30 Hz Super-Basshorn mal anders

  • Auf der Homepage habe ich den Frequenzgang am Hörplatz neu eingefügt:www.ralf-he.de/lautsprecheranlage/

    Hallo Ralf.
    vorab: das wird keine Kritik- sondern ein subjektiver Eindruck wenn ich an meiner Anlage (hat ähnlich grosse LS) mit Hilfe des DSP "deinen" Fequenzgang nachbilde.
    ... dann ist mir der Bass ein bischen zu kräftig und gleichzeitig etwas mulmig, da seine Obertöne in der kleinen "Badewanne" zwischen 100Hz und 600Hz benachteiligt werden.
    Das macht Stimmen und Instrumente zwar sehr "luftig" und "durchsichtig",-lässt aber gleichzeitig die gewisse "Wärme " vermissen.
    Das ist letztendlich Geschmackssache- wenn du aber einen ähnlichen Eindruck von deinem Klangbild hast ,kannst du ja mal die Polarität am Bass (falls du es ja nicht schon gemacht hast) drehen.
    Grüsse Dietmar

    2 Mal editiert, zuletzt von Dietmar ()

  • Moin


    ich denke, das die Messung aufgrund der Tatsache, das ich Horn & Dipol in einer Messung zu erfassen habe, von der zeitl. Fensterung her evtl ein Bild abgibt, das bei 'normalen' LS auch anders aussehen kann.
    Zumindest hatte ich in meinem Raum damals einigen Schund gemessen, bis mich ein erfahrener Messdiener über einige - aus heutiger Sicht vllt basics- aufklärte und die Messanordnung irgendwann auch tatsächlich das abbildete, was sie sollte.

  • ARRRGHHH!!


    Ich komme gerade aus Hamburg zurück ... und hätte Zeit gehabt.


    Ralf, das ist der Hammer! Gratulation!


    Nächstes Mal komme ich vorbei, wenn ich darf. Das muss ich hören.


    Gruß, Niko

    Restauration = Wiederherstellung früherer gesellschaftlicher, politischer Verhältnisse

  • Zitat: - - "... dann ist mir der Bass ein bischen zu kräftig und gleichzeitig etwas mulmig, da seine Obertöne in der kleinen "Badewanne" zwischen 100Hz und 600Hz benachteiligt werden.
    Das macht Stimmen und Instrumente zwar sehr "luftig" und "durchsichtig",-lässt aber gleichzeitig die gewisse "Wärme " vermissen." - - Ende




    Meine Hochachtung, Dietmar, Deine Klangbeschreibung ist sehr treffend. Den von Dir vorgeschlagenen Phasentausch bei den Tieftönern konnte ich noch nicht probieren, da meine Endstufe sich plötzlich verabschiedet hat. Ich hole das nach und melde mich hier dann.


    Wer mal hören möchte - Niko - kann mir bitte eine mail über meine Unterseite "Kantakt" schicken.


    Habe übrigens jetzt den Streamingdienst Wimp Hi Fi in Betrieb. Klingt wirklich deutlich besser als die Einstellung High des gleichen Dienstes oder anderer Streamer.
    Zusammen mit Channel D Pure Music gefällt's mir so, dass ich auf CD's künftig verzichten möchte.


    Ich wünsche allen weiter viele schöne Hörerlebnisse
    Ralf

  • analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/94070/


    Beim hören solcher oder ähnlichen Bässehörner , kompiniert mit Schallwänden in Form einer Quad bzw. solchen Schallwände ist ein klassisches "Problem" die Badewannen-Charakteristik DER Schallwände im 100-600 Hz Bereich.....

  • Schönes Projekt, Gratulation.


    Der Frequenzgang am Hörplatz sieht doch sehr gut aus. Insbesondere auch im Tiefbass.


    Die leichte Wanne bei 100-600Hz kann man noch angehen aus den aufgeführten Gründen.
    Wo und wie trennst du das Basshorn denn ? Wenn es ein Phasenproblem wäre, spielt das denn übehaupt über 150Hz noch deutlich mit ? (geschweige denn bis 600 Hz)

  • Hallo Ralf,


    erst einmal eine totale Gratulation zu dieser Baumaßnahme.
    Ich habe Ähnliches mit zwei originalen Klipscheckhörnen getan.
    Siehe Hier: Doppelklipscheckhorn ich habe es getan!!!!



    Es gab damals eine riesen Diskussion über die Trennfrequenz.
    Ich habe zu den Hauptlautsprechern eine Trennfrequenz von 100 Hz.
    Dies wurde von ein paar immer Kritikern als zu hoch angesehen.
    Die haben sogar gleich eine Klangbeurteilung abgegeben obwohl nie gehört.
    Ich möchte aber bei Dir jetzt nicht auch ein Kritiker sein, ich möchte aber trotz allem darauf hinweisen,
    dass die 180 Hz als Trennfrequenz doch sehr hoch sind und es bei manchen Musikstückern zur Ortbarkeit des Basses kommen kann.
    Da ich fast zwanzig Jahre in einem der größten Büros für Akustik und Bauphysik im Bereich der akustischen Messtechnik gearbeitet habe,
    sehe ich immer sehr Verwundertet, wie es möglich ist in einem Raum dieser Größenordnung Messergebnisse im tieffrequenten Bereich
    zu erzielen die fast mit dem Lineal gezeichnet sind.
    Ich bitte aber hier um Aufklärung für mich, welches Messprogramm es ermöglicht auch in dem Bereich eine
    sogenannte Fenstermessung durchzuführen.
    Bitte verstehe das nicht als Kritik, sondern als Frage, da ich auch immer noch etwas lernen möchte.
    Ich zum Beispiel messe in meinem Raum mit einem Echtzeitterzanalysator und einem Drehstativ,
    dass das Mikrofon auf einer Kreisbahn bewegt.
    Die Messzeit beträgt pro Messposition 30 Sekunden.
    Der Schallpegel wird während der Messzeit pro Terz energetisch gemittelt.
    Gemessen wird im Raum dann an 7-8 Position. Aus den Messergebnissen der einzelnen Positionen,
    wird dann wiederum das energetische Mittel gebildet.
    Mit diesem Messverfahren verhindere ich ein wenig die Zufälligkeit, dass ich eventuell mit dem Mikro in einem Maximum oder Minimum stehe.
    Vielleicht kann ja Dietmar auch noch etwas dazu sagen, er hat ja sehr, sehr viele Erfahrungen in diesem Bereich.
    Mit Ihm habe ich auch bei mir noch eine kleine Feineinstellung machen können und zwar die genaue Einstellung der Laufzeit zwischen Hor und Hauptlautsprechern.


    Gruß aus Wiesbaden


    Hartmut

    Gruß aus Wiesbaden


    Hartmut

  • dass die 180 Hz als Trennfrequenz doch sehr hoch sind und es bei manchen Musikstückern zur Ortbarkeit des Basses kommen kann.

    ...was meistens daher rührt, dass durch zu geringe Flankensteilheit auch höhere Frquenzen hörbar sind.
    Wenn man zB mit ca 80 Dezibel abhört , und bei 180 Hz eine 12 db/oct Weiche benutzt wird , dann hört man bei 360Hz immer noch mit ca. 68!!! Dezibel.

    -und 720 Hz mit immer noch 56 dezibel.
    Deshalb benutze ich zB. den Bass bis max 100 Hz mit einer 24 db Weiche .
    So kann ich den Bass ,der bei mir hinter dem Hörplatz spielt, nicht orten. :thumbup:
    ..dazu widerum könnte Ole (alias "reatsken") was sagen.
    Grüsse Dietmar

  • Hallo Dietmar,


    ich hatte ganz vergessen die Flankensteilheit zu erwähnen.
    Ich habe die Aktivweiche von Hubert sogar noch etwas steiler eingestellt.
    Dietmar, ich dachte Du würdest auch etwas zu den Messungen sagen.


    Gruß aus Wiesbaden


    Hartmut

    Gruß aus Wiesbaden


    Hartmut

  • Dietmar, ich dachte Du würdest auch etwas zu den Messungen sagen.

    ...mit Digitalmessprogrammen habe ich auch so meine Probleme .
    Benutze aber für genauere Messungen ARTA im Fr1 Mode mit der höchsten FFT =(13100), oder arbeite mit ARTA-STEPS zB. nur von 20Hz bis 300Hz in
    1/48 Oct pro Step Einstellung.
    Gerne Benutze ich auch den 1/3 Okt Realtime Analyser von AUDIOCONTROL mit der ausreichend accumulierenden Messzeit von 20Sekunden.
    Wichtig: der Austeuerungspegel sollte mindestens 30db über dem Rauschteppich des Mikrophonverstärkers liegen.
    Ich kontrolliere auch vor dem Messen diesen Rauschteppich auf überlagerten, tieffrequenten Strassenlärm (LKW) ,den wir wegen der Ohrempfindlichkeitskurve nicht wahrnehmen- das linear messende Mikrophon aber schon.!
    Im übrigen lege ich auf Linearität im Tiefton weniger Wert, -wichtiger erscheint mir die richtige, "gesunde" Tieftonlautstärke im Verhältnis zum Mittelton.(mir persöhnlich wäre der Bass im oben angesprochenen Diagramm ca. 5db zu laut)
    Grüsse Dietmar

  • Gratulation aus vollem Herzen zurück!
    Deine Empfindungen bei den ersten Einsätzen Deiner Klipschhörner kann ich voll und ganz bestätigen: Den Bass hatte ich auch bei meiner Anlage insgeheim erwartet (und wurde nicht enttäuscht), aber dass die Musik insgesamt derart an Lebendigkeit gewinnt, hat mich auch sehr überrascht. Das müssen die Impulse sein, die offenbar auch bei recht guten Bassboxen immer noch nicht ordentlich übertragen werden, eben aber durch Hörner!
    Möglicherweise fahre ich nach Montreux. Wenn sich das realisieren lässt, würde ich gerne mal zum Probehören kommen...


    Für die Frequenzgangmessung haben wir nur einen geringen Aufwand getrieben: Ein befreundeter Prof. brachte mal sein USB Messmikro UMIK-1 und seinen Laptop mit.
    Mit der Software RoomEQWizard wurden gleichzeitig die Lautsprecher mit dem Referenzsignal angesteuert und die Messkurve aufgenommen: 2 Durchläufe 20Hz - 20 KHz hintereinander bei unveränderter Mikrofonstellung.
    Ich wollte eigentlich nur die Bestätigung dessen, was mir meine Ohren ja bereits signalisiert haben: Wunderbarer Klang. Überrascht waren wir alle allerdings tatsächlich über den glatten Frequenzverlauf im Bassbereich. Die anschließende Suche nach Bassknoten mit den Ohren ergab nur eine Erhöhung direkt in der dem Hornmund gegenüberliegenden Raumecke. Reflexion in einer Ecke ergibt keine stehende Welle, also unkritisch.
    Wenn Ihr, Du und Dietmar; Lust habt, mal mehr Equipment hier aufzubauen um Messungen vorzunehmen, seid Ihr herzlich eingeladen (natürlich auch zum Hören!)
    Eure und andere Hinweise bezüglich der Trennfrequenz werde ich nochmal am Objekt nachvollziehen, wenn die Endstufe wieder da ist.
    Ich verwende eine 24 dB Weiche von Behringer, bei der man die Trennfrequenz einstellen kann. Natürlich habe ich in der Vergangenheit bereits einige Einstellungen ausprobiert, und die Trennfrequenz 180 Hz gefiel mir auch klanglich am besten. Aber da gehe ich nochmal ran und berichte hier.
    Lieber Dietmar, vielen Dank für Deine Beiträge.



    Viele Grüße
    Ralf





  • Hallo Hartmut,


    vielen Dank für Deine Einladung. Wenn meine Reise zum Montreux Festival klappt, melde ich mich frühzeitig an.



    Hallo Dietmar,


    Mein Basshorn steht in Buchholz / Nordheide



    Grüße
    Ralf

  • Jetzt ist meine Anlage inzwischen wieder vollständig. Nach einer Phase des Experimentierens habe ich folgende Einstellungen jetzt festgelegt:
    Die Polung der Tieftöner habe ich getauscht (Vorschlag von Dietmar). Der Bass scheint eine Idee direkter zu klingen.
    Die Trennfrequenz ist jetzt auf 150 Hz eingestellt. Hierzu folgende Erläuterung: Das Klangbild ist deutlich "farbiger" als bei 100 Hz oder gar 80 Hz (Ortbarkeitsgrenze). Die Bestimmbarkeit der räumlichen Mitte ist deutlicher ausgeprägt und nicht mehr auf nur einen Punkt (nicht den Kopf bewegen) beschränkt. Dieser Effekt ist sicher auf den ortbaren Teil der Tieftonwiedergabe zurück zu führen. Der Hornmund liegt ja zwischen beiden Hoch/Mitteltönern.
    Hierdurch wird die Wahrnehmung der Klangmitte sicher unterstützt. Erstaunlicherweise hat man den Eindruck, dass mit der höheren Trennfrequenz die Stereo-Breite eher zunimmt. Mit der jetzt gewählten Einstellung bin ich jedenfalls sehr zufrieden.


    Wir haben hier die Tieftonausbreitung im Hörraum auch nochmal diskutiert und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass das System Basshorn / Hörraum am ehesten einem theoretischen System Lautsprechermembran / Rohransatz ähnelt. Die 1. Resonanzfrequenz wäre bei 6,5 m Raumlänge bei 26 Hz. Da die Resonanzwelle ja von Horn wieder "eingesammelt" wird, könnte diese zu dem "Tal" im Frequenzgang bei 26 Hz führen.


    Auch wenn das in diesem Forum möglicherweise Wenige interessiert: Ich habe einen neuen DAC erworben und bin sehr angetan: Ifi Nano, winziges Gerät, aber man denkt, jetzt hat man gerade eine neuen HiFi Anlage in Betrieb genommen.


    Viele Grüße und immer genug gute Musik
    Ralf