Omnidirektionale Lautsprecher

  • Tach,


    das ist ein bislang toller Fred. Danke an alle.


    Ich gebe zu bedenken, dass ein Omni die eigenartige "Räumlichkeit" dadurch produziert, dass Teile des Schalls durch Wände umgeleitet werden. Dadurch gibst "Zeitverschiebungen". Das macht den subjektiven Raumeindruck.


    Wenn du Düvels, die Bose901 oder was auch immer vor eine Wand die sehr weich ist stellst, dann klingt das wie eingeschlafene Füße. ( Entschuldigung aber so hat es bei Düvel in Krefeld geklungen, weil die Vohänge alles kaputt gemacht haben.)


    So omnidirekte Konzepte beinhalten den Raum selbst als akustisches Element mehr als man denkt. Daher kommt auch der Irrglaube das die Dinger auf jedenfall verwaschen und diffus klingen. Das muss nicht sein. Nur dann muss man genau schauen was der Raum so kann.


    Mein Vorschlag steht noch immer, hier mal zu hören und zu reden.


    Ich kann dir hier vorführen wie scheixxe so Omni´s auf einmal klingen wenn man dahinter Absorber stellt.
    So werden 901 mit den Hochtönern in der angedachten Aufstellung dann auch sehr dumpf klingen. Hat man eine harte Wandoberfläche dahinter hören sich die Bosedinger garnicht so schlecht an.



    Gruß Uli

    Gruß Uli



  • Hallo Henner,


    also - sich von Spring-Air per Vorkasse etwas zusenden zu lassen (also 'Blindkauf'); davon würd' ich dringend abraten.
    Du wirst wohl nicht umhin kommen - falls dich diese LDLs wirklich interessieren, mal zu Spring-Air zu fahren - resp.(!) vorher dort telefon. anzufragen, ob eine Hör- und Funktionsprobe vor einem Kauf definitv möglich und gegeben wäre. Denn: Wenn nicht, dann lasse die Finger davon (kannst du ja gleich am Tel, sagen: Kauf auf jeden Fall NUR, sofern du die LDL's dort vor Ort Probe hören kannst. Sonst können sie ihr Zeugs behalten - sag' ich jetz mal.)


    Noch was anderes (hat hier bisher überraschenderweise noch keiner erwähnt):
    DIE Bose 901 (Überarbeitungs-)Profis sind ja die hier: http://www.klang-stark.de/
    Vielleicht solltest du (zuerst?) mit denen mal Kontakt aufnehmen - die bieten ja auch überholte/modfizierte 901 an (http://www.klangstarkhifi.de/e…Bose%20901%20Lautsprecher[1]%22) und geben jede Menge Tipps (Aufstellung, passender Equalizer, passender Verstärker, etc.).


    Ich nehme übrigens an, die werden dir von den LDL's und einem Kauf bei Spring-Air abraten - das nur nebenbei.
    In jedem Fall gehe ich davon aus, daß du im Falle eines Kauf's der LDL, die dann bei Klang-Stark überarbeiten lassen müßtest.
    Also - ich würde erstmal mit Klang-Stark telefonieren.


    Insges. denke ich, kommst du um einen (ggf. jeweiligen) Besuch vor Ort nicht drum herum - auch bezügl. Klang-Stark nicht.
    Irgend was zuschicken lassen (ggf. auch ein günstig ersteigertes Paar 901) - vergiss es! Damit fällst du auf die Nase!


    (Entfernung/Strecke zw. Spring-Air und Klang-Stark: https://www.google.de/maps/dir…46509!1m5!1m1!1s0x47bcf82
    e11c347b5:0x54fe6df28bd99ef0!2m2!1d8.7305577!2d50.5087532!3e0 )


    Was ich dennoch sagen wollte: Laß dir die Sache mit den Bose 901 nicht madig/mies machen - möglicherweise sind top überholte, richtig aufgestellt und betrieben, gar nicht mal so schlecht. Aber kauf nicht einfach irgendwas per Versand, sondern höre dir die Teile vor Ort genau an - geh's professionell an und entscheide dann.


    Und laß gerne weiter von dir hören, wie deine Entscheidung ausfallen wird.


    Wie gesagt - ich habe diese LDL's keineswegs in schlechter Erinnerung. Möglicherweise ist aber ein Paar klangstark-überarbeiteter 901 die noch bessere Wahl(?) Das würde ich an deiner Stelle mal genau eruieren (Probe hören).


    Viel Erfolg
    Bernhard

  • Naja, dank Fernabsatzgesetz kann man die Ware bei Nichtgefallen ja zurückgeben. Da Frühlingsluft ja eh mit Gebrauchtgeräten handelt fällt ein kurzer Gebrauch da nicht ins Gewicht. Und (um mal eine Lanze für den Laden zu brechen) da sind sie schon korrekt mit der Rückabwicklung (ich hab das schon mal "ausprobiert").


    Gruß
    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


    Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt.

  • Hallo,

    Vielleicht solltest du (zuerst?) mit denen mal Kontakt aufnehmen - die bieten ja auch überholte/modfizierte 901 an (http://www.klangstarkhifi.de/epages/6180…%20Lautsprecher[1]%22) und geben jede Menge Tipps (Aufstellung, passender Equalizer, passender Verstärker, etc.).

    ...die Kontaktaufnahme gab es fernmündlich schon vor zwei Wochen - allerdings wollte Herr Stark seinen noch unbekannten Kunden wohl nicht mit unnötigen Details überfüttern. Fazit des Telefonats:


    Nach der Sickenreparatur bei Klangstark klingen alle Serien gleich. Die 901 funktionieren in jedem Raum mit jeder Einrichtung - lediglich auf Abstände zur Rückwand und Boden / Decke müsse man achten...



    Der Vollständigkeit halber sei auch noch der Mitbewerber genannt: http://www.bestvintageaudio.de/Bose-901
    ...dort geht aber bislang keiner ans Telefon :D



    Grüssle Henner

  • Hallo,



    tja - wie gehe ich vor?


    Ich versuch erst nochmal bei BestVintageAudio jemand telefonisch zu erreichen und werde auch mal mit "Frühlingsluft" telefonieren.


    Zunächst ist interessant, welche Sickenlösung denn die bessere sein könnte. Da die Dinger ab Serie III ja nicht ewig halten und die ältesten Serie VI 901 immerhin von 1988 stammen könnten, ist das grundsätzlich ein Thema.
    Zur Info sei angemerkt, daß man bei Klangstark mit Gummisicken revidiert und die Herren aus Koblenz propagieren Schaumstoffsicken, die dem Orginal näher wären.


    Probehören ist gut - allerdings geht es hier nicht um Werte wie beim Immobilienkauf und wir haben noch das Fernabsatzgesetz...


    Ich würde sagen, wenn jemand am Telefon den Eindruck erweckt, daß sich eine Reise lohnen würde, dann packe ich etwas Taschengeld ein und fahre los - anderenfalls wird einfach aus dem Bauch raus ein Testobjekt im Netz gekauft.


    Das wird dann mein Weihnachtsgeschenk von mir an mich :D . Sollte also bis zum Fest über die Bühne sein...



    Grüssle Henner

  • welche Sickenlösung denn die bessere sein könnte


    Tja Henner,
    dieses Problem habe ich mit den Time Windows nicht. ;)
    Die Neoprensicken spielen seit 1983 einwandfrei und sind immer noch elastisch.
    Sorry :rolleyes:

    Viele Grüsse


    Volker


    --black is no colour, it's a philosophy-- 8)
    --you are lucky, if you live twice.....

  • Hallo,

    dieses Problem habe ich mit den Time Windows nicht. ;)

    ...die Version 1 bzw. 1a, die von diesem Typ laut deiner Aussage empfehlenswert wären, sind aber nicht so leicht zu finden. im Moment schwimmt ein Angebot zu 299 Euronen durch die Bucht - der Verkäufer macht aber auch auf Anfrage keine genaueren Angaben zu Zustand der Chassis und äußerlich sind die Dingers ziemlich abgerockt. Ein weiteres Pärchen findet sich in Hamburg, allerdings mit hohem Startpreis und nur zur Selbstabholung.
    Ansonsten schätze ich natürlich deine Meinung und halte auch diesbezüglich meine Augen offen.


    dann laß' gerne mal hören, wie deine Entscheidung ausgefallen ist.

    Auf jeden Fall :thumbup:




    Grüssle Henner

  • Tach Henner,,

    Nach der Sickenreparatur bei Klangstark klingen alle Serien gleich. Die 901 funktionieren in jedem Raum mit jeder Einrichtung - lediglich auf Abstände zur Rückwand und Boden / Decke müsse man achten...

    So ähnlich schrub ich schon, wenn man die Sickenreparatur mal außer Acht lassen tut :D .


    Bin mal gespannt was du ergatterst und ob es dann auch gefällt. Auf jeden Fall bin ich auf deinen Berich gespannt.


    Gruß Uli

    Gruß Uli

  • Sooo.



    kleiner Zwischenstand: Hab mir der Einfachheit halber ein Pärchen Serie VI aus der Bucht gefischt - sollten bis Ende der Woche ankommen...


    ...bin mal gespannt ^^



    Grüssle Henner

  • ...zufällig entdeckt:


    http://www.google.com/patents/USRE31679
    http://www.google.com/patents/US4061890
    http://www.google.com/patents/US3582553


    Die oberen beiden Links sind die Patente zum ventilierten Gehäuse und dem neueren Treiber, während das untere das ursprüngliche Patent zu den ersten Serien ist - auch mal interessant.


    Und hier noch ein Fred: Bose 901 mk III Restauration
    ...uuund ein netter Review: http://www.tonepublications.co…w/we-review-the-bose-901/


    Noch einer:http://www.audiofriends.nl/bose/901/+HANDLEIDINGEN/901.pdf


    Grüssle Henner

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  • Und weiter geht´s :D



    die 901 sind angekommen. Der sehr nette Verkäufer aus dem Raum Stuttgart hatte zufällig in der Nähe zu tun und brachte sie gestern Abend im Siegerland vorbei. Es gab noch nen netten Plausch auf dem Freudenberger Parkplatz an der Autobahn und der Herr möchte auch mal hier ins Forum schauen...



    Nun, was gibt es nach dem Auspacken zu sehen? Die Gehäuse wirken beim Anfassen und Hochheben solide und haben ein ordentliches Gewicht - auf den zweiten Blick sieht man dann die Sparmaßnahmen. Bekanntermaßen hat die letzte Serie kein echtes Furníer mehr, sondern ein Immitat aus Vinyl, welches aber optisch ansprechend um die gerundeten Gehäusekanten gelegt ist. Die Schallwände aus Kunststoff bestehen den spontanen Klopftest auf der Rückseite ganz gut, während an der vorderen Schallwand etwas Bedämpfung evtl. nicht schaden könnte und über das Anschlußterminal mit vernickelten Schraubanschlüssen wollen wir lieber nicht sprechen.



    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/100793/



    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/100794/



    Die Chassis scheinen in einem guten Zustand zu sein und die Sicken haben keinen Lochfraß.



    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/100792/



    Die Abdeckungen geben mir dann schon ein echtes Rätsel auf. Sie bestehen aus einem Kunststofflochgitter mit höchsten 50 % Durchlass und sind dann von außen mit dünnem Filz "beflockt". Die Dinger haben auf jeden Fall erheblichen Einfluß und wenn hier und da über Hochtonmangel geklagt wird, kann ich mir schon denken, woran das liegen könnte.
    Reichlich klapprig sind die sie auch noch - also vorerst wech damit!



    Das Gehäuse des EQ ist ordentlich und die Bedienelemente machen beim Betätigen einen Vertrauenserweckenden Eindruck. Auf der Rückseite hat man dann auch auf vergoldete Anschlüsse verzichtet, was man aber noch ändern könnte, wenn das Teil was taugt.



    Zum Test komme ich wohl erst am Wochenende...



    ...bin schon gespannt!







    Grüssle Henner

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  • Hallo


    Ich höre seit ca. 15 jahren mit Shahinian Obelisks.
    Aufstellung und Raum haben sich schrittweise mit meinen Erfahrungen und auch kozeptionelle Inputs (z.B. durch das Buch von Floyd Toole) und einen Freund, der Akustiker ist verändert.
    So wie sine snd stehen sie jetzt schin seit ca. 3 jahren.


    Ich hätte ein paar Inputs zu den Diskussionen hier, es ging ja auch um die Frage:

    wie hast du denn die Aufstellung arrangiert und gab es weitere Maßnahmen "am" Raum?



    Das ist dann Raumakustik des Opernhauses PLUS Deine Raumakustik.
    Für Hifi ideal wäre eigentlich ein Lautsprecher mit der Abstrahlcharakteristik einer Taschenlampe.


    Ja und nein, so einfach lässt es sich nicht sagen.


    Jeder LS erzeugt Raumschall, auch wenn er wie eine Taschenlampe abstrahlt.
    Denn der Schall geht ja nach dem Hörplatz weiter und verteilt sich von dort im Raum.
    Man hört ja nicht im Freifeld.


    Störend wir der Raumschall laut UNtersuchungen erst, wenn

    • die Nachhallzeit des Hörraums ähnlich lang ist wie jene des Aufnahmeraums (der eben auf der Aufnahme zu hören ist)
    • der Raumschall starke Verfärbungen gegenüber dem Direktschall hat
    • der Raumschall sehr starke Reflexionen aufweist.


    Wie hört sich das bei mir an?


    Die NHZ meines Raums liegt ca, bei 0,4 sec.


    Höre ich eine Orchesteraufnahme, z.B. aus dem Wener Musikvereinssaal (NHZ 2,1 sec), so dominiert akustisch der Aufnahmeraum, der Hörraum fällt gar nicht auf.
    Bei einer Aufnahme, die sehr trocken aufgenommen ist (z.B. Johnny Cash - American Recording IV) so dominiert der Hörraum, es wirkt, als ob das Schallereignis im Hörraum stattfindet.




    Interessantes und wichtiges Thema.


    Zu allererst muss man mal feststellen, dass "klassische" Lautsprecher ja zumeist in den Höhen schmal abstrahlen und in den Bässen ommnidirektional werden.
    Da wird der Schall je nach Frquenz unterschiedlich im Raum verteilt, was zu unterschiedlichen Schallenergien je anch Frequenz ud auch zu unterschiedlichen Reflexionen und somit Raumantwort je nach Frequenz führt.


    Ideal sind LS, die in ALLE Richtungen gleich abstrahlen - gleich schmal oder gleich breit.
    Omnidirektioneale wollen eben alle Frequenzen in alle Richtungen abstrahlen.


    Was ist nun richtig (unser Gehör ist kompliziert)?


    Das lässts ich unter anderem mit binauralen Messungen mittels Kunstkopf beantworten.


    Es gibt einen Messwert, der nennt sich inerauraler Korrelationskoeffizien (IACC) - dr beschreibt, wie stark sich die Signale an den beiden Ohren ähneln (korrelieren), 0 bedeutet keine Korrelation also komplett diffus, 1 bedeutet idente Signale.
    Diese extremen Werte lassen sich nur per Kopfhörer erreichen.


    Man unterscheidet auch frühe und späte IACC-Anteile (vor bzw nach 80 ms).


    Die frühen IACC-Werte beschreiben die Abbildungsschärfe der Schallquelle, auch apparent source width genannt (ASW)
    Niedriige Werte bedeuten ein diffuses Abbild, hohe Werte ein schmales Abbild


    Beim natürlichen Hören erreicht ma maximale IACC Werte von 0,55-0,6.
    In einem Orchesterkonzert sind die IACC-Werte deutlich drunter, 0,15-0,3


    Schmal abstrahlende LS in stärker bedämpften Räumen erreichen jedoch IACC-Werte von bis zu 0,7
    Das führt u einer zu schmalen Abbildung der Schallquellen.


    Man kann das gut überprüfen, indem man bei einem Live-Komzert mit akustischen Instrumenten die Auen schließt und drauf achtet, wie scharf die Abbildung ist.
    Das ist bei weitem nicht so scharf und exakt wie über manche Musikanlagen


    Ominidrektionale LS und Dipole in einem passenden Ram sind da näher an den natürlich Werten dran.


    der späte Anteil des IACC ist ein Messwert, der anzeigt, wie sehr der Klang den Hörer einhüllt (Envelopment).
    Je trockener der Raum, also je mehr Absorber, desto geringer dieser Wert.


    Omnidirektionale LS und Dipole erzeugen einen höheren späten IACC Wert.


    Von dahe rist es wichtig, den Raum nciht zu stark absorbierend zu gestalten.
    Diffuse Gestaltung der Reflexiinsflähen ist um einiges wichtiger, um die Reflexionen nicht zu verfärben.


    Und ja, es geht um den Abstand der Reflexionen gegenüber dem Direktschall (der ersten Wellenfront).


    Der Unterschied zwischen den Reflexionen und dem Direktschall sollten zumindest 1,7 m betragen.
    Das führt zu einer Verzögerung von mehr als 0,5 ms - da kommt der Präzedenzeffekt des Gehör ins Spiel,das die Wahrnehmng der Reflexionen unterdrückt.


    Es kommt für unser gehör nicht nur auf die Verzögerung und relativen pegel zwischen Direktschall und Reflexionen and, sondern auch auf die Richtung, aus dem die Reflexionen kommen.


    Das Gehör nimmt räumlichkeit wahr, wenn Reflexionen as rictungen zwischen ca. 40° und 90° (also genau seitlich, Maximum bei ca. 60°) eintreffen.


    In einem Stereodreieck stehen die LS aber bei 30°.
    Wenn in der Aufnahme nun Schallanteile des Aufnahmeraums drauf sind, wird das bei schmal abstrahlenden LS nicht als räumlich wahrgenommen, sondern als diffuser Schall, der sich zwischen den beiden LS verteilt.


    Omnidirektonale LS erzeugen Reflexionen über die Seitenwände, die irgendwo zwischen 40° und 90° daherkommen nd somit zur Räumlichkeit beitragen.
    Die Reflexionen des Aufnahmeraums werden also auch von seitlicher wahrgenommen, der whrgenommene Aufnahmeraum geht über die Grenzen der LS hinaus.


    Klar werden auch die Signale der Schallquellen (Instrumente) selber auch seitlich reflektiert, aber durch die zeitliche Verzögerung von min. 0,5 ms gteift der Präzedenzeffekt.
    Der Nachhall des Aufnahmeraums auf der aufnahme dauert ja länger, somit werden die durch den Präzedenzeffekt nicht unetrdrückt.



    Das bedeutet für die Aufstellung und den Raum:

    • möglichst große Abstände zu allen Wänden (Vorderwand, Seitenwände, Abstand hinter dem Hörplatz)
    • kurze Abhördistanz (ich höre bei 1,6 m Seitenlänge des Stereodreiecks, ist anfangs gewöhnungsbedürftig)
    • Raum diffus gestalten (z.B. mit Bücherwänden).


    Das führt dazu, dass:

    • der Direktschall mit deutlichem Abstand vor den Reflexionen ankommt - es wird nichts verschmiert
    • die Reflexionen aus den richtigen Seiten kommen, um Räumlichkeit zu erzeugen
    • der Raumschall auch diffus wird und somit nicht auffällt


    So spielen omnidirektionale LS sehr sauber und präzise - und gleichzeitig räumlich.
    Zu Hallsaucenwerfern werden sie erst, wenn da erhebliche Aufstellungsfehler gemacht worden sind.


    LG
    Babak


    "I'd far rather be happy than right any day." Slartibartfast


    "That's right!" shouted Vroomfondel, "we demand rigidly defined areas of doubt and uncertainty!" Vroomfondel, a philosopher.

  • Hallo Babak,


    interessanter Beitrag!


    Ja, die Abstrahlcharakteristik einer Taschenlampe wäre in einer Beziehung ein Ideal - aber leider völlig praxisuntauglich. Ich war mit einem sehr bezahlbaren Bauvorschlag mit Breitbändern und Hörnern klanglich doch recht weit gekommen - aber wenn dann auf dem Hörsessel die Entspannung einsetzte und ich mich seitlich anlehnen wollte, brach bereits die räumiche Darstellung merklich zusammen und vom Nachbarplatz war das Ganze schon tonal daneben. Ich kenne nun die Vorteile von stark bündelnden Tröten, ist aber nicht meine Welt.


    Den Raum "offensiv" mit einzubinden, finde ich da einen interessanten Ansatz, um ein unangestrengtes "nicht festgenageltes" Hören zu ermöglichen.


    Einen "besten Hörplatz" wird es bei jedem Setup immer geben und mich interessiert nun, wie ausgeprägt dieser Sweet-Spot-Charakter bei deiner Aufstellung ist, die ja fast dem Nahfeld entspricht?


    Deinen Ausführungen zur Dominanz in der Wahrnehmung von Aufnahmeraum und Hörraum je nach Aufnahme kann ich folgen - aber das hat doch sicher auch damit zu tun, ob das klangliche Ereignis von der räumlichen Ausdehnung her in unseren Hörraum "hineinpaßt" ( Liedermacher mit Gitarre ) oder halt nicht ( Stadionkonzert ). Warum also eine Aufnahme "wirkt" wie sie wirkt ist schwerlich nur an den Verhältnissen der Nachhallzeiten festzumachen - womöglich trägt die Psychoakustik wesentlich mehr zu unserem Empfinden bei als die Physik :D
    Der von dir erwähnte Präzendenzeffekt ist eigentlich ein gutes Beispiel für solche "psychoakustischen Wahrnehmungsfilter", die es uns im konkreten Fall teilweise erlauben, eine Schallquelle jenseits unserer Hörraumwand zu lokalisieren (was wohl den meisten Leuten mit geschlossenen Augen besser gelingt)...


    Die von dir aufgeführten Aussagen über die IACC - Werte sind für mich neu und recht interessant. Der Gedanke, daß das eingehüllt sein in ein gewisses Maß an reflektiertem Schall die Erzeugung einer räumlichen Darstellung erleichtert, erklärt zumindest ansatzweise, warum ich omnidirektionale Lautsprecher oft als recht entspannend empfand.


    Grüssle Henner

    2 Mal editiert, zuletzt von defektzero ()

  • Babaks Ausführungen kann ich weitestgehen Zustimmen, mit OBs und Omnis muss der Raum einbezogen werden .
    Abstand zur Reflexionsfläche bei LSP und Hörplatz je größer desto besser .
    Bei mir hat sich das liveend/deadend-Prinzip als hilfreich erwiesen, hinter den Boxen schallhart und diffusierend, vorn (seitlich und hinter dem Hörplatz) absorbierend .

    Gruß , Dirk.


    -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
    Mitglied, obwohl mich der Verein als solches akzeptiert 8)

  • Hallo,


    Hallo Babak - das ist sehr interessant was du geschrieben hast. Danke dafür.


    Da hab ich direkt mal eine Frage zu deinen Messungen und deinen Höreindrücken.


    Ich denke du wirst die Position des Kunstkopfes auch mal verändert haben. Haben sich die Werte dann stark verändert und wenn wie?
    Dürften sie ja nicht, weil sonst würde man diesen "Omni-Raumklang" ja nicht mehr haben, wenn doch dann würde die Sache mit dem "großen Sweetspot" sehr eingeschränkt.


    Hallo Henner - dann mess mal. Würd mich mal interessieren was bei dir so mit den 901ern geht :) .


    Wo ist eigentlich dein Bericht ? WE ist vorbei :D .


    Gruß Uli

    Gruß Uli

  • Wo ist eigentlich dein Bericht ? WE ist vorbei :D .


    Jo Chefe - mea Culpa...


    Ich habe hin und her überlegt ob ich mir zum Herausfinden der besten Aufstellung billige Stative zulegen soll, oder endlich ne flexible Wandhalterung bauen, mit der ich dann sämtliche kleinen Kisten psitionieren kann. Ich habe mich für letzteres entschieden und das hat halt das Wochenende gedauert. Zwei Cinchstrippen und Gabelschuhe zum vernünftigen Anschluß an die dämlichen Schraubterminals hatte ich auch noch bestellt - letztere sind ebenfalls noch nicht da.


    Mittlerweile habe ich viel im WWW gelesen und dachte, es müsse doch zu derart weit verbreiteten Kisten irgendwelche "tweaks, modifications oder improvement" - Freds geben, aber es ist nicht viel zu finden. Leider sind die meisten Beiträge im Netz recht unqualifiziertes Bashing, als hätte der gute Dr. Bose den Leuten was getan.
    Unter den 901-Fans gibt es 2 Lager. Die einen bevorzugen die Series II, die aber dank des schlechteren Wirkungsgrades wohl weniger zum gemütlichen leisehören geeignet ist. Daher hatte ich mich entschieden hier mal zuerst die Series VI zu testen, die unter den Exemplaren mit Kunststoffgehäuse den besten Ruf hat.


    Womöglich kann aber auch diese etwas mehr Leistung vertragen, als meine Hiraga 20 W Class A auf den Teppich bringt. Ich nehme daher gerne noch Vorschläge für bezahlbare Amps mit Bums zum gegentesten entgegen :D
    Irgendwie sowas wie ne Bose 1800/1801 oder ne Kenwood M2 oder ne Yammi M4? Wer weiß noch was? Budget bis 0,5 K € gebraucht sollte angemessen sein...


    Pre ist übrigens ne Metaxas Charisma - die macht recht viel Pegel und könnte sicher auch mit nem PA-Amp.



    Grüssle Henner

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