Micro Seiki MR-322, Lager ölen...?

  • Hallo Leute,


    ein Kollege von mir hat einen Micro MR-322 bekommen. Er meint dass sich die Tellerachse im Lager recht schwer drehen läßt (bei abgenommenen Plattenteller), obwohl mit aufgelegter Strob-Scheibe die Drehgeschwindigkeit in Ordnung wäre.


    Im I-Netz habe ich das dazu gefunden: http://blog.xuite.net/look_t/t…MR-322+%E5%94%B1%E7%9B%A4


    Lager:
    http://1.share.photo.xuite.net…9/8376256/338391401_m.jpg
    http://1.share.photo.xuite.net…f/8376256/338388207_m.jpg


    Weiß hier jemand ob man das Lager unproblematisch zwecks eventuellem Säubern-Ölen usw.öffnen kann, was ist zu beachten? Nicht dass einem Kugeln inkl. Federn um die Ohren fliegen...?!


    Grüße aus der Ruhrstadt :) 8)

  • Er meint dass sich die Tellerachse im Lager recht schwer drehen läßt


    Ein gutes Zeichen!


    Das heißt, das Lager hat kein Spiel und es hat noch niemand daran herumgefummelt. ;)


    Das sollte auch dein Freund nicht tun, denn die Tellerlager von Micro Seiki sind Wartungsfrei. Beim Öffnen könnte etwas von dem Bleistaub austreten, deshalb sollte man sich das tunlichst verkneifen.


    Nur die Lager der Antriebsmotoren sollten hin und wieder mal ein winziges Tröpfchen unlegiertes Maschinenöl bekommen, am besten mit einer dünnen Nadel appliziert.


    Gruß
    Michael

  • Sollte man nach so langer Zeit nicht doch mal das Öl im Lager erneuern? Oder wird das MS Lager (soweit der MR-322 das große MS Lager hat) nur durch den Bleistaub geschmiert?

    Einmal editiert, zuletzt von uncoiled ()

  • Hallo Jens


    Da ist schon Öl drin und nicht mal wenig. Aber ich würde das auf keinen Fall wechseln wollen, denn seine Wirkung geht doch nicht verloren. In einem Tellerlager, das maximal 78 U/min aushalten muß, kann ein Maschinenöl 100 Jahre lang verbleiben, ohne daß es schlechter würde.


    Ein Lager von Micro würde ich nur öffnen, wenn wirklich etwas darin kaputt ist und ausgewechselt werden muß. Und selbst dann würde ich das alte Öl und den Bleistaub wiederverwenden wollen, wenn das möglich ist.


    Manchmal ist es einfach besser die Dinge so zu belassen, wie sie sind. Ein Tellerlager von Micro gehört zu diesen Dingen.


    Mit einem falschen Öl kann man darin sogar Schaden anrichten.


    Gruß
    Michael

  • Mit einem falschen Öl kann man darin sogar Schaden anrichten.


    Na das ist man klar. Irgendwas reinkippen würde ich da auch nicht.

    kann ein Maschinenöl 100 Jahre lang verbleiben, ohne daß es schlechter würde.


    Deshalb meine Frage, ich habe nämlich schon Maschinenöl erlebt das schwarz flockte und Wasser gezogen hatte.

    Manchmal ist es einfach besser die Dinge so zu belassen, wie sie sind. Ein Tellerlager von Micro gehört zu diesen Dingen.


    Dann lassen wir das so stehen und wie du schon richtig bemerkt hast ist garnix tun manchmal besser als das Falsche machen. Um das ohne Teller etwas schwergängige Lager würde ich mir jedenfals auch keine Sorgen machen.

  • Moin zusammen,


    danke für die Antworten! Wie muß man sich das denn mit dem Bleistaub vorstellen...dreht die Achse in mit Bleistaub angereichertem Öl, oder ist das Lager nur mit Blei-Granulat befüllt (wäre zur Geräuschdämpfung ja denkbar) ...? Ist das Lager überhaupt mit Öl befüllt, oder ist es Fett, was das relativ schwere Drehen mit den Fingern an der Achse (auch) erklären würde. Würde das gerne mal zerlegt sehen. Allerdings finde ich im ganzen Internet nichts dazu.
    ?(


    Grüße aus der Ruhrstadt :) 8)

  • Ich versuche mal es zu beschreiben.


    Dieser Bleistaub ist wirklich extrem fein und es sieht eher aus wie Dreck. Jemand der das beim Öffnen des Lagers sieht, ohne zu wissen was das ist, nimmt einen Lappen und wischt es weg. Natürlich hat sich alles überschüssige Blei unten auf dem Deckel abgesetzt, es ist also das erste was man sieht, wenn man das Lager öffnet. Von der Menge her würde ich schätzen, daß sich etwa ein halber Fingerhut voll Bleistaub im Lager befindet, mehr nicht.


    Das Öl im Lager ist vermutlich ein gutes Maschinenöl. Es ist dünnflüssig, nicht ganz so dünnflüssig wie Nähmaschinenöl, aber wesentlich dünnflüssiger als ein legiertes Motoröl für Autos.


    Beim Lager meines BL-91 konnte ich mir das Öl ansehen, weil ich das ganze Lager ausbauen mußte. Wenn man das Lager auf den Kopf dreht, kommt nach einiger Zeit ein Tropfen Öl an der Lagerwelle heruntergelaufen. Da kann man dann anhand der Farbe sehen, daß das Öl in Ordnung ist. Schnell wieder umdrehen, dann läuft der Tropfen auch wieder hinein.


    Gruß
    Michael

  • Bleistaub hin, Bleistaub her - in den alten Micro und Sansui-Lagern sind teilweise Nylon-Scheiben als Lagerspiegel eingesetzt, diese brechen gern und müssen dann ersetzt werden. Das Lager dreht dann zwar noch, wird aber schwergängig und die Achse sackt ab. Wie beim 322 das Lager ausgeführt ist, weiß ich allerdings nicht, könnte ein Metall oder Nylon-Lagerspiegel sein, evtl. aber auch eine Konstruktion mit Lagerkugel.


    Grüße, Brent

    Gewerblicher Teilnehmer

  • in den alten Micro und Sansui-Lagern sind teilweise Nylon-Scheiben als Lagerspiegel eingesetzt


    Beim relativ leichten Teller des MR-322 wäre Nylon so unwahrscheinlich nicht.

  • @ MVD...danke für die Erklärung! So ist es verständlich. Schaut wohl ähnlich aus wie bei dem Linn-Lageröl das wohl stark mit Graphit (?) angereichert auch eine eher schlammige Konsistenz hat.


    @ johnny.yen... das mit der abgesackten Achse klingt auch logisch, danke für den Tip. Werde mir das Ding dann mal in den nächsten Tagen anschauen.



    Grüße aus der Ruhrstadt :) 8)

    Einmal editiert, zuletzt von G_turn ()

  • Das Lager ist ein Standard Lager mit sinterbronze Buchsen. Die Lager mit dem Blei legiertem Oel,gab es nur bei den neueren großen Micros.
    Zerlegen ,reinigen .Lagerspiegel kontrollieren und dann mit Sinterlageroel neu befüllen. zB Thorens Oel für den 124.


    Grüße

  • Moin,
    auf keinen Fall Sinterbuchsen mit Lösungsmittel reinigen. Die sind danach hinüber. Nur mit trockenem Tuch wischen.
    Ich kann mich dunkel erinnern auf der Microseite steht auch etwas über Lagerpflege. Die scheint bei älteren Modellen, sind sie irgendwie bereits alle, unbedingt nötig sein.


    Das habe ich mir eben von der MY Micro Seite geliehen.
    Tips zum Gebrauchten

    Wie bei allen Micros das Lager kontrollieren! Das heisst nicht grundsaetzlich, dass bei jedem MICRO das Lager defekt sein muss, sondern soll nur die Sensibilitaet fuer diesen moeglichen Fehler erhoehen - dies gilt fuer jeden Gebrauchtkauf, egal welches Modell, egal welcher Hersteller!

    LG aus dem Altmühltal
    Thomas






    Einmal editiert, zuletzt von thorupp ()

  • Ich stelle hier im Forum eine Oelomania fest, wenn ich das mal so nennen darf. Lager von Plattenspielern machen eigentlich nur Probleme wenn
    Das Ding lange nicht läuft und bei falscher Befüllung mit harzenden Ölen.Bei eurem Auto wechselt ihr das Öel alle 10000 Km .Die Dinger drehen bis7000 Umdrehungen bei Temperaturen von -30 bis über 200 Grad .Rechnet das mal auf eure Dreher um.Solange die Lager dicht sind und nicht
    trocken laufen braucht man sich nicht so viel Gedanken machen.
    Grüße

  • Moin, auch wenn es ewig her ist, melde ich mich mal dazu. Ich besitze seit zwei Jahren einen MR 611, der über das gleiche Bronzelager mit Nylonspiegel verfügt. Da es bei einem Umbau plötzlich leichte Schabegeräusche machte, habe ich es nochmal geöffnet und mit Lageröl gereinigt und gefüllt. Es bleiben leichteste Geräusche, die dann verschwinden.


    Nun habe ich mal etwas geforscht. Brent hat ein Manual von einem MR 311, in dem eine Fettpackung empfohlen wird. Es ist das gleiche Lager, wie bei den größeren Modellen.


    Also sollte dort Fett rein. Die Bronzelager würde ich trotzdem noch mit Lageröl benetzen.


    Munter!


    Axel


    Anbei Bilder vom Manual (danke, Brent!) und von im Netz gefundenen Bilder eines MR-311 und eines 322, der über das gleiche Lager zu verfügen scheint.


    311.jpg



    Tellerlager MR 311 oben.jpg


    Tellerlager MR 311.jpg


    388723IMG1530.jpg


    872792IMG1521.jpg

    audio ergo sum

  • Moin

    bei meinem MR 611 habe ich das Lager (mit Nylonspiegel) mit Fett geschmiert.

    läuft seit Jahren ohne Probleme od. Geräusche.

    Für den Motor benutze ich nicht harzendes Haushaltsöl wegen der Dochtschmierung.

    Grüße Ralf

  • Moin und besten Dank für die Infos!


    Da gehört tatsächlich Fett hinein.


    Habe mir ein PTFE-basiertes Fett besorgt und werde damit das Tellerlager schmieren.


    Munter!


    Axel

    audio ergo sum