Ich bin mir sicher, dass ihr mit dem Namen Eddie Jones
nicht viel bis gar nichts anfangen könnt.
Genau so sicher bin ich mir allerdings auch,
dass jeder von euch schon mal einen Song von ihm,
in der einen oder anderen Version gehört hat.
z.B. diesen hier:
Musikgrößen wie Jimi Hendrix, Frank Zappa oder Buddy Guy
sahen sich von ihm musikalisch beeinflusst.
Gemeint ist damit der Sänger, Gitarrist und Komponist,
der sich Guitar Slim nannte (1926 - 1959).
Die Aufnahmen seiner Songs und Hits erfolgten im Zeitraum zwischen 1951 und 1958
und sind auf verschiedenen Compilations zu hören,
von denen ich die Folgende habe:
Guitar Slim - The Things That I Used To Do
Specialty US 1970
Mein Exemplar ist eine Wiederveröffentlichung aus dem Jahr 1972
Da sein Tätigkeitsbereich in der Gegend um New Orleans gelegen war,
ist es auch kein Wunder, dass seine Songs stark vom Stil des New Orleans Blues
beeinflusst waren (und natürlich immer noch sind).
Ganz besonders fasziniert mich dabei sein Gitarrenspiel,
mit dem er sich mit Sicherheit von seinen damaligen Musikerkollegen/Konkurrenten
deutlich abgegrenzt hat.
Hört euch bei dem nächsten Song mal genau das Gitarrensolo von ihm an.
Absolut irre für einen Song aus dem Jahr 1954.
Leider war das Leben für Guitar Slim nach nur 32 Jahren im Jahr 1959
auch schon wieder vorbei.
Einer seiner Söhne trat sein musikalisches Erbe an und spielte viele Jahre
in der Blues-Szene von New Orleans u.a. natürlich auch die Songs seines Vaters.
Der 1952 in New Orleans geborene Gitarrist und Sänger Rodney Glenn Armstrong,
gab sich dazu sinniger Weise den Künstlernamen Guitar Slim Jr.
Erst 1988 erschien sein Debüt-Album, auf dem er (wie könnte es auch anders sein)
Songs seines Vaters in seiner Version präsentierte.
Sieben der zehn Songs des Albums sind auf der Compilation als Original zu finden.
Das Album wurde 1989 für einen Grammy Award für das beste traditionelle
Blues-Album nominiert.
Guitar Slim Jr. - The Story Of My Life
Orleans Records US 1988
Für sich gesehen und ohne dass man die Originalversionen der Songs kennt,
ist dies ein sehr gutes Blues-Album.
Wenn ich allerdings seine Versionen mit denen seines Vaters vergleiche,
fehlt mir da irgendwas.
Mag es an der Stimme, den Arrangements oder der Instrumentierung liegen,
ich kann es nicht genau sagen, die alten Versionen gefallen mir einfach besser,
da ist mehr New Orleans Feeling drin.
Ansonsten sind das zwei sehr gute Blues-Alben.
Gruss
Eberhard