F.A.T. : der Technik, Konstruktion und Aufbau Thread

  • Hallo Dieter,

    ich wollte nur zum Ausdruck bringen ,das die verwendeten Kunststoffe in den Kondis nach 30 und

    mehr Jahren sicherlich gealtert sind.

    In meiner Schäfer u. Rompf Endstufe hat sich der X2 nach 26 Jahren lautstark verabschiedet und

    3 Monate darauf der im Gerät eines Freundes (gleiches Modell,gleiches Baujahr beides Siemens

    Kondis).

    Im Berufsalltag sind es häufig die Endstörkondensatoren in Leuchtstofflampen die Schrecken beim

    Einschalten verbreiten (auch hier entsprechend alte Folientypen).

    Ich weiß das echte Röhrenfreaks gerne NOS-Bauteile verwenden ,aber bei Bauteilen die

    möglicherweise ständig an Netzspannung hängen ,würde ich davon abraten.

    Für X und Y Kondensatoren sind besondere Spezifikationen gefordert ,die zu Prüfen aber

    sicherlich unsere Möglichkeiten übersteigt (Wikipedia gibt da Auskunft).

    Möglich wäre eine grobe Messung mit einem Isolationsmessgerät (2KV),endgültige Sicherheit

    das Alterungsverhalten einzuschätzen gibt das aber nicht.

    Nichts für ungut ,ich bin halt von Berufswegen vorsichtig.

    Gruß Matthias

  • Hallo Matthias.


    Danke für die Erläuterung.


    Liegen bei diesen von Dir genannten Geräten die X2 Kondis an Dauer-AC ?! (oder liegen sie hinter dem Netzschalter, also nur während der Nutzung der Geräte unter Spannung ?)


    Aber irgendwie will mir nicht einleuchten, warum Kunststoff-Folien in vergossenen Bechern und ohne UV Licht Bestrahlung o.ä. bei Lagerung altern bzw. "degraden" sollten.


    Ich kenne zwar Berichte über sogenannte Knallfrösche, z.B. in älteren Dual Geräten, wo über den Netzschalterkontakten zur Funkentstörung Kondis sitzen, die nach all den Jahrzehnten gerne mal hochgehen. Aber sind das nicht Metall-Papier Typen ?!


    Vielleicht lasse ich einfach mal 4 von den "neuen" Netzfiltern unter Aufsicht jeweils mal ein paar Stunden am Netz nuckeln. Das sollte zumindest ein D-O-A später verhindern. Zur Not teste ich alle mal so, bevor die rausgehen.


    Grüße,

    Dieter.

    "Ich liebe den Geruch von Napalm am Morgen... ", Colonel Kilgore alias Robert Duvall, aus "Apocalypse Now", Francis Ford Coppola, USA 1979.


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  • Hallo Philipp.

    Magst Du diese denn auch mit uns teilen?!


    Gruß,

    Dieter.

    Gerne: Da ist zunächst der Frequenzgang, gemessen über ein inverses RIAA-Filter und ungefähr 4mV bei 1 kHz. Mit der Dämpfung dieses Filters von 40 dB ergibt sich eine Verstärkung von ca. 38,5 dB und keine erkennbare Abweichung von der Kennlinie. Der Abfall von ca. 2 dB bei 30 Hz ist ja als Rumpelfilter gewollt.


    Als nächstes das Spektrum vom Eigengeräusch bei kurzgeschlossenem Eingang, hier interessiert vor allem die 50 Hz, immer ein Problembereich bei Phonostufen durch die 1000fache Verstärkung bei tiefen Frequenzen.


    Dann zweimal das Spektrum bei Testton 1kHz mit zwei verschiedenen Generatoren. Der eine hat weniger Netzbrumm erzeugt aber selbst etwas Klirr (erkennbar am höheren k3-Anteil), der andere brummt mehr und hat dafür weniger k3. Man erkennt den geringen Klirrfaktor der FAT und, noch wichtiger, dass hauptsächlich die 2. Harmonische entsteht.


    Klanglich kannte ich die FAT ja schon, genau wie Ihr. Sehr druckvoll, tolle Stimmen und Räumlichkeit ohne dabei zu verfärben.


    Gruß Philipp

    FAT PC900 FR.jpgFAT PC900 SPA Noise c.jpgFAT PC900 SPA intGen.jpgFAT PC900 SPA extGen.jpgIMG_1598.jpg

  • Hallo Philipp.


    Danke für Deine Messergebnisse.


    Beim Eigenrauschen finde ich interessant, daß die 100Hz keine große Rolle spielen.

    Bei den Messungen mit Signal Generator ist wiederum interessant, wie unterschiedlich die 50Hz und 100Hz Komponenten ausfallen.


    Bzgl 50Hz würde ich fast annehmen, daß da noch ein gewisses Übersprechen passiert.


    Das wäre eigentlich auch nicht weiter verwunderlich. Wenn man den Tastkopf eines Oszis mal so in den Raum hält, dann findet man auch ganz viel 50Hz...


    Gruß,

    Dieter.

    "Ich liebe den Geruch von Napalm am Morgen... ", Colonel Kilgore alias Robert Duvall, aus "Apocalypse Now", Francis Ford Coppola, USA 1979.


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  • Hallo Dieter,


    da ich ein Schaltnetzteil verwende das mit 50 kHz taktet (und die 100 Hz vom Netz wegregelt) habe ich mit Netzteilbrumm wenig Probleme. Auch die Messung klappt gut da der Ausgang niederohmig genug ist. Nur beim Einspeisen des Testtons baue ich mir irgendwie eine Brummschleife...

    Anbei noch ein Bild vom Netzteil.

    IMG_1524k.jpg

  • Hallo Philipp.


    Was ich sagen wollte: wenn Deine FAT Ausführung so wenig (keine) Probleme mit 50Hz und 100Hz Artefakten hat, dann müssen die entsprechenden Gezuppel in den Messungen wohl eher von den Messgeräten stammen, oder ?!


    Gruss,

    Dieter.

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  • Hallo zusammen.


    Ich habe letztens mal wieder Bausätze zusammen gestellt. Und dabei auch die allerletzten Reste bestimmter Bauteile verwenden können.


    Der Kathoden-R-Bypass Elko 180uF für die DoTrio war ein Pana FC von Pollin. - Weg!

    Das Corcom Netzfilter von Pollin. - Weg!

    Der (Netzschalter) Wippenschalter MARQUARDT 1852.1128 von Pollin für 35c. -Weg! (kostet anderswo mind. 2,25€)

    Die Ecc812 von Electols. - Weg!

    Die Philips Miniwatt 6BQ7A von Electols. - Weg!


    Das heißt, für weitere Bausätze muß ich nach alternativen Bauteilen oder Bauteil-Quellen schauen.


    Als Ersatz für den Marquardt Netzschalter - der ggfls das Feilen oder Fräsen einer rechteckigen Öffnung erforderte - würde ich nun gerne einen kleinen Wippenschalter nehmen, der nur eine relativ kleine Bohrung braucht.

    338986_1.jpg (1440×1080) (cloudimg.io)

    Jener kostet im 100er Pack auch nur 39c pro Stück.


    Für die meisten anderen Sachen habe ich auch schon Ersatz. Es kann also bald weiter gehen...


    Gruss,

    Dieter.

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  • Nur vor dem letzten Angebot mit den NOS-Netzfiltern möchte ich wirklich warnen.

    Die alten X2 Kondies himmeln sich gern mal nach 25 Jahren.Sehr laut und stinkt.

    Ich habe die leidliche Ehrfahrung als Elektromeister schon öfter machen müssen.

    Grüße aus Bremen Matthias

    Moinsen,


    genau das ist mir heute Morgen passiert. Mein Norbert Dreimaster motorboated. Also kurze Kontrolle mit dem Oskar und dann die üblichen Verdächtigen ausgetauscht. Ich fand dann die Idee gut den Norbert mit einem Frequezgenerator durchzupfeifen. Das hat er dann auch schön getan:


    B9F9992F-57B8-4167-9FAF-DBF4EA29C9F6.jpeg


    Blöd nur, dass der Frequenzgenerator dann selber zu Pfeifen und zu Stinken anfing. Ich dachte erst, der Norbert stirbt, war aber nur der #%#^*+$£¥# Netzfilter. Das ganze Haus riecht gerade nach totem Elko - argh! 25 Jahre, das kommt gut hin.


    Gruß

    Christian

  • Hatte ich auch schon 2mal.

    Nummer eins ist wie eine Silvesterrakete gestorben.

    Sound, Qualm und Geruch.


    Die Burmester Mono Endstufe ist deutlich schneller gewesen.

    Ziemlich lauter Knall. Ohne den Gestank waere ich nicht so schnell auf die Ursache gekommen.

    Das Geraet war nicht eingeschaltet, hing aber noch am Netz.

    Seit mir mal im Bad ein Foehn (ausgeschaltet) abgebrannt ist bin ich vorsichtig,

    Gerate werden vom Netz getrennt. Ok, nur wenn ich dran denke


    Ach so in beiden Faellen duerfte die Zeit bis zum Ausfall deutlich ueber 25Jahren gelegen haben

    Und es waren keine X-irgendwas Kondensatoren.

    Folien mit ziemlich hohen Spannungswerten. Beim Burmester IMO ueber 1000V


    Den Gestank wird man nicht so schnell los ;)


    Gruesse Joachim1

  • Hallo zusammen.


    Was mir derzeit - im Hinblick auf dieses doch recht bezahlbare Projekt - doch etwas Kummer macht, ist die Preis Entwicklung bei den ehemaligen "Sleeper" Röhren.


    Philips 6BQ7, früher 1,50€ netto. Heute mindestens 5€ brutto.

    Dario Ecc812, früher 5€ netto. Heute mindestens 10€ brutto.


    Ich packe mein Geld schon lange nicht mehr auf das Sparbuch... 😉


    Gruß,

    Dieter.

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  • Hallo zusammen,


    Angeregt durch PhilippS Miniatur-Ausführung der FAT habe Ich entschlossen auf eine kompaktere Bauweise zu setzen und das angehende Projekt dementsprechend geändert. Auch soll diese FAT die PC900 Röhren mit 7er Fassung bekommen. Nun habe Ich im Datenblatt der PC900 gelesen dass bei Betrieb mit 135V Anodenspannung ein 1.5kOhm Kathodenwiderstand benutzt wird, während der Betrieb mit 200V mit den gelieferten 5.6kOhm funzt. Was wäre ratsamer ?


    Für die MiniFAT habe ich kein Trafo aber ein Stepup 12V-390V Schaltnetzteil. Die 2x47uF Siebung behalte ich bei, wie auch die 680er Siebung. Der Stepup Booster ist geregelt auf 145VDC Eingangsspannung.


    LG,

    Mario

    2 Mal editiert, zuletzt von maco ()

  • Hallo Mario.


    Mit der Bauteile Dimensionierung im FAT Bausatz funktionieren PC86 und PC900 praktisch austauschbar.


    Für den Anoden R in der Eingangsstufe sollten es schon so 170-180V sein. Von diesem Arbeitspunkt ausgehend, sehe ich eher Spielraum nach oben. So bis 200-220VDC sollten drin sein. 6k2 anstatt 5k6, sowie 12k anstelle 10k wären als größere Anoden Rs dann auch noch drin. Das ergibt etwas mehr Gain, jedoch für die zweite Stufe auch leicht höheren Quell Widerstand.


    Gruß,

    Dieter.

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  • Hallo Zusammen

    da ich ein Schaltnetzteil verwende das mit 50 kHz taktet (und die 100 Hz vom Netz wegregelt) habe ich mit Netzteilbrumm wenig Probleme.

    Die 100Hz würden von der Gleichrichtung der 50Hz kommen und sind nur vorhanden bei nicht ausreichender Siebung.

    Für die MiniFAT habe ich kein Trafo aber ein Stepup 12V-390V Schaltnetzteil.

    Ach, ich kann mich mit den Dingern gar nicht anfreunden. Wo baut man da die Gleichrichterröhre ein? ;)


    Viele Grüße

    Martin

  • Hallo Martin,


    Genau die müsste seeehr klein sein ;) Ich mag deine Bedenken teilen, mal sehen was dabei rauskommt ... Ist halt ein Experiment und habe dementsprechend keine all zu hohe Erwartungen. Da ich aber soviele Kisten da rum stehen habe sollte diese FAT so kompakt wie möglich werden ...


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  • Hallo alle,


    Die 'Mini' FAT ist soweit zusammengebaut(-gebastelt)^^ Nun brauch ich Hilfe vom Fachmann was das Netzteil anbelangt. Die Lage :


    Der Aufbau ist bis auf die Trafos so wie gehabt, d.h. Siebkette mit Elkos 150-470-680uF mit WS 120-150Ohm, anhängend PC900 Siebung 2x47uF L/R mit 240 und 270R. Anstatt der Trafos benutze ich ein Stepup Booster Schaltnezteil, dieses im Bild funzt mit 12VDC (2.5A) Eingangsspannung und ergibt eingestellt 170VDC im Leerlauf. Für die Heizfäden benutze ich zwei Stepdown Module beide mit 12V Eingang, einer auf 6.3VDC, der andere auf 8VDC gestellt.


    Den Anodenstrom habe ich im ersten Versuch noch nicht angeschlossen. Es scheint soweit OK, ausser dass beim Einschalten die erste PC900 in der Reihe für 2-3 Sekunden hell aufleuchtet. Die Spannung ist mit 3.85 V an beiden PC900 noch im grünen Bereich.


    Nun, wenn ich die 170VDC an den ersten (den 150uF) Elko der Siebkette anschliesse, dann fängt das Netzteil an zu ticken (+/- im Sekundentakt). Das externe Powersupply das die 12V liefert schaltet dann im gleichen Rythmus ein/aus. Was kann die Ursache sein ? Die Siebkette habe ich bemustert und mir fällt da nichts anormales auf, ausser schlampiger Löterei :heul:


    Ein defekter Elko ? Elkos zu großdimensioniert für das Schaltneztteil ? Strom zu niedrig ? Sollte eine Diode am Schaltnetzteilausgang gesetzt werden ?


    Ausserdem : braucht man die 680er Siebkette überhaupt in dieser Konstellation ?

    Für Eure Hilfe und guter Rat bin ich Euch schon vorab dankbar :merci:!

    IMG_20201229_164723


    LG,

    Mario

  • Hallo Mario.


    Die Siebkette ist auf die maximale Unterdrückung des 100Hz Brumms aus der Zweiwege Gleichrichtung ausgelegt.

    Bei höherer Taktfrequenz ist das Ganze etwas übertrieben.

    Lass doch den 150uF weg, und geh über den 120ohm in den 390uF.

    Der Serien R sorgt im Einschalt Moment für Strom Begrenzung.

    Im eingeschwungenen Zustand ziehen die Röhren um 30mA. Daran sollte es nicht scheitern.


    Gruß,

    Dieter.

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  • Danke Dieter für Deine schnelle Antwort !


    Das angeschlossene Schaltnetzteil arbeitet im Bereich 75kHz. Einen 390uF Elko habe ich von Dir nicht bekommen, dafür ein 470uF ?


    Mittlerweile nachdem ich sämtliche Lötstellen und Verbindungen gefrickelt habe ist das Geticke weg, also war irgendwo Kurschluss oder eine kalte Lötstelle im Schaltkreis.


    Die Spannung an den Anoden der PC900 ist stabil bei 169V respektiv 167V. Das Schaltnetzteil produziert fast keine Hitze, die Röhren wie üblich. Das externe Powernetzteil fühlt sich nach 10 Min. Betrieb kalt an.


    Soweit ist der Rauchtest mal bestanden :meld:

    Übrigens : Das ganze sitzt im Gehäuse der LiTe 8). Dafür hat die LiTe ein neues Gehäuse bekommen ...


    LG,

    Mario

  • Hallo Mario.


    Von der Siebkette gibt es bzgl der Elkos mehrere Varianten, je nach Verfügbarkeit.


    Anfangs war es wohl 180uF-390uF, danach 150uF-470uF.


    Gruß,

    Dieter.

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