Ebis Blues-Ecke

    • Offizieller Beitrag

    Linn County



    Wie der Name schon vermuten lässt,

    stammte die Band ursprünglich aus dem Linn County in Iowa USA

    und war dort noch unter einem anderen Bandnamen aktiv.

    Das Plattenlabel Mercury lockte die Band dann mit einem

    Plattenvertrag und einem enormen Vorschuss-Betrag nach

    San Francisco, wo sich die Band in Linn County umbenannte.


    Die Band bestand während ihrer Haupt-Schaffenszeit von 1968 - 1970

    aus fünf Musikern und veröffentlichte in dieser Zeit drei Alben.

    Nach dem dritten Album 1970, verliessen der Sänger, Pianist und

    Songwriter Steven Miller und der Drummer Clark Pierson die Band.

    Miller ging zur Band von Elvin Bishop, auf dessen Debüt-Album von 1969

    er bereits zu hören ist, Pierson wechselte zu Janis Joplin

    und ist auf ihrem Album "Pearl" zu hören.


    Nach der Beinahe-Auflösung 1970 versuchte der Gitarrist Fred Walk die

    Band noch für Live-Auftritte mit anderen Musikern am Leben zu erhalten,

    1973 war dann aber endgültig Schluss, in dieser Zeit wurde auch

    kein weiteres Album mehr eingespielt.

    Die Band verschwand von der musikalischen Bildfläche und wurde vergessen.


    Für mich ist das sehr erstaunlich, da ich diese drei Alben sehr gut finde

    und die Band damals einen sehr guten Ruf gehabt haben musste,

    da sie zusammen mit bekannten Blues-Grössen wie Eric Burdon,

    Steve Miller, Albert King oder Ten Years After auftraten.



    Linn County - Proud Flesh Soothseer


    Mercury US 1968






    Das erste Album ist kein reines Blues-Album, sondern eine verrückte Mischung

    aus Soul/PsychRock/JazzRock/BluesRock,

    mal mit schreiender Gitarre, Bläsern oder Klarinette,

    dann mal mit Sitar und Flöte.

    Ein sehr aussergewöhnliches und spannendes Album, das ich

    musikalisch in keine Schublade einordnen kann.

    Allein das 14-Minuten-Stück "Protected & Serve" muss man mal gehört haben:



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    Linn County - Fever Shot


    Mercury US 1969





    Das zweite Album der Band von 1969 wurde mit gleicher Besetzung eingespielt,

    allerdings mit einem geänderten Musikstil, der jetzt eindeutig beim Blues liegt,

    nicht ohne jedoch hier und dort mal ein paar schräge Elemente einzubauen.



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    Linn County - Till The Break Of Dawn


    Philips US 1970






    Auf dem dritten Album spielt ein neuer Drummer mit

    und der Stil hat sich wiederum etwas verändert.

    Diesmal in Richtung UK Rhythm & Blues der 60er (Graham Bond, Georgie Fame),

    zwischendurch mal etwas Gospel oder auch PopRock

    und dann noch eine ganz besondere Version

    von John Lee Hookers "Boogie Chillun".


    Insgesamt eine aussergewöhnliche und sehr interessante Band,

    die ich gerne mal Live erlebt hätte.



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    Gruss

    Eberhard

    • Offizieller Beitrag

    Carson - Blown


    Harvest/EMI Australien 1972






    Die Band wurde 1970 in Melbourne mit dem Namen Carson County Band gegründet.

    Um Verwechslungen zu vermeiden, dass sie Country-Musik

    anstatt Blues spielen, wurde der Bandname im gleichen Jahr auf Carson verkürzt.

    Nach einigen Umbesetzungen brachte die Band 1972 ihr erstes

    und einziges Studio-Album heraus, welches sehr gutes BluesRock-Material enthält.



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    Bereits ein Jahr später löste sich die Band 1973 auf.

    Neben dem Studio-Album gibt es noch ein Live-Album von

    irgendeinem australischen Pop-Festival von 1973,

    was jedoch erst nach der Auflösung der Band veröffentlicht wurde

    und das ich nicht besitze.


    Neben Chain (deren Album "Towards The Blues" aus dem Jahr 1971

    ich hier bereits vor einiger Zeit vorgestellt habe),

    gehörte Carson damals wohl zu den Top-Acts der australischen Blues-Szene.

    Nicht nur der musikalische Stil beider Bands ist ähnlich,

    sondern auch das Cover-Design, welches vom gleichen Künstler entworfen wurde..


    458


    Beide Alben wurden ausserdem im gleichen Studio in Melbourne aufgenommen

    und auf beiden Alben ist ein sehr langes Stück mit dem Titel "Boogie" drauf,

    das von der musikalischen Darbietung allerdings völlig unterschiedlich ist.


    Interessant ist noch der musikalische Werdegang zweier Musiker von Carson:


    zum einen der des Sängers und Harp-Players Broderick Smith,

    der nach der Auflösung von Carson die

    CountryRock-Band The Dingoes (1973 - 79, 3 Alben) mitbegründete

    und ganz besonders der von John Capek (Mitbegründer von Carson,

    Pianist, Keyboarder, Songwriter, Arrangeur und Produzent).

    Geboren wurde Capek in Prag, zog im Alter von drei Jahren mit seiner Familie

    nach Melbourne, 1970 Gründung von Carson, die er im gleiche Jahr noch verlässt,

    um zu King Harvest zu gehen.

    Viele von euch werden King Harvest wohl nicht kennen,

    bestimmt aber den einzigen Hit-Song von ihrem zweiten Album aus dem Jahr 1972

    "Dancing In The Moonlight":



    459



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    Als Produzent des ersten Albums von King Harvest aus dem Jahr 1971

    ist übrigens Carson angegeben.


    1973 ging John Capek nach Kanada und anschliessend nach L.A.

    Er war inzwischen zu einem gefragten Musiker, Arrangeur und Produzenten

    geworden, der für und mit Musik-Grössen wie Rod Stewart, Joe Cocker,

    Diana Ross, Isaac Hayes oder den Manhatten Transfer arbeitete.


    Jetzt bin ich aber doch etwas von Thema abgeschweift.


    Zurück zu Carson:


    Carson ???:   Klasse :thumbup::thumbup::thumbup:



    Gruss

    Eberhard

    • Offizieller Beitrag

    Heute mal was Neues Altes

    von einer Band deren Motto mir sehr gut gefällt

    und ich persönlich gut nachvollziehen kann:


    "The More You Drink - The Better We Sound"



    Mr. Stress Blues Band - Live At The Brick Cottage 1972 - 1973


    SmogVeil Records US 2016






    Die Band wurde Ende 1966 in Cleveland, Ohio von dem Sänger, Harp-Player

    und Kopf der Band, Bill "Mr. Stress" Miller, gegründet.

    In der Hochphase der Band, Ende der 60er bis Anfang der 70er,

    müssen wohl eine ganze Reihe bekannter Blues-Leute mit der Band aufgetreten sein,

    bzw. Mr. Stress bei denen mitgewirkt haben,

    da Bill "Mr. Stress" Miller über die Zeit zu einer Blues-Institution in der Gegend

    um Cleveland geworden war.

    Und das, obwohl die Band oder Bill Miller nie ein Album eingespielt und

    veröffentlicht hat.


    Erst nach dem Tode von Bill Miller im Jahr 2015,

    nahm sich das Platten-Label SmogVeil aus Florida dem verfügbaren

    Song-Material der Band an.

    Die Songs auf diesem Album sind mehr oder weniger, amateurhafte Aufnahmen

    von Live-Auftritten der Band aus der Zeit von Herbst 1972 bis Frühjahr 1973

    aus einer Lokalität in Cleveland namens "Brick Cottage".


    Es ist deshalb auch nicht verwunderlich, dass man die Sound-Qualität

    nicht unbedingt als audiophil bezeichnen kann, sie ist aber ausreichend gut.

    Viel wichtiger ist aber den Spass und die Spielfreude der Band zu hören

    und wie sie ihren Blues rüberbringt.

    Eine coole Mischung aus Butterfield/James Cotton/Slim Harpo/James Harman

    und immer mit ihrer eigenen Note.



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    Das Album hat eine 130g Pressung

    (mein Exemplar ist ausgestattet mit der obligatorischen Wellenlandschaft)

    es liegt ein Download-Code bei und ein sehr gutes, 12-seitiges Booklet.




    Ein weiteres Album von SmogVeil, welches ich an dieser Stelle

    vorstellen und empfehlen möchte, ist dieses hier:



    The Schwartz - Fox Blues Crusade featuring Mr. Stress - Sunday Morning Revival


    SmogVeil US 2016






    Etwas wellige, gelbe 130g Pressung,

    mit Download-Code und ebenfalls 12-seitigem Booklet


    Die Songs wurden im Frühjahr 1967 in einem Studio in Cleveland aufgenommen,

    deshalb ist die Sound-Qualität auch recht gut.

    Obwohl die Songs alles Cover-Versionen sind, finde ich das Album trotzdem super.



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    Eigentlich könnte man das Album auch als das erste Album der James Gang bezeichnen,

    noch vor ihrem 69er "Yer' Album".


    Wie die Mr. Stress Blues Band, wurde auch die James Gang 1966

    in Cleveland gegründet und drei der fünf

    Gründungsmusiker (Glen Schwartz, Tom Kriss und Jim Fox) haben die Songs,

    neben drei weiteren Musikern, eingespielt.

    Der Gitarrist Glen Schwartz verliess die James Gang 1968,

    um Pacific, Gas & Electric mit zu begründen und wurde durch Joe Walsh ersetzt,

    der mit Tom Kriss und Jim Fox als Trio die James Gang weiterführte,

    der Rest ist Rock-Geschichte.


    Der Musikstil auf diesem Album hat allerdings nichts mit der späteren James Gang gemein.

    Hier gibts astreinen Blues/Rhythm & Blues auf die Ohren

    und das auch noch in einer guten Sound-Qualität.



    Gruss

    Eberhard




    • Offizieller Beitrag

    Ende letzten Jahres lief auf ARTE eine sehr interessante

    Doku über amerikanische Musiker mit indianischen Wurzeln.

    Mit dabei waren u.a. Buffy Sainte-Marie, Redbone

    und auch Jesse Ed Davis.


    Jesse Ed Davis (1944 - 88) hatte ich irgendwie überhaupt nicht mehr

    auf meinem Musik-Radar.

    Nach der Doku musste ich mir die beiden Alben,

    die ich von ihm habe, natürlich sofort raussuchen und anhören.


    Jesse Ed Davis war für mich eigentlich immer nur der Gitarrist,

    den ich von den ersten drei Alben von Taj Mahal kannte und natürlich

    von seinen beiden Alben, die in meiner Sammlung eingereiht und von mir

    vergessen worden waren.


    Natürlich habe ich mich daraufhin etwas näher mit ihm beschäftigt

    und musste erstaunt feststellen,

    dass er in der Zeit von Ende der 60er bis Ende der 70er ein sehr guter

    und sehr gefragter Session-Musiker gewesen sein muss.

    Für mich einfach unglaublich, bei wem und auf welchen Alben

    er in dieser Zeit so alles mitgespielt hat.

    Alles bekannte Namen und Alben, aus den unterschiedlichsten

    musikalischen Stilrichtungen.


    Nur um mal ein paar Alben hervorzuheben:


    Look Inside The Asylum Choir von Leon Russel/Marc Benno (1968)

    Minnows von Marc Benno (1971), habe ich bereits hier vorgestellt

    There's Gonna Be A Change von Albert Collins (1971)

    George Harrisons Bangladesh Album (1971)

    Lovejoy von Albert King (1971)

    Walls & Bridges und Rock & Roll von John Lennon

    Atlantic Crossing von Rod Stewart (1975)

    Stars von Cher (1975)

    und

    und

    und



    Insgesamt hat er zwischen 1971 und 1973 drei Solo-Alben veröffentlicht,

    von denen ich zwei habe und kenne:



    Jesse Ed Davis - Jesse Davis !


    Atlantic 1971







    Durch seine umfangreiche Session-Arbeiten, kannte er natürlich auch

    sehr viele namhafte Musiker-Kollegen, von denen jede Menge bei den Aufnahmen

    für dieses Album mitgemacht haben.




    Jesse Ed Davis - Ululu


    Atlantic 1972






    Auch bei seinem zweiten Album waren eine ganze Reihe bekannter Musiker mit dabei.


    Zu hören gibt es auf den Alben Blues/BluesRock vermischt mit Country,

    SouthernRock, New Orleans Rhythm & Blues/Jazz,

    vorgetragen mit seinem eher zähen Gesangs-Stil,

    die bei den Songs keine Hektik aufkommen lässt.


    Beide Alben wurden von ihm produziert und die Songs zum Teil von ihm geschrieben.


    Sein zweites Album gefällt mir dabei etwas besser,

    da hier seine Stimme und Gitarre mehr in den Vordergrund gestellt wurden.


    Für mich waren die beiden Alben eine sehr interessante Wiederentdeckung.



    Gruss

    Eberhard

    • Offizieller Beitrag

    Über Little Willie John hatte ich bereits

    am 06.März 2015 (Beitrag # 100) hier etwas geschrieben:


    94352-b22b3832-large.JPG









    Little Willie John (1937 - 1968), war eine tragische Figur im amerikan. Musikzirkus.

    In den 50ern hatte er grosse Erfolge mit seinen Singels ("Need Your Love So Bad" wurde gecovert von Fleetwood Mac

    und "Fever" ist der meistgecoverte Rhythm & Blues Song aller Zeiten) und war musik. Vorbild

    von James Brown, der ihm 1968 ein eigenes Album widmete.

    Zunehmende Alkoholprobleme und abnehmende Plattenumsätze machten ihn streitsüchtig,

    was letztendlich zu einer 20jährigen Haftstrafe wegen Todschlags führte und er kurze Zeit später, mit erst 30 Jahren,

    an einem Herzanfall in Haft verstarb.

    Geblieben sind viele schöne Rhythm & Blues Songs und eben dieses Album mit einer Auswahl seiner Singels.



    Das von mir dort vorgestellteAlbum, war das zweite Album von ihm.

    Sein erstes Album wollte ich auch gerne als Original-Ausgabe haben

    und danach immer mal wieder gesucht, aber irgendwann frustriert die Suche abgebrochen.

    Nun ist das Album kürzlich als RE von Sundazed noch einmal veröffentlicht worden:



    Little Willie John - Fever


    Sundazed/Modern Harmonic US 2018





    Im Original ist das Album 1956 auf King erschienen.



    Das Cover scheint eine exakte Kopie des Originals zu sein,

    die weisse 135g Pressung ist fehlerfrei.

    Die Sound-Qualität ist unter Berücksichtigung, dass das Musikmaterial

    von Anfang bis Mitte der 50er stammt, einfach nur grossartig.


    Auch das Material dieses Albums ist eine Zusammenstellung

    seiner bis dahin aufgenommenen Singles.


    Super guter, alter amerikanischer Rhythm & Blues

    und ein Album, dass ich sehr empfehlen kann.


    Hier noch ein kleiner Vergleich eines Songs von dem Album,

    1955 als Single erschienen:



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    mit der Cover-Version von Fleetwood Mac aus dem Jahr 1968,

    kurz nach dem Tod von Little Willie John veröffentlicht:



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    Gruss

    Eberhard

  • Das muß man Dir schon lassen. Deine Rezensionen sind einfach nur einsame Spitze. Ich lerne hier immer wieder Leute kennen, wovon ich nie was gehört habe. Danke auch dafür.


    Gruß Uwe


    Ps... und Deinen Plattenfundus möchte ich erst gar nicht sehen - glaube ich werde blind

    • Offizieller Beitrag

    Bevor ich die nächste Band vorstelle,

    möchte ich an dieser Stelle einen herzlichen Dank

    an Franz (Vinyl) aussprechen, der mir den Tipp dazu gegeben hat.

    Eine deutsche Blues-Band, von der ich bis dahin noch nicht mal den Namen gehört hatte.

    Und ausgerechnet eine Blues-Empfehlung von Franz,

    dem proggigsten Ur-Progger, den ich überhaupt kenne.

    Aber wahrscheinlich hat er beim Kauf der Platte nicht genau auf den Band-Namen

    geachtet und sich gedacht: Oh toll, ein Album von Amon Düül das ich noch nicht habe .... kaufen ! :)

    Und zu Hause war dann die Überraschung für ihn riesengross: war ja blos Blues drauf.


    Dafür aber richtig super guter Blues/BluesRock und zwar von:


    Mon Dyh, ein Quartett aus West-Berlin, welches in der Zeit von 1978 - 1983 existierte

    und in dieser Zeit drei Alben veröffentlicht hat:



    Mon Dyh - Murderer


    1980 als Eigenproduktion erschienen,

    beiliegend ein 2-seitiges Beiblatt mit den Songtexten auf englisch und deutsch






    Sämtliche Songs stammen vom Sänger und Gitarristen der Band, Andreas Pröhl,

    der das Album auch produziert hat.


    Genial guter BluesRock, der mich (nicht nur wegen der Stimme von Andreas Pröhl)

    sehr stark an Free erinnert, ohne die jedoch einfach nur zu kopieren,

    sondern mit sehr guten eigenen Ideen.



    Auch das zweite Album der Band entstand wieder in Eigenproduktion:



    Mon Dyh - Confused Mind


    1982, ebenfalls mit 2-seitigem Beiblatt







    Auf ihrem zweiten Album hat sich der Musik-Stil etwas mehr

    in Richtung Rock geändert.

    Deutlich besinnlicher und nicht mehr mit so viel Blues-Wumm,

    wie auf dem Debüt-Album, aber trotzdem auch sehr gut.


    Welches der beiden Alben mir besser gefällt, kann ich nicht sagen.

    Ist halt wie immer eine Frage des momentanen Geschmacks und der Stimmungslage.


    Zum dritten, auf deutsch gesungenen Albums "Am Galgen" von 1983

    kann ich nichts sagen, da ich es nicht habe.



    Mein Lieblings-Song der Band, von ihrem ersten Album:



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    Gruss

    Eberhard

    • Offizieller Beitrag

    Jaklin - Jaklin


    Original erschienen 1969 in UK auf Stable und in DE auf Vogue.

    Beide Original-Ausgaben sind sehr selten und deshalb auch extrem teuer.

    Mein Exemplar ist daher nur eine RE von dem

    italienischen Label Earmark aus dem Jahr 2005.







    Die 195g Pressung meines Exemplars ist bis auf ganz geringe Wellen fehlerfrei,

    die Sound-Qualität ist absolut OK.


    Neben dem Namensgeber, Gitarristen und Sänger der Band, Jaklin,

    der sechs der zehn Songs geschrieben hat,

    waren noch Tommy Eyre (u.a. Joe Cocker, Aynsley Dunbar, Alex Harvey)

    als Tastenmann, Andy Rea (u.a. Savoy Brown, Rare Bird) am Bass

    und der Drummer John Pearson (Uncle Dog) an diesem Band-Projekt beteiligt.


    Von Jaklin selbst, ist allerdings absolut nichts in Erfahrung zu bringen.

    Was hat er vorher gemacht,

    wo und mit wem hat er zusammengespielt (und damit meine ich nicht den Sandkasten),

    was hat er nach dem Album gemacht ?

    Absolut keine Infos darüber zu bekommen,

    ausser, dass sein voller Name Ferdinand Jaklin war/ist.


    (Wer mehr über Jaklin weiss, der möge bitte hier kurz Laut geben)


    Wie dem auch sei:

    dies ist ein BluesRock - Album genau nach meinem Geschmack.

    Mit dem typischen BluesRock - Stil von UK (bzw. europäischer) Blues - Bands

    von Ende der 60er / Anfang der 70er (Brunning Sunflower, Aynsley Dunbar, Savoy Brown,

    Cuby & The Blizzards ..... )


    Kein herausragendes Meisterwerk, aber auch nicht schlechter,

    als die ganzen Alben anderer Blues-Bands dieser Zeit.


    Wer den Blues-Stil aus der Zeit mag, dem kann ich

    das Album nur wärmstens empfehlen.



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    Gruss

    Eberhard

    • Offizieller Beitrag

    Freckleface wurde im Frühjahr 1971 in Belgien

    von dem Bassisten und Sänger Paul Vandecasteele gegründet.

    Bereits einige Monate nach der Gründung gab es personelle Veränderungen

    und bis Ende des Jahres waren bis auf Vandecasteele, alles neue Leute dabei.

    Die beiden wichtigsten neuen Musiker waren dabei der

    Sänger und Harp-Player Arno Hintjens und der Gitarrist Paul Decoutere.


    Im Mai 1972 spielte die Band ihr einziges Album an einem einzigen Tag ein.

    Und zwar nicht in einem Studio, sondern in der Keller-Kantine einer Schule in Gent.

    Als wäre das nicht schon genug Strafe für die Band gewesen,

    hatten die bereitgestellten Ton - und Aufnahmeleute zwar Erfahrung

    mit der Aufnahme von Kinder-Chören, aber keine im Umgang mit Rock-Bands.

    Das Ergebnis war für die Band dementsprechend auch ernüchternd und enttäuschend.

    Der Unterschied zwischen ihren Live-Auftritten und dessen, was aufgenommen wurde,

    war der Band einfach viel zu gross.


    Das Album wurde auf dem Label ihres Managers veröffentlicht,

    ohne grosse Promotion, ohne Vertrieb oder Medien-Unterstützung.

    .

    Dementsprechend war das Album auch ein völliger, kommerzieller Reinfall.

    Von den ursprünglich hergestellten 1000 Exemplaren, wurden nur einige wenige hundert

    verkauft, der Rest verschwand irgendwo.

    Kurze Zeit später war Freckleface dann Geschichte.


    Schön, dass dieses Album 2013 vom belgischen Starman-Label

    noch einmal veröffentlicht wurde:



    Freckleface


    Original auf Bobo Records BE 1972


    RE von 2013 auf Starman Records, BE






    Die RE-Ausgabe ist nummeriert und auf 500 Stück limitiert,

    die 180 g Pressung ist bei mir nur ganz minimal wellig, ansonsten völlig OK,

    es gibt ein zweiseitiges Beiblatt.

    Trotz der widrigen Aufnahme-Umstände ist es gelungen (zumindest bei der RE),

    eine erstaunlich gute Sound-Qualität in die Rille zu bringen.


    Musikalisch ragt dieses Album doch schon recht stark aus dem

    üblichen Blues-Zeug heraus:



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    Nach dem Ende von Freckleface blieben Arno Hintjens und Paul Decoutere

    weiter zusammen im Musikgeschäft tätig und veröffentlichten

    unter dem Namen Tjens Couter zwei weitere Alben:



    Tjens Couter - Who Cares


    Original auf Dwarf Records BE 1975 erschienen


    RE von 2015 auf Starman, BE






    Tjens Couter - Plat Du Jour


    Original auf International Bestseller BE 1978 erschienen


    RE von 2015 auf Starman, BE






    Diese beiden Alben gehen gegenüber Freckleface musikalisch deutlich in

    Richtung BluesRock (auf Plat Du Jour erinnern mich einige Songs an Dr. Feelgood)

    und gefallen mir ebenfalls sehr gut.


    1980 gründeten die beiden dann die New Wave Band T.C. Matic,

    die in den 80ern wohl sehr grosse Erfolge verzeichnen konnte.

    Dazu kann ich allerdings nix sagen, da ich von dieser Band kein Album habe,

    ausserdem ist das auch kein Blues mehr.


    Zum Schluss noch ein Song vom 78er Album "Plat Du Jour":



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    Gruss

    Eberhard

  • Moin Eberhard,

    ich hoffe, das ich mich hier mal einklinken darf um gelegentlich interessante Bluessachen vorzustellen...

    Hier sind gerade "the Marathons" auf´m Teller, die angeblich lt. Covertext nix anderes als

    "Peanut Butter for breakfast, lunch, dinner and snack" zu sich nehmen... irgendwie amerikanisch ungesund.

    Mara FC.JPGMara BC.JPGMara Lab.JPG


    LG Horst

    As "Bird" remarked towards the end of hid life:

    "Civilisation is a damn good idea if someone would try it."

    • Offizieller Beitrag

    Nach Chain und Carson möchte ich heute

    eine weitere australische Blues-Band vorstellen:



    The Foreday Riders



    Die Band ist mittlerweile die dienstälteste Bluesband Australiens.

    Gegründet 1967 und bis heute noch immer aktiv.

    Die Foreday Riders waren/sind eigentlich immer nur die Brüder

    Ron (Harp + Gesang) und Jeff (Gitarre) King, die zu den Gründungsmitgliedern

    der Band gehören und diese über die vielen Jahre zusammengehalten haben.

    Neben den beiden King-Brüdern spielten in der Band und auf den Alben eine ganze Reihe

    verschiedener und wechselnder Musiker mit.


    Anscheinend hatte die Band keinen rechten Drang ins Studio zu gehen,

    denn über die ganzen 50 Jahre ihres Bestehens sind nur 10 Alben entstanden,

    wovon nur 4 Alben auf Vinyl erschienen sind (eins davon mit Live-Aufnahmen).


    Das erste Studio-Album der Band erschien erst im Jahr 1975:



    The Foreday Riders - Once A Week


    Eureka, Australien, 1975





    574



    Bis auf ein Stück von T-Bone Walker, sind die Songs Eigenkompositionen.

    Ebenso wie beim zweiten Studio-Album, wurden die Songs Live im Studio aufgenommen.



    The Foreday Riders - Playin' Up


    Eureka, Australien, 1977








    Auch dieses Album wurde an zwei Tagen Live im Studio aufgenommen.


    Neben den beiden King-Brüdern gibt es einen zweiten Gitarristen, Bass, Drums

    und als Gastmusiker zur Unterstützung mal Piano oder Sax.


    Vom musikalischen Stil her ähneln sich die beiden Alben.

    Die Band spielt leicht und locker einen völlig unverkrampften Blues

    im mittleren Tempobereich, irgendwie so eine Mischung aus Siegel Schwall,

    Lamont Cranston und Downchild.


    Die Sound-Qualität beider Alben ist sehr gut und mit einer sehr angenehmen Wärme.

    Leider gibt es von diesen beiden Alben keine Songbeispiele auf YouTube.


    Kaum waren 10 Jahre ins Land gestrichen,

    war auch schon ihr drittes Studio-Album fertig und erschienen:



    The Foreday Riders - Riders Digest


    Avon-Gard, Australien, 1987






    In diesen 10 Jahren hat sich bei der Band musikalisch einiges verändert.

    Der Musikstil ist deutlich schneller, härter und druckvoller geworden.

    Gleich geblieben ist ihre bevorzugte Band-Formation mit

    Harp/Gesang, 2 x Gitarre, Bass, Drums und einem Gast-Sax.


    Das Album finde ich auch gut, kommt für mich allerdings nicht ganz

    an die musikalischen Qualitäten der beiden anderen Alben heran.



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    Noch ein paar allgemeine Gedanken von mir:


    Ich weiss, dass einige Alben, die ich hier vorstelle, nicht ganz so

    einfach und dann auch noch in einer guten/sehr guten Qualität zu bekommen sind.


    Aber genau das ist es, was für mich das Sammeln ausmacht.


    Nicht einfach nur bei den bekannten Anbietern auf einen Bestellbutton drücken

    und schon ist das Album am nächsten Tag da.

    Sondern auch mal eine ganze Weile (Monate, Jahre) nach einem Album

    weltweit suchen zu müssen, um sein Schätzchen dann um so lieber

    in die Hände nehmen zu können.



    Gruss

    Eberhard