt sauber produziert und druckvoll, wie ein Werk erfahrener Musiker. Eine Platte, die man eher laut hören sollte.

Wolle

...und noch Eine

ART

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ART - Supernatural Fairy Tales von 1967 auf Island (UK)

Und nun noch eine englische Band, die es zumindest unter diesem Namen nur zu einer Platte gebracht hat. Ursprünglich aus der 1963 gegründeten Band THE VIP's entstanden (was wahrscheinlich wenigen hier was sagen wird), benannten sie sich nach dieser LP in SPOOKY TOOTH (dürften eher bekannt sein) um. Allerdings orientiert sich der hier gespielte Psychedelic Rock noch stark am amerikanischen Westcoast, was auch an der tollen Coverversion "What's That Thound" von Neil Young's erster Band Buffalo Springfield zu hören ist. Ein bisschen Beat ist hier auch noch durchzuhören.

Da das Original (Island Pink Auge) bei Preisen weit im dreistelligen Bereich kaum noch erschwinglich ist, freue ich mich das es mittlerweile ein gut klingendes RE (auch in Mono) für kleines Geld gibt.

Wolle

Hallo Klaus-Bernd,

die könntest du dann mit den Matchbox Autos gegen finazieren, die sthen doch auch hoch im Sammlerkurse?

Wolle

weiter geht's...

ATOMIC ROOSTER

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Atomic Rooster - Same von 1970 auf Fontana (D)

Diese Band dürfte bei Prog Fans hier nicht ganz unbekannt sein, spielt doch hier auf ihrer ersten Platte noch CARL PALMER (später ELP) mit, der diese englische Band mit VINCENT CRANE (die Beide zuvor bei The Crazy World Of Arthur Brown ausgestiegen waren) zusammen gründete.

Geboten wird eine stark am Hard Rock orientierte Musik mit leichtem Prog Einschlag. Dominiert wird die Musik von Crane's Hammondorgel und den Gitarrensolos von Nick Graham.

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Ein erster Achtungserfolg gelang ihnen mit der Coverversion von John Mayall's "Broken Wings". "Decline & Fall" dürfte wohl auch das erste auf Platte dokumentierte Schlagzeugsolo von Palmer sein.

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Leider stiegen, Palmer und Graham nach diesem Album bereits wieder aus.

Wolle

Hallo Eberhard,

Blues ist auch ein schönes Thema, das solltest du dann noch um Bluesrock erweitern. <img src=" height="23" srcset="http://www.analog-forum.de/wbboard/cms/images/smilies/emojione/1f44d@2x.png 2x">

bei mir kommt jetzt zwar ein Stilbruch gegenüber den Vorgängeralben, aber es heisst ja nicht umsonst "ungewöhnliche...", und das kann man über die folgende Scheibe auf jeden Fall sagen

ATTWENGER

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Attwenger - Most von 1990 auf Trikont (D)

Ja, was soll man zu diesem Linzer (Österreich) Duo sagen, man nehme eine Blaskapelle vom Münchner Oktoberfest und mische das Ganze mit Punk, Rap und Hip-Hop, dazu die Linzer Mundart. Und was kommt dabei raus?
Klar, MOST, eine LP des Münchner Trikont Labels. Zum Glück liegt der LP ein Textblatt bei, zwar auch nicht in Hochdeutsch, aber es hilft schon ein wenig, durch diesen Dialiekt zu finden.
Ich konnte diese Band seinerzeit auch live erleben, man glaubt es kaum, aber da tobt der Saal.

Wolle

O.K., weiter...

Zurück in die 70er...

BRIAN AUGER & THE OBLIVION EXPRESS

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Brian Auger's Oblivion Express - Second Winter von 1972 auf R.C.A.(US)

Nachdem der englische Fusion- und Rockorganist (Hammond B3) BRIAN AUGER, nach dem Abgang der Sängerin JULIE DRISCOLL (Megahit: Road To Kairo), seine Formation TRINITY aufgelöst hat, gründete er mit OBLIVION EXPRESS eine neue stark Rock und Funk beinflusste Jazzrock Kombo. Second Winter war ihre dritte Veröffentlichung (nicht ganz so bekannt) und zeichnet sich vor allem durch seinen grandiosen Groove aus.
Auffällig hier auch der Schottische Soulsänger ALEX LIGERTWOOD, der zuvor schon mit Jeff Beck, Spyro Gyra und bei Santana tätig war.

Wolle

Hallo Philipp,

danke für die Erinnerung, eine LP, die auch schon länger auf meiner Want-Liste steht, ich habe mir jetzt mal das RE auf Missing Vinyl bestellt, das Original auf Kuckuck ist ja nicht bezahlbar.

Wolle

Hallo soulman,

ich denke es handelt sich um die gleiche Ausgabe (Label ist Pink Island ohne Auge), ich habe irgendwo was vom Label "southSide" gelesen.

Wolle

Jetzt mal was aus der sogenannten "Canterbury Scene"...

KEVIN AYERS

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KEVIN AYERS - whatevershebringswesing von 1972 auf Harvest (UK)

So merkwürdig wie das Cover ist auch die Musik von Ayers, der bis 1968 noch Bassist der bekannten englischen Prog Rock Band SOFT MACHINE war, bevor er auf Solopfaden wandelte. Dieses war auch meine erste Begegnung mit seiner Musik. Faszieniert hat sie mich sofort und mit jedem Hören steigert sich das noch. Schwer zu beschreiben, ein bisschen englischer Prog, Jazz und Songwriter mit Psychedeliceinschlag.
Der Plattentitel beschreibt in seiner Art (Schreibweise) das schon sehr gut "what ever she brings we sing".

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Wolle

Und noch eine Scheibe, die in jede gute Krautrocksammlung gehört...

AGITATION FREE

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AGITATION FREE - Malesch von 1972 auf Vertigo (D)

Die erste LP der in Berlin 1967 gegründeten Band. Geprägt von elektronischen Experimenten und einer zuvor abgeschlossenen Maroko Reise, klingt ihe Musik wie eine Mischung aus TANGERINE DREAM und AMON DÜLL II mit einem Hauch von Orient.
Langsam werden Spannungsbögen aufgebaut, die eine unheimlich dichte Atmosphäre schaffen.

Da auch hier ein Original (so ab 300,- bis 500,- €) liegt, bin ich froh, dass es ein sehr sauber gepresstes RE gibt, welches zudem auch noch sehr gut klingt.

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Wolle