Blumlein Records plant analoge Produktion - Umfrage

  • Hi Christian,


    Im Kreise der AAA-Freunde findet sich doch so einiges Studioequipment und vielleicht sogar an günstiger Lokation ein akustisch brauchbarer Aufnahmeraum - fehlten "nur" noch die Interpreten...
    Ich könnte ja mal meinen Schulfreund Alex Conti (http://www.alexconti.de/) fragen, der ist manches Jahr bei uns auf der Insel und gibt dort mit seiner Band Livekonzerte (er ist wirklich ein toller Gitarrist mit seiner Gibson!)... auch ist die Akustik in St. Nikolai auf Föhr (Klapmeyer-Orgel https://de.wikipedia.org/wiki/…er_%28Orgelbauer,_1690%29) nicht schlecht, da finden oft kostenlose Konzerte statt, man könnte ja mal mit der Organistin sprechen...
    Wenn du in Berlin etwas machen möchtest könnte ich als gute "Aufnahmequellen" den Domorganisten Thomas Sauer und den Karl Forster Chor (gute und sichere Intonation!) vermitteln - sag einfach bescheid.


    AAA meets Blumlein Records? ...War ja nur so ein Gedanke....


    Klingt gut! Lass uns diesbezüglich mal per PM korrespondieren.


    Viele Grüße,


    Andrew

  • Bezüglich der Stereofonie-Frage: Ich lese aus Deiner Antwort heraus, dass Du die Devise vertrittst "Klingt gut ist gut" :)


    Ja, stimmt. Ich habe den Beruf auch nicht wie Du wirklich erlernt und kann somit nicht auf ein tiefes theoretisches Wissen zurückgreifen.
    Zudem habe ich noch nie etwas im Bereich Klassik produziert/gemischt.


    Ich würde mir gerne eine Aufnahme von Dir zulegen. Was würdest Du mir denn empfehlen?

  • Ich habe den Beruf auch nicht wie Du wirklich erlernt und kann somit nicht auf ein tiefes theoretisches Wissen zurückgreifen.


    Ich bin als Autodidakt zum Ton gekommen. Für mich persönlich ist die Freude am Hören und die Begeisterung am steten Experimentieren und Lernen ausschlaggebend. Die Live-Konzerte genieße ich immer drei Mal. Bei der Planung für meine Aufnahme, beim Aufbau und Konzert vor Ort, und wenn ich in meinem Studio an der Mischung arbeite. Daneben hat man es fast immer mit spannenden, engagierten Menschen zu tun. Aufnahme-Sessions sind auch klasse. Da spielen die Musiker quasi für mich als aufmerksames Publikum, und ich kann meinen Senf dazu geben. Grandios :) Unter http://mobile.blumlein.net/publicity.html gibt es die meisten meiner Artikel zu lesen, und auch einiges an Videos, die ich oftmals mit & für MusoTalk gemacht habe.


    Zudem habe ich noch nie etwas im Bereich Klassik produziert/gemischt.


    Ich würde mir gerne eine Aufnahme von Dir zulegen. Was würdest Du mir denn empfehlen?


    Guck mal bei https://www.youtube.com/user/andrewclevine/videos rein. Da ist einiges an schönem Material zu hören und zu sehen.


    Viele Grüße,


    Andrew

  • Hallo an alle hier - dann laß uns doch mal richtig was analoges produzieren, was zum Jubiläum im nächsten Jahr - 30 Jahre Analogforum - vorgeführt und vielleicht auch verkauft werden kann. Ihr wißt, ich habe analog eigentlich alles, was dafür gebraucht wird....
    Würde mich freuen! :P

    Viele Grüße von Uli - dem Rheinländer:
    hat von nix 'ne Ahnung - kann aber alles erklären. ^^
    Ist Realist und plant Wunder
    ;)

  • Ok, ich schleppe die Kabel :D Wäre ne tolle Sache, dem ich auch sehr gerne beiwohnen würde.
    Danke Andrew bezüglich der Tips. Die Videos auf Youtube machen klanglich einen sehr guten Eindruck. Mit E-Musik kann ich aber nur begrenzt etwas anfangen.
    Es gibt aber einige wenige Sachen, die mir sehr gefallen. In Richtung Jazz - Blues machst Du garnichts?

  • Moin Uli,


    Hallo an alle hier - dann laß uns doch mal richtig was analoges produzieren, was zum Jubiläum im nächsten Jahr - 30 Jahre Analogforum - vorgeführt und vielleicht auch verkauft werden kann. Ihr wißt, ich habe analog eigentlich alles, was dafür gebraucht wird....


    ist ne KLASSE Idee :thumbup:


    In Krefeld wurde ähnliches bereits diskutiert - aus der Erinnerung: Stammtisch Mittelrhein.


    Mir würde auch gefallen (können): Ein Konzert am Samstag Abend exklusive in Krefeld; z.B. Kari Bremnes


    Also, der Ball ist im Spiel :thumbup:


    Liebe Grüße
    Thomas

    Stammtisch Mittelhessen: ???????????? - Café Vinyl, Wetzlar ab 19:30 Uhr

  • Nach mittlerweile 33 Rückmeldungen habe ich mein Formular etwas optimiert. Wer hört schon 20 Bit Audio mit 88.2 kHz? ;) Viele Grüße, Andrew


    Ich muss ehrlich sagen, ich fand die digitalen Beispiele so überzeugend, dass ich keinen Bedarf nach einer analogen Produktion habe. Ich hab eauch eine CD, die von Holger Seidler aufgenommen wurde (s.u.), die klingt so überragend, dass für mich kein Wunsch offen bleibt. Mir hat das ganze Seminar gezeigt, dass giute Musik gespielt von guten Musikern aufgenommen von uten Toningenieuren in einem geeigneten Raum eigentlich das Entscheidende sind und nicht das Medium.


    [Blockierte Grafik: http://www.ths-studio.de/files/ths/img/news/2014/11/peijunxu_worksforviola_thsstudio.jpg]

  • Volle Zustimmung. Eine hochwertig digital aufgenommene Aufnahme ist völlig ausreichend, wobei diese meiner Meinung nach auf LP oft noch einen Tick besser (subjektiv) klingen kann.
    Dass gute Musiker gefolgt von einem klanglich guten Raum mit Abstand die wichtigsten Gundvoraussetzungen für eine gute Produktion sind, dürfte jedem klar sein, der schon einmal am Mischpult saß.
    Damit steht und fällt eigentlich alles.


    @Andrew
    Mich würden die Gründe interessieren, warum Du überlegst analog aufzunehmen.

  • Hi TOM,


    Volle Zustimmung. Eine hochwertig digital aufgenommene Aufnahme ist völlig ausreichend, wobei diese meiner Meinung nach auf LP oft noch einen Tick besser (subjektiv) klingen kann.
    Dass gute Musiker gefolgt von einem klanglich guten Raum mit Abstand die wichtigsten Gundvoraussetzungen für eine gute Produktion sind, dürfte jedem klar sein, der schon einmal am Mischpult saß.
    Damit steht und fällt eigentlich alles.


    @Andrew
    Mich würden die Gründe interessieren, warum Du überlegst analog aufzunehmen.


    Ich persönlich finde, dass ein analoger Tonträger nur von einem analogen Master erstellt werden sollte. Was digital aufgenommen wurde soll bitte auch digital bleiben. Vinyl von einem analogen Stereomix, das finde ich ehrlich! Das ist auch ein Medium, welches noch in 100 Jahren funktioniert. Einzig der Aspekt der Abnutzung beim Abspielen beunruhigt mich. Und der, dass der Master nicht beliebig oft repliziert werden kann. Aber das ist wahrscheinlich akademisch. Was für mich noch ganz entscheidend ist: ein solcher Ansatz macht einen anderen, "live-mäßigen" Workflow notwendig. Ich werde meine AAA…B Projekte noch gründlicher planen als ich das sonst schon tue, inklusive der Organisation von mehr Zeit für das Experimentieren mit den Musikern, um meine Mikrofonierung auch mit Hilfe eines mobilen Lautsprecher-Setups sehr präzise zu prüfen. Jedes 20min-Set geht dann 1:1 auf das analoge Medium, und das ist es was später auf Vinyl landet.


    Viele Grüße,


    Andrew

  • Dem stimme ich gundsätzlich zu und früher kaufte ich auch meine Tonträger nach dieser Maßgabe, d.h. Digitalaufnahmen nur auf CD. Doch leider blieb die CD CD, während sich die Digitaltechnik ab Jahrtausendwende endlich weiter entwickelte. Da kommt das CD-Format nicht mehr mit und ich bin erstaunt, wie gut Platten von einem HD-Digitalmaster wiedergeben können, gut gemacht kommt das schon wie ein Direktschnitt. Hier kommen endlich die Vorteile, mit der uns die Industrie Anfang 80er die Digitaltechnik schmackhaft machen wollte. HD-Downloads wie SACD gibt es von vielen Interpreten leider nicht, da ist mir dann die gute alte LP der einzige Tonträger, wo ich diese Klangqualität genießen kann.

    Gruß André
    Keine Emails mehr, nur PN. Emailfunktion ist deaktiviert.


  • Andrew, ich finde Deine Einstellung wirklich sehr gut und ich kaufe mir eigentlich immer AAA-Platten, sowie ich sie denn finde. Ich muss aber auch sagen, dass diese nicht immer besser klingen als digital aufgenommene.


    Wie willst Du denn das mit der Bandmaschine aufgenommene Material abmischen? Die Aufnahme stellt für mich nicht die schwierigste Baustelle dar, sondern der Mix auf eine Stereospur, der ja wieder auf eine Bandmaschine muss. Als ich vor 25 Jahren mit dem Zeugs anfing, gab es noch die ADAT`s, Inlinepulte und per Midiautomation gesteuerte Effekte. Das war der technische Supergau....
    Ich kaufte mir damals Samplitude, welches noch auf Diskette ausgeliefert wurde und fing damit an aufzunehmen. Ein Einbinden der exteren Audiogeräte war so gut wie nicht möglich.


    Bei einem Kammerkonzert ohne viel Nachbearbeitung geht das vielleicht noch relativ einfach, aber eine Blues- oder Rockband komplett analog abzumischen erfordert doch eine große Zahl von teurem Outboard Equipment. Für mich nicht finanzierbar.


    Die Frage ist auch welche Effekte Du dann beim Mixing einsetzt. Würde ich eine komplett analoge Produktion durchführen und einen "künstlichen Hall" benötigen, würde ich es hiermit versuchen
    https://www.youtube.com/watch?…cMguZ6pf7GmOxNUg&index=57
    Ab 1:30


    Ich liebe den 610er Preamp und finde den Klang dieser Band in dem Video auch sehr, sehr gut.


    Lange Rede, ich kaufe Dir jede AAA produzierte Platte sicherlich ab. Solltest Du einmal in meiner Nähe aufnahmetechnisch unterwegs sein, so würde ich mich total freuen von Dir zu hören.

  • Nur so meine Gedanken dazu... (als Nichtfachmann)


    Ausgehend von einer Planung/Option und einer Umfrage dazu hat die Diskussion m.A.n. zu einer fachberührenden Darstellung der analogen vs. digitalen Tonaufnahmetechnik bzw. deren Produktionsergebnisse geführt.
    Und dies, obwohl ich finde, dass zu diesem Thema an Fachhochschulen, Fachverbänden, Universitäten, in Fachpublikationen und letztlich im Internet Unmengen an Informationen existieren, die, überschlägig gesehen, zu gleichen "Wahrheiten" in Aufnahmeproduktion und selbst bei subjektivem Hörempfinden kommen abgesehen von der künstlerischen Freiheit (die allerding im ökonomischen Zwang eines gewissen "Massengeschmacks" gebunden erscheint).
    Wenn man erlebt, was man selbst mit einem so kleinen Gerät wie einem Zoom H1 in einer Kathedrale für eine Orgelaufnahme hinbekommt ist das allenfalls in früheren Jahren mit einem mobilen, hochwertigen, miniaturisierten DAT-Recorder (Sony) zu vergleichen oder aber analog mit einem mobilen analogen Aufnahmegerät wie z.B. einer Nagra.
    Denkt man aber auch nur daran eine Studer B67 an den Henkeln zum Aufnahmeort zu transportieren wird einem, so scheint es mir jedenfalls, klar:
    Man kann die Möglichkeiten einer mobilen digitalen Aufnahmeproduktion nicht einfach auf analoge Verhältnisse umbrechen - das hat aber Andrew als Fachmann sicher von vornherein gewusst.
    Es könnte also sein, dass analoge Aufzeichnungsverfahren in der "Produktions-Biographie" wieder eine gewisse Rolle spielen oder aber, dass, nachdem man die Vielzahl der digitalen Möglichkeiten auszuschöpfen gemeistert hat, man sich einer "puristische" Herausvorderung stellen möchte, die vielleicht etwas sehr direktes "Hausmusikalisches" an sich haben könnte (Zitat TOM "Bei einem Kammerkonzert ohne viel Nachbearbeitung geht das vielleicht noch relativ einfach,") aber deren Maxima eher doch bei einer exzellenten Microphonierung und diesbezüglichen Nutzung des Raums und einer sich künstlerisch lohnenden Darbietungsform (Klangkörper) liegen als im Betrieb einer an die Sättigung geführten einfachen Tonbandmaschine.
    Interessant bleibt also m.M.n. nur die Frage ob man es möchte und kann (Planungs- /Pflichtenheft) oder nicht (ob so ein Ergebnis später für eine Produktion verwertbar wäre kann man ja ggf. vorher herausbekommen); wenn ja, dann kann ich mir die AAA als verbindendes Glied sehr gut vorstellen (s. Orgel-Projekt Enya).
    Wettbewebs-rechtliche Beschränkungen, Kokurrenzen und die Suche nach einem passenden Ort und Klangkörper machen einem bei solchen Vorhaben das Leben wohl oft schwerer als die Aufnahmetechnik selbst.

    Mit besten Grüßen

  • Sehr schön zusammengefasst, auch wenn ich einige Sätze mehrmals lesen musste. Typisch Arzt eben ;)


    1047 Wörter! Bei einer Peer-Reviewed Publikation in einem internatonalem Paper darf der Abstract nur 250 Wörter lang sein (siehe Pub Med). Wenn man die Materie beherscht, reichen die, auch bei Ärzten und Biologen, die für den Artikel den Nobelpreis gewonnen haben. Alles andere ist Geschurbel, und nicht typisch guter Arzt.

  • Da ich gerade dies hier höre


    MDR Matineekonzert Giuseppe Verdi: Messa da Requiem Erika Grimaldi,
    Sopran; Anke Vondung, Mezzosopran; Francesco Demuro, Tenor; Rafal Siwek,
    Bass MDR RUNDFUNKCHOR (Einstudierung: Nicolas Fink), MDR
    SINFONIEORCHESTER, Leitung: Roberto Abbado (Aufnahme vom 22.11.2015,
    Leipzig, Gewandhaus)


    kann ich mir kaum vorstellen, dass es bei so einem Konzertmitschnitt etwas Wichtigeres als Klangkörper, Raumakustik und Microphonierung gibt - jedenfalls wahrscheinlich keine digitale Nachbearbeitung (?)


    P.S. Worte zählen kann er ja wenigstens noch - kann eben noch nicht schwer krank sein dieser Produzent dynamischer Sounds. Ach wie liebe ich diese Forumskultur!

    Mit besten Grüßen


  • Eigentlich ist das wichtigste die Musik. Kann man natürlich auch anders sehen.

  • Eigentlich ist das wichtigste die Musik. Kann man natürlich auch anders sehen.


    Insofern korrekt und am Wichtigsten!
    Allerdings auch lieber von einer guten Aufnahme, als von einer Schludrigen!
    Vorausgesetzt der Rest stimmt, sonst kann man es eh vergessen.

    Viele Grüsse


    Volker


    --black is no colour, it's a philosophy-- 8)
    --you are lucky, if you live twice.....

  • Hi,


    da muss ich Dich leider enttäuschen....


    Jede Aufnahme wird digital nachberarbeitet.


    Dies betrifft alle möglichen Dinge. U.a.Laufzeitkorrektur zwischen den einzelnen Mikrofonen, Equalisation, u.U. Kompression, Herstellen der Balance des Klangbildes, Dithering u.v.a..


    Klavierstücke werden zeitlich exkt geschnitten und positioniert. Das geht nur digital.


    Ich bin kein Freund von diesen Dingen. Die Realität sieht jedoch ganz anders aus.


    Auch eine analoge Aufnahme benützt u.a. verschiedene Effekte des Magnetbandes, Verstärker, EQ´s, Kompressoren, Gates und der Mikrofone (z.B. Druckstaueffekt vor der Membran eines Großmembranmikrofons) um den Klang zu beeinflussen.


    Soweit ich das in den Videos von Andrew Levine nachvollziehen kann nimmt er auch gewisse Korrekturen vor.



    Viele Grüsse


    jokeramik