Qualität von Schallplatten

  • Tja, was die Qualität angeht, kann ich dem TO nur beipflichten. Wenn ich eine alte Eterna aus den 60er Jahren in die Hand nehme,
    dann ist das vom Handling her schon ein Genuss und genauso, wie ich es eigentlich bei jeder Schallplatte erwarte.
    Wenn die Platten heutzutage allerdings direkt nach dem Stanzen nahezu unbearbeitet und automatisiert in die Tüte fliegen, wird das Problem
    natürlich erstmal kaum jemanden auffallen...


    Wer sich für 8k einen Plattenspieler samt nötigem Zubehör leisten und halten kann, sollte doch auch über den Kosten für eine PWM oder gar Plattenbügeleisen
    stehen stehen können. Bau mal eine PWM selber, was ansich ja keine wirklich große Herausforderung darstellt und schau dir aber mal an, wieviel Zeit du dafür benötigst.
    Und das setzt du dann einfach mal mit dem Kaufpreis einer Nessie ins Verhältnis. Du wirst erstaunt sein wie schnell sich so der Kaufpreis relativiert.


    Das manch bunte Firma meint am aufsteigenden Hype der der Analogmusik kräftig abkassieren zu wollen, kann man ja irgendwie nachvollziehen.
    Der Markt wird sich auch hier selbst regulieren und das hängt nicht unwesentlich auch von den Käufern ab ;)
    Es steht dir frei, einen großen Bogen drum zu machen und dich davon nicht beeindrucken zu lassen.
    Man bedenke aber, dass sie Kaufkraft sowie Kaufverhalten zu früher signifikant geändert hat. Manches Klientel kann es sich einfach leisten und tut es einfach.
    Da spielt Geld keine Rolle. Hauptsache es sieht nach was aus, ist sau teuer und man kann damit den Bekanntenkreis beeindrucken.
    Man muss halt genauer differenzieren zwischen jenen, die Hifi leben und jenen die sich damit schmücken wollen.
    Die meisten die hier unterwegs sind, werden wohl eher zu ersten Kategorie gehören (wollen). :whistling:


    mfg,
    Hellas


    .

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  • Ich komme gerade von meinem Händler und habe neben anderem auch wieder drei Platten gekauft. Diesmal hab ich es aber richtig gemacht.
    Die Dinger gleich vor Ort auspacken und zusammen mit meinem Händler zumindest einer gründlichen visuellen Kontrolle unterzogen.
    Das ist zwar auch noch keine Garantie dass beim Abhören nichts zu Tage tritt, aber zumindest Vertiefungen und überstehende Grate hat man so schonmal nicht.


    Übrigens war das meinem Händler nur recht, da er selbst sagt, dass zur Zeit etwa jede zehnte Scheibe irgend eine Macke hat.
    Er vertritt auch die Meinung, dass der größte Teil dieser Limited Editions nur ein Trick der Industrie ist um nochmal 5 bis 10€ draufzuschlagen.
    Da hat er wohl recht weil von den meisten Platten wohl sowieso kaum mehr als fünf- bis zehntausend produziert werden.
    Wenn man dann eine von 7500 kauft wie ich und dann noch an eine Limited Edition glaubt, verkennt man (ich) wohl die Tatsachen.


    Also Leute, kauft im Fachhandel vor Ort und macht halt selbst die Endkontrolle. Dann müsst ihr zumindest offensichtlichen Ausschuß erst gar nicht mit nachhause nehmen.


    Gruß, Schnuff

    Einmal editiert, zuletzt von schnuff ()

  • @
    Joerg K.


    aber vielleicht solltest du dich eher mit CDs oder ähnlichem beschäftigen.“
    brauchst Du gar nicht durchzustreichen. Meinen ersten CD-Player hatte ich mir bereits 1984 gegönnt, ein Jahr nach dem JVC-QL66Y den ich bis Anfang letzten Jahres hatte. Auch ich dachte seinerzeit, die Zeit der LP wäre mit dem Erscheinen der CD vorbei. Trotzdem habe ich über all die Jahre immer einen funktionierenden, brauchbaren Tonabnehmer im JVC betrieben (Shure V15-Vmr, Yamaha MC9, Goldring 1042 u.s.w). Für mich gehört die LP immer noch in jede ordentliche Stereoanlage.
    Manche Musik höre ich lieber von Platte, andere lieber von CD. Selbst eine NAS betreibe ich an einem Netzwerkplayer.
    Meine sämtlichen CD´s habe ich im Flac-Format gerippt und kann so sehr bequem und in ordentlicher Qualität auf eine riesige Musiksammlung zugreifen.


    Für mich ist die LP keine Religion und das allein selig machende Medium zum Musikhören. Das aktuelle Hochbit-Streaming im z.B. DSD-Format wird sich im HighEnd-Bereich seine eigen Nische schaffen und ausbauen. Eine gut aufgenommene CD kann mich auch heute noch begeistern; mögen das Andere auch anders sehen. Und wer schon mal auf einer wirklich guten Anlage eine gute DSD-Aufnahme gehört hat wird wohl zugeben müssen, dass im Hochbit-Streaming Potenzial schlummert.


    Da ich aber eben nicht nur LP´s besitze und höre, sondern auch hunderte von CD´s, die als Platten teilweise nie erschienen sind (hab auch Platten die es nicht als CD gibt), bleibe ich halt universell. Zuletzt habe ich im Verhältnis in der selben Zeit ca. 10
    CD´s erworben in der ich 5 LPs gekauft habe. Hatte übrigens wieder Dussel, meine Vinyls waren alle in Ordnung.
    Grad eben aber, weil ich gegenüber allen Wegen auf denen Musik vertrieben wird offen bin, kann ich auch vergleichen was geboten wird. Für
    SACD´s und besonders gut aufgenommene CD´s hab auch ich schon öfter mehr als 40€ ausgegeben, aber da hatte nie ein Tonträger irgend eine Macke oder einen Fehler.

    Das sollte auch für extra hochpreisige limitierte Plattenpressungen gelten. Wenn man die entsprechenden Preise verlangen will muss man den Platten halt auch genügend Zeit zum Abkühlen geben, oder wieder 120g Pressungen machen und die dann für angemessene 10-15€ an den Mann bringen. Um mich hier gänzlich zu disqualifizieren, ich betreibe parallel zur Stereoanlage noch eine Surround-Anlage im Wert von ca. 6000€ und liebe es Filme und Konzerte nicht nur akustisch sondern auch optisch zu erleben. Ja, so ein Analog-Frevler bin Ich. :D


    @ Hellas


    Die Plattenwaschmaschine wird diese Jahr noch angeschafft, die sehe ich auch ein. Nur wird es keine Nessie sondern eine OkkiNokki oder die neue angekündigte Project, deren Erscheinen ich auf jeden Fall abwarten werde, bevor ich mich entscheide.
    Für die OkkiNokki gibt es inzwischen einen nachrüstbaren Reinigungsarm von einem Drittanbieter aus der Schweiz, soweit ich mich erinnere. Damit kostet sie dann immer noch unter 600€. Die Firma Wirth (Acoustic Solid) wirbt in Ihrem (seltenen) Prospekt für die Reinigung ganz ohne Bürsten nur mit speziellen Mikorfasertüchern und leicht befeuchteter Oberfläche der Schallplatten. Eine Möglichkeit die ich durchaus mal probieren möchte.
    Es geht mir bei all meiner Kritik bestimmt nicht ums Geld; dafür investiere ich selbst immer wieder jede Menge Geld in meine Anlage. Ich sehe es nur nicht ein das, weil LP´s grad wieder in Mode kommen, versucht wird minderwertige Qualität noch extra teuer an den Mann zu bringen. Ich hoffe das der Trend zur LP weltweit so anhält. Dann gibt es über kurz oder lang wieder neue computergesteuerte Maschinen zur Herstellung von Platten, so das dann endlich wieder ausreichend Kapazitäten für die
    Herstellungen von Platten jeder Qualitätsstufe vorhanden sind.

    Einmal editiert, zuletzt von Dilettant ()

  • Er vertritt auch die Meinung, dass der größte Teil dieser Limited Editions nur ein Trick der Industrie ist um nochmal 5 bis 10€ draufzuschlagen


    Also nur mal eben etwas dicker Pressen,etwas Gold auf dem Label und eine Prise "From the Originale Analogue Mastertape" unübersehbar aufgedruckt,und schon rollt der Rubel..definitiv nein.
    Allein der klar bessere Klang rechtfertigt den höheren Preis nach meiner Meinung.
    Von meinen Reissues,mittlerweile im dreistelligem bereich bin ich immer wieder begeistert selbst gegenüber manch Original,da nehm ich manch kleinen höhenschlag oder mal etwas knistern gern in Kauf..mehr allerdings nicht.
    Hochgerechnet gabs bei meinen letzten 100 Reissues 5 oder 6 x Totalausfall mit Rücksendung,und da war nicht mal MFSL ausgennommen,einzig bei den 180g Reissues von Simply Vinyl und DCC hatte ich noch nie Probleme,ob neu oder gebraucht.


    viele grüße
    volkmar

    AAA Mitglied

    ..die zeit wartet auf niemand (Ulla Meinecke 1991)

  • ich finde es immer lustig wenn sacd oder cd benannt werden um zu sagen das diese angeblich fehlerfrei gefertigt seien.


    nur warum besitzen denn alle player eine fehlerkorrektur????????


    könnte man dann doch weglassen.


    und auch ihn kann nur sagen das von meinen in den letzten jahrzehnten gekauften lp's ganze 2 darunter waren die ich umgetauscht habe.


    und ich höre quer beet. alleine im leztem jahr habe ich bestimmt 100 bis 150 platten gekauft.
    und alle wahren bzw sind tadellos.


    das wahr in den 80 oder neuziger jahren absolut anders.


    da hatte ich platten in der hand die man quasi nur als bild an die wand hängen konnte. und das als neuware.


    glaubt ihr denn das die megaseller damals besonders sorgfälltig gefertigt wurden.........


    da hatten die presswerke doch garkeine zeit für.
    die majors oderten mal eben so 250000 platten ...zum verkaufsstart......und 4 wochen später nochmal 250000




    da wurde gepresst was die plattenpressen hergaben.


    das einzige was teilweise zum nachteil der heutigen platten gesagt werden sollte ist die "ausstattung".


    wo früher textblätter oder anderweitige beigaben waren ist heute teilweise nichts.


    aber das find schon in den 80 jahren an.
    bei damaligem erscheinen 1 lp mit texten oder postern im gatefolcover kamen damals die ersten nachauflagen nur in normalem standartcover mit standardinnenhülle.
    also schon vor einführung der cd.


    und preislich waren die 1 und 2 pressung identisch obwohl ja im 2ten fall weniger geboten wurde.
    und klanglich waren diese nachauflagen teilweise völlig daneben.


    beispiel
    joe cocker sheffield


    "1st ausgabe klingt gut bis sehr gut.


    einige jahre später die nachauflage......


    absoluter müll.


    kein bass
    kreischende höhen.
    platte ----ich hatte 6 exemplare davon zur ansicht bzw hören alle völlig krumm und dezentriert.
    und ich war nicht der einzige der sich beim händler deswegen beschwerte.


    seltsamerweise gab es diese probleme bei klassik bzw jazzplatten so gut wie nie.
    mag vielleich daran gelegen haben das deren auflagenhöhe ja nie so hoch wie bei pop oderrockplatten war.


    und damals waren schallplatten auch nicht umsonst.
    klassikplatten unterlagen ja bis weit in die 80 jahren der preisbindung und kosteten egal welches label ab 25DM aufwärts.
    oder das münchener label ecm.
    deren platten kosteten immer so 18 bis 19 dm pro platten( bei dolp demendsprechend mehr).


    lp's waren ein massenprodukt.
    und da schwankte deren qualität ganz ganz gewaltig.
    und ganz spannend wurde es wenn es um lizenzpressungen ging.


    ein beispiel.
    keith jarrett köln concert von ecm.
    es gab davon eine lizenzpressung aus italien.


    diese .......pressteschnisch unter aller kannone.
    die hatten dort wohl eine schüppe sand mit verpresst.
    und klanglich ebenfalls völlig daneben.
    das ausklingen der klavierseiten wahr quasi nicht vorhanden als ob jemand ein brett auf die saiten gelegt hätte um das schwingen dieser zu unterdrücken.


    also nochmals
    es war damals eben "nicht alles besser".
    ganz im gegenteil.
    damals musste der markt sogar noch schneller befriedigt werden wie heute.
    also ging es auch damals schon zu lasten der qualität.

  • Liebe Leute,


    ich habe letztes Jahr auch mal so eine Warum-sind-Neupressungen-so-grottig-Debatte gestartet, nachdem ich zwei ziemlich teure 180-Gramm-LPs erstanden hatte, von denen eine schon beim ersten Abspielen knackte und knisterte wie dreihundertmal abgenudelt und die andere wellig war wie die Berg-und-Tal-Bahn auf dem Schützenfest. Das war aber anscheinend Pech, denn sämtliche neuen Platte, die ich mir in letzter Zeit zugelegt habe, sehen gut aus, fassen sich gut an und klingen tadellos.
    In den vergangenen zwei Monaten waren das die "Claim" von Jesper Munk und das "Rote Album" von Tocotronic (beides Doppelalben) sowie zwei Reissues: Die "Dire Straits" von den Dire Straits und die "Blue Train" von John Coltrane – letztere übrigens eine 140-Gramm-Pressung für schlappe 12,95 Euro, was mir beweist, dass man nicht 60 oder 90 Euro für eine 200-Gramm-Scheibe hinblättern muss, um gute Verarbeitung und guten Sound zu bekommen. Ich plädiere also für Gelassenheit: Der Untergang des Abendlands, äh: Plattenklangs ist noch nicht gekommen. 8)


    Gruß
    Jan


    (Einschränkend sei meine recht kleine Datenbasis erwähnt; ich kaufe in erster Linie gebraucht. Aber als aussagekräftige Stichprobe lässt sich meine Erfahrung wohl schon bewerten...)

    "In einer Welt, die verrückt spielt, ist nur ein Irrsinniger wahrhaft geisteskrank!"
    H. Simpson


  • wer schon etwas länger dabei ist......


    wer erinnert sich noch an die damalige ölkrise


    tja
    und diese krise hatte auch auswirkungen auf unsere geliebten platten.


    ich habe in meiner sammlung einige exemplare die sind so dünn das man quasi zeitung durch lesen könnte.
    und presstechnisch sind diese auch nicht besonders.