Thorens TTA-2000: Schaltunterlagen?

  • Hallo zusammen,


    hier sind ja Thorens Consequence Profis am Start.
    Kann mir eine sagen, welche Daten die Logolämpchen haben?
    Hier bei mir stehen keine Daten drauf, sind es 8V oder 6,3V oder sowas?
    DANKE.

    Einmal editiert, zuletzt von a-c-c-u ()

  • Hallo zusammen,
    @Christian: sorry, deine Frage habe ich erst jetzt gesehen. Hoffe die Antwort kommt nicht zu spät...


    In dem aktuell mir vorliegendem Gerät ist ein Relais von Finder verbaut, Typ 40.52, 24 VDC. Gibt es bei Conrad-Electronic unter der Bestellnummer 502882


    Das Relais sieht sehr neu aus, scheint also erst vor kurzem gewechselt worden zu sein. Möglicherweise wird man noch andere Hersteller im Einsatz finden, je nachdem was gerade zur Hand ist.


    a-c-c-u: die Betriebsspannung ist 10 Volt AC. Die eingesetzten Gimmlampen sind mit 12V/0.15 A angegeben. Gibt es ebenfalls bei Conrad unter der Bezeichnung Pilotlampen, Bestellnummer lautet 1078792


    Gruß


    Matej

    Gewerblicher Teilnehmer

  • Hallo zusammen,
    nachdem ich hier mal wieder eine Thorens TTA-2000 zur Überarbeitung hier hatte, folgt nun ein kleines Update bezüglich weiterer möglichen Fehlerquellen.


    Als erstes wurden natürlich die völlig verbratenen Elkos ausgetauscht, wie beim ersten Model.


    Dann fiel mir auf das auf beiden Kanälen unterschiedliche Transitorfabrikate verbaut waren (TIP147). Habe ich dann durch einen komplett neuen Satz des gleichen Fabrikats eingesetzt.


    Dann verhielt sich das Geröt beim Einschalten recht komisch. Es gab ein Geflatter des Relais, verbunden mit einer recht hohen Gleichspannung am Ausgang bei offenem Ausgang. Ursache war ein defekter Kondensator in der Einschaltverzögerung, wodurch das Relais Verzögerungsfrei durchgeschaltet hat. Dadurch konnte die Gleichspannung, verursacht durch den Einschaltstromstoss nicht über die Widerstände in der Einschaltverzögerung abgebaut werden (ist also nur die Rest-Gleichspannung im Ausgangselko). Verbaut war ein 40 Volt Typ (???) seitens der Werkstatt eines bekannten bekannten Händlers von Vintage-Geräten. Hatte noch einen passenden 100 uF/100Volt Typ von Nichicon zur Hand, welche ich dort eingesetzt habe. Jetzt fluppt das Gerät wieder einwandfrei.


    Was mir auffiel: offenbar leiden die Transistoren auch unter der immensen Hitze, welche den völlig unterdimensionierten Kühlkörpern sowie der schlechten Ventilation geschuldet ist. Jedenfalls klingt dieses Exemplar jetzt mit den neuen Transistoren nochmals deutlich besser als das erste Gerät. Es lohnt sich also die End-Transistoren gleich komplett mit zu tauschen.


    Auf dem Foto ist noch einmal die Einschaltverzögerung zu sehen. Den entsprechenden Elko habe mit einem Pfeil markiert.


    Gruß


    Matej

  • Hallo alle zusammen, hallo hoerohr ,

    nach den fundierten Untersuchungen, insbesondere von Matej, habe ich mich daran gemacht meine beiden TTA-2000, die in einer Zweitanalage im Arbeitszimmer oder zum Antreiben meines Jecklin-Float Elektrostaten nur gelegentlich zum Einsatz kommen hinsichtlich ihrer Wärementwicklung bzw. des Ruhestroms zu überprüfen.


    Dabei habe ich beim Anlegen der Messpitze an dem 1 Ohm Lastwiderstand an dem benachbarten Leistungstransistor ungeschickterweise einen Kurzschluss produziert und diesen abgeschlossen. Ersatz ist unterwegs, ich hoffe es ist nicht mehr passiert. Auf dem zweiten Kanal habe ich dann ca. 350 mA gemessen.


    Die Überraschung kam als ich das zweite Gerät öffnete und eine gänzlich andere Schaltung entdeckte:


    analog-forum.de/wbboard/cms/index.php?attachment/15766/


    Auch die Enstufentransistoren sind gänzlich andere, nämlich BDW83C und BDW84C.

    Mach es Sinn die 2,5 A Feinsicherung durch mein Amperemeter zu ersetzen?

    Gruß Jens-Peter

  • Noch eine Ergänzung:

    Mit einem in die Netzleitung eingeschleiften "Power-Meter" messe ich bei dem zweiten Gerät mit dem unbekannten Schaltungsdesign im Leerlauf eine Leistungsaufnahme von ca. 45W oder einen Strom von 0,27A. Der Ruhestrom kann also nicht sehr hoch eingestellt sein.

    Das Problem mit den nicht fluchtenden Lüftungsschlitzen glaube ich durch sechs neue Bohrungen im Chassis (2mm) , ca. 4 mm zurückgesetzt, gelöst zu haben. Den Deckel habe ich mit 2,5 mm Blechschrauben befestigt. Die sich auftuende Lücke an der Frontplatte möchte ich mit einem Gummischlauch oder Riemen abdecken.

    Gruß Jens-Peter

  • Hallo an alle,

    der Schaden an meinem TTA2000 ließ sich durch Tausch des TIP147 beheben. Den Ruhestrom habe ich auf 450 mA eingeregelt. Der Amp läuft und klingt eigentlich oK. Allerdings läßt sich die Versorgungspannung nicht auf 53V einstellen, es liegen immer 65V an. Muß mich das beunruhigen?

    Gruß Jens-Peter

    PS: mein zweiter TTA 2000 mit der abweichenden Schaltung (s. #24,25) läuft weiterhin mit relativ geringer Wärmeentwicklung bei nicht justiertem Ruhestrom.

  • Hallo Jens-Peter,

    habe ich irgendwie übersehen.

    Zu den 65 Volt (anstelle der 53 Volt): das tät ich schon noch genauer kontrolieren. Der Regeltransistor könnte defekt sein, eventuel auch die Zenerdiode.


    Zu den anderen Transistoren: so sehr anders sind die ja nicht. Im Prinzip das gleiche, nur etwas kräftiger. Hast du mal eine Abbildung vom Innenleben? Der von dir gesetzte Link funktioniert nicht.


    Zum Ruhestrom: ich habe ja geschrieben, das man mit der Einstellung varrieren kann. Die 350mA sind schon die untere Grenze, ich denke auf 500mA kannste Problemlos gehen. Zumal du ja die Lüftung optimiert hast.


    Ich muss zugeben das ich einige Dinge schon etwas verdrängt habe, und ich nicht mehr alles aus dem Stehgreif servieren kann. Ich werde mir das morgen nochmal in Ruhe ansehen. Dann gibt es weiteres Feedback.


    Gruß


    Matej

    Gewerblicher Teilnehmer

  • Hallo Jens-Peter,

    die Schaltung sieht doch irgendwie identisch aus, nur die Einschaltverzögerung ist jetzt auf der Platine fest integriert.


    Ich werde mir das morgen mal in Ruhe zu Gemüte führen. Hörst dann von mir


    Gruß


    Matej

    Gewerblicher Teilnehmer

  • Hallo Matej,

    ich bin mit der Fehlersuche zwar weitergekommen, der Transistor für die Spannungsregelung (BDW84C) war defekt, der benachbarte BD 139 oK, aber die Spannung läßt sich immer noch nicht auf 53V einregeln, es liegen immer 66V an. Die von Dir angesprochene Zener-Diode (D1) habe ich noch nicht getauscht, mir feht leider eine Typenbezeichnung. Hast Du eine Idee, was man da nehmen könnte?

    Gruß Jens-Peter

  • Hallo Jens-Peter

    im Beitrag 10 habe ich etwas zur Spannungsregelung geschrieben und der Schaltplan liegt auch bei. Die Zenerdiode habe ich jetzt nicht ausgebaut. Vermutlich kann man dann etwas ablesen (Lupe!). Ich denke ein 1/2 Watt oder meinetwegen auch ein 1 Watt Typ tun es.


    Habe jetzt kein Gerät hier um nachzuschauen. Wenn du den Diodentyp ermitteln oder zumindest einen Zahlenwert ablesen kannst, dann gib den mal durch.


    Gruß


    Matej

    Gewerblicher Teilnehmer

  • Hallo Matej,

    die Zenerdiode habe ich jetzt ausgelöted. Ich lese "ZPD 24" ab. Also offensichtlich 24V und nach der Größe wohl 0,5 W. Liege ich richtig?

    Gruß Jens-Peter

  • 24 Volt dürfte richtig sein, und wenn es kein Problem ist kann man auch eine 1 oder 2 Watt Zenerdiode einsetzen (sofern die erhältlich sind). Vorher würde ich aber noch den Trimmer prüfen und ob dessen Kontakte auch real mit dem Rest der Schaltung verbunden sind (Durchgangsprüfer/Widerstandsmessung), ist auch so ein Teil was sich gerne verabschiedet. Und die Festwiderstände ebenso - bei den Temperaturen kann es auch zu Haarrissen an den Widerständen kommen, ein ganz gemeiner Fehler!


    Gruß


    Matej

    Gewerblicher Teilnehmer

  • Hallo Matej,

    wir hatten im Sommer Kontakt wegen Problemen mit der Spannungsregelung des Thorens TTA-2000. ich habe das ganze wieder aufgegriffen und mir auch Deinem Vorschlag folgend auch temperaturfestere Elkos bestellt. Bei den Arbeiten ist mir aufgefallen, dass der BD 139 der Spannungsregelung vermutlich (von mir?) falsch herum montiert ist. Siehe bitte die anhängende Abblidung in Blickrichtung Trafo. Ist Dir es möglich, dieses mit Deinem Gerät/Fotos zu vergleichen?

    Vielen Dank und ein schönes Wochenende!

    Jens-Peter

  • Hallo Jens Peter,

    bin etwas verwirrt. Dem Bild in Beitrag 28 nach, kann es sich hier nicht um das gleiche Gerät handeln. Wieder eine neues Version?


    In Beitrag 28 schaut der BD139 mit der Front nach hinten, und auf der Platine ist die Umrisszeichnung für den Transistor auch entsprechend eingezeichnet (schmales Viereck nach hinten/Kühlfläche).

    In deinem neuem Bild schaut der BD139 auch nach hinten, die Umrisszeichnung geht aber nicht mit dem eingesetztem BD139 komform, demnach dürfte der falsch eingesetzt sein.


    Übrigens, auch der daneben liegende Widerstand hat zwar den gleichen Wert (Farbringe) aber eine andere Bezeichnung. Einmal R23 (im Bid aus Beitrag 28) und einmal R13 (im letztem Beitrag) - kann nicht das gleiche Gerät sein.


    Gruß


    Matej


    PS: Wenn du damit nicht klarkommst, kannst du mir das oder die Geräte gerne schicken. Dann kann ich dir anschliessend auch genau das Problem erklären. Dann hast du es in Zukunft einfacher.

    Gewerblicher Teilnehmer

  • Hallo Matej,

    Danke für die schnelle Antwort. Das Gerät aus Beitrag 28 ist mein zweites Gerät, das unlängst revidiert wurde und zu Zeit keine Probleme macht (Ich weiß nur nicht wie ich den Ruhestrom kontrollieren kann, was aber z. Zt. nicht mein Problem ist). Das aktuelle Foto zeigt das Gerät mit dem Dir bekannten Schaltungsdesign.

    Wenn ich mir die Umrisszeichnung auf der Platine jetzt anschaue komme ich auch zu dem Schluß, dass der BD 139 verdreht eingebaut war. Nach Deiner Schaltung müßte doch die Basis direkt mit dem Mittenabgriff des 1K Trimmers verbunden sein. Das war bei mir auch nicht gegeben.

    Da habe ich mir wohl unnötige Arbeit gemacht! Danke für Dein Angebot. Ich warte erst einmal ab, bis ich alle Teile komplett habe.

    Gruß Jens-Peter

  • Hallo Forum


    Durch einen puren Zufall bin ich kürzlich in den Besitz zweier TTA 200 Endstufen gelangt. Beide Geräte sind defekt und restaurationsbedüftig. Auf der Suche nach Benutzererfahrungen bin ich (wieder) auf dieses Forum gestoßen. Ich war früher sehr aktiv in der Szene, habe mich aber bedingt durch die schwere Krankheit und den Tod meiner Frau viele Jahre zurück gezogen.


    Es ist Zeit für ein Comeback.


    Zurück zum TTA 2000. Ich kenne die Geräte sehr gut, da ich Mitte der 90ger Jahre beim damaligen Hersteller Thorens Laboratory in Berlin das Prüffeld geleitet habe.


    Es gibt insgesamt 3 verschiedene Ausführungen. Die erst kam sehr konsequent gradlinig und schnörkellos daher. Keine Verzögerungsschaltung für die Lautsprecher, keine RC Glieder an den Ein und Ausgängen.


    Die zweite Version besaß eine kleine Extraplatine als Einschaltverzögerung für die Lautsprecher, die direkt an den Lautsprecherausgängen verbaut war. Zusätzlich gab es an den Ein und Ausgängen RC Glieder, was mit der CE Konformität zu tun hatte und den Frequenzbereich der Endstufe stark einschränkte.


    Die dritte Version präsentierte sich mit einem völlig neuen Layout. Sie wurde intern TTA 2000K genannt, wobei K für "kalt" steht. Der Ruhestrom wurde dabei von 550 mA auf 250 mA reduziert. Äußerlich sind die K Modelle am Ein/ Aus Drehschalter zu erkennen. Frühere Modelle hatten einen Schlüsselschalter.


    Die Entwicklung der K Platine ging maßgeblich auf eine Intervention meinerseits zurück.


    Die Vorgängermodelle hatten einen brandgefährlichen Makel.


    Der Längsregler im Netzteil war thermisch hoch belastet, weil er über keinen Kühlkörper verfügte. Er war einfach an das Bodenblech geschraubt. was zu zahlreichen Ausfällen führte. Das fatale an der Sache war aber, das das Gerät mit durchgeschossenen Längsregler weiterhin funktionierte. Allerdings stieg die Betriebsspannung für die Endstufen deutlich an. Das machen die natürlich nur begrenzt mit. Der Fehler pflanzt sich fort, die Endtransistoren einer oder beider Endverstärker schießen durch. Das ist an sich nicht weiter schlimm, weil das die Sicherungen auf der Platine abfedern. Die Endtransistoren werden dann stromlos. Fatal ist aber der R 5 680 Ohm 1/4 Watt. Der ist VOR der Sicherung an die Stromversorgung angeschlossen und im Falle eines Kurzschusses der Endstufe liegt er an der vollen Trafospannung. Ich habe Geräte im Dauerlaufregal (das war damals üblich) brennen gesehen.


    Sichere Abhilfe wäre, den R 5 abzuklemmen und hinter der Sicherung wieder anzuschließen. Realisiert wurde damals allerdings nur die Anweisung, den R 5 durch einen Metallfilm Typ zu ersetzen und diesen in einem Mindestabstand von 10 mm zur Platine einzubauen.


    Ich hoffe etwas geholfen zu haben.


    Gerhard