DS-W1 Nightrider - Moving Light Tonabnehmer

  • Guten Morgen Christian,


    in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Stereo wird das System von Matthias Böde besprochen.
    Er schreibt dort, dass dieses Prinzip nichts neues ist, sondern auf einem alten Toschiba Patent aus den Siebzigern beruht, was aber durch die Hitzeentwicklung der damals erhältlichen Lichtquellen nicht umsetzbar war. Heute in Zeiten von LED sieht das dann wohl anders aus.


    Der Tonabnehmer ist einschließlich dem dazugehörigen Entzerrer und Speiseteil für den Tonabnehmer, der aufgrund der speziellen Technik auch nur für diesen Tonabnehmer einsetzbar ist, als eine Einheit zu sehen.
    Das klangliche Ergebnis muß gemessen an dem Refferencesystem der Zeitschrift Stereo, dem Benz Micro - LPS wohl sensationell gut sein.


    Erwähnenswert ist ausserdem wohl noch, dass diese Art der Abtastung deutlich höhere Ausgangsspannungen( in der Größenordnung von 500mV) liefert, als dies mit elektromagnetischer Spannungsgennerierung möglich ist.


    Ich persönlich finde dieses System hochspannend, auch wenn es mir mit 8000,-€ einschließlich Speiseteil wohl zu teuer sein wird.


    Aber alleine die Tatsache, dass nach all den Jahren der elektromeschanischen Abtastung mit elektromagnetischer Spannunggenerierung eine neue Variante der Spannungsgennerierung marktreife erlangt hat, finde ich sensationell!


    Noch ein paar Eckdaten: Bor-Nadelträger mit Shibata-Diamanten, Tonabnehmergewicht 6,5 Gramm, Nadelnachgiebigkeit 12um/mN, Ausgangsspannung 500mV und eine empfohlene Auflagekraft von 13 bis 17 Milinewton. (Angaben beruhen auf Angaben aus der Zeitschrift Stereo, Ausgabe 5/2015)


    PS. Ich finde das ist endlich mal ein Thema was dem High-Endbereich dieses Forums würdig ist. Deswegen möchte ich anregen diesen Thread dorthin zu verschieben. Dies selbstverständlich nur, wenn der Threadstarter damit einverstanden ist.

    Beste Grüße


    Thomas

    3 Mal editiert, zuletzt von Balou ()

  • Hallo Peter,


    manche Dinge kann man mit Geld eben nicht aufwiegen... ;)


    PS. Aber vielleicht würdigen wir erst einmal was hier vorgestellt wird, bevor wir in eine Preisdiskussion eintreten!

    Beste Grüße


    Thomas

    Einmal editiert, zuletzt von Balou ()

  • Hallo Tom,


    ich habe den Bericht in der Stereo auch gelesen. Wenn das Testergebnis halbwegs der Realität entspricht ein ganz großer Wurf.
    Auch der Preis scheint nicht abgehobener zu sein wie bei anderen Top Systemen, wenn man bei denen den Phono Pre einrechnet.
    Und da und bei der Optik liegt bei mir der Hase im Pfeffer. Das Teil sollte schon erheblich besser Aufspielen als meine System/Pre Kombi (Auf Klangpunkte gebe ich nichts).
    Bevor ich mir so einen hässlichen Topf mit Rückstrahler unter meinem Tonarm schraube.


    Mit freundlichem Gruß aus der friesischen Karibik


    Jürgen

    "Bewahre mich vor der Einbildung, bei jeder Gelegenheit und zu jedem Thema etwas sagen zu müssen"


    Theresia von Avila

  • Ich persönlich finde dieses System hochspannend


    Hallo Tom


    Wenn man mal überlegt wieviele Probleme man mit so einem System plötzlich nicht mehr hat ...


    Vor allem keine winzigen und störanfälligen Signale mehr, die man mit erheblichem Aufwand um 60dB verstärken muß. Es wäre mehr als wünschenswert, daß sich diese Technik etabliert und weiterentwickelt wird.


    Den Test in der Stereo habe ich nicht gelesen, aber trotzdem habe ich was zu nörgeln. ;)
    Die symmetrischen Ausgänge mit Normpegel fehlen an dem Gerät. :D
    Aber das ist keine Sache des Abtasters selbst, sondern läßt sich ja recht einfach im Versorgungsteil hinter dem passiven Filter realisieren. Irgendeine Verstärkerstufe hinter dem Filter wird da ja sowieso vorhanden sein, oder?


    Gruß
    Michael

  • Irgendeine Verstärkerstufe hinter dem Filter wird da ja sowieso vorhanden sein, oder?


    Laut Hifi Statement ist in dem schwarzen Kasten nur die Spannunbgsversorgung für das optische Abtastsystem und eine passive RIAA, kein Verstärker, weil nicht notig, hat ja 500mV Ausgangsspannung.


    auf jeden Fall sehr interessant dieses System.

    Grüße, Norbert :)

    Dreher: Kenwood KD-8030

    Phono Pre: LiTe Phono
    Amp: Rotel RC-995 & RB-991
    CDP: Arcam Diva CD192
    Speaker: Audio Exklusiv Tubular Bell 3

    Einmal editiert, zuletzt von nobbes ()

  • kein Verstärker, weil nicht notig


    Hallo Norbert


    Da muß eine Verstärkerstufe hinter dem Filter sein. Der Ausgangswiderstand des Gerätes liegt bei 120 Ohm.


    http://www.ds-audio-w.biz/wp-c…ia/instruction%20join.pdf


    Wenn man direkt aus dem passiven Filter auf die Ausgangsbuchsen ginge, dann läge der Ausgangswiderstand viel zu hoch und die Filtercharakteristik würde durch den Eingangswiderstand des folgenden Vorverstärkers beeinflußt.


    Gruß
    Michael


    Bildchen:


    http://twogoodears.blogspot.de…tical-cartridge-from.html


    http://www.ds-audio-w.biz/?page_id=23

  • Wie ich von Frank Schröder gelernt habe liegt häufig der Preisunterschied zwischen den Mittpreissystem und den High End System oft in der Tatsache begründet, dass diese bis zum Exzess über Tage hinweg penibel genau justiert werden. Diese Justage mit dem Endsprechenden Preisaufschlag kann mit einmaligem zu unsanften Ablassen des Systems oder dem Abrutschen von der Platte hinüber sein.
    Dieses würde hier doch auch entfallen. Keine Drähtchen (welche auch noch reißen können), keine Magnete, wo der Nadelträger exakt drin stehen muss. Die Linse sammelt einfach alle Infos vom Nadelräger, fast egal wie der steht und leitet diese weiter. Eigentlich perfekt......

    Liebe Grüße aus Rheinsberg, Christian!

  • Moin Leute ,


    was ist mit des Druckvorlagenherstellers größtem Feind , dem Staub ?
    Kann an den Abnehmer an den entscheidenden Stellen kein Staub gelangen und wenn doch , wie bekommt man ihn dort schonend entfernt ?



    LG
    Jörgi

  • Moin


    deswegen kann dieses TA-teil ja bisher auch nur drei Lieder erkennen und die dann vom integrierten flash-Speicher als Flac auf den Amp schicken:


    'Dust in the wind'
    'Diesel & dust'
    und
    'Heimweh' von Freddy..

  • Ole,


    ich vermute das inzwischen eine Erweiterung des Flac-Speichers stattgefunden hat, der Kollege Böde sprach noch von mindestens einem weiteren Titel. :whistling:


    Die Frage wie die Optik auf Staub reagiert ist natürlich höchst interessant.
    Da der Kollege Böde den Tonabnehmer sicherlich ausführlich getestet hat und es keinen Hinweis auf diese Problematik gab, vermute ich erst einmal das sie in der Praxis nicht in dem Maße vorkommt, wie es die Theorie uns vielleicht mutmaßen lassen könnte.


    Die einfachste Möglichkeit dies herauszufinden, wäre allerdings, wenn sich jemand in diesem erlauchten Kreis dazu erweichen ließe dieses Kleinod zu erwerben und einem ausführlichen Praxistest von sozusagen unabhängiger Seite zu unterziehen, sonst ist ja den wildesten Spekulationen Tür und Tor geöffnet :!:


    Na wäre das keine Maßnahme für die gute Sache?! Freiwillige vor!!! :D

    Beste Grüße


    Thomas

  • Hallo Uli,


    Öle hat einen Witz gemacht, ich hab entsprechend geantwortet. Entspann Dich, es ist alles analog oder nicht? ;)

    Beste Grüße


    Thomas

  • moin moin,



    in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Stereo wird das System von Matthias Böde besprochen.
    Er schreibt dort, dass dieses Prinzip nichts neues ist, sondern auf einem alten Toschiba Patent aus den Siebzigern beruht, was aber durch die Hitzeentwicklung der damals erhältlichen Lichtquellen nicht umsetzbar war. Heute in Zeiten von LED sieht das dann wohl anders aus.



    er hat den Thread vom 13.2.15 (Waschi), gelesen, Suchfunktion "DS Audio"
    Markus B. hatte am 5.3.15 nochmals daran erinnert.


    Gruß lori


    :D

  • Hallo Leute,


    ich habe das DS-W1 am Wochenende in meinen Rigid Float Tonarm montiert. Die Justage am Rigid ist einfacher als bei koventionellen Tonarmen, da er kerzengerade ist und auf Antiskating verzichtet, also kein Kröpfungswinkel beachtet werden muss und auch die Einstellung nach Baerwald oder anderen Tüftlern obsolet wird. Die Tonarmhöhe ist wichtig, da das DS-W1 erfordert, dass der Arm exakt parallel zur Plattenoberfläche justiert ist. Die Auflagekraft ist mit den empfohlenen 1,5 Gramm optimal.


    Es stimmt, dass der Tonabnehmer keine großartige Verstärkung braucht (lediglich um die 6-10 dB) was ihn per se von allen MC/MI-Systemen unterscheidet. Da auch keine Spulen oder Magnete vorhanden sind, bietet er nicht nur den geringstmöglichen Widerstand (MC's, MI's oder MM's bremsen sich quasi selbst ein wenig), er kennt auch keine Sättigungseffekte oder Brummeinstreuungen. Im High-End-Bereich sind Preise von mehreren Tausend Euro für MC-Systeme die Regel, hinzu kommt die Phonostufe und wer das Optimum aus seinem Set-Up holen will, wird auch hier nicht zu Schnäppchenpreisen fündig. Die 8800 Euro für DS-W1 und "EQ"-Unit sind nicht billig, aber preiswert.


    Die "EQ" Unit versorgt das DS-W1 mit dem nötigen Strom, hat aber auch eine RIAA-Entzerrung (ohne geht es auch hier nicht) und verstärkt das Signal wie gesagt um 6-10dB. Diese Minimalverstärkung hat natürlich gegenüber MC-/MI-Systemen weitere Vorteile, da deren mikroskopisch niedrige Ausgangsspannungen quasi immer äußeren Einflüssen ausgesetzt sind und auch die Kabelwahl oft kritisch ist. Das DS-W1 ist - mit großem Abstand - das dynamischste System, das ich kenne. Und ich durfte schon viele unterschiedliche Pretiosen genießen.


    Das DS-W1 macht aber auch noch etwas anderes: ich kann hören, dass ich jahrelang mehr oder weniger ausgeprägten Artefakten aufsass. Was ich oft als "Klangfarben" verstand, war nichts weniger als die Konzentration der Energie auf die Mitten, also den Hörbereich, der bei uns Menschen den breitesten Raum einnimmt. Systeme, die eher hell timbriert waren, klangen meist räumlicher aber auch ungleich analytischer. Bei Musikpassagen mit großen Dynamiksprüngen konnte man eine gewisse Kompression wahrnehmen, was damit zu tun hat, dass in solchen Momenten die oberen Frequenzenden bei MC's tendenziell lauter werden.


    Das DS-W1 klingt ausgewogen - egal ob laut oder leise, egal ob großes Orchester oder Kammermusik, egal ob Rock oder Jazz: ansatzlose Dynamik gepaart mit hoher Auflösung und einer Spielfreude die dem Zuhörer sofort und unmissverständlich zu verstehen gibt, dass hier alle Bremsen gelöst wurden. Ich bin mir sicher, dass DS Audio zumindest die EQ-Unit weiterentwickeln wird, da dieser unscheinbare Kasten sein Schärflein zum Ergebnis beiträgt. Und hier liegen auch meine einzigen Bedenken: je nach Tempo von Weiterentwicklung und Firmenpolitik werden die DS-W1 Besitzer in mehr oder minder kurzen Abständen mit einer MkII oder MkIII Version gelockt. DS Audio würde dann gut daran tun, entweder preislich vernünftige Upgrades anzubieten oder zumindest faire Eintauschpreise zu offerieren. Da die hiesigen Listenpreise und die Verkaufspolitik weitestgehend vom Vertrieb manifestiert werden (in Falle von DS Audio ist es das High-Fidelity Studio in Augsburg, welches auch Benz Micro vertreibt), sehe ich da ein wenig schwarz.

  • Moin


    hm, scheint so , als könne man damit ja auch die unseelige Debatte über MC MM ad acta legen.
    Endlich mal Klarheit und Schluss mit Fehlkäufen.


    Rigid Float mit DS W1 - cést tout..