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Gruss
Eberhard
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Eberhard
Linn County
Wie der Name schon vermuten lässt,
stammte die Band ursprünglich aus dem Linn County in Iowa USA
und war dort noch unter einem anderen Bandnamen aktiv.
Das Plattenlabel Mercury lockte die Band dann mit einem
Plattenvertrag und einem enormen Vorschuss-Betrag nach
San Francisco, wo sich die Band in Linn County umbenannte.
Die Band bestand während ihrer Haupt-Schaffenszeit von 1968 - 1970
aus fünf Musikern und veröffentlichte in dieser Zeit drei Alben.
Nach dem dritten Album 1970, verliessen der Sänger, Pianist und
Songwriter Steven Miller und der Drummer Clark Pierson die Band.
Miller ging zur Band von Elvin Bishop, auf dessen Debüt-Album von 1969
er bereits zu hören ist, Pierson wechselte zu Janis Joplin
und ist auf ihrem Album "Pearl" zu hören.
Nach der Beinahe-Auflösung 1970 versuchte der Gitarrist Fred Walk die
Band noch für Live-Auftritte mit anderen Musikern am Leben zu erhalten,
1973 war dann aber endgültig Schluss, in dieser Zeit wurde auch
kein weiteres Album mehr eingespielt.
Die Band verschwand von der musikalischen Bildfläche und wurde vergessen.
Für mich ist das sehr erstaunlich, da ich diese drei Alben sehr gut finde
und die Band damals einen sehr guten Ruf gehabt haben musste,
da sie zusammen mit bekannten Blues-Grössen wie Eric Burdon,
Steve Miller, Albert King oder Ten Years After auftraten.
Linn County - Proud Flesh Soothseer
Mercury US 1968
Das erste Album ist kein reines Blues-Album, sondern eine verrückte Mischung
aus Soul/PsychRock/JazzRock/BluesRock,
mal mit schreiender Gitarre, Bläsern oder Klarinette,
dann mal mit Sitar und Flöte.
Ein sehr aussergewöhnliches und spannendes Album, das ich
musikalisch in keine Schublade einordnen kann.
Allein das 14-Minuten-Stück "Protected & Serve" muss man mal gehört haben:
Linn County - Fever Shot
Mercury US 1969
Das zweite Album der Band von 1969 wurde mit gleicher Besetzung eingespielt,
allerdings mit einem geänderten Musikstil, der jetzt eindeutig beim Blues liegt,
nicht ohne jedoch hier und dort mal ein paar schräge Elemente einzubauen.
Linn County - Till The Break Of Dawn
Philips US 1970
Auf dem dritten Album spielt ein neuer Drummer mit
und der Stil hat sich wiederum etwas verändert.
Diesmal in Richtung UK Rhythm & Blues der 60er (Graham Bond, Georgie Fame),
zwischendurch mal etwas Gospel oder auch PopRock
und dann noch eine ganz besondere Version
von John Lee Hookers "Boogie Chillun".
Insgesamt eine aussergewöhnliche und sehr interessante Band,
die ich gerne mal Live erlebt hätte.
Gruss
Eberhard
Hi Eberhard, es ist immer wieder erstaunlich, wie Du es schaffst, Bands herauszukramen, die keiner ?, zumindest ich nicht kenne. Jedenfalls klingen die Stücke sehr interessant. Danke auch dafür
Gruß Uwe
Carson - Blown
Harvest/EMI Australien 1972
Die Band wurde 1970 in Melbourne mit dem Namen Carson County Band gegründet.
Um Verwechslungen zu vermeiden, dass sie Country-Musik
anstatt Blues spielen, wurde der Bandname im gleichen Jahr auf Carson verkürzt.
Nach einigen Umbesetzungen brachte die Band 1972 ihr erstes
und einziges Studio-Album heraus, welches sehr gutes BluesRock-Material enthält.
Bereits ein Jahr später löste sich die Band 1973 auf.
Neben dem Studio-Album gibt es noch ein Live-Album von
irgendeinem australischen Pop-Festival von 1973,
was jedoch erst nach der Auflösung der Band veröffentlicht wurde
und das ich nicht besitze.
Neben Chain (deren Album "Towards The Blues" aus dem Jahr 1971
ich hier bereits vor einiger Zeit vorgestellt habe),
gehörte Carson damals wohl zu den Top-Acts der australischen Blues-Szene.
Nicht nur der musikalische Stil beider Bands ist ähnlich,
sondern auch das Cover-Design, welches vom gleichen Künstler entworfen wurde..
Beide Alben wurden ausserdem im gleichen Studio in Melbourne aufgenommen
und auf beiden Alben ist ein sehr langes Stück mit dem Titel "Boogie" drauf,
das von der musikalischen Darbietung allerdings völlig unterschiedlich ist.
Interessant ist noch der musikalische Werdegang zweier Musiker von Carson:
zum einen der des Sängers und Harp-Players Broderick Smith,
der nach der Auflösung von Carson die
CountryRock-Band The Dingoes (1973 - 79, 3 Alben) mitbegründete
und ganz besonders der von John Capek (Mitbegründer von Carson,
Pianist, Keyboarder, Songwriter, Arrangeur und Produzent).
Geboren wurde Capek in Prag, zog im Alter von drei Jahren mit seiner Familie
nach Melbourne, 1970 Gründung von Carson, die er im gleiche Jahr noch verlässt,
um zu King Harvest zu gehen.
Viele von euch werden King Harvest wohl nicht kennen,
bestimmt aber den einzigen Hit-Song von ihrem zweiten Album aus dem Jahr 1972
"Dancing In The Moonlight":
Als Produzent des ersten Albums von King Harvest aus dem Jahr 1971
ist übrigens Carson angegeben.
1973 ging John Capek nach Kanada und anschliessend nach L.A.
Er war inzwischen zu einem gefragten Musiker, Arrangeur und Produzenten
geworden, der für und mit Musik-Grössen wie Rod Stewart, Joe Cocker,
Diana Ross, Isaac Hayes oder den Manhatten Transfer arbeitete.
Jetzt bin ich aber doch etwas von Thema abgeschweift.
Zurück zu Carson:
Carson ???: Klasse
Gruss
Eberhard
Heute mal was Neues Altes
von einer Band deren Motto mir sehr gut gefällt
und ich persönlich gut nachvollziehen kann:
"The More You Drink - The Better We Sound"
Mr. Stress Blues Band - Live At The Brick Cottage 1972 - 1973
SmogVeil Records US 2016
Die Band wurde Ende 1966 in Cleveland, Ohio von dem Sänger, Harp-Player
und Kopf der Band, Bill "Mr. Stress" Miller, gegründet.
In der Hochphase der Band, Ende der 60er bis Anfang der 70er,
müssen wohl eine ganze Reihe bekannter Blues-Leute mit der Band aufgetreten sein,
bzw. Mr. Stress bei denen mitgewirkt haben,
da Bill "Mr. Stress" Miller über die Zeit zu einer Blues-Institution in der Gegend
um Cleveland geworden war.
Und das, obwohl die Band oder Bill Miller nie ein Album eingespielt und
veröffentlicht hat.
Erst nach dem Tode von Bill Miller im Jahr 2015,
nahm sich das Platten-Label SmogVeil aus Florida dem verfügbaren
Song-Material der Band an.
Die Songs auf diesem Album sind mehr oder weniger, amateurhafte Aufnahmen
von Live-Auftritten der Band aus der Zeit von Herbst 1972 bis Frühjahr 1973
aus einer Lokalität in Cleveland namens "Brick Cottage".
Es ist deshalb auch nicht verwunderlich, dass man die Sound-Qualität
nicht unbedingt als audiophil bezeichnen kann, sie ist aber ausreichend gut.
Viel wichtiger ist aber den Spass und die Spielfreude der Band zu hören
und wie sie ihren Blues rüberbringt.
Eine coole Mischung aus Butterfield/James Cotton/Slim Harpo/James Harman
und immer mit ihrer eigenen Note.
Das Album hat eine 130g Pressung
(mein Exemplar ist ausgestattet mit der obligatorischen Wellenlandschaft)
es liegt ein Download-Code bei und ein sehr gutes, 12-seitiges Booklet.
Ein weiteres Album von SmogVeil, welches ich an dieser Stelle
vorstellen und empfehlen möchte, ist dieses hier:
The Schwartz - Fox Blues Crusade featuring Mr. Stress - Sunday Morning Revival
SmogVeil US 2016
Etwas wellige, gelbe 130g Pressung,
mit Download-Code und ebenfalls 12-seitigem Booklet
Die Songs wurden im Frühjahr 1967 in einem Studio in Cleveland aufgenommen,
deshalb ist die Sound-Qualität auch recht gut.
Obwohl die Songs alles Cover-Versionen sind, finde ich das Album trotzdem super.
Eigentlich könnte man das Album auch als das erste Album der James Gang bezeichnen,
noch vor ihrem 69er "Yer' Album".
Wie die Mr. Stress Blues Band, wurde auch die James Gang 1966
in Cleveland gegründet und drei der fünf
Gründungsmusiker (Glen Schwartz, Tom Kriss und Jim Fox) haben die Songs,
neben drei weiteren Musikern, eingespielt.
Der Gitarrist Glen Schwartz verliess die James Gang 1968,
um Pacific, Gas & Electric mit zu begründen und wurde durch Joe Walsh ersetzt,
der mit Tom Kriss und Jim Fox als Trio die James Gang weiterführte,
der Rest ist Rock-Geschichte.
Der Musikstil auf diesem Album hat allerdings nichts mit der späteren James Gang gemein.
Hier gibts astreinen Blues/Rhythm & Blues auf die Ohren
und das auch noch in einer guten Sound-Qualität.
Gruss
Eberhard
Ende letzten Jahres lief auf ARTE eine sehr interessante
Doku über amerikanische Musiker mit indianischen Wurzeln.
Mit dabei waren u.a. Buffy Sainte-Marie, Redbone
und auch Jesse Ed Davis.
Jesse Ed Davis (1944 - 88) hatte ich irgendwie überhaupt nicht mehr
auf meinem Musik-Radar.
Nach der Doku musste ich mir die beiden Alben,
die ich von ihm habe, natürlich sofort raussuchen und anhören.
Jesse Ed Davis war für mich eigentlich immer nur der Gitarrist,
den ich von den ersten drei Alben von Taj Mahal kannte und natürlich
von seinen beiden Alben, die in meiner Sammlung eingereiht und von mir
vergessen worden waren.
Natürlich habe ich mich daraufhin etwas näher mit ihm beschäftigt
und musste erstaunt feststellen,
dass er in der Zeit von Ende der 60er bis Ende der 70er ein sehr guter
und sehr gefragter Session-Musiker gewesen sein muss.
Für mich einfach unglaublich, bei wem und auf welchen Alben
er in dieser Zeit so alles mitgespielt hat.
Alles bekannte Namen und Alben, aus den unterschiedlichsten
musikalischen Stilrichtungen.
Nur um mal ein paar Alben hervorzuheben:
Look Inside The Asylum Choir von Leon Russel/Marc Benno (1968)
Minnows von Marc Benno (1971), habe ich bereits hier vorgestellt
There's Gonna Be A Change von Albert Collins (1971)
George Harrisons Bangladesh Album (1971)
Lovejoy von Albert King (1971)
Walls & Bridges und Rock & Roll von John Lennon
Atlantic Crossing von Rod Stewart (1975)
Stars von Cher (1975)
und
und
und
Insgesamt hat er zwischen 1971 und 1973 drei Solo-Alben veröffentlicht,
von denen ich zwei habe und kenne:
Jesse Ed Davis - Jesse Davis !
Atlantic 1971
Durch seine umfangreiche Session-Arbeiten, kannte er natürlich auch
sehr viele namhafte Musiker-Kollegen, von denen jede Menge bei den Aufnahmen
für dieses Album mitgemacht haben.
Jesse Ed Davis - Ululu
Atlantic 1972
Auch bei seinem zweiten Album waren eine ganze Reihe bekannter Musiker mit dabei.
Zu hören gibt es auf den Alben Blues/BluesRock vermischt mit Country,
SouthernRock, New Orleans Rhythm & Blues/Jazz,
vorgetragen mit seinem eher zähen Gesangs-Stil,
die bei den Songs keine Hektik aufkommen lässt.
Beide Alben wurden von ihm produziert und die Songs zum Teil von ihm geschrieben.
Sein zweites Album gefällt mir dabei etwas besser,
da hier seine Stimme und Gitarre mehr in den Vordergrund gestellt wurden.
Für mich waren die beiden Alben eine sehr interessante Wiederentdeckung.
Gruss
Eberhard
Über Little Willie John hatte ich bereits
am 06.März 2015 (Beitrag # 100) hier etwas geschrieben:
Little Willie John (1937 - 1968), war eine tragische Figur im amerikan. Musikzirkus.
In den 50ern hatte er grosse Erfolge mit seinen Singels ("Need Your Love So Bad" wurde gecovert von Fleetwood Mac
und "Fever" ist der meistgecoverte Rhythm & Blues Song aller Zeiten) und war musik. Vorbild
von James Brown, der ihm 1968 ein eigenes Album widmete.
Zunehmende Alkoholprobleme und abnehmende Plattenumsätze machten ihn streitsüchtig,
was letztendlich zu einer 20jährigen Haftstrafe wegen Todschlags führte und er kurze Zeit später, mit erst 30 Jahren,
an einem Herzanfall in Haft verstarb.
Geblieben sind viele schöne Rhythm & Blues Songs und eben dieses Album mit einer Auswahl seiner Singels.
Das von mir dort vorgestellteAlbum, war das zweite Album von ihm.
Sein erstes Album wollte ich auch gerne als Original-Ausgabe haben
und danach immer mal wieder gesucht, aber irgendwann frustriert die Suche abgebrochen.
Nun ist das Album kürzlich als RE von Sundazed noch einmal veröffentlicht worden:
Little Willie John - Fever
Sundazed/Modern Harmonic US 2018
Im Original ist das Album 1956 auf King erschienen.
Das Cover scheint eine exakte Kopie des Originals zu sein,
die weisse 135g Pressung ist fehlerfrei.
Die Sound-Qualität ist unter Berücksichtigung, dass das Musikmaterial
von Anfang bis Mitte der 50er stammt, einfach nur grossartig.
Auch das Material dieses Albums ist eine Zusammenstellung
seiner bis dahin aufgenommenen Singles.
Super guter, alter amerikanischer Rhythm & Blues
und ein Album, dass ich sehr empfehlen kann.
Hier noch ein kleiner Vergleich eines Songs von dem Album,
1955 als Single erschienen:
mit der Cover-Version von Fleetwood Mac aus dem Jahr 1968,
kurz nach dem Tod von Little Willie John veröffentlicht:
Gruss
Eberhard
Das muß man Dir schon lassen. Deine Rezensionen sind einfach nur einsame Spitze. Ich lerne hier immer wieder Leute kennen, wovon ich nie was gehört habe. Danke auch dafür.
Gruß Uwe
Ps... und Deinen Plattenfundus möchte ich erst gar nicht sehen - glaube ich werde blind
Bevor ich die nächste Band vorstelle,
möchte ich an dieser Stelle einen herzlichen Dank
an Franz (Vinyl) aussprechen, der mir den Tipp dazu gegeben hat.
Eine deutsche Blues-Band, von der ich bis dahin noch nicht mal den Namen gehört hatte.
Und ausgerechnet eine Blues-Empfehlung von Franz,
dem proggigsten Ur-Progger, den ich überhaupt kenne.
Aber wahrscheinlich hat er beim Kauf der Platte nicht genau auf den Band-Namen
geachtet und sich gedacht: Oh toll, ein Album von Amon Düül das ich noch nicht habe .... kaufen !
Und zu Hause war dann die Überraschung für ihn riesengross: war ja blos Blues drauf.
Dafür aber richtig super guter Blues/BluesRock und zwar von:
Mon Dyh, ein Quartett aus West-Berlin, welches in der Zeit von 1978 - 1983 existierte
und in dieser Zeit drei Alben veröffentlicht hat:
Mon Dyh - Murderer
1980 als Eigenproduktion erschienen,
beiliegend ein 2-seitiges Beiblatt mit den Songtexten auf englisch und deutsch
Sämtliche Songs stammen vom Sänger und Gitarristen der Band, Andreas Pröhl,
der das Album auch produziert hat.
Genial guter BluesRock, der mich (nicht nur wegen der Stimme von Andreas Pröhl)
sehr stark an Free erinnert, ohne die jedoch einfach nur zu kopieren,
sondern mit sehr guten eigenen Ideen.
Auch das zweite Album der Band entstand wieder in Eigenproduktion:
Mon Dyh - Confused Mind
1982, ebenfalls mit 2-seitigem Beiblatt
Auf ihrem zweiten Album hat sich der Musik-Stil etwas mehr
in Richtung Rock geändert.
Deutlich besinnlicher und nicht mehr mit so viel Blues-Wumm,
wie auf dem Debüt-Album, aber trotzdem auch sehr gut.
Welches der beiden Alben mir besser gefällt, kann ich nicht sagen.
Ist halt wie immer eine Frage des momentanen Geschmacks und der Stimmungslage.
Zum dritten, auf deutsch gesungenen Albums "Am Galgen" von 1983
kann ich nichts sagen, da ich es nicht habe.
Mein Lieblings-Song der Band, von ihrem ersten Album:
Gruss
Eberhard
...Sachen passieren , unglaublich
LG - Franz
Tja Franz,
musst nur mich fragen,
ich weiss Bescheid
Gruss
Eberhard
...alles andere hätte mich auch gewundert
LG - Franz
Jaklin - Jaklin
Original erschienen 1969 in UK auf Stable und in DE auf Vogue.
Beide Original-Ausgaben sind sehr selten und deshalb auch extrem teuer.
Mein Exemplar ist daher nur eine RE von dem
italienischen Label Earmark aus dem Jahr 2005.
Die 195g Pressung meines Exemplars ist bis auf ganz geringe Wellen fehlerfrei,
die Sound-Qualität ist absolut OK.
Neben dem Namensgeber, Gitarristen und Sänger der Band, Jaklin,
der sechs der zehn Songs geschrieben hat,
waren noch Tommy Eyre (u.a. Joe Cocker, Aynsley Dunbar, Alex Harvey)
als Tastenmann, Andy Rea (u.a. Savoy Brown, Rare Bird) am Bass
und der Drummer John Pearson (Uncle Dog) an diesem Band-Projekt beteiligt.
Von Jaklin selbst, ist allerdings absolut nichts in Erfahrung zu bringen.
Was hat er vorher gemacht,
wo und mit wem hat er zusammengespielt (und damit meine ich nicht den Sandkasten),
was hat er nach dem Album gemacht ?
Absolut keine Infos darüber zu bekommen,
ausser, dass sein voller Name Ferdinand Jaklin war/ist.
(Wer mehr über Jaklin weiss, der möge bitte hier kurz Laut geben)
Wie dem auch sei:
dies ist ein BluesRock - Album genau nach meinem Geschmack.
Mit dem typischen BluesRock - Stil von UK (bzw. europäischer) Blues - Bands
von Ende der 60er / Anfang der 70er (Brunning Sunflower, Aynsley Dunbar, Savoy Brown,
Cuby & The Blizzards ..... )
Kein herausragendes Meisterwerk, aber auch nicht schlechter,
als die ganzen Alben anderer Blues-Bands dieser Zeit.
Wer den Blues-Stil aus der Zeit mag, dem kann ich
das Album nur wärmstens empfehlen.
Gruss
Eberhard
(Wer mehr über Jaklin weiss, der möge bitte hier kurz Laut geben)
ich weiss nix !
Gut zu wissen Franz !
Freckleface wurde im Frühjahr 1971 in Belgien
von dem Bassisten und Sänger Paul Vandecasteele gegründet.
Bereits einige Monate nach der Gründung gab es personelle Veränderungen
und bis Ende des Jahres waren bis auf Vandecasteele, alles neue Leute dabei.
Die beiden wichtigsten neuen Musiker waren dabei der
Sänger und Harp-Player Arno Hintjens und der Gitarrist Paul Decoutere.
Im Mai 1972 spielte die Band ihr einziges Album an einem einzigen Tag ein.
Und zwar nicht in einem Studio, sondern in der Keller-Kantine einer Schule in Gent.
Als wäre das nicht schon genug Strafe für die Band gewesen,
hatten die bereitgestellten Ton - und Aufnahmeleute zwar Erfahrung
mit der Aufnahme von Kinder-Chören, aber keine im Umgang mit Rock-Bands.
Das Ergebnis war für die Band dementsprechend auch ernüchternd und enttäuschend.
Der Unterschied zwischen ihren Live-Auftritten und dessen, was aufgenommen wurde,
war der Band einfach viel zu gross.
Das Album wurde auf dem Label ihres Managers veröffentlicht,
ohne grosse Promotion, ohne Vertrieb oder Medien-Unterstützung.
.
Dementsprechend war das Album auch ein völliger, kommerzieller Reinfall.
Von den ursprünglich hergestellten 1000 Exemplaren, wurden nur einige wenige hundert
verkauft, der Rest verschwand irgendwo.
Kurze Zeit später war Freckleface dann Geschichte.
Schön, dass dieses Album 2013 vom belgischen Starman-Label
noch einmal veröffentlicht wurde:
Freckleface
Original auf Bobo Records BE 1972
RE von 2013 auf Starman Records, BE
Die RE-Ausgabe ist nummeriert und auf 500 Stück limitiert,
die 180 g Pressung ist bei mir nur ganz minimal wellig, ansonsten völlig OK,
es gibt ein zweiseitiges Beiblatt.
Trotz der widrigen Aufnahme-Umstände ist es gelungen (zumindest bei der RE),
eine erstaunlich gute Sound-Qualität in die Rille zu bringen.
Musikalisch ragt dieses Album doch schon recht stark aus dem
üblichen Blues-Zeug heraus:
Nach dem Ende von Freckleface blieben Arno Hintjens und Paul Decoutere
weiter zusammen im Musikgeschäft tätig und veröffentlichten
unter dem Namen Tjens Couter zwei weitere Alben:
Tjens Couter - Who Cares
Original auf Dwarf Records BE 1975 erschienen
RE von 2015 auf Starman, BE
Tjens Couter - Plat Du Jour
Original auf International Bestseller BE 1978 erschienen
RE von 2015 auf Starman, BE
Diese beiden Alben gehen gegenüber Freckleface musikalisch deutlich in
Richtung BluesRock (auf Plat Du Jour erinnern mich einige Songs an Dr. Feelgood)
und gefallen mir ebenfalls sehr gut.
1980 gründeten die beiden dann die New Wave Band T.C. Matic,
die in den 80ern wohl sehr grosse Erfolge verzeichnen konnte.
Dazu kann ich allerdings nix sagen, da ich von dieser Band kein Album habe,
ausserdem ist das auch kein Blues mehr.
Zum Schluss noch ein Song vom 78er Album "Plat Du Jour":
Gruss
Eberhard
Moin Eberhard,
ich hoffe, das ich mich hier mal einklinken darf um gelegentlich interessante Bluessachen vorzustellen...
Hier sind gerade "the Marathons" auf´m Teller, die angeblich lt. Covertext nix anderes als
"Peanut Butter for breakfast, lunch, dinner and snack" zu sich nehmen... irgendwie amerikanisch ungesund.
Mara FC.JPGMara BC.JPGMara Lab.JPG
LG Horst
Hallo Eberhard,
ich war mir sicher das Teil irgendwo zu haben, gefunden
Low Fi vom feinsten
analog-forum.de/wbboard/cms/index.php?attachment/40611/
analog-forum.de/wbboard/cms/index.php?attachment/40612/
Mit freundlichem Gruß aus der friesischen Karibik
Jürgen
Nach Chain und Carson möchte ich heute
eine weitere australische Blues-Band vorstellen:
The Foreday Riders
Die Band ist mittlerweile die dienstälteste Bluesband Australiens.
Gegründet 1967 und bis heute noch immer aktiv.
Die Foreday Riders waren/sind eigentlich immer nur die Brüder
Ron (Harp + Gesang) und Jeff (Gitarre) King, die zu den Gründungsmitgliedern
der Band gehören und diese über die vielen Jahre zusammengehalten haben.
Neben den beiden King-Brüdern spielten in der Band und auf den Alben eine ganze Reihe
verschiedener und wechselnder Musiker mit.
Anscheinend hatte die Band keinen rechten Drang ins Studio zu gehen,
denn über die ganzen 50 Jahre ihres Bestehens sind nur 10 Alben entstanden,
wovon nur 4 Alben auf Vinyl erschienen sind (eins davon mit Live-Aufnahmen).
Das erste Studio-Album der Band erschien erst im Jahr 1975:
The Foreday Riders - Once A Week
Eureka, Australien, 1975
Bis auf ein Stück von T-Bone Walker, sind die Songs Eigenkompositionen.
Ebenso wie beim zweiten Studio-Album, wurden die Songs Live im Studio aufgenommen.
The Foreday Riders - Playin' Up
Eureka, Australien, 1977
Auch dieses Album wurde an zwei Tagen Live im Studio aufgenommen.
Neben den beiden King-Brüdern gibt es einen zweiten Gitarristen, Bass, Drums
und als Gastmusiker zur Unterstützung mal Piano oder Sax.
Vom musikalischen Stil her ähneln sich die beiden Alben.
Die Band spielt leicht und locker einen völlig unverkrampften Blues
im mittleren Tempobereich, irgendwie so eine Mischung aus Siegel Schwall,
Lamont Cranston und Downchild.
Die Sound-Qualität beider Alben ist sehr gut und mit einer sehr angenehmen Wärme.
Leider gibt es von diesen beiden Alben keine Songbeispiele auf YouTube.
Kaum waren 10 Jahre ins Land gestrichen,
war auch schon ihr drittes Studio-Album fertig und erschienen:
The Foreday Riders - Riders Digest
Avon-Gard, Australien, 1987
In diesen 10 Jahren hat sich bei der Band musikalisch einiges verändert.
Der Musikstil ist deutlich schneller, härter und druckvoller geworden.
Gleich geblieben ist ihre bevorzugte Band-Formation mit
Harp/Gesang, 2 x Gitarre, Bass, Drums und einem Gast-Sax.
Das Album finde ich auch gut, kommt für mich allerdings nicht ganz
an die musikalischen Qualitäten der beiden anderen Alben heran.
Noch ein paar allgemeine Gedanken von mir:
Ich weiss, dass einige Alben, die ich hier vorstelle, nicht ganz so
einfach und dann auch noch in einer guten/sehr guten Qualität zu bekommen sind.
Aber genau das ist es, was für mich das Sammeln ausmacht.
Nicht einfach nur bei den bekannten Anbietern auf einen Bestellbutton drücken
und schon ist das Album am nächsten Tag da.
Sondern auch mal eine ganze Weile (Monate, Jahre) nach einem Album
weltweit suchen zu müssen, um sein Schätzchen dann um so lieber
in die Hände nehmen zu können.
Gruss
Eberhard
Eberhard, ich muss es wieder sagen, ich bewundere Dich.