Das Tonband in Digitalen Zeitalter

  • Ich habe gerade noch gelesen, das eine Studer 24Spur noch im Jahre 2000 gebaut worden ist. Aber wie sieht es heute 2015. Werden irgendwo auf der Welt heute immer noch Analoge Tonbandmaschinen gebaut? Oder werden keine Analogen Tonbandmaschinen mehr gebaut. Viele Analoge grüße Michael Sasse

  • Hallöchen! Bandmaschinen für die Produktion von Tonträgern werden nicht mehr gebaut. Dafür werden die alten analogen Schätze gehegt und gepflegt, weil der Sound einfach unschlagbar schön ist. Das ist die Situation im Studio. Bei den HiFi Anhängern sieht es anders aus: in USA gibt es einen, der Produziert handgefertigte Maschinen für die Wiedergabe von Masterbändern. Die können nur wiedergeben und kosten einen 5-stelligen Dollarbetrag. Das Problem ist über kurz oder lang der Nachschub an Köpfen. Eine Firma in Belgien hat vor kurzem zugemacht. Die baute Köpfe für studer. Es ist außerordentlich schwer, vorauszusagen, wo das analoge Magnetband hingeht. Da der normale HiFi Fan kaum Ambitionen hat, etwas gut aufzunehmen, fürchte ich, daß die Bandmaschinen bald Geschichte sind.... ;(

    Viele Grüße von Uli - dem Rheinländer:
    hat von nix 'ne Ahnung - kann aber alles erklären. ^^
    Ist Realist und plant Wunder
    ;)

  • Bei Cassettengeräten sieht es noch besser aus, obwohl bis auf ein Kombideck von TEAC auch nichts mehr gebaut wird ist aufgrund der Massenverbreitung der Vorrat an brauchbaren Geräten und NOS-Cassetten noch recht groß und gut. Bei Bändern und Bandmaschinen sieht es dagegen schon eher mau aus. Die Bandmaschinenproduktion für Amateure lief aus, als die Cassette gerade ihren Zenit erreichte. Bandmaschinen waren nur was für engagierte Amateure, die diese Technik auch haben wollten. Mit dem Aufkommen guter Cassettentechnik verlor die Bandmaschine ihre Bedeutung als Heimgerät. Mitte 80er schwenkten alle bedeutenderen Studios bis auf wenige Ausnahmen auf Digitaltechnik um. Fast einzig in den Rundfunkanstalten hielt sich die Bandmaschine bis heute, um die großen Archive noch bedienen und pflegen zu können.


    Zum Trost, auch wenn es keiner ist: Für Cassettengeräte ist es noch schwieriger als bei Bandmaschinen, echte, nagelneue Köpfe (unbenutzt) zu bekommen. Bis auf Riemen und Rollen gibt es eigentlich keine Ersatzteile mehr. Ist ein Kopf durch, bleibt eigentlich nur die Ausschau auf ein anderes Gerät oder versuchen ein schon schadhaftes Gerät zum Schlachten zu bekommen.


    Für Bandmaschinen ist es sicher ratsam, sich ein paar Gute Sätze an Köpfen auf Vorrat beiseite zu legen.

    Gruß André
    Keine Emails mehr, nur PN. Emailfunktion ist deaktiviert.


  • Hallo zusammen,


    sagen wir mal es sind nur noch seeeeehr wenige, welche mit Tonband produzieren,
    aber die Bauer-Studios schneiden Konzerte direkt "live" auf eine StuderA820 Stereo
    und produzieren davon dann LP's


    ... aber ja, die Bandmaschine ist die Nische in der analogen Nische


    zum obigen Rat "Köpfe auf Vorrat ..."
    ja schon ... aber und eigentlich nein ???
    überlegt mal wieviel Stunden Band Ihr spielen müßt bis ein Kopf am Ende ist
    - ein noch "recht guter Kopf" einer Studiomaschine macht immerhin noch 6000 bis 12000 Stunden Musik


    - also wenn wir wirklich jeden Abend zwei Bänder hören (26,5er Spule 38cm) ist das ne Stunde Musik
    - das sind im Jahr 365 Stunden
    - in 10 Jahren 3650 Stunden
    - in 20 Jahren....
    und so mancher Senkel-Nostalgiker hat ja 2 oder mehr Maschinen


    Leute ... wie alt wollt Ihr eigentlich mit dem "Krempel" werden :thumbup:


    gute Nacht wünscht Euch Ralf

    Der Ton macht die Musik - die Welt bräuchte mehr Musiker :rolleyes:

    2 Mal editiert, zuletzt von Bricksounder ()

  • Da der normale HiFi Fan kaum Ambitionen hat, etwas gut aufzunehmen, fürchte ich, daß die Bandmaschinen bald Geschichte sind.... ;(


    Fürchte ich auch,das kommt aber auch davon das der eigentlich richtige,natürliche Analoge Klang seit einführung der viel handlicher und ultrapraktischen Digitalen Geräte quasi nicht mehr existend ist,weder im Radio noch anderweitig zuhause beim Konsumenten,echte leidenschaft entsteht aber nur aus freude und restloser hingabe zu etwas,ich kann das aktuell bei Digital mit den oft lieblos hergestellten massenprodukten leider nur kurzfristig erkennen (siehe unsere ex und wegwerfkultur)
    Leider gibts auch nur noch uns wenigen "spinner" (und wohl auch nur weil wir die Analoge hoch-zeit noch hautnah miterlebten) ich denke irgendwann in der Zukunft wird man aber,wen man Technisch wirklich "alles" erfassen kann aus einem wichtigen grund wieder einiges auf Analog umstellen.


    viele grüße
    volkmar

    AAA Mitglied

    ..die zeit wartet auf niemand (Ulla Meinecke 1991)

    2 Mal editiert, zuletzt von volkmar II ()

  • Alles Quatsch, daß Tonband stirbt nie aus :)


    Neealso, solange ich noch an günstiges Bandmaterial komme, werde ich weite Alben oder Maxi´s auf´s Band kopieren.
    Gerne höre ich einige Werke am Stück durch ohne zwischendurch vom Sofa zu müssen.


    Ich weiß schon, daß ein gwisser Herr Zuse, Gates usw. da andere Möglichkeiten ersonnen -allein
    bei mir bleibt es analog.

    Ich habe keine Ahnung, und davon verstehe ich auch nichts :wacko:

  • "Werden irgendwo auf der Welt heute immer noch Analoge Tonbandmaschinen gebaut?"


    Nur solche "Frankenstein"-Projekte:


    http://www.sonorusaudio.com/uploads/SonoruS_ATR10_Flyer.pdf


    In einem anderen Beitrag erleben wir ja gerade, dass es scheinbar kaum mehr denkbar und möglich ist analog zu produzieren - wie sind denn bloss diese vielen wunderbaren Aufnahmen und Pressungen früher entstanden? Aus diesen Zeiten vor den digitalen Zauberkästen stammen m.A.n. auch noch Aufnahmen mit Referenzcharakter (auf jeden Fall in musikalischer Interpretation).


    Aber der technische Fortschritt ist eben nicht aufhaltbar, insbesondere wenn dann auch noch Platzersparnis, Personalkosten und Zeit die Regelgrößen sind - vom Problem einer geschmackskorrigierten Produktion einmal ganz abgesehen.

    Mit besten Grüßen

    Einmal editiert, zuletzt von KarlForster ()

  • Hallo Captn,


    fast, das Oberteil ist 1:1 von der PR99. Alu Rahmen und die Motoren inkl. Netzteil auch. Leichenfledderei, Christian hat völlig recht Frankenstein lässt Grüßen.


    [Blockierte Grafik: http://www.tonbandhobby.de/pr99.jpg]


    Mit besten Grüßen aus der friesischen Karibik


    Jürgen

    "Bewahre mich vor der Einbildung, bei jeder Gelegenheit und zu jedem Thema etwas sagen zu müssen"


    Theresia von Avila

    Einmal editiert, zuletzt von Garuda ()

  • Du meine Güte, ein stolzer Preis für ein Teil was noch nicht mal eine Aufnahmefunktion hat. Ne, da gehe ich mir lieber eine frisch revidierte "Orginale" holen mit Character. Habe seit einem Monat eine B77 von Thomas Schröder. Sieht aus wie Neu, klingt wie neu und hat eben ihren eigenen Charme.Eben das nicht ganz perfekte macht es doch aus. Beim Vinyl ja nicht anders. Wenn ich bei dem Mistwetter Abends eine Platte oder das Band laufen lasse ist es wie eine Zeitreise hin wo nicht alles perfekt war,aber wenigstens nicht so hektisch und medial Überfrachtet wie heute.Entspannung pur. ^^

  • Trinomic (....haste auch ´nen richtigen Namen?...) spricht mir aus der Seele!
    Bei mir läuft gerade eine STEINALTE A 77 (Kofferversion mit Lautsprechern, ReVox high fidelity) unrevidiert - saubergemacht - boaaah!!!!! :thumbup:

    Viele Grüße von Uli - dem Rheinländer:
    hat von nix 'ne Ahnung - kann aber alles erklären. ^^
    Ist Realist und plant Wunder
    ;)

  • Liebe Leute,


    auch wenn das so schon klar ist, möchte ich hier den schlauen Spruch zitieren: Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!


    Mitte der 90er Jahre hätte wohl kaum jemand geglaubt, dass der Plattenspieler und die Schallplatte so eine Renaissance erleben, wie wir sie jetzt haben. MIt steigenden Verkaufszahlen.


    Zwar ist ein Tonband verglichen mit einem Plattenspieler recht kompliziert, es gibt mehr mögliche Baustellen für Defekte und die Justage (Einmessen) erfordert mehr als eine Schablone und eine Waage. Aber das Erlebnis bei der Benutzung eines Tonbandes ist m. E. auch noch größer als beim Abspielen einer Platte - zumindest in bei entsprechender Veranlagung. Deshalb:


    Wenn sich genug Leute weiterhin um die Tonbänder kümmern, das Wissen und vorhandene Teile/Geräte bewahren, auch gelegentlich neues(!) Bandmaterial kaufen (damit Pyral nicht aufhört!) und zusammenhalten, wird diese faszinierende Technik Ihre Freunde und ihrem Markt behalten.


    Auf denn!


    Beste Grüße von Martin

    Als Analog-Fan natürlich Mitglied bei der AAA Analogue Audio Association e.V. - siehe www.aaanalog.de

  • Hallo Martin,
    Ich finde Deine Lanze, die Du für die Tonbandfraktion brichst, hervorragend - gibt sie mir doch die Vorlage für die Veranstaltung eines Workshops in der Nähe von München. Ich bin gerne bereit - gegen einen kleinen Obulus - für Interessierte genau zu erklären, wie so eine Maschine funktioniert, ein paar Tips für die Einstellung und die Pflege zu geben. Da nehme ich die Angst vor Mißjustage, helfe bei er Pflege und gehe auch auf Besonderheiten der Einmessung und der "Pegelei" ein.


    An ALLE: Wer möchte mitmachen?
    Meldet euch mal - ich freue mich!

    Viele Grüße von Uli - dem Rheinländer:
    hat von nix 'ne Ahnung - kann aber alles erklären. ^^
    Ist Realist und plant Wunder
    ;)

  • Hallo zusammen,


    für einen Einmeßworkshop mit Uli würde ich Räumlichkeiten, Meßmittel und Kaffemaschine zur Verfügung stellen
    (kost nix)
    sinnvoll ein Samstag oder ein Tag über die Jahre
    Vorschlag Sa. 19.12. oder Montag der 04.01.
    wir müssten so 5 - 6 Interessierte zusammenbekommen damit das für Uli wirtschaftlich einigermaßen darstellbar ist


    Grüße Ralf


    Interesse ????

    Der Ton macht die Musik - die Welt bräuchte mehr Musiker :rolleyes:


  • So ist es leider Uli. Gibt es vielleicht, wenn es sich vielleicht nicht nur um Grundlagen handeln sollte, eine deinem Vortrag/Anleitungen entsprechenden Begeleittext (ggf. gegen kleinen Obulus) oder z.B. einen AAAArtikel für die Nordfrauen und -männer?

    Mit besten Grüßen

  • Hallo Uli,


    super Vorschlag! So ein Workshop ist meiner Meinung nach genau das, was unsere Tonbandsache voranbringt!


    Für mich, aus dem Rhein-Main-Gebiet, ist München allerdings auch etwas weit weg. Besonders gegen Weihnachten und Anfang Januar mag ich auch nicht in einen Zug steigen, da die Züge dann meistens voll sind. Aber es gibt bestimmt eine größere Zahl Interessierter aus Süddeutschland.


    Vielleicht sollten wir hier ein neues Thema ("Thread") dazu aufmachen, damit es nicht nur diejenigen lesen, die sich über das Tonband im digitalen Zeitalter Gedanken machen?


    Toll wäre es, Uli, wenn Du solche Workshops für die Tonband-Szene auch an anderen Ecken von Deutschland veranstalten könntest. Vielleicht können wir das über die AAA organisieren. Lass uns mal dazu mailen oder Telefonieren! Ich melde mich bei Dir.


    Beste Grüße an alle Tonband-Fans!


    Martin

    Als Analog-Fan natürlich Mitglied bei der AAA Analogue Audio Association e.V. - siehe www.aaanalog.de

  • Hallo,


    wenn ich einen Vorschlag machen darf?
    Für diejenigen, die eher im Norden zuhause sind und denen der Weg zu einem Einmess-Workschop im Süden zu weit ist, oder eine Anleitung hier im Forum zu trocken wäre, gäb es noch eine sehr aktive Gemeinde in diesem Nachbarforum. Insbesondere auch in HH. Hilfe beim Einmessen, Reparieren usw.


    VG, Jan




    • Technics SL-1210 MK2 + ADC 220x + LiTe Phono + Innovative Audio Ultragraph Reference Line Stage + Pass Aleph 0s + Spendor BC1A (passiv) + Braun TG1000/2 •