Sammlung von Adjust+ Messungen

  • Ich bin auch am überlegen, mir Adjust+ zu holen, vertrau aber irgendwie der Korrektheit der Messungen nicht, insbesondere was die Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Soundkarten anbelangt. Kann es sein, dass die Messdifferenzen oder besser gesagt, die Anhebung zu den tiefen Tönen hin, vom Einfluss der Soundkarte kommt? Adjust bietet ja keine frequenzgangkompensierende Kalibrierung, wie man es zb bei ARTA usw. für das Mikro vornehmen kann. Oder gibt es diese Möglichkeit doch?


    Das wäre interessant zu sehen, wie die Messergebisse ausfallen, wenn man sie mit unterschiedlichen Soundkarten vornimmt, d.h., auch Azimuth und Resonanzmessung Arm/Abnehmer...

    Grüße

    Christopher


    >>Ich habe festgestellt, dass die Datenrate die Qualität von MP3-Musikdateien erheblich beeinflußt.<<

    Einmal editiert, zuletzt von Chrishu86 ()

  • Ok, vielleicht verstehe ich das ja auch nur nicht richtig. Gesetzt den Fall, ich messe ein Ortofon Quintet Blue. Die ganze Serie hat einen kräftigen Bassbereich, dann einen leicht fallenden Verlauf ab ca. 1,5 - 2 Khz, der darauf folgende Buckel nach oben ist sehr unausgeprägt und noch weit unter der 0 dB -Linie. Jedenfalls sagen das die Messungen der Zeitungen. Bekomme ich dann bei Adjust + eine Bassüberhöhung um 12 dB raus, von der aus es dann richtig tief in den Keller geht? Und den dann folgenden Peak denke ich mir klein? Man kläre mich bitte auf, ich sehe die Praxisrelevanz nicht. Der Klangeindruck vom genannten Quintet Blue bei mir entsprach übrigens der Messung aus der Stereo (bevor ich die Messung gesehen hatte) weswegen ich die Dinger auch zu muffig finde.


    Oder das Kleos hat bei STP einen schön glatten Frequenzgang, der dann ab 8 Khz bis 20 Khz um fast 10 dB steil ansteigt. Das sieht bei AJ + fast harmlos aus, das EMT hat zwar einen weniger starken Peak, dafür setzt dieser früher ein. Sollte bedeuten, dass das EMT aggressiver klingt als das Delos. Wer schon mal ein EMT gehört hat weiß, dass die Dinger das nun wirklich nicht sind, wohingegend der an sich späte Ausreißer nach oben beim Delos kaum ins Gewicht fallen sollte. Tut er aber.


    Wie lese ich das jetzt anhand der Messungen raus?

  • Nein Christopher, das liegt defintiv nicht an meinem Audiointerface. Für z.B. Messungen mit Room EQ Wizard wird dieses kalibriert. Zwischen 20Hz und 20 kHz ist das ein gerader Strich. Darunter und darüber geht es dann langsam abwärts. Ich habe das Interface gerade nicht am Laptop, sonst könnte ich einen Screenshot machen.


    Bonzo
    Wenn Du nicht wirklich parktische Erfahrung mit Frequenzen hast, wird Dir so ein Frequenzverlauf wenig bringen.
    Hast Du Dir mein Audiofile oben angehört? Das EMT klingt keineswegs hell gefärbt, im Gegenteil.

  • Danke Tom für deine Antwort, aber hast du dennoch zu Vergleichszwecken mit unterschiedlichen Interfaces getestet, ob sich die Messergebnisse für Phase, Kanaltrennung und Resonanzpeak noch identisch verhalten, den isoliert betrachteten Frequenzgang jetzt mal ausgeschlossen. Denn das ist es ja, was Adjust+ ausmacht, Phase und Kanaltrennung optimieren zu können.
    Ich glaube mich noch zu erinnern, dass ich mal das Adjust+ zur Leihe hatte und je nach Einpegeln der Soundkarte andere Messwerte bekommen hatte (mit onboard Soundkarte), hatte zu dem Zeitpunkt keine vernünftige externe zur Hand.
    Benutzerfehler meinerseits sind natürlich nicht ausgeschlossen :P

    Grüße

    Christopher


    >>Ich habe festgestellt, dass die Datenrate die Qualität von MP3-Musikdateien erheblich beeinflußt.<<

    2 Mal editiert, zuletzt von Chrishu86 ()


  • Es geht nicht um Normierungen sondern darum, wieso ein bestimmter Charakter im Klang zu beobachten ist.
    Messungen wie die unter post 4 zeigen schön, welchen Klangcharakter das System hat. Der Bereich zw. 4-ca.8KHz ist unterhalb dem Referenzpegel und ab 10KHz gehts nach oben. D. h., zurückhaltende Stimmwiedergabe und analytischer Charakter. So gesehen sind die Mesungen nicht unbrauchbar. Sehr hilfreich auch bei der Anpassung des Ballast-Kondensators bei MM Tonabnehmern und des Ballast-Widerstandes bei MC Systemen.
    Ich würde mir allerdings noch Messungen wie diese wünschen, die von den meisten Kleinstherstellern nicht durchgeführt bzw. veröffentlicht werden:
    http://www.stereophile.com/con…aying-system-measurements


    Da hast Du natürlich Recht. DBF macht solche Messungen mit dem Oszi. Ich wollte mir auch einen gebrauchten kaufen, aber ich habe schon genug Geraffel herumstehen....
    Ich muss sehen, ob solche Sinuswellen auf einer meiner Testplatten sind. Mit Adjust Pro kann man wie ich meine auch solche Messungen durchführen. Vielleicht kann André da was zu sagen. Ich bin mehr der Praktiker/Autodidakt, der weder Ton- noch Elektrotechnik gelernt hat.

  • bei der Zentrierung kann man ja selbst solange hin- und herschubsen, bis es nicht mehr sichtbar eiert. Bei mir ist das Mittelloch auch etwas zu groß.


    Sorry, dass ich doch nochmal...


    Wenn das so ist, könntest du doch quasi eine Messung mit zentrierter und eine mit dezentrierter Platte machen und schauen bzw. berichten, ob und wenn ja, wie stark sich das auf das Übersprechverhalten auswirkt? Fände ich jedenfalls sehr interessant.



    Grüße,


    Ingo

    "Da die Preisgrenzen im High End Bereich quasi gefallen sind und Entwicklerteams ohne Budget Limitierung an die Konstruktion eines Gerätes gehen können, entstehen immer wieder sehr interessante Konstruktionen." (hinduistischer Philosoph)

  • Ingo, auf das Übersprechverhalten wird sich das überhaupt nicht auswirken, da die Messung gemittelt wird.
    Ich habe das EMT mehrfach in Abständen von Monaten, auch mit unterschiedlichem Phono-Pre, und die Azimutmessungen (Phase/Kanaltrennung/Kanalgleichheit) waren zu 95% identisch.


    Unterschiedliche Audiointerfaces habe ich bislang nicht benutzt. Ich verwende das hier
    https://focusrite.de/firewire-…interfaces/saffire-pro-14


    Da man jedesmal die beiden Eingangskanäle im Pegel abgleichen muss, dürfte sich dieses auf das Ergebnis auch nicht auswirken. Allerdings fahre ich 96kHz. Sollte jemand Messungen mit 44.1kHz / 16Bit durchführen und recht niedrig auspegeln, so kann es natürlich zu Fehlmessungen kommen. Zudem sollte man seine Windows-Sounds im Griff haben.


    Jedem Nutzer sollte auch klar sein, dass sich Schneidköpfe zueinander "leicht" unterscheiden können und diese Messung nicht als der Heilige Gral angesehen werden sollte. Weiss ich ob der Schneidstichel die Phase links zu rechts absolut sauber schneidet?

  • Da man jedesmal die beiden Eingangskanäle im Pegel abgleichen muss,


    Nicht zu vergessen die zum Teil auftretende Signalverzögerung beider Kanäle zu überprüfen und gegebenenfalls zu korrigieren.

    Viele Grüße


    Jörg


    Ich höre damit und meine kleine Plattensammlung seht ihr bei DISCOGS.



  • Also, wenn ich mein Messzeugs anschliesse, dann wird am Ouput 1/Links ein Y-Splitkabel angeschlossen, welches auf Input L UND R geht. Dann starte ich die Kalibrierung innerhalb Adjust und wenn die Differenz recht hoch ist, so regle ich die Eingänge von Hand besser ein. Bin ich dann annähernd gleich, mache ich eine Abschlusskalibrierung und bestätige anschliessend, dass Adjust den Pegelunterschied und Zeitversatz/Flanke ausgleicht. Puhh...

  • Exakt. So ist das Procedere. Auch nachzulesen auf Seite 18 der Benutzeranleitung zu A+.
    Damit beide Kalibrierungen zur Anwendung kommen, muss man aber die beiden Checkboxen

    • "Eingangsverzögerungen kompensieren"
    • "Kanaldifferenz kompensieren"

    auch entsprechend markieren, um die Kalibrierung zu aktivieren.
    Aber ich denke, das wirst du getan haben.


    mfg,
    hellas



    /edit1: Ich bin mir jetzt aber nicht sicher, wie das LoopBack-Kabel aufgebaut ist. Wenn es eine normale Monoklinke ist, dürfte es L+R ja schon in der Ausgangsbuchse einfach zusammenführen. Kann aber auch sein, dass es eine Stereo-Klinke ist, bei der nur ein Kanalausgang genutzt und dessen Signal auf die L+R Eingang gesplittet wird. Kommt aber m.E. auf das gleiche Ergebnis.


    /edit2: Jetzt ist mir auch wieder eingefallen, was mir bei Bild 4 in Beitrag 14 nicht gefallen hat. Normalerweise sollten die Kreuzungspunkte der Kurven beim annähernd selben Azimutwinkel zu finden sein, sofern nicht der Generator selbst einen mechanischen Defekt aufweist. Im betreffenden Bild ist eine deutliche Abweichung ersichtlich, deren Ursache auch im nicht korrekt eingestellten VTA zu suchen sein könnte.


    .

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    5 Mal editiert, zuletzt von hellas ()

  • Hier spielt dann die Pro-Version von A+ ihre Stärken aus. Hier ist es möglich, den Frequenzgang des Tonabnehmers isoliert zu messen.
    Will man die gesamte Phonokette, also incl. Phonoverstärker erfassen, benötigt man eine inverse RiAA.
    Eine Frage nach der Verwendung einer solchen stellte ich bereits weiter vorn im Thread...
    C.F. liefert dafür die nötigen Signale auf CD mit und geht von einem hochwertigen Zuspieler aus, der eine "vernünftige" Linearität mitbringt.
    Das CD-Signal wird für die Kalibrierung über die /RiAA geschleust und dem Phonoeingang zugführt.


    mfg,
    hellas

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    3 Mal editiert, zuletzt von hellas ()

  • Ok, das macht es dann schon deutlicher


    To keep both of these high frequency parameters within acceptable limits for the cutter and playback stylus, signal level on the Adjust+ LP has been kept down, resulting in a poor signal-to-noise ratio at low frequencies. As a result of this, warps start to contribute to the test results, explaining the low frequency lift in the response graph. It may be possible for Adjust+ to lessen this with narrower FFT bins, but there is a trade off against measurement times.

  • Wenn man den Artikel durchliest, merkt man förmlich, dass der Typ nur die Home-Version zum Testen hatte.
    Offenbar war die Pro-Version für den Test wohl zu teuer :D


    Der Bericht hilft euch also nicht weiter.
    Lest stattdessen einfach mal die Benutzeranleitung von A+.
    Steht eigentlich alles drin, was man wissen muss. Auch die bekannten Probleme.


    mfg,
    hellas


    .

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