Sony TTS-8000 Pflegefall - Wiederaufbau

  • Willguthören hat mich ja dazu bewegt, mal den Ichwillhifi anrufen und zu fragen was mit seiner TTS8000-Baustelle passiert ist... Ergebnis oh ha und siehe folgend...
    kurz um ist mir jetzt also auch gerade ein TTS-8000 zugelaufen, ist aber leider nicht meiner (vom Ichwillhifi) und ein ausgewiesener Pflegefall. Da war zweimal ein "Fachmann" für gutes altes Hifi dran.


    Der Kollege hat das Laufwerk mit dem Problem gekauft, dass der Teller einmal pro Umdrehung zuckte. Das Problem verschwand nach längerem laufen und nach 12 Std. Dauerbetrieb blieb er dann stehen.


    Erster Versuch beim "Fachmann": Problem erklärt, Ergebnis war, dass die Sonystrobo weg war und da jetzt ne Luxmanstrobo drauf sitzt obwohl die Strobo nicht kaputt war. Und das Problem war noch genau so da...


    Zweiter Versuch beim "Fachmann" (Reklamation): Kommentar von Ihm, bei uns lief er dann tadellos und die Strobo war kaputt. Das Orginal ist jetzt aber weg (Anmerkung von mir: Bei mir wäre dem Typen jetzt der nächststehende Gegenstand hinterhergeflogen). Daraufhin wurden angeblich die Endstufentransen getauscht und der TTS sollte super laufen.


    Tja, zuckte jetzt dauerhaft und lief dann garnicht mehr. Und somit lag das gute Stück jetzt jahrlang im Karton.
    Und dann kam jetzt wohl ich....


    Da erste, was mit beim zerlegen auffiel, waren die fehlenden oder durchgedrehten Schrauben... Läuft... Nachdem der untere Deckel ab war, hab ich mich noch über die Öltropfen gewundert, nachdem ich die Platine in der Hand hatte nicht mehr. Da hat doch glatt jemand so viel Öl oben auf das "Lager" (kommt man von oben garnicht dran) gekippt, das es außen am Antrieb vorbei auf die Platine gelaufen ist und diese zu 2/3 geflutet hat. Und wenn man jetzt mal kurz drüber nachdenkt was bei Öl und Strom passiert, weiß man auch warum der streikt.


    Merke: Überlegt euch gut, wem ihr euer Zeug in die Hände drückt.



    Jetzt gleich meine erste Frage, womit kann ich am Besten Öl von einer Platine spülen, ohne das Platinenmaterial oder die Bauteile zu schädigen? Den Fall hatte ich glücklichweise noch nie...

    Mit freundlicher Lichthupe,
    der Audio-Phil :whistling:

    Einmal editiert, zuletzt von ronin ()

  • Hallo Phil,


    ja das ist immer ärgerlich wenn da Dilletanten ohne Sachverstand mit Internetlesewissen rumdocktorn, ohne zu verstehen, was sie da eigentlich machen...


    Wir haben ja den Thread zum 8750 (hatte ich in dem anderen Thread mal verlinkt). Da kannst Du Dir schon viele Tips holen. Als einer der nächsten Handlungen würde ich mich der Elkos annhmen, das bringt oft schon viel.


    Zum Reinigen würde ich erstmal Waschbenzin versuchen, denn das löst Öl und Fett. Alkohol ist etwas aggressiver, würde ich erstmal an einer unproblematischen Stelle versuchen, falls die Bedruckung darunter leiden könnte. Hilfsmittel wie Küchentücher und eine alte Zahnbürste, da kommt man an die meisten Stellen schon gut ran. Auch ein wenig Spüliwasser mit der Zahnbürste (benetzend) kannst Du danach versuchen.

    Gruß André
    Keine Emails mehr, nur PN. Emailfunktion ist deaktiviert.


  • An der ölbenetzten Platine dürfte es nicht liegen, bzw. sollte das Öl nicht der Auslöser sein, da Öl "nicht-leitend" ist, ihm fehlen die frei beweglich leitenden Teilchen.

    Grüße

    Christopher


    >>Ich habe festgestellt, dass die Datenrate die Qualität von MP3-Musikdateien erheblich beeinflußt.<<

  • Hallo,


    ich hatte auch so einen Pflegefall hier im Forum erstanden. Fehlerdiagnose ungefähr gleich: regelmäßiges Zuckeln des Plattentellers, das ganze jedoch temperaturabhängig. Der TT war zuvor schon bei einem Spezialisten (weiß nicht mher wer, Rechnung loiegt aber noch irgendwo rum), der hat wohl auf Verdacht einzelne Endtransen getauscht. Das hat natürlich nix geholfen. Die Temperaturabhängigkeit deutet auf ein Lötstellen-/Kontaktproblem hin. Ich habe ziemlich lang rumgemessen und einiges probiert, letztlich haben sich die Durchkontaktierungen als die Fehlerteufel erwiesen, wie auch an anderer Stelle hier im Forum zu lesen ist.
    Seitdem läuft der Gute ohne Probleme.


    Gruß
    Thomas

  • Hallo Phil,
    ich kenne den 8000er nicht, aber den PS-8750 dafür ganz gut.
    Hier liegen die Probleme oft ganz einfach in korrodierten Schaltern, und zwar dem für X-tal lock und dem für die Geschwindigkeitsumschaltung.
    Freundlich
    Frank

  • womit kann ich am Besten Öl von einer Platine spülen, ohne das Platinenmaterial oder die Bauteile zu schädigen?


    Öl löst Öl.


    Besorg dir von der Tankstelle reines Petroleum für Waschzwecke. Gibt es meist im handlichen 20 Liter-Kanister.


    Dazu eine große Wanne und dann legst du die Leiterplatte in Petroleum ein und hilfst mechanisch mit einem weichen Pinsel etwas nach.


    Danach läßt du die Leiterplatte einfach auf Zeitungspapier trocknen, nach ein paar Tagen ist sie restlos trocken.


    Gruß
    Michael

  • Mit Druckluft vorsichtig freiblasen ginge sicher auch, falls vorhanden.


    Ich hab auch einen 8750 überholt, die Durchkontaktierungen d. Quartzlock-Platine waren übel und einige messbar nicht mehr in Ordnung. Mit Gedult und Multimeter Kontrolle nachlöten (Widerstand messen).


    Der 8750 soll ja die Wohnzimmervariante vom 8000er sein, also eng verwandt. Wenn's stimmt, sind auch die alten Papier-Öl Hochspannungskondensatoren unbedingt zu erneuern (sonst starker Drift im Servo-Modus, MKP-Motoranlaufkondensatoren sind super geeignet als Ersatz), wie auch die Schalter (reinigen, da nicht ersetzbar), die Elkos...ist eine echte Baustelle.


    Von allen Drehern die ich überholt habe, war der 8750 die mit Abstand grösste Baustelle - lohnt sich aber!

    Verstärker u. Lautsprecher-Entwicklung, aktive Filter und Restauration von Vintage-Hifi

  • Danke schonmal für die Tips, ich werde mich melden wenn es Neuigkeiten gibt. Freizeitbedingt zieht sich sowas bei mir leider immer etwas hin.

    Mit freundlicher Lichthupe,
    der Audio-Phil :whistling: