DS-W1 Nightrider - Moving Light Tonabnehmer

  • Hallo Frank,


    Du würdest also ein Keramik-Headshell (z.B. Korf) bei den

    neuen DS Audio Tonabnehmern für geeignet halten?


    Welche eff. Masse hat denn der SAEC?

    slàinte mhath


    Peer

  • Hallo Peer,


    Würde gehen, meine SAEC Headshells klingen gut, der WE-8000 hat ca. 17,5 g eff. Masse.


    Gruß


    Frank

    "Ich habe schon mehr über High End vergessen als Ihr je darüber lernen könntet!"

    Zitat von: "TOBI ois is Blues"

  • Ui, gibt es hier wirklich niemanden, der mal ein DS-E1 eingespielt hat?


    Ich plane derzeit ein Mammutprojekt eines Vergleiches der “kleinen”

    DS Audio Tonabnehmer unter identischen Bedingungen.


    Falls Interesse besteht werde ich berichten. Das wird aber wohl noch

    einige Wochen dauern.

    slàinte mhath


    Peer

  • Unbedingt berichten! Ich finde, das sind eine der spannendsten Tonabnehmer derzeit auf dem Markt. Mir fehlt leider ein ganz normaler Tonarm für 1/2“-Befestigung, damit ich wieder den DS-A hören kann. In meine Arme für SPU-A passt nun mal nur SPU A rein….

    Schöne Grüße
    Balázs

  • Hallo Peer,


    du meinst sicher das E1 mit dem neuen 003?
    Würde mich brennend interessieren, da ich momentan das E1 habe und schon mit dem Gedanken spiele, auf das 003 upzugraden.
    Zu deiner Frage Einspielzeit, was soll ich sagen, gab es überhaupt eine? System wurde montiert und vom ersten Ton einfach nur Musik wie ich es mir wuensche. Verbesserungen bis heute graduell.
    Ich bin auf jeden Fall auf das Ergebnis gespannt wie ein Flitzebogen.

    Gruss

    Wilfried


  • Hallo Wilfried,


    danke für die Info in Sachen Einspielzeit des DS-E1. Ich hoffe jetzt nach

    ein paar Stunden Einspielzeit, dass da noch etwas kommt ;)


    Mit dem DS-003 werde ich mich nicht beschäftigen. Mein Vergleich

    wird das DS-E1, das DS-002 und das DS-W2 betreffen…. wenn denn

    alle eingespielt sind.


    Ein Upgrade vom DS-E1 zum DS-003 macht aus meiner Sicht nur Sinn,

    wenn Du das ganze Set nimmst. Beim DS-E1 halte ich den Equalizer

    für limitierend.

    slàinte mhath


    Peer

  • Ich betreibe das DS E1 seit 5 Wochen an meinen Schröder Referenz SQ 12“.

    Selbst der „kleinste Abtaster“ ist aus meiner Sicht schwer zu topen.

    Ein SPU Royal N am Schröder LT hat keine Chance gegen diesen optischer Tonabnehmer. Auflösung, Dynamik, Räumlichkeit, Stabilität der Darstellung und letztendlich Leibhaftigkeit und der Cham, es passt alles.

    Das Netzteil/Entzerrer ist wahrscheinlich noch verbesserungswürdig.


    Gruß Wolfgang

    Schröder-Laufwerk u. -Arm, Referenz SQ 12"; DS Audio 003; BB-Phonokonverter für DS Audio, DIY E288CC Preamp; DIY SE RS1003, Feldspulen-Lautsprecher von Wolf van Langa Bass & MT & Satori HT

  • Hi Leute,


    ich habe aucj ein E1 am Schröder CB. Eine tolle Kombi und was ich besonders erleichternd finde, ist das die Entzerrung gleich perfekt abgestimmt dabei ist. Also man muss nicht die perfekte Phono zum TA finden oder umgekehrt. Ich fand auch, dass die Kombi vom Start weg super gespielt hat....

    Liebe Grüße aus Rheinsberg, Christian!

  • Hier mal ein kleines update…


    Die Kontrahenten spielen sich derweil ein, was, das kann ich schon verraten,

    durchaus ein Genuss ist.


    Wenn ich meinen Schnitt halte, wird es am letzten September-Wochenende

    zum shootout kommen.

    slàinte mhath


    Peer

  • Moin @all,

    da hier im thread schon ein paarmal nach Unterschieden der DS Audio Tonabnehmer gefragt wurde, hatte ich ja angedroht, dass ich mich „opfern“ werde und die populäreren Exemplare der zweiten Generation miteinander vergleiche. 😉



    Da ich mehr als drei Worthülsen pro Tonabnehmer verlieren möchte, bitte ich zu entschuldigen, dass sich das Einstellen dieses Berichtes „work in progress“ über mehrere Anläufe hinziehen wird.

    cliffhanger *hehe* 😉



    Die Anlage für den shootout ist in meinem Profil zu ersehen. Lautsprecher, Vorverstärker und Endstufe sind von Tidal Audio aus Hürth bei Köln. Der tiefste Frequenzbereich bis 20Hz wird von einem Velodyne Subwoofer beackert, obwohl die Tidals bis 30Hz spielen. So klingt es etwas lockerer und luftiger.



    Als „Phonopre“ fungiert der Equalizer des DS-W1. Dieser hat sich als goldene Mitte erwiesen. Er klingt besser, ist „ruhiger“ als die Exemplare des DS-E1 und DS-002 und bietet somit perfekte Voraussetzungen für den Vergleich. Noch besser sind die Versionen des DS-W2 und die Master-Varianten, welche mir aber nicht zur Verfügung stehen. ☹ So gab auch Holger Barske den Tipp, dass die DS Audio Tonabnehmer schon mit einem „mittleren“ Equalizer zu großer Form auflaufen.



    Als Plattenspieler werkelt in meiner großen Anlage der Montegiro Lusso. Da ich in Sachen Tonarm sehr gute Erfahrungen mit dem ViV Rigid Float in Verbindung mit DS Audio gemacht habe, kam der Aluminium 9-Zöller der zweiten Generation zum Einsatz. Verkabelt ist der mit Horn Hugin/Odin.

    Um absolut gleiche Voraussetzungen zu schaffen, hatte ich im Vorfeld einige Headshells miteinander verglichen, bin aber letztlich immer wieder zum ViV Nelson Hold Headshell zurückgerudert. Hier habe ich noch je eine Carbonscheibe in 1mm Stärke von Millenium Audio unterlegt. Diese peppt die doch sehr flachen Tonabnehmer höhenmäßig ein wenig auf und hat sich bei mir auch klanglich minimal positiv ausgewirkt (auch wenn ich da wohl im Blindtest unterliegen würde). Als VTF wurden die empfohlenen 1,7g eingestellt. Meine Experimente mit bis zu 1,8g hatten keinen durchschlagenden Erfolg. Verschraubt wurden die Tonabnehmer jeweils mit Titanschrauben. Der Tonarm war gerade justiert. In DS Audio Tests wird im Übrigen regelmäßig „gerade“ oder „hinten minimal hoch“ empfohlen, was ich bestätigen kann.

    slàinte mhath


    Peer

  • Nun aber zu den Protagonisten des shootouts:


    DS Audio DS-E1 (Korpus silberfarben; grün leuchtend; UVP solo ca. 1350€)


    DS Audio DS-002 (Korpus silberfarben; blau leuchtend; UVP solo ca. 2400€)



    DS Audio DS-W2 (Korpus schwarz; rot leuchtend; UVP solo ca. 5200€)



    und alle zusammen im Gruppenbild

  • Mit den 3 preisgünstigsten Tonabnehmern der zweiten Generation sollten wohl die meisten Interessen der hier Aktiven abgedeckt sein. Das neue DS-003 aus der dritten Generation stand mir nicht zur Verfügung. Es ist seit Anfang August auf der Vertriebswebseite gelistet und soll schon in ersten Exemplaren (zumindest als Set) in D verfügbar sein. Mit Einzeltonabnehmern tut sich der Vertrieb erfahrungsgemäß schwer und hat international gesehen auch eher mäßige Preise für „Altkunden“, die „nur“ einen Tonabnehmer nachkaufen wollen. Bei den technischen Besonderheiten der drei Tonabnehmer gibt es viele Gemeinsamkeiten. Alle haben eine konventionelle Aufhängung mit Spanndraht und Dämpfungsgummi. Das DS-W1 aus der ersten Generation hatte noch eine etwas andere Technik, ein anderes Gehäuse und eine leicht andere klangliche Ausprägung. Wo das DS-W1 eine schier überschäumende Dynamik, allerdings auch eine etwas limitierte Räumlichkeit (Größe der Bühne) aufwies, hat sich diese Charakteristik bei den Systemen der zweiten Generation etwas verschoben. Diese setzen alle auf das gleiche Gehäuse und Fakt ist, dass sich die Gewichte kaum unterscheiden. Die Gesamtdifferenzen von max. 0,4g habe ich mit BluTack ausgeglichen, damit die VTF nicht nachjustiert werden muss. Ich gehe auch davon aus, dass, bis auf einen eventuell unterschiedlichen Selektionsgrad, sich das eigentliche Innenleben ebenfalls nicht unterscheidet. In der dritten Generation sieht das Gehäuse etwas anders aus, ist höher und „Sonnensegel“ & Co. sind nochmals leichter. Der technische Sprung von der ersten zur zweiten Generation dürfte aber größer sein, als der von der zweiten zur dritten. Aus den Tonabnehmern kommen nach den Licht-Schatten-Spielen Spannungen von max. über 50mV, die dann im Equalizer auf bis über 1V verstärkt werden. Daneben wird dort noch eine sanfte RIAA-Kennlinienbearbeitung durchgeführt und natürlich die Betriebsspannung für die LED-Technik im Tonabnehmer zur Verfügung gestellt.

    Der Hauptunterschied der 3 Tonabnehmer ist daher in der Nadel zu suchen. Das DS-E1 hat einen Nadelträger aus Aluminium und einen elliptischen Diamanten. Das DS-002 hat ebenfalls einen Nadelträger aus Aluminium und einen Shibata-Diamanten. Das DS-W2 setzt auf einen Bor-Nadelträger und einen Micro-Ridge-Diamantschliff. Alle Diamanten sind „nackt“. Natürlich wurde allen Tonabnehmer vorher die Gelegenheit gegeben, sich ausreichend (min. 25h) einzuspielen. Die Unterschiede durch den Einspielvorgang waren aber sehr gering. Im Gegensatz zu anderen Tonabnehmern spielten die drei Kontrahenten fast von der ersten Plattenseite „auf den Punkt“.

    Die drei Kombis aus Headshell und Tonabnehmer konnten also in Sekundenschnelle getauscht werden ohne Neueinstellungen vornehmen zu müssen und waren (per kalibriertem Micro gemessen) gleich laut.

    slàinte mhath


    Peer

  • Gehört wurden unter anderem die folgenden Vinylscheiben/-songs:


    Macy Gray – Stripped – „Annabelle“ (Stimme, Instrumente im Raum, Atmosphäre)


    Roger Waters – Amused to death – „The ballad of Bill Hubbard“ (Raum- und Soundeffekte)


    Luka Bloom – Amsterdam (live) – „Natural mystic“ (Livehaftigkeit, Stimme, Atmosphäre)


    Trentemøller – The last resort – „Nightwalker“ (Bass, Raum- und Soundeffekte)


    Kaye-Ree – Endless melody – „Endless melody“ (Stimme, Atmosphäre)

    London Grammar – If you wait – „Hey now“ (Bass, Stimme)


    Loreena McKennit – Nights from the Alhambra (live) – „The mystics dream“ (Livehaftigkeit, Stimme)


    Roland van Campenhout – Dah blues iz-a-comming – „Eyesight to the blind“ (Stimme, Instrumente)


    Yello – Touch – „Takla makan“ (Sound, Atmosphäre, Kopfkino)


    Miles Davis – Kind of blue – „Blue in green“ (Instrumente im Raum, natürlicher Klang/Tonalität)


    Ravel/Reiner/CSO – Pictures of an exhibition – „Das große Tor von Kiew“ (Orchester, Abbildung)

    slàinte mhath


    Peer

  • Jetzt aber dann mal los. Ich beginne mit dem DS-E1, welches wahrscheinlich hier im Forum die populärste Version ist.



    Wer noch nie ein DS Audio System gehört hat, wird möglicherweise erstaunt die Augenbraue hochziehen. Alle Systeme spielen außerordentlich dynamisch, schnell und aus einer tiefen Stille und Schwärze heraus. Tonal lässt keines der Systeme Schwächen erkennen. Es stellt sich eigentlich immer sofort die Erkenntnis ein: „Ja, das ist analog! … Ja so muss Musik von Vinyl klingen!“ Nicht umsonst haben Autoren aus aller Welt immer gerne den Vergleich zum Abspielen eines Mastertonbandes gezogen.



    Die Trennung der einzelnen Schallereignisse gelingt dem DS-E1 exemplarisch gut und dennoch werden Störgeräusche von der Platte so perfekt separiert, dass diese weniger wahrgenommen bzw. prima ignoriert werden können. Wenn ein irgendwie geartetes Brummen zu hören ist (bei weit aufgerissenem Pegelsteller) liegt das am Equalizer. Mein hier verwendeter DS-W1 zeigt da keine Schwächen und ist leiser als jede andere externe Phonstufe, die bei mir spielen durfte.

    Wenn sich in der ersten Generation, also dem DS-W1, noch Schwächen finden ließen, so betrafen diese meist die Kanaltrennung und die daraus resultierende Größe der Raumabbildung oder einen Hauch einer analytischen Klangtendenz (nicht so ausgeprägt wie bei den großen VdHs oder dem Soundsmith Strain Gauge, aber vorhanden). Die Dynamik war aber definitiv weltmeisterlich.

    In der zweiten Generation sind die klanglichen Meriten nun etwas anders priorisiert. Das „kleine“, grünleuchtende DS-E1 weiß mit einem sehr warmen, analogen und geschmeidigen Klang die Ohren zu verwöhnen. Der Bass ist Sonderklasse ohne aufzudicken; einfach knackig, tief und rhythmisch. Die Höhen sind detailliert ohne zu beißen und Stimmen werden (je nach Aufnahme) zum Dahinschmelzen dargeboten.

    Im hier stattfindenden Vergleich mit den anderen Familienmitgliedern ist die Bühne allerdings etwas nach vorne zum Hörer verlagert und weniger breit und tief. Dies führt zu einer sehr direkten Ansprache und könnte in die eine oder andere Anlage sogar besonders gut reinpassen. In dem Punkt erinnert es mich an das DS-W1. Trotz der überwältigenden Dynamik (in dem Punkt ist wohl das DS-W1 der „Weltmeister“), die ansonsten nur im höchstpreisigen MI/MC-Bereich und bei gesuchten Vintage-MMs zu finden ist, spürt man immer auch die analoge Sanftheit beim DS-E1. Mit einem VK-Preis von ca. 1300€ ist das DS-E1 im konventionellen Bereich definitiv sehr gut aufgestellt. Nicht umsonst schreiben einige Autoren dem (mit Equalizer 2750€ teuren) Gesamtsystem eine Leistung im Bereich doppelt so teurer „normaler“ Kombinationen zu. Auch Freunde des SPU-Klangs (ich mag diesen Klang und betreibe aktuell SPU #1E und SPU Synergy GM) können mit so einem DS-E1 sehr glücklich werden. Die Cremigkeit und Musikalität ist durchaus vergleichbar. In Verbindung mit der Detailflut eines DS-E1 ist das schon eine faszinierende Kombination. Nun hat ja jeder hier im Forum seine eigene Definition von „Mehr braucht kein Mensch!“, aber das DS-E1 gehört für viele sicher in diese Kategorie. Am herausragenden Tidal-Phonoteil konnten sich zwar andere herkömmliche Systeme dieses Preissegments gegen das DS-E1 behaupten, aber wegen des deutlich teureren Phonoteils sind diese Kombinationen natürlich keine echten Schnäppchen im Vergleich. Wenn ich einen sehr guten Phonoverstärker aus dem Preissegment (z.B. Trichord Dino Mk3 Plus) anklemme, hat das DS-E1 wieder die Nase leicht vorn.



    So bringt das DS-E1 Macy Gray und Band hautnah in den Hörraum.

    Die Roger Waters LP wird zum Erlebnis und das Kopfkino bei Yello funktioniert ausgezeichnet.

    Auch die Live-Atmosphäre bei Luka Bloom lässt einen am Preisschild zweifeln.

    Bei Kaye-Ree und auch Loreena McKennitt zieht sich das DS-E1 sehr achtbar aus der Affäre und auch der große Konzertsaal wirkt, für sich betrachtet, nicht geschrumpft.

    Selbst die Herausforderung durch Trentemøller wird locker gemeistert.

    Und bei Roland van Campenhout und Miles Davis spielt die Band definitv hier im Hörraum.





    • Fazit

    Das DS-E1 spielt sehr schnell, dynamisch, spielfreudig, offen, ungebremst und doch seidig. Die Bühne rückt leicht nach vorne, die Höhe ist prima, Breite und Tiefe können durchaus getoppt werden. Es spielt aus „dunkler Schwärze“ heraus und bringt in seiner „Ganzheitlichkeit“ Masterbandqualitäten von Vinyl nach Hause.

    slàinte mhath


    Peer

  • Das DS-002 setzt definitiv auf diesem Klangbild des DS-E1 auf. Eine Familienähnlichkeit ist unverkennbar. Die Detailflut ist nun nochmals leicht vergrößert. Wie Holger Barske denke auch ich, dass auch die Dynamik noch einmal leicht gesteigert ist. Das DS-002 gibt einem die Musik bei Bedarf „voll auf die Glocke“, tut dies gerade in räumlicher Hinsicht aber dennoch etwas anders, da hier die Bühne im Vergleich zum DS-E1 etwas zurückrückt und schlicht größer wird. Insgesamt ist die Raumabbildung ein Faszinosum des DS-002. Wo das DS-W1 aus der ersten Generation noch schwächelte, bietet einem das DS-002 eine riesige, opulente Bühne bei der dennoch einzelne Klangereignisse sehr scharf getrennt und genau zu lokalisieren sind. Der Bass ist mit dem des DS-E1 vergleichbar. Die Höhen werden noch einen Tick luftiger dargestellt; dies freilich ohne ins Schrille abzudriften. Die Stimmen und deren Separation sowie die Farben sind phänomenal.

    So spielt das DS-002 im Punkto Raumdarstellung auch gegen MC-Systeme mit dieser Kernkompetenz (wie z.B. die großen ZYXse, Lyras etc.) mindestens Unentschieden. Auch in der Dynamik und Attacke kann es gegen die ganz Großen (z.B. Lyra Atlas, VdH Colibri) locker mithalten.

    Genial finde ich, dass diese Fähigkeiten mit der Geschmeidigkeit und musikalischen Geschlossenheit großer SPUs oder der großen Japaner (MySonicLab, Koetsu etc.) verbunden wird. So hat das DS-002 bei mir in der Vergangenheit (und Gegenwart) diverse SPUs (GM, GME, #1E, Royal A und Meister Silver GM) bezwungen und gegen Synergy GM und Shindo A unentschieden gespielt. Das Fazit ist auch hier, dass das DS-002 (Systempreis mit Equalizer ca. 5200€) prima im Bereich doppelt so teurer MC-Kontrahenten mitspielt. Carsten (sundaydriver) bevorzugte bei mir daheim zwar mein Lieblings-SPU, das SPU Synergy GM (mit Tidal Phono allerdings teurer), aber damals hatte ich leider beim Neuaufbau nach Umzug eine minimale Falschjustage beim DS Audio DS-002. Shit happens!

    Dazu noch eine Anmerkung, die für alle DS Audios gilt: Die Systeme geben einem eine sehr gute Rückmeldung, ob alles stimmt. Eine perfekte Justage lohnt sich hier sehr und ist kein Hexenwerk.



    Die oben erwähnte geniale Räumlichkeit zeigt sich zum Beispiel bei Macy Gray darin, dass die Gitarre am Anfang des Songs deutlich weiter links spielt und bei einem späteren Lied die Trompete weit rechts agiert.

    Bei Roger Waters rückt die „Radiostimme“ weiter nach links neben den Hörer und der Kinoraum bei Yellos Klangspielereien wird schlicht weiter und größer ohne übertrieben zu sein.

    Das Live-Bad in der Zuhörerschar vor Luka Bloom wird noch intensiver… einfach toll.

    Bei Kaye-Ree und auch Loreena McKennitt ist der Unterschied vom DS-002 zum DS-E1 relativ gering.

    Das Chicago Symphony Orchestra staffelt sich etwas großzügiger und einzelne Details sind klarer auszumachen, was wohl dem schärferen Schliff geschuldet ist.

    Bei Trentemøller badet man in einzelnen Klangereignissen und meint die „vor den Augen“ entstehenden Klänge mit Händen greifen zu können.

    Auch Roland van Campenhout und Miles Davis musizieren herausragend.



    • Fazit

    Das DS-002 hat einen ungeheuren Speed, nochmals gesteigerte Dynamik, ist gegenüber dem DS-E1 nochmals cremiger, geschmeidiger und hat eine (für mich) noch beeindruckendere, breitere und tiefere Raumabbildung. Es rückt für mich noch näher ans Masterband.

    slàinte mhath


    Peer

  • Das DS-W2 ist nun endgültig geeignet Zuhörern die Kinnlade nach unten wandern zu lassen. Und ja… das DS-W2 spielt schon bei der ersten Plattenseite noch besser als die „kleinen Brüder“, wobei gesagt werden muss, dass sich alle drei Tonabnehmer sehr schnell auf Topniveau befinden und keine lange Einspielphase benötigen. Das DS-W2 liegt mit dem eigenen Equalizer bei einer ungefähren UVP von 12500€. Hier wurde beim Test aber der „alte“ DS-W1 Equalizer verwandt. Neben perfekter Tonalität, Detaillierungsvermögen, Dynamik und Geschwindigkeit vor totenstillem Hintergrund ist das DS-W2 in der Lage auch komplexe Musikpassagen ebenso akkurat wie geschmeidig darzustellen. Man badet in Musik und ist dennoch ob der Detailflut nicht überfordert. Die Langzeithörtauglichkeit ist exzellent.

    Obwohl ich nicht geglaubt hätte, dass dies möglich ist, toppt die Raumdarstellung des DS-W2 selbst die des DS-002 noch einmal. Bei gleich fantastischer Bühne ist die Ortungsschärfe nochmals besser.

    Ähnlich wie viele große japanischen MC-Systeme besticht es bei allen Details aber auch gerade mit dieser magischen Geschmeidigkeit, die ein langes und ermüdungsfreies Hören ermöglicht. Es klingt von sich aus nie kantig oder scharf und dennoch wird die Qualität des Vinyls unbestechlich aufgezeigt. Es lässt Musikgenuss auch bei dünnen oder schlechten Aufnahmen zu, ohne deren mangelnde Güte zu verheimlichen.

    Dynamisch, cremig, räumlich, warm… ja einfach analog sind wohl gerade auch hier die passenden Attribute zur Beschreibung des DS-W2. Der Bass ist sehr schnell und kontrolliert und dennoch satt und saftig. Die Mitten sind schlicht genial und die Höhen werden perfekt eingebunden. Wenn es von der perfekten Neutralität abweicht, dann in der Hinsicht, dass es eine Tendenz hat, den Klang zu verschönern. Wenn man also nicht darauf erpicht ist, durch Klangereignisse körperliche Leiden zu erfahren, dann könnte das DS-W2 ein Traumsystem sein. Und hier bin ich wieder bei Holger Barske… es muss im Sinne des nicht unbegrenzten Budgets nicht unbedingt der Equalizer des Grand Masters sein! 😉

    Das DS-W2 spielt bei aller Wucht auch so sanft, wie ich es liebe. Als Antithese mag für mich das Soundsmith Strain Gauge herhalten, welches bei der Dynamik mithalten kann, aber im Vergleich einem eher nüchternen, digitalen Klang frönt.



    Die Bühne bei Macy Gray wird mit dem DS-W2 noch geräumiger. Man „sieht“ die Bandmitglieder noch schärfer abgegrenzt voneinander.

    Der Hund bei Roger Waters am Anfang verschwindet völlig. Es ist klar, dass da draußen (2 Nachbarn weiter) ein Hund bellt. Die „Radiostimme“ rückt endgültig neben einen an die linke Wand.

    Bei Yello kann man nicht mehr von einem „Raum“ reden. Die Takla Macan Wüste reicht bis zum Horizont… und damit meine ich nicht die des Hörraumes oder unseres Grundstückes… sondern soweit das Auge bei guter Sicht reicht… ein Erlebnis!

    Ein Erlebnis ist auch der Live-Auftritt von Luka Bloom. So hört sich das an, dabei zu sein.

    Loreena McKennitt singt und spielt in der Alhambra genau so, wie ich es seinerzeit live in der Düsseldorfer Phillipshalle gehört habe. Ein „dreifaches Hoch“ auf die Tontechniker, die das in den beiden so unterschiedlichen Lokationen so hinbekommen habe… Gänsehaut.

    Auch „einfache Kost“ wie Kaye-Ree oder London Grammar wird zum Erlebnis. Das ist ganz großes Hörkino. Es mag besser gehen, aber um welchen Preis. Das möchte ich lieber gar nicht wissen.

    Beim Chicago Symphony Orchestra und Miles Davis mag man das Alter der Aufnahme kaum glauben. Einfach toll!

    Trentemøller wird zu einem echten Trip der Klangerfahrung und Roland van Campenhout lädt zum Mitmachen ein.



    • Fazit

    Das DS-W2 spielt phänomenal livehaftig, vollmundig, mit „schöner“ Tonalität zum Dahinschmelzen und noch mehr natürlicher Wärme als die beiden „kleinen“ DS Audios.

    Der Bass ist eine irre schnelle und saftige Wucht, die Mitten wunderschön und die Höhen

    detailreich und doch sanft. Schlicht der beste Tonabnehmer, der je in meinem Setup spielte (auch im Vergleich zu Lyra Atlas, VdH Colibri, ZYX 4D etc.).

    slàinte mhath


    Peer