Welchen Plattenspieler verwendet Ihr?
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Hi Mario,
Ist das ein Rui Borges?
VG,
Jens
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So verschieden sind die Geschmäcker, so gut er auch sein mag und seinem Besitzer bestimmt viel Freude bereitet.
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Hi Mario,
Ist das ein Rui Borges?
VG,
Jens
Hi Jens,
jup. Und der war am Ende als Ausstellungsstück auch noch bezahlbar.
LG
Mario
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Ahoi und Moin,
ich will nicht die Platine-Diskussion stören, hatte aber Lust, meinen letzten Neuzugang - und derzeitigen Zweitspieler - 'mal vorzustellen.
Ich bin höre schon seit Jahren gern mit Stanton und Pickering-Systemen, daher habe ich immer 'mal nach einem der alten Stanton-Plattenspieler aus den 1970ern geschielt. Werden hier nur extrem selten angeboten - kein Wunder, denn die wurden lediglich für den heimischen Markt produziert - also 110 Volt und 60 Hz. So viel Lust auf Gebastel habe ich nicht, daher habe ich mein Interesse heruntergeschraubt.
Vor ein paar Wochen tauchte dann ein Pickering Plattenspieler bei eBay auf - ein FA-112 von 1976/77, die auf 220 Volt und 50 Hz umgebaute Export-Version des Stanton 8004 II, nur für den europäischen Markt.
Letzte Woche kam er an, schlecht verpackt, schmutzig und völlig ramponiert, ohne Riemen oder Nadel, Haube gebrochen und mit US-Stecker
Wider Erwarten liess sich die Kiste dann doch notdürftig instandsetzen und hat vorerst meinen 1960er Klapper-Lenco als Zweitgerät ersetzt.
Der Pickering ist sehr klein und auffällig sparsam verarbeitet. Die Liebe zum Detail sieht man schon bei der Montage des kleinen nachgerüsteten 220V-Trafos: stumpf mit zwei Blechschrauben von oben durchs Chassis verschraubt. Die schwergängigen Schiebeschalter sind nicht einmal entgratet und ihre Mechanik erinnert eher an Spielzeugtechnik.
Technisch ähnelt das Laufwerk weitgehend dem Acoustic Research XA: Ein Gußsubchassis mit schaumstoffbedämpften Federn an einem dünnen Topboard - hier aus Aluminium. Antrieb wie beim XA durch einen 24-poligen 300 U/min Synchronmotor mit Alupulley.
Interessant wird es beim Tellerlager: statt eines herkömmlichen Lagers gibt's nur eine unten offene Bronzehülse, der Teller wird von zwei dicken Magneten, die sich abstoßen, in Position gehalten. Das ist gut ausgedacht, macht aber die Justage des Subchassis nicht einfacher, je nach Schallplattengewicht sinkt nicht nur die weiche Federung sondern auch der Teller im Lager ein. Mit einem Thorens-Nachbauriemen läuft der Spieler jetzt aber ganz ordentlich.
Ungewöhnlich ist auch der Arm - ein sehr leichter Einpunkter ohne Höhenverstellung. Die braucht man aber auch nicht, denn es lassen sich ausschließlich Stanton 68x/88x und 98x sowie deren Pickering Pendants, jeweils mit abgesägten Montagehalterungen, montieren. Das schränkt die Tonabnehmerwahl schon ganz gewaltig ein, ist für mich aber akzeptabel. Dabei war das originale Pickering XV-15/1200, das ist für meine Bedürfnisse schon ganz ok.
Die Konstruktion des Tonarms ist selbst für einen Unipivot ziemlich primitiv und zudem ist er nicht sonderlich leichtgängig - das macht aber die Handhabung recht angenehm, trotz des ungünstig positionierten Headshellgriffs. Interessante Details sind die magnetische Tonarmhalterung in der Liftbank, die Lackdrahtverkabelung oder das um acht Ecken gedachte Anti-Skating, dessen Funktionsweise ich auch nach minutenlangem Anstarren noch nicht so recht verstanden habe.
Klanglich ist der Pickering überraschend schön: das Magnetlager reduziert im direkten Vergleich zu anderen Geräten deutlich hörbar Rumpel- und Hintergrundgeräusche, die gesamte Abtastung wirkt störfreier, selbst Knistern und Knacken erscheinen mir verringert. Im Signal keinerlei Rausch-oder Brummstörungen, subjektiv habe ich den Eindruck einer erhöhten Dynamik mit sehr fülligem, kräftigen Bass.
Ich kann die Kiste sehr empfehlen, auch wenn das Design wirklich nicht preisverdächtig ist.
Grüße, Brent
Hallo Brent,
Danke für den ausführlichen/sachlichen Bericht einschließlich der
technischen Beschreibung!
Ich habe zwar kein Interesse an dem Gerät, aber ich lese gerne solche
gut geschriebenen Berichte um mir ein Bild über andere Plattenspieler
zu machen.
Gruß,
Fernseheumel
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@ Brent: Ebenfalls vielen Dank für die ausführliche Vorstellung des Pickering. Ein wirklich interessanter Spieler, den ich auch noch nicht kannte.
Gruß
Andreas
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Antrieb wie beim XA durch einen 24-poligen 300 U/min Synchronmotor mit Alupulley.
Gibts ein paar Bilder vom Innenleben oder ohne Teller?
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Moin und Danke für's Feedback!
Noch nie gesehen, so ein Gerät.
Ich bis dahin auch nur auf Bildern. Die Stantons haben sich nicht nur in den USA sondern wohl auch hier sehr schlecht verkauft. Kosteten in den USA so viel wie ein Thorens TD-166, Dual CS-510 oder Technics SL-2000 und wirkten im Vergleich hoffnungslos veraltet. Die europäische Pickering-Version war wohl noch deutlich teurer und nahezu unverkäuflich.
Dazu gab es wohl noch erhebliche Qualitätsmängel. Zu meinem Exemplar kann ich nur bemerken, dass das Motorpulley - offenbar ab Werk - exzentrisch montiert war und dadurch gewaltig eierte. Was wiederum den Plattenteller zum rhythmischen Auf-und-Ab-Bewegungen anregte. Der Tonarmlift verhielt sich wie ein Fallbeil und hatte wohl noch nie das vorgesehene Silikonfett gesehen, war vollkommen trocken und sauber.
Immer wieder erstaunlich, wie wenig es braucht, um glücklich zu sein
Das ist ja eine Erfahrung, die man gerade mit Vitage-Hifi nur zu oft macht. Die Lencos sind ein gutes Beispiel.
quasi High End im Low Budget Segment
Bei Markteinführung 199,- $.
Gibts ein paar Bilder vom Innenleben oder ohne Teller?
Leider nein, ich habe gerade gar keine Lust, das Ding wieder auseinader zu bauen. Aber ohne Teller geht:
jup.
Uih!
Grüße, Brent
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Moin Brent
Danke für den Bericht und die Bilder.
Ich freue mich immer wenn so
seltene Schmuckstücke gezeigt werden.
Ein hübsches Gerät hast du.
Uwe
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... Und der war am Ende als Ausstellungsstück auch noch bezahlbar...
konntest Du widerstehen oder sucht der Sperling jetzt ein neues Zuhause ?
VG,
Jens
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konntest Du widerstehen oder sucht der Sperling jetzt ein neues Zuhause ?
VG,
Jens
Das war zu der Zeit, als ich den Sperling gekauft habe.
LG
Mario
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Moin und Danke für's Feedback!
Ich bis dahin auch nur auf Bildern. Die Stantons haben sich nicht nur in den USA sondern wohl auch hier sehr schlecht verkauft. Kosteten in den USA so viel wie ein Thorens TD-166, Dual CS-510 oder Technics SL-2000 und wirkten im Vergleich hoffnungslos veraltet. Die europäische Pickering-Version war wohl noch deutlich teurer und nahezu unverkäuflich.
Dazu gab es wohl noch erhebliche Qualitätsmängel. Zu meinem Exemplar kann ich nur bemerken, dass das Motorpulley - offenbar ab Werk - exzentrisch montiert war und dadurch gewaltig eierte. Was wiederum den Plattenteller zum rhythmischen Auf-und-Ab-Bewegungen anregte. Der Tonarmlift verhielt sich wie ein Fallbeil und hatte wohl noch nie das vorgesehene Silikonfett gesehen, war vollkommen trocken und sauber.
Das ist ja eine Erfahrung, die man gerade mit Vitage-Hifi nur zu oft macht. Die Lencos sind ein gutes Beispiel.
Bei Markteinführung 199,- $.
Leider nein, ich habe gerade gar keine Lust, das Ding wieder auseinader zu bauen. Aber ohne Teller geht:
Uih!
Grüße, Brent
Der sieht von innen mit dem T-förmigen Subchassis wirklich wie ein Acoustic Research aus. Wahrscheinlich haben die den sogar für Pickering gebaut.
Gruß
Andreas
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Dieses Laufwerk sowie der "REST" der Anlage, dürfte wohl für jeden HIFI Jünger ein Traum sein!
Wirklich tolle Geräte.
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Naja. Hat mich nicht so aus den Schuhen gehauen mit den großen Marten Lautsprechern….
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Naja. Hat mich nicht so aus den Schuhen gehauen mit den großen Marten Lautsprechern….
Naja, dann wirst du wohl Gerätetechnisch in anderen Universen unterwegs sein.
Glückwunsch zu deiner Zusammenstellung.
Gruß
Wolfgang
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Naja. Hat mich nicht so aus den Schuhen gehauen mit den großen Marten Lautsprechern….
Eindrücke auf Messen, im Laden etc. sind ja ja immer so ne Sache, vom persönlichen Geschmack ganz zu schweigen und dann spielt die Erwartungshaltung auch noch eine riesen Rolle…
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Erschwerend kommt die Musik dazu die oft gespielt wird
Grüße Harry
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Bei mir würde es zwischendurch auch mal ein anständiges Brett geben…..
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...Die europäische Pickering-Version war wohl noch deutlich teurer
Bei Markteinführung 199,- $.In der 70-ern war 199 $ ein Haufen Geld.
Auf der HiFi-Wiki ist ein FA-145, der sieht Deinem verdammt ähnlich. Sollte in den 70-ern 1500 DM gekostet haben Ein stolzer Preis!
Ich wünsche Dir viel Spass mit Deinem Zweitgerät
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Hallo Brent, sind die roten Ringe Magnete?