Sammlung von Adjust+ Messungen

  • Gute Jörg,


    ich hatte ja auch im Intro geschrieben diese Grad Zahl nicht zu bewerten,

    wir haben lediglich vom Ursprung (wie der TA zu dem Zeitpunkt eingestellt war) zu den max. Optimal möglichen Parametern verdreht. Von vorne betrachtet sieht der TA sehr sehr gerade aus,

    bitte das zu entschuldigen das ich da nicht exakt das Kochrezept runter gespult habe...............


    Grüße

    vojan



  • Hallo zusammen!


    Auch wenn dieser Thread schon erstaunliche 3+ Jahre lebt scheint er sich bester Gesundheit zu erfreuen - daher hoffentlich ok wenn ich als neuer Adjust+ Pro Besitzer und Nutzer auch etwas beitrage :)


    Zunächst war es mir wichtig einmal quasi die Basis zu prüfen - das ist ein Thorens TD321 den ich 1986 in München gekauft hatte und kürzlich von Arno Schreder (http://www.plattenspieler-reparatur.de) komplett überholen und optimieren (Bitumendämpfung, neue Verkabelung, RDC-Teller usw.) lassen habe. Das Kerlchen kann sich echt noch bzw. wieder sehen lassen, vor allem vom Gleichlauf war ich sehr positiv überrascht:

    Geschwindigkeit_Gleichlauf.jpg


    Der Tonarm ist aktuell noch ein SME 3009 Series II Improved mit der removable S2 Headshell (ebenfalls von Arno Schreder neu verkabelt), wird aber in Kürze mit einem SME Series III ergänzt der gerade noch von Heiko Wingender komplett neu und "straight through" silbern verkabelt wird.


    Phono-Vorstufe ist eine Restek MiniRIA+, als externe "Soundkarte" nutze ich meinen Benchmark ADC1 USB, letzterer ist kalibriert (den inversen RIAA gibt's ja leider nicht mehr obwohl die Bedienungsanleitung von Adjust+ noch davon spricht).


    Ich habe hier gerade ein betagtes Audio-Technica AT140LC in der Mangel. Mit der originalen Nadel hatte ich leider in der Klirrmessung schon Werte von 4-5%, und auch die Sibilanten waren bereits leicht hörbar verzischelt, sodass ich bei Thakker die letzte verfügbare Originalnadel ATN140LC beschafft habe. Damit liegt der Klirr bei respektablen 1,0-1,2%, der Übersprechpegel im Schnittpunkt ist mit ca. -37dB auch gut:

    Azimuth_Übersprechpegel.jpg

    Den Phasenwinkel konnte ich zuletzt nicht mehr zuverlässig messen, da mir der rechte Kanal etwas zu schaffen macht und gerade keine zuverlässigen Werte ausgibt. Muss ich noch weiter überprüfen, ist nur bei diesem System, vielleicht habe ich beim Hin-und-Her-Stecken der Nadelträger etwas am Korpus beschädigt...


    Dafür hat es zuletzt noch gut mit dem SME 3009 harmoniert (auch wenn mir die Amplitudenspitze mit >40dB doch etwas hoch erscheint):

    Resonanzfrequenz lateral.jpg


    Beste Grüße

    Robert

    Einmal editiert, zuletzt von Bertel69 ()

  • Ich habe so eine Inverse Riaa. Die hat zwei Haken:


    1) Man kann nur ganz wenige Cinch-Stecker an ihr nutzen, da die Buchsen versenkt sind und die Löcher nur ca. 1,5mm Luft lassen. Man braucht also Billigstecker mit dünnen Massekontakten.


    2) Der Frequenzgang weicht um +- 0,5dB zu den Enden hin ab. Gute RIAAs haben weniger Abweichung (Z.b. Trigon Advance, die ich in der Regel als Messverstärker nutze).


    Mike

    --- Ich höre hiermit und zwar das.

    Es gilt wie immer: das ist meine Meinung. Sie muss deshalb weder für andere passen noch erhebt sie Anspruch absolute Wahrheit zu sein.

  • zu 2.) das war auch der Grund, weshalb C.F. die /Riaa aus dem Programm genommen hat.


    Um genauer zu sein, empfiehlt es sich eine selber zu rechnen und zu bauen.

    Ist ja kein Hexenwerk...

    Kontaktaufnahme nur per E-Mail. Eigene Adresse ist mitzusenden.

  • Ja, Punkt 2) hatte ich auch so verstanden. Mein MiniRIA+ sollte da von den Messwerten her (Frequenzgangabweichung <0,1dB, Klirr <0,005%, Geräuschspannungsabstand >76 bis >100dBA je nach Verstärkung, Übersprechdämpfung >110dB bei 2V) hoffentlich auch keine allzu großen Abweichungen hinzufügen, auch wenn ich leider keine Angaben über die RIAA-Linearität habe.


    Ich nutze sie nicht nur zum Messen sondern auch in der Abhörkette, bin daher etwas zwiegespalten: einerseits kommt es mir sogar eher entgegen wenn eventuelle Nichtlinearitäten oder Wechselwirkungen in den Messergebnissen aufscheinen da ich ja damit das Gesamtergebnis hören und bewerten kann, andererseits können dadurch natürlich auch Verfälschungen und Abhängigkeiten auftreten die nicht klar erkennbar und isolierbar sein können. Tja...


    -----------------


    Beim o.g. Thakker-Einkauf kam noch ein neues Audio-Technica VM540ML mit ;)


    Auch hier sind die Übersprech-Werte ordentlich - der Phasenwinkel ist aber viel zu hoch:

    Azimuth_Übersprechen.jpg

    Laut Chris Feickert ist die Ursache dass der SRA zu steil ist, also die Nadel zu steil verkippt eingeklebt wurde. Das fällt noch unter die Fertigungstoleranz, da macht sich dann halt wohl doch der nicht eben hohe Preis bemerkbar...


    Im Messzyklus oben sieht man übrigens sehr schön dass ich über die Verstellung der Tonarmhöhe mit dem VTA experimentiert habe (der SME 3009 hat ja keine VTA-Verstellung): bis zur dritten Zeile habe ich aus der Horizontalen die Tonarmhöhe immer weiter nach oben verstellt, dann leicht nach unten bis ich beim gleichen Phasenwinkel von 148 Grad für beide Kanäle angekommen bin. Dann habe ich bei unveränderter Tonarmhöhe / VTA nochmal den Azimuth leicht angepasst, ohne dass sich die Übereinstimmung des Phasenwinkels geändert hat. Die letzten beiden Zeilen zeigen dass ich die Auflagekraft von 2,0g auf 1,8g herabgesetzt habe und etwas nachjustieren musste, ohne dass sich im Endresultat groß etwas ändert (was mich durchaus überrascht hat, hätte erwartet dass das den SRA ein bisschen beeinflusst). Ich habe etliche Messungen dazwischen gelöscht die nur den Weg zwischen den hier erwähnten Punkten gezeigt haben, sonst hätte das nicht alles auf ein Bild gepasst. Das VM540ML reagiert dabei sofort auch auf kleinste Änderungen der Parameter und lässt sich wie zu sehen ganz präzise einstellen. Grundsätzlich also schön, wenn nur der viel zu hohe Phasenwinkel nicht wäre...


    Der Frequenzgang (hier gemessen mit rosa Rauschen, also eher praxisnah) hat eine unangenehme Überhöhung der Höhen ab ca. 5kHz die für mich auch beim Abhören deutlich auffällt und mich ziemlich nervt:

    Frequenzgang_Pink_v2.jpg

    Ansonsten gefällt es durch präzise Abbildung und schöne Räumlichkeit. Leider harmoniert es mit einer Resonanzfrequenz von ca. 7.3Hz nicht wirklich mit meinem SME 3009 SII (werde es am SME Series III nochmal probieren):

    Resonanzfrequenz_lateral.jpg

    Die Klirrwerte sind soweit in Ordnung:

    THD.jpg


    Beste Grüße

    Robert

    Einmal editiert, zuletzt von Bertel69 ()

  • Heute mal etwas anderes:


    Vorletzte Woche war ich in Amsterdam bei einem meiner "HiFi-Dealer meines Vertrauens" (Alex von A10Audio). Der hat mir ein Shelter 7000 von einem seiner Kunden angeboten, da er meine Vorliebe für möglichst neutrale Wiedergabe kennt und meinte das müsste (neben dem EMT HSD006 das er auch da hatte) dem gut entsprechen. Da ich derzeit eher in Sachen High Compliance / Low Mass MM/MI Systeme unterwegs bin wollte ich den beiden erstmal nicht näher treten, habe aber geschaut was Shelter sonst noch so im Programm hat. Und da ist mir das Model 201 aus der Legendary Line aufgefallen: http://www.shelter-audio.co.jp…e.html#mm-phono-cartrigde


    Das ist ein Billig-System das eher in Japan vertrieben wird, daher habe ich mir von einem der zahlreichen japanischen Händler auf eBay eines direkt von dort kommen lassen, und hier ist es:

    2.png

    6,2g Masse, Auflagekraft von 1,5-2,0g, 0.3 x 0.7mil elliptical bonded diamond stylus, soweit alles gut. Es baut angenehm hoch und macht eine gute Figur, finde ich:

    IMG_0436_2.jpg

    Einbau und Justage waren kinderleicht, und egal welche Tonarmhöhe ich gewählt habe, von Mitte bis ganz hoch bis ultratief, das Azimuth-Ergebnis war durchweg das gleiche:

    Azimuth_Übersprechen.jpg

    Also einerseits ja schön dass der Phasenwinkel so robust bei einem durchwegs ordentlichen Wert bleibt - andererseits sind knapp 4dB Übersprechpegel leider nicht tolerabel.


    Was mich allerdings unangenehm überrascht hat: bereits ohne Signal scheint ein Störsignal von ca -15dB überzusprechen:

    Azimuth_Übersprechen - Kopie.jpg

    Nicht als Brumm wahrnehmbar, echt kaum zu hören, nur bisschen als Interferenz und bissl Gezischel, seltsam. Nicht gut... Aber ok, das ist halt auch ein ~120€ System.


    Frequenzgang (Rosa Rauschen) hat zwar nicht die derzeit allgegenwärtige Überhöhung der hohen Frequenzen, fällt aber kontinuierlich ab (Shelter sagt dazu "Unlike many MM cartridges, there is no “peak” so it is a pleasing and robust performer." - na ja...):

    Frequenzgang_Pink.jpg

    Resonanzfrequenz an meinem SME 3009 Series II Improved mit S2 Headshell ist unkritisch:

    Resonanzfrequenz_lateral.jpg

    Klirr ist im Vergleich mit 3,35 bzw. 4,6 % zu hoch (auch wenn K3 recht moderat ist):

    THD.jpg


    Beim Hörtest zeigt sich dann nochmal ein überraschend schlechteres Bild: matt, verwaschen, flächig, platt mit deutlichen Verfärbungen und ohne große räumliche Differenzierung, wenig Dynamik und Impuls. Furchtbar grau und uninspiriert. Was soll ich groß berichten? Definitiv nicht gut.


    Technisch sicherlich kein wirklich schlechtes System, aber auch insgesamt kein gutes. Ob es sowas im ansonsten durchaus ansprechenden Shelter-Portfolio braucht und sich die Marke damit einen Gefallen tut? Ich denke eher nicht. Im besten Fall wird es eh keiner wahrnehmen und ohnehin das Flagschiff Harmony ins Auge fassen.

    4 Mal editiert, zuletzt von Bertel69 ()

  • Ich hab mein Shelter noch nicht gemessen, kann aber deiner Beschreibung des Klanges nicht folgen. Bei mir spielt der TA mit SME M2 und Trigon Advance. Das ist ein TA der Spaß macht und rockt, hat mit Auflösung und Analytik nichts am Hut. Ich empfinde ihn als tolle Ergänzung zu meinen MCs.


    Gruß

    Marc

    where is the string that Theseus laid, find me out this labyrinth place

  • Wenn Du auf einem Kanal 4dB mehr oder weniger Kanaltrennung als auf dem anderen Kanal hast, so ist das absolut unkritisch.

    Ich stimme insofern Tom zu, dass über 20dB Kanaltrennung eine Ungleichheit der R>L vs. L>R Kanaltrennung immer unkritischer wird. Klanglich (z.B. bzgl. Bühnenstaffelung) kritischer ist möglichst gute Kanalgleichheit der Phasenlage R und L. Falls Kanaltrennungssymmetrie und Phasenwinkelgleichheit nicht bei der gleichen Azimutwinkeleinstellung liegen (was scheinbar öfters vorkommt), ist der Azimutwinkeleinstellung der Vorzug zu geben bei der Phasenwinkelgleichheit eintritt - so auch die Empfehlung (auch von Dr. F.).


    Grüße,

    Winfried

    Die schlimmsten Geiseln der Menschheit sind nicht Krankheiten und Katastrophen, sondern menschliche Dummheit, Angst und Gier!

  • Klar Winfried, so mache ich das auch, steht ja so in der Bedienungsanleitung. War nur überrascht dass die Differenz der Übersprechpegel zum einen so hoch war und zum anderen sich mit der Verstellung der Tonarmhöhe praktisch nicht geändert hat.


    Und Tom, fällt mir schwer so einen Wert zu akzeptieren, so einen großen Unterschied habe ich bislang bei keinem anderen meiner Systeme gemessen, dazu noch die ebenfalls eher unübliche Mono-Wert von -1.1 (sonst habe ich Werte um 0.1-0.5) und die Störsignale...


    Zum Punkt VTA nochmal: ich hoffe ich kapiere es jetzt endlich einmal, aber dank des Threads "VTA-Einstellung messtechn. erfassbar?" (hier: VTA-Einstellung messtechn. erfassbar?) wurde mir wieder bewusst dass der VTA für unsere messtechnische Betrachtung hier ja eher nicht relevant ist - der SRA dagegen sehr wohl, dieser lässt sich aber durch Verstellung der Tonarmhöhe kaum merklich ausgleichen. Daher habe ich mit der Montage des Shelter in der Headshell etwas experimentiert, erst dünne Lagen Papier vorne provisorisch untergelegt, dann aber doch zu recht massiv Karton gegriffen (hoffe man sieht das hier im Bild vorne oben in der Headshell über dem TA):

    4FC32387-CC58-4852-A218-ED471392C393.jpeg
    848284C8-A436-461B-8F7A-709A4F2FA57A.jpeg

    Das Ergebnis:

    Azimuth_Übersprechen_v2.jpg

    Damit passt der korrekte Schnitt der Phasenwinkel also quasi. Bei diesem Tonabnehmer reicht mir das als Experiment beim VM540ML mit seinen 144 Grad hingegen möchte ich da schon eine stabile, längerfristige Lösung erreichen.


    Tom, habe ich das richtig gelesen dass Du vor einer Weile leicht keilförmige Unterlagen beschafft hast die Du dann noch entsprechend angefeilt hast? Ich würde auch ein entsprechend resonanzhemmendes und dennoch plan abschließendes Material wählen wollen. Wieder eine neue Baustelle... ;)

  • Hallo Robert,


    führt der R/L Pegelunterschied von 1dB zu wahrnehmbarer Verschiebung der Stereomitte (z.B. verifiziert mir Rosa Rauschen)?


    Grüße,

    Winfried

    Die schlimmsten Geiseln der Menschheit sind nicht Krankheiten und Katastrophen, sondern menschliche Dummheit, Angst und Gier!

  • Das ist eine sehr gute Frage Winfried - vom Hören her sage ich: ja, absolut, auch wenn die räumliche Darstellung ganz flach und verschwommen sit ist sie meiner Wahrnehmung nach etwas nach rechts verschoben.


    Und hier kommt der Frequenzgang, soeben nach dem Hörtest aufgezeichnet:

    Frequenzgang_Pink_v2.jpg

    Genau das Gegenteil, der linke Kanal ist überbetont! Ist mir ein Rätsel...

  • Na, so nen Anfängerfehler mach ich natürlich nicht ;) Im Ernst, alles geprüft, passt.


    Von den Messungen her jedenfalls stimmt es schon: L->R bei -1.1dB heißt linker Kanal 1dB lauter, genau das sehen wir im Frequenzgang. Nur gehört habe ich‘s so nicht, da muss ich morgen nochmal gezielt drauf achten ob mir da nicht die Höhen einen Streich spielen

  • Robert,


    nochmal: Nimm mal eine Testschallplatte mit Rosa Rauschen (falls Du sowas zufällig hast) und hör Dir das an; mit Musik ist die Verifikation meiner Erfahrung nach schwieriger, weil man nicht weis was wirklich in die Mitte "gehört": Manchmal sind Solosänger genau in die Mitte gesetzt...


    Grüße,

    Winfried

    Die schlimmsten Geiseln der Menschheit sind nicht Krankheiten und Katastrophen, sondern menschliche Dummheit, Angst und Gier!

  • Auf der Adjust+ Messplatte ist das achte Band Rosa Rauschen, genau damit habe ich die Frequenzgangmessung durchgeführt.


    Auch beim Abhören des Rosa Rauschen würde ich eher eine leichte Verschiebung nach rechts konstatieren, aber nicht so deutlich wie mit den Musik-Tracks die ich nun wirklich sehr genau kenne. Auf keinen Fall nach links, wie es der Frequenzgang zeigt, aber da traue ich Messungen auf jeden Fall mehr als meinem subjektiven Hörempfinden, das wie gesagt von den Höhen in die Irre geführt worden sein kann. (Mein Satz "L->R bei -1.1dB heißt linker Kanal 1dB lauter" ist natürlich falsch, es muss heißen "L->R bei -1.1dB heißt rechter Kanal 1dB lauter", und damit im Widerspruch zur Frequenzgangmessung)


    Aber spielt ja jetzt auch nicht wirklich eine Rolle, die Messungen sprechen eine klare und eindeutige Sprache, und dieser Tonabnehmer wird ohnehin nicht in meiner Sammlung verbleiben. Ich hatte vielmehr die Anpassung des Tonabnehmer-Sitzes in der Headshell zur Justierung des SRA ansprechen wollen. Da liegt mein Interesse, wie ich jetzt den Winkel verschiedener Tonabnehmer in der Headshell mit Material so gut ausfüllen und befestigen kann dass sowohl ein fehlerhafter SRA ausgeglichen wird als auch keine weiteren Resonanzen oder Störeinflüsse entstehen.

  • Tom, habe ich das richtig gelesen dass Du vor einer Weile leicht keilförmige Unterlagen beschafft hast die Du dann noch entsprechend angefeilt hast? Ich würde auch ein entsprechend resonanzhemmendes und dennoch plan abschließendes Material wählen wollen. Wieder eine neue Baustelle... ;)

    Hi, ich habe das für den SMEV / Frog gemacht, da hier kein Azimut eingestellt werden kann. Ich habe mir die Winkel in 1/2° Schritten aufgefräst. Rest per Schleifpapier. Die Teile sind aus Graphit.


    Wenn ich mir überlege, welchen Aufwand ich betrieb...und nun höre ich fast nur noch Tonband.

  • Hallo Azimutoptimierer,


    hier und hier habe ich meine Azimutjustagelösung für ein ACE H am EPA-500 beschrieben und Bilder verlinkt. Vielleicht inspiriert das ja den Einen oder Anderen.


    Grüße,

    Winfried

    Die schlimmsten Geiseln der Menschheit sind nicht Krankheiten und Katastrophen, sondern menschliche Dummheit, Angst und Gier!

  • Ich habs noch nicht ausprobiert, aber solche Keile sollten sich doch ganz gut 3D Drucken lassen. Und mit dem Infill Muster und Füllgrad kann man sogar noch mit der Dämpfung spielen...


    Hier ein Ansatz, halt ohne Keil

    https://www.thingiverse.com/thing:3329271


    Mike

    --- Ich höre hiermit und zwar das.

    Es gilt wie immer: das ist meine Meinung. Sie muss deshalb weder für andere passen noch erhebt sie Anspruch absolute Wahrheit zu sein.

  • An einem Freitagnachmittag kann man ja mal paar Stunden in seine Hobby-Leidenschaft investieren. Daher habe ich mich mit den gestern gewonnenen Erkenntnissen und Vermutungen nochmal meinem aktuellen Sorgenkind Audio-Technica VM540ML gewidmet.


    Zur Erinnerung: Der SRA war viel zu steil als dass ich mit Veränderung der Tonarmhöhe irgend etwas sinnvolles ausrichten konnte. Ich konnte Gleichheit der Phasenwinkel erreichen, allerdings bei viel zu hohen 145 Grad. Schön dass der Übersprechpegel bei exakt dieser Azimuth-Position auch fast gleich war bei -36dB:

    Azimuth_Übersprechen.jpg

    Wenn der SRA dermaßen zu hoch ist muss ich also im hinteren Teil zwischen Tonabnehmer und Headshell etwas einfügen (ich habe wieder mit Papier und Karton experimentiert) sodass die Front des TA höher kommt und das Heck mit den Anschlüssen tiefer. Über einige nervige Dutzende Tests hat sich gezeigt dass das Maximum nicht ganz reicht, ich habe mit Hilfe der Tonarmhöhe so justiert dass der tiefste Punkt des Korpus des Tonabnehmers gerade nicht das Vinyl berührt. Hier Bilder von der Positionierung des Kartonstückchens und der tiefen Abtastposition des TA:

    3BC02DC7-AC77-4D97-BBA7-CEF0FD817639.jpeg
    00A72D3E-925D-4127-AF77-AC81422EBBFE.jpeg

    Es war ein langer und sehr zeitaufwändiger Prozess mit diffizilem Gebastel und minimalsten Veränderungen der Azimuthneigung, aber das Ergebnis kann sich sehen lassen:

    Azimuth_Übersprechen.jpg

    Unter 104 Grad komme ich leider nicht, da setzt der Korpus des Tonabnehmers auf, der ideale Schnittpunkt bei 90 Grad ist nicht machbar - aber ein Übersprechpegel von -41,5dB ist für so ein billiges Plastiksystem unfassbar gut, das hätte ich nie erwartet.


    Damit steht mein Entschluss fest: ich werde noch ein paar Exemplare des VM540ML kaufen und hoffen dass eines dabei ist das nicht so sehr ausreißt wie dieses hier, sodass ich mit SRA-Anpassung die 90 Grad als Schnittpunkt der Phasenwinkel erreiche, bei >-40dB Übersprechpegel. Dieses hier behalte ich auf jeden Fall und versuche damit auch die Nadeln der anderen Systeme, d.h. VMN60SLC und VMN50SH.

    Einmal editiert, zuletzt von Bertel69 ()