Umbau Thorens TD 147 auf Schellack (78u/min)

  • Hallo,


    ich bin neu auf diesem Forum, deshalb im voraus schonmal danke für die hoffentlich zahlreichen Beiträge/Antworten.
    Ich möchte meinen TD 147 modifizieren, so das ich mit ihm Schellackplatten abspielen kann.
    Dafür möchte ich mir einen Pulley drehen, der zum Einen einen Durchmesser für 33 U/min und zum Anderen einen Durchmesser für 78 U/min erhält. Das möchte ich dann mit einem Netzteil von Dr. Fuss kombinieren.
    Jetzt stellt sich mir noch folgende Frage:
    1. Hat das schon jemand gemacht ?
    2. Wird das der Motor schaffen (daraus ergibt sich auch Frage 1 ;) )
    Bevor jemand fragt, weshalb ich diesen Aufwand betreibe und mit nicht gleich einen 78er Läufer kaufe.
    Für Stereo und Monoplatten habe ich ein Massenlaufwerk, mein 1983 gekaufter TD 147 jubilee ist damit überflüssig geworden, möchte ich aber nicht weggeben. Desweiteren sollte die Qualität des TD horens für Schellackplatten ausreichen. Oder?


    Gruß

  • Hey, lass dir das Netzteil so bauen dass du zwischen 33 und 78 umschalten kannst, dann bedarf es keiner Änderung am Pulley.
    Ob der 147 bzw. sein Tonarm für Schellack reicht, hängt von deinen Ansprüchen ab.
    Schellackplatten benötigen eine hohe Auflagekraft, gegebenenfalls unterschiedliche Nadelverrundungen und eine adäquate Entzerrung.
    Oswald

  • Hallo, warum nimmst du nicht einfach einen gebrauchten Lenco L75/78 und dann hast du alle Geschwindigkeiten und ersparst du dir den Umbau.
    Wie Oswald schon geschrieben hat, mit der richtigen Geschwindigkeit alleine ists bei Schellack nicht getan.
    Da fängts an bei der richtigen Nadelverrundung und hört bei der Entzerrung auf.
    Gruss Dieter

    Monohörer

  • Also,


    mein Anspruch ist schon ziemlich hoch.
    So höre ich Mono/Stereo mit einem Clearaudio Innovation mit Tangentialtonarm und Stradivari.
    Ein Monosystem spielt an einem Unify System. Einen Preamp mit variabler Entzerrung gibt es ebenfalls.


    Ein Netzteil Umbau auf direkte 78 U/min geht laut Dr. Fuß nicht. Deshalb der neue Pulley.
    Umbau deshalb, weil
    - ich den TD 147 lange habe
    - ich glaube, dass mein TD 147 jubilee das bessere Laufwerk gegenüber einem z. B. L75/78 ist


    Aus den Worten von Oswald höre ich, dass Du eventuelle Zweifel an dieser Kombi hast (auf die Qualität bezogen).


    Wieviel braucht man für eine wirklich gute Lösung bzgl. Schellack? Soll heißen, wieviel Potential steckt in den 78 Umdrehungen?


    Wie hörst Du Schellack (LAufwerk, Arm, TA, Preamp)?


    Gruß

  • Hallo "Diver....."


    Deine Idee interessiert mich auch - Umbau eines Plattenspielers auf 78 - muss nicht mal ein Thorens sein. :thumbup:


    Grundsätzlich steckt SEHR viel Potential in einem guten Schellack-System
    In Deinem Fall würde ich mich gar nicht mit Einsteiger Tonzellen rumschlagen, sondern gleich in "Mittel / Ober"-Klasse einsteigen
    Audio Technica AT/3 SP
    http://eu.audio-technica.com/e…/ATmono3_SP_datasheet.pdf


    Ortofon " MPU" CG 65
    http://www.hifi-phono-house.co…MC-Tonabnehmer--7024.html


    ODER andere: Siehe Hier
    http://www.esotericsound.com/CartStyli.htm


    für allgemeine Schellack-Infos guck mal hier
    http://www.aaa-switzerland.ch/files/monaural.pdf -


    oder hier: ist halt in Englisch
    http://www.lencoheaven.net/forum/index.php?board=19.0


    oder gleich "Um die Ecke"
    Der virtuelle Monoisten-Stammtisch - überregional, frei und unparteiisch!


    Gruss


    Urs


    PS: Welchen Phono - Pre- Amp hast Du ?

    Eine wenig beachtete „Schellack-Weisheit“ besagt:

    Die Wahre Seele der Musik versteckt sich hinter Knistern und Rauschen….

    2 Mal editiert, zuletzt von Urs ()

  • Hallo Urs,


    ich benutze zur Zeit den GSA Jazz.
    Werde mir demnächst aber den Monophonic zulegen, da er über eine variable Entzerrung verfügt.
    In welcher Kette hörst Du Schellack?


    Gruß

  • Diver


    Meine aktuelle Abspielanlage für Schellack - aber auch Vinyl – ist ein Thorens TD 127, mit SME 3012 Tonarm, und Wechsel-Headshells.
    Verstärkt wird durch einen MM-Röhren-Phonovorstärker (Audio-Note - M3), wobei die MC Zellen durch einen Übertrager auf MM-Niveau transformiert werden.
    78-er Entzerrung ist via den „RE-Equalizer“


    http://www.esotericsound.com/elect.htm
    http://www.esotericsound.com/Electronics/REQ2MAN.pdf



    Pick-Ups:
    Audio Technica AT- MONO 3/SP
    STANTON „DJ“-System 680E.V3, mit Nadel STANTON D-6827 für 78 RPM. Klanglich schon ganz gut, aber nicht ganz beim AT 3/SP.
    (und noch 2 billigere - die ich Dir eher nicht empfehle : Shure, kleines AT)


    Urs


    Den Graham Slee Jazz habe ich auch, benutze den aber selten.

    Eine wenig beachtete „Schellack-Weisheit“ besagt:

    Die Wahre Seele der Musik versteckt sich hinter Knistern und Rauschen….

    Einmal editiert, zuletzt von Urs ()

  • Moin,
    ich halte deinen geplanten Umbau für wenig hilfreich. Schelllackplatten sind irgendwie ziemlich schwer, mittelalte Langspielplatten ziemlich leicht. Willst du mit dem Systemwechsel jedesmal die Federn des TD147 neu justieren, Jubilee hin oder her? Wenn du die Qualität deines Laufwerkes nicht verträumt sondern realistisch einschätzt, kommst du mit einem Wechsel z.B. auf den TD126 technisch sinnvoller weiter .....preiswerter ist es insgesamt auch.......und man kann einen Tonarm wählen, der beide Systemtypen sinnvoll führen kann.
    Gruß Kalle

  • Darf ich Kalle hier unterstützen ?


    Ich habe von Umbauten von TECHNIS (??) gehört - aber nicht eben billig !!


    ich kenne den TD 147 nicht - d.h. ich weiss nicht, was extra Gewicht bewirkt.
    Für "Vielfältige Aufgaben im "gehobenen Nostalgiebereich", eben auch für 78-er Platten, wurde mir der TD 124 , 126 oder eben der 127 empfohlen.
    (der 125 scheint kein 78 zu haben)


    Andere 78-er Plattenspieler kenne ich leider nicht


    Urs


    Allerdings: Ich bin auch am überlegen, was ich als "Kosten-optimierte" Ergänzung zum TD 127 noch beschaffen könnte. --> DARF was anderes als Thorens sein....!
    MUSS natürlich 78 UMIN können, muss einen SME kompatiblen Tonarm haben (d.h. für SME-Headschells) -
    und wenn möglich eine Endabschaltung haben-GAAANZ praktisch bei Schellack :love:

    Eine wenig beachtete „Schellack-Weisheit“ besagt:

    Die Wahre Seele der Musik versteckt sich hinter Knistern und Rauschen….

    2 Mal editiert, zuletzt von Urs ()

  • Hallo,


    natürlich darf hier jeder die Meinung des anderen unterstützen.
    Sogar eine eigene Meinung ist erlaubt ;)


    Die Überlegung zu einem Wechsel vom 147er zum 126er kann ich nicht vollständig nachvollziehen.


    Sicherlich wäre ein TD126 oder ein anderer Dreher mit 78 Umdrehungen von Haus schon mal besser geeignet,aber ich habe einen TD 147 und der ...


    - ist dann nur für Schellack da, ansonsten habe ich einen Clearaudio mit zwei Armen (Stereo/Monovinyl)
    - ist aus meinem Erstbesitz und praktisch ladenfrisch (da weiß man was man hat und ein bisschen Wehmut ist auch dabei)
    - hat eben auch eine Endabschaltung (finde ich auch praktisch)
    - der Pulleyumbau kostet mich nur ein paar Cent (Materialrest aus Alu)
    - ein Netzteil wäre noch nicht einmal notwendig, dann wäre aber nur eine Geschwindigkeit neben der 78er möglich und eine Drehzahlregulierung wäre auch nicht drin
    - Federn nachstellen halte ich für völlig überflüssig. Ich habe Schellacks nachgewogen. Die wiegen zwischen 190 und 195 g.
    Stellt hier jemand sein Chasis nach wenn er von "normalen" zu 180/200g Vinyl wechselt. Nicht wirlich oder?!


    Noch offene Fragen sind eher:
    - passt das AT3 zum TP16MkIII (eff. Masse 7,5g -> also leicht)
    - würde man bei Schellack einen Unterschied hören zwischen 126/147 bei ansonsten gleicher Konfiguration


    Meine einzigen realen Kosten wäre an Dr. Fuss zu entrichten und ein z. B. AT3 (was sowieso her muss).


    Auch jetzt sind wieder Meinungen erlaubt. Ich bitte sogar drum ;)


    Gruß
    diver

  • Tipp: du solltest die Drehzahl in einem recht großen Bereich trimmen können - 75-83 U/min. - sollte reichen, auch wenn es exotische Schellacks gibt die sich bei 69 U/min. "richtig" anhören.

    -gewerblicher Teilnehmer-

  • Moin,
    wenn du den 147 pimpen willst, warum nicht mit Motor und Elektronik eines alten Thorens TD115, kann 78 1/min und hat eine weite variable Drehzahlregelung ähnlich dem TD126. Gucke mal bei thorens-info nach.....und zurückrüsten ist auch kein Problem.
    Gruß Kalle

  • :sorry:


    ... hatte übersehen, dass Du den 147 schon hattest


    Urs

    Eine wenig beachtete „Schellack-Weisheit“ besagt:

    Die Wahre Seele der Musik versteckt sich hinter Knistern und Rauschen….

    Einmal editiert, zuletzt von Urs ()

  • Die auftretenden Kräfte beim Abspielen von Schellacks würde ich nicht unterschätzen. Das Shure M78, das ich zuerst verwendet habe, hatte deutlich Mühe exzentrischen oder verwellten Schellacks zu folgen. Die Nadelaufhängung ist relativ weich:
    [Blockierte Grafik: http://i408.photobucket.com/albums/pp164/mimoser67/_MG_3997.jpg]


    Ein Pickering V-15 (=Stanton 500) mit retipptem Stein läuft schon wesentlich stabiler:
    [Blockierte Grafik: http://i408.photobucket.com/albums/pp164/mimoser67/_MG_5052.jpg]


    Als Basis läuft bei uns ein Stanton ST-100. 33, 45 und 78 UPM bis 25% pitchbar, Wechselheadshells mit unterschiedlichen Nadelbreiten sind mbMn nicht unwichtig:
    [Blockierte Grafik: http://i408.photobucket.com/albums/pp164/mimoser67/_MG_3892.jpg]


    Ein Mono Entzerrrer mit variablen Kurven ist auch kein Fehler:
    [Blockierte Grafik: http://i408.photobucket.com/albums/pp164/mimoser67/_MG_3998.jpg]


    Ich würde das nicht mit einem Tonarm für niedrige Auflagekräfte übers Knie brechen und nebenher einen schönen Hi-Fi Dreher verbasteln. Unser Stanton hat gebraucht ca 200,– Euronen gekostet und macht einen wirklich guten Job. Ein Lenco ist sicher auch nicht verkehrt, nur die Headshells für den Originalarm sind mittlerweile selten und teuer, die Pitchregelung vom Lenco weniger komfortabel.


    nur meine zwei cent
    Michael

    hört 33, 45 und 78 UPM mit diversem Gedöns …

  • Ein Netzteil Umbau auf direkte 78 U/min geht laut Dr. Fuß nicht


    Ok, ...ist der Motor dazu nicht in der Lage, oder wo liegt das Problem ?


    Aus den Worten von Oswald höre ich, dass Du eventuelle Zweifel an dieser Kombi hast (auf die Qualität bezogen).


    Ja, wenn du mehr als ein paar Schellacks nur zum Spaß hören möchtest.


    mein Anspruch ist schon ziemlich hoch.


    Wenn das so ist, dann brauchst du einen durchzugstarken Dreher, einen relativ schweren Arm mit min. zwei Systemen zB. 65er und 90er Verrundung und einer Auflagekraft die deutlich über 10g liegt, ...darunter ist alles Spielerei.
    Oswald

  • Lies mal einfach im Monoisten Stammtisch.
    Dort ist schon vieles beschrieben...



    Was Oswald geschrieben hat ist völlig korrekt.
    M.E. machen auch die modernen Systeme nur begrenzt Sinn, weil sie in der Auflagekraft nicht so hoch können.
    Der Unterschied zwischen 5 Gramm Auflagekraft und 18g ist im Klang und der Präzision bei Schellacks krass. Selbst probiert mit 2 Rek-O-Kut 160 Armen und General Electric RPX Systemen (Diamant Nadeln)
    Rumpeln von einem Reibradler hört man bei Schellack sowieso nicht mehr, weil die Laufgeräusche der alten Scheiben schon viel zu hoch sind.



    Ein Lenco wäre wirklich die bessere Wahl, auch wenn der Arm dazu schon eigentlich zu leicht ist.



    Übrigens, ein durchzugsstarker Motor sieht z.B. so aus



    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/61924/



    Bedenke bitte, Schellackplatten können im besten Fall Frequenzen von ca 150 bis 8000 Hz wiedergeben.
    Hier hilft Hochauflösung am Besten im Mittenbereich!

    Viele Grüsse


    Volker


    --black is no colour, it's a philosophy-- 8)
    --you are lucky, if you live twice.....

    2 Mal editiert, zuletzt von Volker S. ()

  • Hallo,


    danke für die ehrlichen Worte. Jetzt ist klar, dieses Projekt ist nicht wirklich clever.
    Der TD 147 hat nicht den stärksten Antrieb, da könnte ihm die Puste schon ausgehen. Und der TP16 ist für diese Auflagekräfte nicht wirklich ideal. Es wird sich sicherlich für meinen 147er eine andere adäquate Aufgabe finden ;)


    Jetzt die nächsten Fragen an die "audiophilen" Schelllackhörer. Was für eine Laufwerks, Arm, Abtasterkombination könnt ihr empfehlen?
    - Lenco L75/78 mit Abtaster .....
    oder besser
    - Thorens 126/127/520 mit SME 3012, ....


    Gruß
    diver

  • Sind die General Electric RPX nicht diese "Variable Reluctance" Zellen ?
    Scheinen klanglich sehr nostalgisch - im positiven Sinn !!- zu sein.


    Die brauchen aber hohe Auflagekräfe und scheinen spezielle Ansprüche an den Phonoverstärker zu stellen.


    All dies hat mich dann bewogen KEINES zu kaufen


    Urs


    Moderne Zellen wie das AT, die Stantons, etc brauchen nur die "üblichen" 3 - 7 gramm.

    Eine wenig beachtete „Schellack-Weisheit“ besagt:

    Die Wahre Seele der Musik versteckt sich hinter Knistern und Rauschen….

    Einmal editiert, zuletzt von Urs ()

  • Bei vielen Schellackplatten im Regal würde ich schon einen speziellen Dreher nur dafür anschaffen, das erspart dann auch die ständige Umrüstung/Umschaltung von Pre, Nadel, Tonarmeinstellung usw. Den TD147 halte ich dafür überfordert und selbst einen TD126 eignet sich nur bedingt dafür, denn bei einer kleinen Unwucht in der Platte bewegt sich sein Schwingchassis schon sichtbar... Ich würde Volkers Empfehlung beherzigen, er weiß als Schellackbesitzer wovon er schreibt.

    Gruß André
    Keine Emails mehr, nur PN. Emailfunktion ist deaktiviert.


  • Moin,
    ich würde einen Stanton ST150 nehmen....und du hast fertig.....aber schnell....sonst ist er auch ausverkauft.
    Bei Thomann kann man den Technics 1200 wieder "neu" bekommen, den 5GE für lockere zweiacht...die anderen für zweizwei.
    Den Lenco habe ich vor Jahrzehnten öfter bedient...kann mich aber nicht recht mehr daran erinnern.
    Der Durchzug der genannten Thorense 126/127 ist eher mäßig, den 520 kenne ich nur vom sehen..... und der alte lange SME wird IMHO überschätzt.
    Wenn du das mit den Schellacks ernst meinst, dann würde ich den Stanton nehmen....ich hatte ihn schon fast bestellt, da fiel mir ein SP15 auf das Rack und ich hatte fetig.
    Gruß Kalle