Mono Lautsprecher - Monobox

  • Mit zweien!
    Ich habe einen Zweittonarm mit Grado Mono MC+. Das ist schon ziemlich gut, aber eine echt Monokette ist immer noch mein Traum, bzw. Langzeitprojekt. Wobei ich da mit Tonarm/Tonabnehmer beginnen würde. Danach nach passendem US-Monoröhrenverstärker (incl. verschiedener Kennlinien) umschauen und mir erst ganz zum Schluss Gedanken über die Box machen würde.


    LG


    Harald

  • Hi Volker, danke für den Anfang.


    Würde ich heute nochmals mit Mono neu anfangen, würde ich mir als erstes folgende Fragen stellen: Will ich das Thema mit einer Technik aus der alten Mono-Zeit angehen? Wie weit will ich dabei zurückgehen?


    Will ich originale alte Geräte dafür verwenden, oder mir etwas im alten Stil, aber vielleicht graduell verbessert bauen? Oder neue Geräte in der Art kaufen?


    Bebilderte Beispiele für diese Varianten habe ich in der Vergangenheit schon viele gepostet, ich glaube nicht, dass es was bringt, das zu wiederholen.


    Ein anderer Ansatz - bei dem wohl die wenigsten Mono-Fans mitgehen würden - wäre der Einsatz moderner Tonabnehmer, Digitaltechnik und Software mit den Ziel, die beste Musik aus der Rille zu holen und sogar Fehler der Aufnahmen zu korrigieren. (Nur der Vollständigkeit halber erwähnt!)


    Zum Punkt Lautsprecher ganz allgemein: Die Monowiedergabe funktioniert meiner Meinung nach dann am besten, wenn man einen einzelnen LS benutzt der möglichst phasenstarr und rundstrahlend arbeitet.
    Das sind so 'Idealvorstellungen' von mir, die man versuchen kann, auf verschiedenen Lösungswegen zu erreichen.

    3 Mal editiert, zuletzt von ComputerAudiophile ()

  • Hallo Volker,


    um diesen Bereich mal mit einzuweihen:
    Ich höre mit meinem normalen Stereopaar Spender SP-2 meine Monoaufnahmen. Es gibt ein rein monophones Phonoteil für den Mono-Ta, und dann geht es stereophon weiter.
    Die Monoaufnahme erscheint also punktförmig aus dem Nichts in der Mitte der beiden Lautsprecher.
    Persönlich möchte ich für mich keinen zusätzlichen "Character" hinzufügen, daher kein dezidiert alter Lautsprecher für Mono. Das Spektrum der gehörten Aufnahmen reicht von den 20ern bis in die 60er Jahre (Mono) sowohl Jazz als auch Klassik, da ist das Spektrum der Aufnahmetechnik sehr weit.
    An der Wiedergabe über das Stereopaar schätze ich besonders die Basswiedergabe und die Tatsache, das die virtuelle Box in der Mitte eben keine Reflexionen an sich selbst hat, ich empfinde das als sehr luftig und losgelöst.
    Sicher lässt sich aber darüber auch streiten und die richtige Art der Wiedergabe wird es nicht geben.


    Gruß


    InSch

  • Hi Zusammen,
    ebenfalls mit Zweien. Beide Vorstufen können auf Mono geschaltet werden. Der Norbert kann auch die Kennlinien anpassen.
    LSP: TFK Fieldcoils 10".

    Viele Grüsse


    Volker


    --black is no colour, it's a philosophy-- 8)
    --you are lucky, if you live twice.....

  • Werte Monoisten,



    alle meine Installationen (4) hier im Haus beschallen über Breitbänder. Somit ist es sicher keine Überraschung, daß auch im Mono-Lautsprecher ein solcher Treiber zum Einsatz kommt. Ein 21er Grundig mit Pertinax-Spider in einem hinten offenen Gehäuse versorgt mein kleines Musikzimmer mit ausreichend akustischer Energie. Ergänzt duch einen Saba Konus-Hochtöner, welcher omidirektional ein wenig Atmosphäre dort hinzugibt, wo es dem Grundig im Vergleich zum 21er PHY HP fehlt.



    Die Frage, ob ein historischer Treiber, eine historische Box oder ein moderner Schallwandler zum Einsatz kommt, möchte ich dahingehend beantworten, daß es eigentlich recht egal ist. Solange eben ein Lausprecher beschallt. Welche Lautsprecherart es nun ist, hängt ebenso wie im Stereo-Einsatz von den jeweiligen Vorlieben ab. Zu bedenken ist natürlich immer, daß nur die Hälfte der Membranfläche zur Verfügung steht. Mono über zwei Lautsprecher hat m. E. nicht den gleichen Reiz.



    Gruß,
    Marc





    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/98735/

  • Hallo ,


    ich höre zur Zeit mit einer frisch restaurierten
    Mono-Tonbandmaschine TELEFUNKEN M 5
    über meine Stereo-Anlage. ( mit zwei Lautsprechern
    und einem Y-psilon Kabel )


    Momentan sind die Bänder die ich abhöre in STEREO aufgenommen.
    Will aber noch eigene Aufnahmen auf der M 5 machen.


    Zählt das auch ?


    Gruss
    Wolfgang

  • Zitat

    An der Wiedergabe über das Stereopaar schätze ich besonders die
    Basswiedergabe und die Tatsache, das die virtuelle Box in der Mitte eben
    keine Reflexionen an sich selbst hat, ich empfinde das als sehr luftig
    und losgelöst.

    Genau das war und ist mein Ziel mit einem Lautsprecher. Ich sitze jetzt in einer Linie vor dem Monolautsprecher.
    Der Klang, die Musik, kommt von vorne, ist aber vom Lautsprecher losgelöst und bildet eine räumlichte Tiefe ab (Laufzeit bei der Aufnahme), als auch eine rechts/links Ortbarkeit und damit Räumlichkeit der Musik.
    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/98742/
    Wie ich schon geschrieben habe, spielt der Philips 1255 ohne Weiche durch. Der Höchtöner ist mit 2uF ans Signal angehängt, aber eigentlich nicht nötig.Was nötig ist, sind die beiden Subwoofer rechts und links, die bis etwa 170Hz mitlaufen.

    Zitat

    Mono über zwei Lautsprecher hat m. E. nicht den gleichen Reiz.

    Genau diesen Eindruck habe ich auch. Begründung? Fällt mir schwer zu beschreiben, ich habe das Gefühl es ist stimmiger <img src=" height="23" srcset="http://www.analog-forum.de/wbboard/cms/images/smilies/emojione/1f644@2x.png 2x">





    Gestern habe ich wieder Schubert´s große Symphonie gehört.
    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/98741/
    Es ist phantasisch, wie der ganze Klangkörper sich löst und im Raum steht.



    Liebe Grüße
    Volker

  • Moin zusammen


    Wenn ich mal Mono höre, was sehr selten vorkommt, dann schalte ich eine Endstufe ab und höre mit nur einem Lautsprecher. Bei mir ist das am Hörplatz sehr unangenehm mit beiden Lautsprechern zu hören.


    Es ist dann so wie mit einem Kopfhörer, die Musik entsteht quasi mitten im Kopf. Nur ist der Effekt irgendwie noch unangenehmer als bei einem Kopfhörer.


    Es gibt ja die Methode mit rosa Rauschen in Mono die genaue Mitte der Lautsprecher zu lokalisieren. Wenn ich das bei mir mache, dann erscheint dieser akustische "Strich" als direkte Verlängerung meiner Wirbelsäule im Hinterkopf. Ein ganz blödes Gefühl sag ich euch. :wacko:


    Deshalb, nur ein Lautsprecher. Klingt deutlich angenehmer bei mir.


    Gruß
    Michael

  • Ich höre in meiner Monokette mit einem LS, derzeit ein Quad ESL63. Bin aber noch auf der Suche nach was anderem.
    Gruß Dieter


    Hallo Dieter,
    wenn Du Quad-Hörer bist wirst Du vielleicht mit dem Quad ESL 57, der ja für die Mono-Wiedergabe konzipiert ist, glücklich. Ich hatte mal irgendwo gelesen, dass Peter Walker im Jahr 1963 mit der Entwicklung des ESL 63 deshalb begonnen hatte, weil er erkannt hatte, dass Stereolautsprecher ein anderes Abstrahlverhalten als Monolautsprecher erfordern.


    Viele Grüße,
    Jochen

    Feickert Venti m. Linear, AS Aquilar, AS Archon

  • Ja, ich weiß auch nicht so genau, was Felix uns sagen will ;(


    Ja, Volker, so ging es mir auch :)


    Davon abgesehen, weiß ich natürlich, dass der gute Felix sich auch und gerade mit klassischen Audiosachen bestens auskennt - vielleicht äußert er sich ja nochmal konkreter.


    Schönen Sonntag!

  • Hallo miteinander,


    beide Varianten - also Stereopaar mit gleichem Signal angesteuert vs. Einzel-LS - finden sicher zu Recht ihre Befürworter.


    Nachdem ich selbst viele Jahre parallel/abwechselnd stereophon bzw. monofon mit einzelner Schallquelle (einzelne Box, meist aber ein Radiogerät) gehört habe, geht die Präferenz für mich inzwischen zur Einzelschallquelle.


    Stereofone Wiedergabe kann mal ganz nett sein, aber man ist ja doch mehr oder weniger gezwungen, sich zwischen den LS aufzuhalten. Bei mancher Kombination von Abstrahlverhalten der Boxen und Raumakustik kann der Sweetspot-Bereich dazu noch sehr eng werden. Besonders irritierend empfinde ich die Wiedergabe von mittig platzierten Instrumenten oder Sängern. Im Idealfall sollte man diese aus einem engen virtuellen Bereich zwischen den LS kommend wahrnehmen. Vereitelt wird dies im realen Wohnraum m.E. dadurch, daß die unterschiedlichen Standorte der realen Schallquellen (=Boxen) im Raum jeweils unterschiedliche Reflektionsmuster erzeugen.
    Meiner Einschätzung nach kompensiert das Gehirn hier eine ganze Menge widersprüchlicher Informationen, einhergehend mit einem gewissen Stress. Kleinigkeiten im Setup (Kabel u.ä.) bekommen unter diesen Umständen eine überproportionale Bedeutung. {mir kommt da spontan der Abacus/audiovero "cleaner" in den Sinn, dessen Sinn es ja ist, irgendwie bei der DA-Wandlung entstandene Dreckeffekte gleichmäßig auf beide Kanäle zu verteilen, um ihre Wahrnehmbarkeit zu reduzieren...}


    Genau dieser Punkt ist derjenige, welcher mir wichtig ist: bei Wiedergabe über nur einen einzelnen LS "passen" Direktschall und Reflektionsmuster eindeutig zueinander und ermöglichen entspannteres Hören. Auch kann man sich im gesamten Raum frei bewegen und hat keine laufzeitbedingten Effekte, die den Klang je nach Standort deutlich verfälschen - vorausgesetzt, der LS beamt nicht zu stark.
    Letzteres ist (für meine Wenigkeit) nun die künftige Baustelle - einen LS aufzubauen, der, evtl. von einer Ecke aus, den Raum vollständig mit Musik auszufüllen vermag. Nahe dran waren eigentlich schon die guten alten Röhrenradios, zumal diejenigen mit seitlich abstrahlenden Chassis.
    Da sie aber alle kein Wunder an Verfärbungsfreiheit, Linearität, Tiefgang usw. sind, gehen die Überlegungen inzwischen in Richtung Tannoy GRF-Eckbox oder einer Konstruktion wie der ALTEC 820...beides jedoch abgeändert für kleinere 30cm-Chassis, weil diese halt vorhanden sind.


    { nur am Rande: ein Paar Dr.Böhm P21 (soweit mir bekannt baugleich mit einem amtlichen Lorentz/ITT-Chassis) oder auch ALTEC 414Z. Jeweils kombiniert mit einem oder zwei ALTEC 802-8D an 511er oder 811er Horn/ Hörnern...alles noch im Stadium der Planung...}

    Viele Grüße
    Eberhard

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    Die Menschen verhalten sich heutzutage auf der Erde wie in einem Spiel, in dem sie die Spielanleitung verloren haben.

    ( Christina von Dreien )

    Einmal editiert, zuletzt von Monophono ()

  • Danke Eberhard,


    Deinen Erklärungen kann ich gut folgen: Sie sind auch kongruent zu dem, was ich weiter oben versucht habe zusammenzufassen.