Sammlung von Adjust+ Messungen

  • Du brauchst keinen Phono-Pre ohne RIAA, sondern eine zusätzliche inverse RIAA :thumbup:


    Und hier kommt dann noch ein, zumindest mathematisch gesehen, wunder Punkt hinzu. Man sollte wissen, ob in der eigenen Phono die Neumannkonstante berücksichtigt wurde oder nicht. Also hat man am besten zwei inverse RIAAs auf Lager. Und schon sind wir bei der Frage, wie genau muss diese denn sein und vor allen Dingen, wo bekomme ich jetzt die schrägen und extrem engtolerierten Bauteile her? Und somit erkennen wir ganz klar, wir sollten statt der ganzen Pfriemelei und Analysen lieber einen guten Wein trinken und anschliessend mit der bEVA schöne Dinge tun :whistling::D


    :24:

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  • Na dann mach mal... ^^
    Aber vielleicht wirfst du vorher doch erstmal den Simulator an und wirfst mal einen Blick auf das Trauerspiel...


    .

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  • hellas


    Mir ist als Privatanwender noch kein wirklich triftiger Grund eingefallen, warum ich die pro Version benötigen sollte. Die von Dir angeführten Punkte Signalverzögerung bzw. Kanaldifferenz spielen bei einer guten Soundkarte eher eine untergeordnete Rolle, zumal eine Signalverzögerung ggf. im Oszi Bild sichtbar würde, aber dann müsste die Soundkarte schon arg schlecht sein. Die Messung über rosa Rauschen wird im Handbuch auch als fehlerbehafteter beschrieben. Mit der inversen RIAA kann ich auch mit der normalen Version arbeiten. Der größte Mehrwert ist nun mal die Azimuth Messung. Für den Gleichlauf kann man ja auch die Smartphone App verwenden. Das funktioniert prima.


    VG!
    Bernd

  • Der größte Mehrwert ist nun mal die Azimuth Messung. Für den Gleichlauf kann man ja auch die Smartphone App verwenden.


    So ist das. Beim Gleichlauf ist der Aufwand mit der App wesentlich geringer, allerdings geht da auch eine Stroboscheibe recht gut... :rolleyes:

    Viele Grüße


    Jörg


    Ich höre damit und meine kleine Plattensammlung seht ihr bei DISCOGS.



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  • docali:


    Ich kann dich nur nochmal auf das Handbuch ab S.40 ff verweisen. Hier steht genau beschrieben, wofür man die Inverse RiAA benötigt. Bei der Home-Version kannst du sie garnicht zur Kalibrierung einsetzen.
    Es geht hier darum, die nichtlinearen Anteile in deiner Phonokette zu erfassen. Oder anders formuliert, das Signal des Tonabnehmers isoliert zu erfassen. M.E. kann man auch nur durch die individuelle Kalibrierung die Messdaten verschiedener Tonabnehmer in unterschiedlichen Ketten überhaupt ansatzweise objektiv miteinander vergleichen. Man isoliert damit also sämtliche Nichtlinearitäten von der Phonostufe bis zum Soundkarteneingang. Das deckt die einfache Kalibrierung der Home-Version leider nicht ab. Für die Erzeugung der Kalibrierkurve benötigt man die inverse RiAA, da der Sinus-Sweep oder Pink Noise von der A+ CD ja nicht RiAA-verzerrt ist. Zudem muss sie für eine entsprechende Signalabschwächung für MM und MC sorgen.


    Die standardmäßige Erfassung von Signalverzögerung und Kanaldifferenz halte ich für sinnvoll, ermöglicht es auch die Nutzung von "einfacheren" (externen) Soundkarten. Man kann geteilter Meinung sein, ob man hier einige hundert Euro fuer passende Hardware ausgibt, oder aber den eingesparten Teil des Geldes in die Pro-Version steckt. Ich habe mich fuer letzteres entschieden. U.a. auch deshalb, weil mich der Mehrwert des Upgrades überzeugt hat. So steht neben den genannten Funktionen Kalibrierung und Pink Noise ja noch weit mehr zur Verfügung:


    • harmonische Klirrmessung
    • Messung von Tonarmresonanzen
    • allg. Messtools (FFT, Rausch- u. Frequenzanalyse)
    • Offlineauswertung mit WAV-Dateien


    Schlussendlich muss das jeder für sich entscheiden, ob einem das wichtig ist.
    Wer auf messtechnisch durchdachte und praxisgerechte Zusatztools Wert legt, der kommt m.E an der Pro-Version nicht vorbei.


    mfg,
    hellas


    .

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  • Moinsen,


    Rosa Rauschen ginge, ich weiß aber nicht, ob es für einen Frequenzgang genau genug ist. Mit audioanalyser oder audiotester kann man das mit der "hold"-Funktion machen, wo die breitbandige Fourierkurve beim jeweils maximalen Pegel stehen bleibt. Könnte ich spaßeshalber auch ergänzend mal messen... :whistling:


    ehrlich gesagt habe ich nicht die Zeit, das von vorne alles zu sichten und auch zu lesen. Bzgl. pink noise gibt es aber ein klares Statement. Es ist die "genauere" Variante, da man ein Zeitmittel über den gesamten Frequenzraum mittels FFT in die Einzelfrequenzen zurücktransformiert. Somit hat man über den gesamten Messzeitraum zu jeder Frequenz des Bandes auch verwert- und erfassbaren Pegel. So, wem das zu komplziiert sein sollte - durch die längere Erfassung der Messwerte bekommt man die genaueren Messwerte. Not less and not more.


    Die Messung mittels Sweep ist kompromittiert durch die Tatsache, dass bei tiefen Frequenzen durch die höhere Bin-Dichte wesentlich mehr Werte vorhanden sind und im Hochfrequenzbereich durch das weniger an Information ein Ringing des Algorithmus zu beobachten und auch nicht zu vermeiden ist. Man sollte sich einfach gedanklich eine approximierte Kurve durch den "Wellenzug" legen, was in etwa der Realität entspricht. Der Anstieg zu tiefen Frequenzen ist nicht real - er tritt bei der pink noise Messung in dieser Form nicht auf. Zudem gebe ich zu bedenken, dass die FG Messung eigentlich eher etwas für Profis ist. Für den Kunden zu Hause ist es allenfalls eine grobe Orientierung - und hierfür ist es gut genug. Wer auf der Basis der Home Version eine technische Dokumentation erstellen will, den "beglückwünsche" ich herzlich...


    HTH und Gruß,


    Chris


    ..der sich ärgert, dass er damals den Firmen einen Gefallen tun wollte und den Sweep auf 30 s "eingedampft" hat. Mit 2 min wären wir dramatisch "besser" - vulgo genauer - gewesen...

    Gewerblicher Teilnehmer - nur zum Spass hier, denn das Leben ist schon ernst genug.....

  • Hallo Chris!


    Vielleicht sei mir noch eine Frage erlaubt. Wurde nun die Test-LP, wie in dem verlinkten Artikel in den Raum gestellt, ohne RIAA-Filter geschnitten?


    Im Übrigen erweckt das Handbuch bei mir den Eindruck, dass das rosa Rauschen nicht unbedingt genauer ist sondern es wird von einer zusätztlichen Welligkeit von etwa 1dB geschrieben. Ggf. sollte man im Handbuch dann noch mal die Vorteile der Messung mit rosa Rauschen hervorheben.


    Danke!
    Bernd

  • Die Messung mittels Sweep ist kompromittiert durch die Tatsache, dass bei tiefen Frequenzen durch die höhere Bin-Dichte wesentlich mehr Werte vorhanden sind und im Hochfrequenzbereich durch das weniger an Information ein Ringing des Algorithmus zu beobachten und auch nicht zu vermeiden ist. Man sollte sich einfach gedanklich eine approximierte Kurve durch den "Wellenzug" legen, was in etwa der Realität entspricht.


    ..der sich ärgert, dass er damals den Firmen einen Gefallen tun wollte und den Sweep auf 30 s "eingedampft" hat. Mit 2 min wären wir dramatisch "besser" - vulgo genauer - gewesen...

    Hallo Chris,


    danke für die Ausführungen. In der Tat kann man mit Rosa Rauschen eine glattere Kurve hinbekommen, da man hier über die Zeit summieren kann, bis im Durchschnitt alle Pegel erreicht wurden. Bleibt nur fraglich, wie gut das auf eine Platte geschnitten wurde.


    Aber das gilt auch für Sinuskurven. Ich kann dieses "Ringing" bestätigen. Der Audio Analyser wird mit ansteigender Frequenz immer zappliger, während er bei tiefen Frequenzen nur gerade Linien zieht. Der Audio Tester macht das schon besser, anscheinend hat er einen glättenden Algorithmus drin. Ebenso kann ich auch bestätigen, das ein langsamer Sweep deutlich genauere Ergebnisse bringt. Auch hier können die Pegel aufgrund des "Ringing" besser ausgeglichen werden, d.h. weniger "Löcher"...


    Was Adjust+ betrifft, ist es sehr brauchbar für Messungen bei Übersprechdämpfung, Gleichlauf und Tiefenresonanz (vom Azimut mal abgesehen). Den Frequenzgang sehe ich auch eher als Orientierung als genaue Messung. Insgesamt für mich ein hilfreiches Tool, welches ich gern benutze.

    Gruß André
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  • N'Abend,


    also, die Platte wurde Anfang 2008 bei SST Brüggemann mit einem damals frisch kalibrierten Schreibkopf geschnitten, der auch gleich einen neuen Stichel bekommen hatte. Die Linearität lag nach Überprüfung aller Parameter im Bereich von ±0,25 dB mit einer Kanalgleichheit von 0,5 dB. Mittels Lichtbandbreite wurde dies auch bestätigt.


    So, das pink noise wurde als digitales Signal in 96/24 erzeugt und mit den dort vorhandenen Wandlern wieder nach Analog gewandelt. Innerhalb der für "sterbliche" Abtaster _vernünftig_ erreichbaren Frequenzgrenzen, kann man von einer sehr guten Linearität, bzw. Genauigkeit dieses Signals ausgehen. Wie gesagt besteht das Problem, dass der Sweep zu langsam im tiefen Frequenzbereich und zu schnell im hohen Frequenzbereich abläuft. Würden wir das auf 2-5 Minuten ausdehnen, dann wäre die Genauigkeit vermutlich frappierend. Aber leider haben wir das nicht getan und damals hatten wir einfach festgelegt, dass für die Industrie Zeit eben Geld ist, sprich, es muss schnell gehen.


    Im Nachhinein würde ich vieles heute eher anders machen, aber damals war das richtig so. Und wenn ich das auch gebetsmühlenartig wiederholen muss. Pink Noise, 30 Sekunden gemessen liefert sehr gute Ergebnisse.


    Der Sweep ist übrigens nicht linear (also ohne Verzerrung) geschnitten und wird meines Wissens nach auch auf anderen Testplatten nicht linear geschnitten. Zumindest kenne ich keine, lasse mich da aber gerne aufklären.


    So, aber nochmal darauf zurück - manche Testplatten haben im Frequenzsweep einen 20dB Pegelsprung bei 1 oder 3,15 kHz. Warum? Klar, man will den Abtaster nicht im Hochton mit zu großer Schnelle "konfrontieren". Wer einmal beim Schneiden sehr hoher Töne dabei war wird sich evtl. erinnern, wie gebannt der Mann am Pult den Temperaturanzeiger im Auge hatte. Da wird es gewaltig heiß am Nagel... Und das, was der Schreibkopf erdulden muss, hat hinterher auf die Nadel des Abtasters zu ertragen. Und daher haben wir uns dafür entschieden, den kompletten Sweep bei -20 dB Pegel zu schneiden...


    So, ich hoffe, ich konnte ein klein wenig Licht in's Dunkel bringen - btw., hat jemand schon mal den 60 Sekunden Sweep direkt nach dem ersten Band ausprobiert? Das liefert schon genauere Ergebnisse...


    Gruß und HTH,


    Chris

    Gewerblicher Teilnehmer - nur zum Spass hier, denn das Leben ist schon ernst genug.....

  • Hallo Chris,
    bei Bandmaschinen/Cassettendecks ist es Usus, bei -20dB den FG zu messen, bei höheren Pegeln käme das Band zu früh in die Sättigung und fällt dann schon deutlich früher ab. In der Realität hören wir auch die meiste Musik bei -20dB insbesondere der Anteil der Obertöne liegt zumeist noch unter -20dB. Von daher paßt das schon. Ich denke, durch die geringeren Schnellen ist auch der Schnitt etwas genauer (ist ja auch das Geheimnis beim Halfspeedschnitt). Auf meiner Homepage habe ich auch Deine Platte gemessen, damals noch mit dem Audio Analyser. Der Abfall zu den Höhen ist gut sichtbar, aber wenn man es weiß, auch nicht schlimm.
    Ich kann nur einen Bildlink posten. Die Messung ist erst ab 100Hz gültig.

    Gruß André
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    Einmal editiert, zuletzt von Captn Difool ()


  • Es geht nicht um Normierungen sondern darum, wieso ein bestimmter Charakter im Klang zu beobachten ist.
    Messungen wie die unter post 4 zeigen schön, welchen Klangcharakter das System hat. Der Bereich zw. 4-ca.8KHz ist unterhalb dem Referenzpegel und ab 10KHz gehts nach oben. D. h., zurückhaltende Stimmwiedergabe und analytischer Charakter. So gesehen sind die Mesungen nicht unbrauchbar. Sehr hilfreich auch bei der Anpassung des Ballast-Kondensators bei MM Tonabnehmern und des Ballast-Widerstandes bei MC Systemen.
    Ich würde mir allerdings noch Messungen wie diese wünschen, die von den meisten Kleinstherstellern nicht durchgeführt bzw. veröffentlicht werden:
    http://www.stereophile.com/con…aying-system-measurements


    Ich habe jetzt versucht so eine Messung durchzuführen. Ich müsste allerdings die auf Stereophile erwähnte Denon Test-LP haben, um das Ergebnis vergleichen zu können.
    In meinem Fall wurde der 1kHz Sinus von der Azimutmessung der Adjust+ Platte verwendet.


    Desweiteren habe ich in Adobe Audition das von der Adjust+ aufgenommene Rosa Rausen über ca. 60Sek. gemittelt ausgewertet. Leider habe ich noch keine Möglichkeit gefunden den beim Rosa Rauschen abfallenden Hochtonpegel zu kompensieren.
    Ich denke, man sieht aber schon einiges. Unter 13Hz steigt der Pegel etwas. Ob dies von der Plattenwelligkeit kommt, kann ich nur vermuten.


    Bild 1 ist ein Beispiel aus verlinkter Stereophile Seite.

  • Ich trage auch mal was bei. Angepiekst von diesem Thread, habe ich bei Chris die Home Version geordert und heute bekommen.
    MP 500 - Schröder CB - Exclusive P3
    Gleichlauf und Übersprechen. Ich habe nur eine Messung gemacht, weil die Werte, die deutlich über den Werksangaben liegen, für mich so OK erscheinen. Hab mich da gar nicht getraut irgendwas zu verdrehen...oder???

  • Hallo,



    jetzt will ich auch mal:



    AT33PTGII am Jelco 750D mit original Headshell.



    Die Azimuth Messreihe:



    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/102942/analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/102943/



    Anschließend auf das beste Ergebnis justiert und kontrolliert:



    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/102955/



    Frequenzgngmessung:



    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/102956/



    Resonnzfrequenz lateral - vertikal:



    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/102949/analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/102950/



    Und Interessehalber noch die Drehzahl:



    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/102948/



    Der Tonabnehmer ist noch sehr neu, ganz grob geschätzt 20-30 Stunden Spielzeit. Der Tonarm ist ganz neu.



    Es wäre nett wenn Ihr die Ergebnisse mal kommentieren könntet.
    Jetzt habe ich zwar gemessen, doch das Deuten der Ergebnisse ist noch mal was Anderes.
    Was sagen mir die Werte der Kanalübersprechung? Sind 26 dB ok oder eher nicht so gut? Und was bedeutet der Winkel?



    Die laterale Resonanzfrequenz ist wohl ganz gut so? Doch die vertikale sieht komisch aus, oder?



    Die Drehzahl könnte etwas stabiler stehen, aber dass ist eine andere Baustelle.



    Zudem muss ich erwähnen, dass die Platte mit den Testsignalen ordentlich verwellt ist. Keine Ahnung, in wie weit das die Messungen beeinflusst.



    Ich bin direkt aus der "LITe Phono" über die externe "Soundblaster SBX Prostudio" in mein Notebook gegangen. Alle Zusatzsounds waren abgestellt.



    Grüße,
    Dirk

  • Moin,
    der Winkel bedeutet, dein TA muß um ca. 1,3 Grad verdreht werden. Danach kommt die finale Messung. Das ist für mich die einzige wichtige Aussage an Adjust+ Ok die Drehzahl ist auch schön zu sehen.
    Mein Shelter 501 benötigt 1,8 Grad und mein Vero mit Shibata auch um die 1,3 Grad.

    LG aus dem Altmühltal
    Thomas






  • Moin,
    der Winkel bedeutet, dein TA muß um ca. 1,3 Grad verdreht werden. Danach kommt die finale Messung. Das ist für mich die einzige wichtige Aussage an Adjust+ Ok die Drehzahl ist auch schön zu sehen.
    Mein Shelter 501 benötigt 1,8 Grad und mein Vero mit Shibata auch um die 1,3 Grad.



    das ist mir klar. Ich weiß nicht was der Winkel hinter den dB Angaben zu sagen hat (112°, 125°)



    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/102955/



    Gruß
    Dirk