Moderne Kino-Lautsprecher vs. Vintage-Kinolautsprecher (Hornlautsprecher)

  • Das einzige Horn dieser Art, das derzeit wohl noch geabut wird, ist das SC-401 von K.C.S.
    Aber leider nicht als Einzelkompnente erhältlich, imo

    Hi Ole.

    Ist schon länger her dass jemand hier was reinschrieb. Ich habe aber erst heute die SC-401 Hörner ohne Treiber von Kelonik als Neuware angeboten bekommen. Liegen bei ca. 900€/Stück. Konnte heute ein Paar S-3001, die aus einem alten Kino stammen, begutachten. Die Hörner sind nicht so gut verarbeitet wie die der Konkurrenten aus den USA (JBL 2360). Das GFK Lamminat ist sehr dünn und der Übergang zwischen dem Hornmund aus GFK und dem hinteren Metallteil, ist nicht glatt ausgeführt. Es sind stark spürbare Kanten beim Flanschübergang.

    Gruss

    Rolfkelonik_1.JPG

    Die Treiber (S-801, S-1535) der Kelonik Systeme kommen wohl auch aus Spanien (DAS Audio?).

  • Hi Rolf,

    schön, dass Du den alten Thread nochmal verlängerst, den ich vor vielen Jahren mal aufgesetzt hatte. :thumbup:


    Damals unter meinem vorherigen Nick 'ComputerAudiophile' :)


    Zu der Zeit hatte ich noch den Traum, einen richtig großen Hörraum, oder Saal für Audio-Konzerte einzurichten, was ich mir aber inzwischen abgeschminkt habe. Praktische Erfahrungen mit diesen modernen Pro-Kinolautsprechern konnte ich also selber keine mehr machen. Es scheitert am Raum.


    Teuer sind solche LS ja eigentlich nicht unbedingt. Jedenfalls nicht verglichen mit dem, was heute für viele konventionelle HiFi-Boxen aufgerufen wird. Hätte ich den Raum, würde ich mir einfach mal welche kaufen.


    Als Kompromiss besitze ich heute u.a. die JBL Studio 590. Große Standlautsprecher mit MHT-Horn und Druckkammertreiber, die konstruktiv in der gleichen Tradition stehen. (Bin mit denen äußerst zufrieden)


    Berichte mal bitte weiter Rolf, wenn sich bei Dir mit solchen Kino-LS was tut. Spannendes Thema!

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Hallo Jo,


    ich hatte mich vor einiger mal von diesen großen Hörnern von JBL inspirieren lassen und eigenen Designs ohne Diffrationsslot berechnet. Hier ein 160Hz cut-off Horn. Die Dinger werden recht groß ;) Für einen begrenzten "sweet spot" kann man auf die breite Abstrahlung verzichten. Für einen größeren Saal dann vermutlich nicht mehr.


    Die ersten Simulationsergebnisse waren besser als ich gedacht habe. Ich müsste allerdings noch deutlich Arbeit in das Design investieren. Mit den Axi2050 haben wir ja einen recht neuen Treiber, der das Horn sinnvoll nutzen könnte.


    drba_jbl_160

  • Hi docali,

    Dir scheint es Spaß zu machen solche Hörner theoretisch zu betrachten und zu simulieren.


    Mich würden eher ganz pragmatisch die handelsüblichen Hörner und Treiber von JBL-Pro oder Klipsch interessieren, die sie heute relativ günstig im Kinolautsprecher Bereich verkaufen. Ich gehe davon aus, dass diese gut designed sind. Mir gefällt auch der Industrial-Look von denen.


    Aber wie gesagt - illusorisch wg. Platzproblem! Und da wird sich aller Voraussicht nach auch nichts mehr daran ändern.


    Hast Du genügen Platz große Hornlautsprecher sinnvoll einzusetzen?

    Und evtl. eigene Erfahrungen damit bei Dir zuhause?

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Hallo Jo,


    selbst habe ich Erfahrung mit der Mutter aller Hornkombis: WE12a und We13a, allerdings nur aus München auf der Messe. Das war so ein wenig zwischen Himmel und Hölle. Zu Hause bei mir geht so etwas aus besagten Platzgründen auch nicht.


    Allerdings kamen immer mal wieder Anfragen in meine Richtung für große Hörner. Also habe ich mich etwas mit der Materie beschäftigt und viele dieser großen Hörner arbeiten nach demselben Prinzip. Zunächst eine vertikale Öffnung und die horizontale folgt gemäß korrekter exponentieller Ladung. Dann kommt Diffraktion mit Waveguide und Aufgabe der reinen exponentiellen Ladung. Auch die neuen Celestion bzw. B&C Hörner arbeiten nach dem Prinzip.


    HG!

    Bernd

  • Da dieser Faden wiederbelebt wurde kann ich berichten das ich die in Beitrag #118 angeführten Komponenten nun seit einiger Zeit in meinem Saal aufgestellt habe und für gelegentliche Filmabende und/ oder Musik nutze. Der Saal ist 20m lang, 12m breit und mittig 9,5m hoch. Die Leinwandbreite ist 4m.

    Im Einsatz sind 2 JBL 4675 Systeme , der Krix 4610 Subwoofer ist noch nicht angeschlossen, außer bei spektakulären Tieftonorgien mancher aktueller Filme ist das wohl auch gar nicht erforderlich.

    Die Trinaural Idee hat sich nicht als zielführend erwiesen, ich hatte einen Miles Trinaural Processor aus Canada (gebraucht) besorgt aber das ganze überzeugte nicht (oder der Processor war defekt?)

    Nach erstem Einmessen mit 2 LS Systemen (Stereo) erwies sich die Stereobreite als gut.

    saal2020-001.jpg

    Sehr gut ist die Sprachverständlichkeit bei Film, ein Center ist entbehrlich.

    Bei Musik ist noch einiges an der Raumakustik zu tun um den Nachhall , der zwar nicht übermäßig ist aber bei mancher Musik doch störend, etwas auszubremsen. Das ist mein Thema für diesen Sommer.

    saal2020-002.jpg

    Leistungsamps sind drei Altec 9444a Endstufen, die sich im Klang als angenehmer erwiesen als bisher versuchte Class d Komponenten, Controller ist ein DCX 2496 .

    Die Elektronik ist natürlich steigerungsfähig aber es soll auch kein Vermögen kosten und HighEnd Klangqualität muß hier nicht sein, das ist eher in meinen anderen Anlagen ein Thema.

    Viel Spaß macht das auch jetzt schon .

    saal2020-003.jpg

    Gruß Friedrich


    (Meine Komponenten sind im Profil)

  • Hallo Bernd,


    Danke, alles klar, vielleicht hatte ich auch schon mal gefragt und habe es wieder vergessen. Zwischendurch verliere ich manchmal den Faden... :)

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Danke für das update, Friedrich, das sind natürlich schöne Randbedingungen bei Dir. :thumbup:


    Mich würde interessieren, ob man solche LS unbedingt aktiv entzerren muss, oder ob ich sie auch mit konventioneller Weiche und z.B. einem 300B Amp betreiben könnte.


    So wie ich mal in den Nullerjahren die klassischen VOTT A7 an meinen DIY-300B oder 211 ausprobiert hatte. Damit ging es ja ganz gut.


    Das wäre es in der Hauptsache, was ich mal selber herausfinden wollte.


    In so einem großen Raum wie bei Dir braucht es natürlich mehr Verstärkerleistung das ist klar. Da reicht eine 300B nicht.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Kann mir auch vorstellen, das die SEOS30 mit dem AXI2050 gut laufen können.


    http://horns-diy.pl/horns/seos/seos-30/

    Gruß Chris

  • Kann mir auch vorstellen, das die SEOS30 mit dem AXI2050 gut laufen können.


    http://horns-diy.pl/horns/seos/seos-30/

    Hallo Chris, das SEOS-30 ist viel zu kurz, dass es korrekt laden würde. Das ist eher ein reines Waveguide und wenn man mal die Impedanz sehen könnte, würde man sich wundern, wie früh die Hornladung abfällt. Allerdings dann etwas gemächlicher als bei einem exponentiellen Horn. Meines Erachtens braucht z.B. der Axi2050 ein gut ladendes Horn bis weit unter 300 Hz. Erst dann bekomme ich den entsprechenden headroom für eine kraftvolle MT Wiedergabe.

  • Friedrich

    Was ist das denn für ein toller Saal? Eine alte Scheune oder Tanzsaal? Hast Du einen alten Bauernhof gekauft? Da kann man ja neidisch werden.


    Akustisch würde ich noch mehr mit diesen schweren Vorhängen machen. Das scheint auch optisch gut zum Raum zu passen.


    HG!

    Bernd

  • @Jo

    Die JBL 4675 Systeme gab es auch mit einem Weichenmodul, für Kinozwecke wurden sie aber in der Regel ohne Weiche eingesetzt und über Controller gesteuert. Ich hatte auch mal nach den Weichen gesucht aber kein Angebot gefunden.


    b.jpg


    a.jpg


    Die wurden anstelle des Anschlussterminals seitlich am Bassgehäuse eingesetzt.


    Bernd

    Ja das war mal ein Tanzsaal, war aber zunächst in erbärmlichem Zustand.

    Gruß Friedrich


    (Meine Komponenten sind im Profil)

  • Danke Friedrich,


    ich hatte mal Kontakt zu JBL-Pro wegen diesen Kino-LS und ein paar Fragen.


    Dort arbeitet man schon lange grundsätzlich mit Einmesstechniken und Soundprozessoren um den Frequenzgang hinzubiegen.


    Möglicherweise ist der Frequenzgang bei diesen Boxen im Grundzustand so krumm, dass es auch gar nicht mehr anders ginge. Man konnte mir dazu nichts genaueres sagen.


    Bei den Vintage ALTEC VOTT A7 war bei mir dunnemals nur eine ganz einfache 6dB Weiche dran. War - soweit ich erinnere - nur ein C am Hochtonhorn und ein Pegel-Abschwächer. Der Bass lief frei.


    Das sind so Sachen, die ich selber probieren müsste, wenn ich wirklich wissen will, ob Minimalismus an der Stelle mit den neuen Kino-LS ähnlich gut funktionieren würde.


    Ich werde das aber wohl nicht mehr klären. Allein deswegen heute nochmal welche anzuschaffen, wäre Quatsch - und mir fehlt ja auch nichts.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

    Einmal editiert, zuletzt von schnupperabo ()

  • Die Weiche ist jedenfalls schon mal außergewöhnlich. Die für den HP 2. Ordnung benötigte Spule ist gleichzeitig ein Autoformer. Steht auch irgendwo, wie man die Brücken beschalten soll? Mit den vielen Optionen scheint ja fast jeder verbogene Frequenzgang möglich.