100 ( Valve/Tube ) Power Amplifiers

  • Hallo ,
    falls der Link noch nicht genannt wurde :


    http://lilienthalengineering.c…plifiers-to-lift-your-hat


    MfG , Alexander .

    EMT 927 mit Ortofon und DL 103 / SPU, EMT 948 , EMT 938 , 1 x TD 124 , Transrotor AC , RIAA - VV mit D3a , V 73 , V 81 , V 69 in TFK O 85 , Eintakt mit RE 604 und E406N , VOTT , Eckmiller O 15 , MTA Endstufe nach Frank Blöhbaum , TFK M 12a , R+S EU 6201 mit MSDC , EBU 3137/3 mit TAB USDC und ca . 8000 Röhren zum Basteln...und zum Messen ein UPL von Rohde + Schwarz

  • Danke für den Link ! :thumbup:

    Systemdek II; CEC; Audio Linear TD4001,SME 3009; Dual 731; Thorens TD 325; div. MM TA; Grundig MXV ; D3A RIAA; 6N2P RIAA Übertr.; Cary VV Klone m. Übertr.; Aikido VV 6N1P/6922; Airtight ATM-1, EL 34 Triode, o. Überalles-Ggk ; 6c33 m. ECC85, Lundahl, div. Chokes, 1045CCS, Ultrapath; Luxman L-210 in class A, Toshiba TTA1943, m. GD-Audio Op-Amp in RIAA !; div. CD Pl.; Burson DA ; LS: Yamaha NS-G25 mod.; div. Schallwände m. vielen Papptröten bis 38cm; AcousticBalanceSka; Kithara; 6000 Klassikvinyl

  • Kurt hat auf seiner Seite eine Fülle historischer Schaltungen hochgeladen. Beim ersten Durchblättern ist mir aufgefallen, dass seine Analyse der V69-Schaltung einen wesentlichen Fehler enthält: Die beiden 100k-Widerstände von den Anoden bewirken mitnichten eine positive Rückkopplung (bzw. Mitkopplung), sondern stellen natürlich eine effektive Gegenkopplung dar. Das ist ein erheblicher Unterschied. Ich werde Kurt einen entsprechenden Hinweis zumailen, damit nicht schon wieder eine Falschdarstellung durch das Web geistert...


    Die Schaltung:


    http://lilienthalengineering.c…9-F2a11-PP-ed-vers-21.png


    Die Beschreibung:


    http://lilienthalengineering.c…amplifiers-part-2-1945-54


    => ungefähr bis zur Mitte scrollen.


    VG Frank

  • Die beiden 100k-Widerstände von den Anoden bewirken mitnichten eine positive Rückkopplung (bzw. Mitkopplung), sondern stellen natürlich eine effektive Gegenkopplung dar.

    Hallo Frank .
    Könntest du auch die Wirkungsweise erklären?
    Grüsse Dietmar

  • Hallo Dietmar,


    da ich sicher bin, dass Du das alles kennst, mal eine ganz einfache Erklärung für andere:


    über die 100 kΩ-Widerstände wird ein Teil der Wechselspannung an den Anoden auf die Kathode der EF804 zurückgekoppelt. Die Wechselpannung an der Kathode ist wie bei einem Spannungsteiler aus den 100 kΩ und der Summe aller Widerstände zwischen Kathode und Masse vermindert.


    Diese Wechselspannung ist gleichphasig zur Eingangswechselspannung am Gitter der EF804. Damit das andere Ende der Sekundärwicklung nichts von dieser Wechselspannung mitbekommt, wird sie durch den 1 µF-C gegen Masse kurzgeschlossen.


    Das Eingangssignal muss nun um diese Gegenkopplungsspannung größer sein, damit die EF804 wieder ausgesteuert werden kann. Ein größeres Eingangssignal bedeutet aber bei gleichem Ausgangssignal weniger Verstärkung. Daher die Bezeichnung Gegenkopplung.


    Verzerrungen in der Schaltung werden im Ausmaß des Gegenkopplungsgrades vermindert, der Eingangswiderstand um diesen Faktor erhöht und der Ausgangswiderstand in gleichem Maße gesenkt.


    Gruß Andreas

  • Hallo Dietmar,


    zwecks besserer Verständlichkeit verbal und ohne Mathematik (Schaltung siehe Nr.4):
    angenommen, das Eingangssignal am Gitter der oberen EF804 wird positiver => geringere Spannungsdifferenz zwischen g1 und k der EF804 => der Anodenstrom der EF804 steigt => damit sinkt entsprechend deren Anodenspannung => dito die Gitterspannung der oberen F2a11, die über den 50nF an die Anode der EF804 gekoppelt ist => die höhere Gitter-Katodenspannung der F2a11 führt zu geringerem Anodenstrom der F2a11 => dadurch steigt die Anodenspannung der F2a11.


    Kurz gesagt: die Anodenwechselspannung der F2a11 ist in Phase mit der Eingangswechselspannung (jeweils gültig für den oberen bzw. unteren Signalzweig). Über den 100k-Widerstand wird diese Ausgangsspannung von der Anode der F2a11 auf die Katode der zugehörigen EF804 zurückgeführt. Natürlich nicht in voller Höhe, da 100k / (500R+900R+500R) als Spannungsteiler wirken. Die Katode der EF804 erhält also einen Teil der Ausgangsspannung in Phase mit dem Eingangssignal. Dadurch wird der Potentialunterschied zwischen Gitter und Katode der EF804 wieder größer, die Verstärkung wird also ebenfalls entsprechend gesenkt - ein klassischer Fall von Spannungsgegenkopplung. Das ganze passiert natürlich blitzschnell, und so lange der Begriff "in Phase" gilt, funktioniert die Gegenkopplung auch als solche. Wenn das Signal vom Eingang zur Endröhre und wieder zurück zum anderen Eingang der ersten Verstärkerstufe - nichts anderes ist die Katode! - entsprechend schnell läuft, so das eben noch keine nennenswerte Phasenverschiebung auftritt, dann handelt es sich um eine negative Rückkopplung bzw. Gegenkopplung. Die Kunst des Gegenkoppelns besteht nun eben genau darin, diese Laufzeit hinreichend kurz zu halten bzw. die Phasenverschiebung hinreichend klein. Daran scheitern viele Schaltungsdesigner und behaupten dann, Gegenkopplung wäre Mist. Aber das ist halt dann genauso wie in der berühmten Fabel vom Fuchs und den Trauben...


    Unter der Annahme eines Eingangsübertragers mit einem Übersetzungsverhältnisses von 1:1:1 und einem AÜ mit 5k auf 4 Ohm (ist beim V69a umschaltbar zwischen 4 - 16 - 64 Ohm), ergibt sich eine Verstärkung von nur 2,62-fach bzw. 8,36 dB ! Das ist (nicht nur) für die damalige Zeit heftig gegengekoppelt. Aber es funktioniert prima, da auf Grund der Gegenkopplung von der jeweiligen Anode (und nicht von der Sekundärseite des AÜ) die Streuinduktivität nicht in der Gegenkopplungsschleife liegt und damit zumindest dieses Stabilitätsproblem eliminiert ist.
    Da der Eingangsübertrager ein Übersetzungsverhältnis von ca. 1:5:5 hat, verfügt der V69 dennoch über genügend Gesamtverstärkung.


    Kurts Beschreibung ist also wirklich völlig falsch! Mit der von ihm angenommenen Mitkopplung wäre der Verstärker nicht nur ein perfekter Oszillator, er würde auch niemals die für die damalige Zeit geringen Verzerrungswerte aufweisen.


    Als Gedankenmodell kann man das Anodensignal der F2a11 auch auf das Gitter der EF804 zurückführen - dann würde es sich in der Tat um eine Mitkopplung handeln, da ja die im angenommenen Beispiel positive Halbwelle "noch positiver" werden würde...


    VG Frank


    P.S.: Andreas war schneller...

    Einmal editiert, zuletzt von FBsystem ()

  • Die Katode der EF804 erhält also einen Teil der Ausgangsspannung in Phase mit dem Eingangssignal.

    ... richtig Frank.
    ...darüber ist Kurt wohl gestolpert.
    Auch so erklärbar:...Je grösser das rückgeführte (gleichphasige) Signal (von der Anode der F2a11) an der Kathode der EF 804s wird, umso kleiner wird die Verstärkung der EF 804 werden ,da die (für die Verstärkung verantwortliche) Wechselspannungsdifferenz zwischen Gitter- Kathode kleiner wird .
    Grüsse Dietmar
    PS : nicht falsch verstehen, Frank - deine aufschlussreichen Ausführungen hätte der "geschätzte" Leser schon im deinem ersten Posting erwartet ;)