Übertrager - worauf muss man achten und was sind die Vor- und Nachteile?

  • ...eigentlich enthält die Überschrift das, was ich zunächst wissen möchte.


    :merci:


    Was würde sich eigentlich ändern, wenn ich Klangunterschiede plötzlich messen könnte, obwohl ich sie bisher nie gehört habe?


    Jazz will be the classical music of the future. (D.G.)


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  • Übertrager und Nachteile? Das ist ein Oxymoron. :D


    Du mußt nur ein paar wenige Dinge beachten, der Übertrager muß zum Abtastsystem passen. Hauptaugenmerk muß dabei auf der Ausgangsspannung des Systems liegen, denn daran orientiert sich das nötige Übersetzungsverhältnis des Übertragers. Beispiel, für ein leises SPU mit 200µV brauchst du irgend etwas um 1:20, für ein EMT mit 1mV Ausgangsspannung reicht ein Übertrager mit 1:5 bis 1:8.


    Ziel ist es immer auf einen Spannungswert zu kommen, der dem RIAA-Vorverstärker angemessen ist. Irgendwo zwischen 5 und 10mV sollte man landen.


    Damit funktioniert schon mal alles, aber dann sollte noch die richtige Bedämpfung eingestellt werden, damit der Abtaster an seiner optimalen Last läuft. Das geschieht mit einem Parallelwiderstand auf der Sekundärseite des Übertragers und erfordert ein bischen Rechnerei.


    Das letzte ist dann der Umbau des Tonarms auf symmetrische Signalführung bis hin zum Übertrager und dann hat man es richtig schön. :thumbup:


    Gruß
    Michael

  • O.k., danke, das stimmt im Zweifel alles, aber für mich zu kompliziert. ;)


    Fangen wir mal vorn an. Was wäre zum Beispiel eine gute Kombi vom Pre zum Übertrager bis zum System und warum? :D


    Was würde sich eigentlich ändern, wenn ich Klangunterschiede plötzlich messen könnte, obwohl ich sie bisher nie gehört habe?


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    2 Mal editiert, zuletzt von JoDeKo ()

  • Moin,


    z.B Ortofon MC(Valencia,Rondo Bronze ,MC 30SII,Dynavetor 20xl) alle um 4-7 Ohm Impedanz>
    kapazitätsarmes Kabel> Silvercore Übertrager mit Übersetzverhältnis 1:20>Kabel s.O >
    dann gute Röhre Phonomopped oder Transistor IFI Audio Phono 47Kiloohm Normabschluß bei
    gewählter Verstärkung Phonostufe 38-42db thats it.


    Der 47 Kiloohm sorgt für ca.120 Ohm Systemabschluß ist tonal ausgewogen ,egal wie Kette dahinter ausgerichtet ist.
    Der Preis für gebrauchte Sachen ca 1,5K€ ,der NP ca.2K€


    Warum? :D
    Klingt einfach dynamisch,transparent und farbig, das nachgeschaltete verstärkene Element Röhre oder Transistor
    ist erstmal zweitrangig gibt in beiden Lagern gute Sachen.


    Gruß
    Stephan


    P.S was hast du da Zuhause stehen an Ausgangsmaterial ? ;)

    "Liebe deine Ecken und Kanten.Denn nur eine Null hat Keine."

    4 Mal editiert, zuletzt von DasguteOhr ()

  • LP12 mit Kore, Lingo II, Ekos II und Klyde. Das Klyde ist nicht gesetzt. Es geht also los beim TA, und alles was sonst so folgt - insbesondere Pre und Übertrager.


    Was würde sich eigentlich ändern, wenn ich Klangunterschiede plötzlich messen könnte, obwohl ich sie bisher nie gehört habe?


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  • Moin,


    Von Linn MCs kenne nur das Karma das fand ich nicht so schlecht,leider findet man nix
    zur Systemimpedanz vom Klyde auf die Schnelle alles unter 15 Ohm wäre gut für Übertrager.


    Übertrager kriegst du hier Herr Kraus wird dich gut beraten ruf einfach mal an.
    Ich habe den 1:20 in Reinsilber (MC25) 1 Päarchen + Versand 450€ vollends zufrieden.
    http://silvercore.de/ubertrager/eingangsubertrager-4/


    Die IFI Phono kriegste hier oder bei Amazon.
    http://www.ifi-audio.de/iFi-Audio/Micro/iPhono::2.html


    Für das Phonomopped einfach mal hier den Reinhard Hoffmann anrufen.
    http://www.innovative-audio.de/


    Also ich würde mal versuchen ob du was ausgeliehen kriegst gegen Vorkasse,
    und bei Nichtgefallen wieder zurückgeben kannst.


    Gruß
    Stephan

    "Liebe deine Ecken und Kanten.Denn nur eine Null hat Keine."

    Einmal editiert, zuletzt von DasguteOhr ()

  • Das Klyde gibt 400µV raus. Mit einem Übertrager 1:16 würdest du bei sehr angenehmen 6,4mV landen.


    Bei der Bedämpfung empfiehlt Linn 50 Ohm oder mehr. Der Übertrager übersetzt die Eingangsimpedanz des RIAA-Verstärkers im Quadrat, dh. du mußt die 47kOhm durch 16 x 16 teilen, ergibt 183,6 Ohm, die das System "sieht". Es muß also auf jeden Fall ein Parallelwiderstand auf der Sekundärseite angelötet werden, um einen möglichst glatten Frequenzgang zu bekommen.


    Gruß
    Michael

  • Moin,


    ich würde mir das mit den Übertragern nie wieder antun. Jeder damned Tonabnehmer braucht eigentlich seinen eigenen, speziell abgestimmten. Ich hab keine Lust mehr auf das Ratespiel...


    Dann lieber eine vernünftige MM/MC-Phono mit der Möglichkeit einzustellen...


    EMT TSD 15 SFL, Dynavector DV20 X L, SPU Classic, Benz Glider, AT 150 MLX, AT 33 PTG/2, Thel-Phono, XOno-Clone, bald SXOno und gut is'


    Cheers 8):)

    Einmal editiert, zuletzt von der_yeti ()

  • Ich komme nur darauf, weil ich von meiner neuen Harbeth iVm einer Croft Endstufe so begeistert bin. Daher überlege ich auch eine Croft Vorstufe auszuprobieren. Croft kann aber nur immer nur MM. Das Klyde ist allerdings nicht gesetzt. Es gibt so ein paar Produkte von LINN (zugegeben nicht viele :D ), mit denen werde ich nicht so recht warm. Dazu gehören z.B. das Klyde und die neue Isobarik.


    Aktuell höre ich mit einer LINN Akurate Vorstufe. Das passt schon alles sehr gut für meinen Geschmack, insbesondere wenn ich über den LINN Streamer höre. Der Phonozweig allerdings gefällt mir nicht 100% und das schiebe ich auf das Klyde. Vielleicht reicht auch ein einfacher TA Wechsel - allerdings Croft reizt schon sehr.


    So viel zu meiner Gemütslage.


    Was würde sich eigentlich ändern, wenn ich Klangunterschiede plötzlich messen könnte, obwohl ich sie bisher nie gehört habe?


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    Einmal editiert, zuletzt von JoDeKo ()

  • Jeder damned Tonabnehmer braucht eigentlich seinen eigenen, speziell abgestimmten.


    Sagen wir mal, es muß ungefähr passen.


    Und es ist nie ein Ratespiel, sondern einfach nur ein bischen rechnen und Datenblätter lesen.


    Das Feintuning kann bei einem Übertrager dann mit einem Widerstand auf der Sekundärseite passieren. Wenn man entsprechende Meßgeräte hat, kann man sogar noch den Frequenzgang mit einem RC-Glied auf der Primärseite glattbügeln, Dietmar und Hubert Reith haben die Vorgehensweise mal hier im Forum beschrieben.


    Aber es ist schon so, ein Übertrager für alle Abtaster, das geht nicht. Dazu sind die Parameter der Abtaster einfach zu unterschiedlich.


    An einen Übertrager für ein SPU kann man unmöglich ein EMT anschließen. Die Ausgangsspannung wäre viel zu hoch und würde jede Verstärkerstufe bei einem Knackser zum clippen bringen. Umgekehrt wäre ein SPU an einem Übertrager für EMT viel zu leise.
    Ganz abgesehen davon, daß die Impedanzen so weit daneben lägen, daß ein linearer Frequenzgang völlig außer Reichweite wäre.


    Gruß
    Michael

  • Moin JoDeKo,


    verdichtet sich das Bild nur noch 2 Unbekannte in der Gleichung TA und Übertrager ;)
    Es ist mit Sicherheit nicht unklug Röhren MM mit Übertrager zuverheiraten. :D


    Jetzt mußte noch erzählen was dir missfällt oder fehlt in deiner Analogdarbietung,
    dann kann man Tonabnehmer eingrenzen...



    Gruß
    Stephan

    "Liebe deine Ecken und Kanten.Denn nur eine Null hat Keine."

    Einmal editiert, zuletzt von DasguteOhr ()

  • Moinsen,


    das Thema wurden in den Jahren bestimmt 1000x hier und anderswo im www diskutiert. Man müsste halt mal die Suchfunktion nutzen.


    Ich würde zum Probieren z.B. den MC4 von E.a.r. nehmen, der hat 4 Abgriffe für Systeme mit 3, 6, 12, 40 Ohm Innenwiderstand...da ist man in einem gewissen Bereich flexibel und hat einen klanglich guten ÜT...wobei "besser" natürlich immer geht.


    Gruß
    Ron

  • Hallo,


    im Moment betreibe ich einen silvercore mc 1:20 mit SPU bzw. Zyx, und das ist schon sehr, sehr gut. Weil aber alles wohl noch ein bisschen besser geht,
    Nun werde ich aber wechseln auf einen mc pro, und C.Kraus riet mir zu einem Verhältnis von 1:10, das würde immer passen, und nicht nur zu diesen beiden Tonabnehmern.
    Da ich nun zugegebenermassen keinerlei Ahnung von Elektronik habe, bin ich etwas verwirrt, zumal ich bei der Bestellung meines mc das Verhältnis 1:20 empfohlen bekommen habe.
    Was ist hier los?


    Gruss
    Michael

  • Hallo,


    ich würde mir das mit den Übertragern nie wieder antun. Jeder damned Tonabnehmer braucht eigentlich seinen eigenen, speziell abgestimmten. Ich hab keine Lust mehr auf das Ratespiel...


    Naja, dann nimmt halt immer den gleichen Tonabnehmer und gut is ;)


    Viele Grüße,
    Martin

  • bin ich etwas verwirrt


    Weiter oben habe ich es doch beschrieben, wie du das selbst ausrechnen kannst. Was ist dir denn jetzt noch unklar?


    Nimm dein SPU als Beispiel, das hat eine Ausgangsspannung von 200µV. Welche Eingangsspannung braucht dein RIAA-Vorverstärker um richtig gut zu funktionieren? So, und genau dieses Spannungsverhältnis muß dein Übertrager haben.


    Über den Daumen kann man sagen, daß alle diese Vorverstärker bei etwa 5mV Eingangsspannung prima funktionieren. Etwas mehr schadet nicht und etwas weniger ist auch gut. Aber es mag auch Exoten geben, die andere Spannung brauchen.


    Angenommen du willst auf den Standard von 5mV kommen, dann rechnest du den nötigen Übertrager einfach aus. 5mV / 0,2mV = 25. Dein Übertrager muß also in etwa ein Übersetzungsverhältnis von 1:25 aufweisen, dann hast du Spaß damit.


    Dein jetziger Übertrager mit 1:20 macht halt nur 4mV, aber das ist noch völlig in Ordnung und du sagst ja auch, daß es dir klanglich gut gefällt.


    Gruß
    Michael

  • Übertrager kriegst du hier Herr Kraus wird dich gut beraten ruf einfach mal an.
    Ich habe den 1:20 in Reinsilber (MC25) 1 Päarchen + Versand 450€ vollends zufrieden.
    http://silvercore.de/ubertrager/eingangsubertrager-4/


    Da hast Du dich eventuell vertan?


    Reinsilber gibt es nicht einzeln und der Preis passt nicht.


    Anpassungen per Widerstand war bis jetzt bei einem Silvercore MC pro nicht nötig. Diese Übertrager sind da sehr flexibel. Am Frequenzgang konnte ich keine Abweichungen zum Betrieb ohne Übertrager feststellen.
    Daher mag es ein Feinsttuning sein, ich brauchte es bis jetzt nie. Muß aber auch gestehen, extrem exotische TA betreibe ich nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von schwalbe ()

  • Hier mal das Datenblatt eines Übertragers von Lundahl für das SPU:


    http://www.lundahl.se/wp-content/uploads/datasheets/1943.pdf


    Dieser hat einen Kern aus Mumetall, es gibt ihn auch als LL1941 mit einem amorphem Kobaltkern und beide Versionen sind auch mit Wicklungen aus Silberdraht erhältlich.


    Das aber nur nebenbei, interessant ist, daß man den Übertrager entweder 1:32 oder 1:16 verdrahten kann, je nachdem ob man die beiden Primärwicklungen Parallel oder in Reihe schaltet.


    In 1:32 macht er aus den 200µV des SPU satte 6,4mV. Das ist in den meisten Fällen gut, denn wenn der Signalpegel am Eingang des Verstärkers schön groß ist, dann ist er auch weit weg vom Rauschteppich und der Signal / Geräuschspannungsabstand wird besser. Was sich klanglich natürlich äußerst positiv auswirkt. :)


    Allerdings stellt das auch hohe Anforderungen an den Vorverstärker, denn Schallplatten haben die unangenehme Eigenschaft auch mal einen heftigen Knackser zu produzieren. Ein Knackser kann auch mal 20dB lauter sein als das Musiksignal und das ist Faktor 10. Das heißt dann, der Knackser würde mit 64mV am Eingang des Vorverstärkers erscheinen und eine solch große Übersteuerungsfestigkeit haben die wenigsten. Sowas findet man nur bei wirklich guten Röhrengeräten, die von Könnern konstruiert wurden.
    Sowas klingt sehr unangenehm, denn eine clippende Verstärkerstufe braucht einen Moment, bis sie wieder normal arbeitet.


    Das darf also nicht passieren und deshalb kann man den Lundahl in so einem Fall auch in 1:16 betreiben. Der Signalpegel liegt dann bei nur 3,2mV und ein Knackser schlägt mit maximal 32mV zu Buche. Das sollte ein jeder Vorverstärker wegstecken können.


    Das nur mal so als Anregung.


    Gruß
    Michael