Wie wichtig ist für Euch die Pressung ?

  • Ich meine damit : wenn Ihr eine Platte nur als "minderwertige holländische Spätsiebzigerpressung" bekommen könntet - verzichtet Ihr lieber und sucht weiter nach dem englischen Original von 1967, auch wenn Ihr sie vielleicht nie findet ? Oder könnt Ihr auch mit der genannten "vinylen Zumutung" leben und diese ggf. sogar mit Genuß hören, weil Euch die Musik halt doch oft wichtiger ist als der Klang ?
    Ich selbst gehöre übrigens zur Kategorie 2 !
    Betrifft natürlich hauptsächlich die Rock- und Pophörer unter Euch - die "Klassiker" können ja noch zwischen etlichen Orchester-Dirigenten-Kombinationen wählen.

  • Hallo Holger!


    Die Musik ist das Wichtigste :)) Nur wenn sie wirklich ganz schrecklich klingt, verzichten wir lieber und suchen weiter. Wenn wir sie dann doch noch als Original bekomme, freuen wir uns (klar) :].
    Denn etwas haben wir festgestellt, mit etwas Geduld bekommt man ganz tolle Musik. Allerdings ist auch hier ein Preislimit gegeben.
    Sollten wir jedoch feststellen das einfach keine Möglichkeit besteht an eine bessere Pressung zu kommen, nehmen wir die Schlechtere.
    Ganz zu Anfang haben wir überhaupt nicht so sehr auf die Pressung geachtet. Erst im Laufe der Zeit haben wir gemerkt wie schlecht manche sind :( und fingen dann auch an auszutauschen. Mittlerweile haben wir schon eine ganz ordentliche Sammlung zusammen und werden doch etwas wählerischer ;) . Es wird nur noch Musik gekauft die uns ganz toll gefällt.
    Ich würde mich und meinen Mann zur 2.Kategorie zählen.


    Gruß Barbara

  • moin Holger,


    nunja, spätsiebziger Holland-Vinyl ist halt oft die einzig verfügbare Alternative,
    bei den englischen Band sind Originalpressungen auf dem Festland ja kaum verfügbar,
    in England selbst ist es auch nicht wesentlich besser, von Millionsellern wie Beatles und Stones mal abgesehen... X(


    Bevor man dann eine interessante Aufnahme stehen lässt weil sie aus Holland kommt,
    und sich hinterher in den A*sch beisst, weil man das "Original" zu bezahlbaren Preisen eh nie bekommt, nehm ich die Einbussen lieber in Kauf...
    Es gibt übrigens auch gutes Vinyl aus Holland:
    Einige Golden Earrings klingen eigentlich besser als die deutsche Polydor-Pressung
    ;)


    gruss frank

  • Hallo Holger,


    von wegen das betrifft nur die Rock/Pop Hörer! Also bei Rock/Pop Musik ist mir die Pressung relativ egal, hauptsache nicht irgendwie digital dran rumgearbeitet oder DMMmisiert. Ansonsten finde ich alte deutsche Pressungen maistens OK.


    Wirklich wichtig wird mir die Pressung erst bei klassischer Musik. In den meisten Fällen versuche ich möglichst eine relativ originale Pressung zu bekommen, d.h. möglichst eine aus der Röhrenzeit, d.h.:
    - bei US-Columbia wenigstens ein Two-Eye oder eine alte europäische (SBRG-Code) Pressung, wenns gibt auch eine von Phillips. Eine 70er Jahrepressung bedeutet für mich deutlichen Musikverlust und klingt einfach nur hart (US) oder breiig(D)
    - bei LSC´sehme ich auch alste deutsche Pressungen, solange die von TelDec(Telefunken-Decca) sind. Bei amerikanischen muß es mindestens eine white-dog sein. Ich besitze aber nur wenige LSC-´s insgesammt, musikalisch ist die Serie für mich weniger ergibig.
    - Deutsche Grammophon=zwanghaftes Tulpenrandsuchen, natürlich desto älter desto besser. Späte Pressungen klingen immer blas, tiefenlos und kalt.
    - Decca, nehme ich alles aus England, von den deutschen nur bis ca. 1970. Die deutschen Deccas mit blauem Etikett lassen häufig das Original nicht mal mehr erahnen.
    - EMI, nehme ich alles aus England, auch alle Angels aus USA, von den deutschen nur die mit den weissen Etiketten, davon klingen viele sehr gut und viele auch schlecht. 70er Jahre Pressungen aus Deutschland mit rotem oder blauem Etikett lasse ich liegen, die klingen matschig. Englische Pressungen egal welchen Alters klingen fast gleich, hier muß es also nicht die älteste sein.


    Pop Musik profitiert häufig von schlechten Pressungen, weil man dann nicht so gut hören kann wie es gemacht ist!!!!
    Beispiel: The unforgettable fire von U2, auf jeder guten Anlage klingt die Scheibe unhörbar, analytisches Kunstprodukt.


    Also Klassik und Jazz = Pressung ist mir wichtig
    Pop / Rock = Hauptsache analog


    So, jetzt habe ich genug genöselt!


    Gruss an alle Klassik "Fre-aks", und alle Pop Hörer, die mich jetzt nicht für verrückt halten,


    Ingo

  • hallo Ingo,


    da entgeht Dir aber einiges...


    schliesslich ist die Pressqualität sogar innerhalb der gleichen Matrizennummer
    unterschiedlich, z.B. ob die Pressung die 20. oder die 850. vom gleichen Presstempel
    ist, kann auch schon gravierende Unterschiede nach sich ziehen.
    Deshalb bringt es imho auch rein garnix, sich auf bestimmte Chargen oder Labels zu kaprizieren, wie der Michalik das jahrelang praktiziert hat... :]


    Gurken und Zitronen gibt es überall genug, genau wie Dornröschen, die erst wachgeküsst werden müssen...


    Unforgettable Fire: hab mich wohl verhört? Ist Dir schon mal in den Sinn gekommen, dass der "Klang" dieser Scheibe produktionstechnisch so beabsichtigt war(Stichwort: Steve Lillywhite)
    Auf meiner Anlage ist die durchaus anhörbar, aber die ist vielleicht nicht so "empfindlich" ;)
    Vielleicht solltest Du erwägen, Dir die audiophyle Neuauflage (MFSL?DCC?) von vor einigen Jahren zu besorgen...


    gruss frank

  • Hallo Holger,


    mein Verhalten ist unterschiedlich. In die Klassik, oder allgemeiner, die E-Musik höre ich mich zur Zeit verstärkt ein. Die Flohmärkte sind gut mit Platten bestückt, so dass ich für 1 oder 2 Euros pro Stück kostengünstig sehr schnell ein gutes Repertoire zusammentragen kann (zwischen 10 und 20 Scheiben die Woche - ich schaffe das bald nicht mehr ins Ohr ;) ). Leider sind nicht alle Scheiben in bestem Zustand. Müßte ich aber CDs aus den Läden kaufen (gebraucht tauchen die auf den Flohmärkten nämlich kaum auf): unbezahlbar auf Dauer. Um Musik und Interpreten kennenzulernen, kaufe ich im Moment alles, was mir interessant erscheint und gut erhalten ausschaut. Anschließendes sortieren ergibt sich von selbst. Beim Hören sind dann schnell deutlich Klangunterschiede zwischen den verschiedenen Pressungen feststellbar (ich habe zur Zeit zwei Favoriten in Mono, die aber unglaublich dynamisch und ausgewogen klingen!), und ich denke, nicht zuletzt angestiftet auch durch dieses Forum, dass ich in Zukunft mehr und mehr auf die Pressung achten werde. Allerdings: was ich so manchmal an Preisen für die LSCs und wie sie alle heißen, auf dem Markt sehe, ist wirklich abgedreht (man schaue nur mal auf die - allerdings interessanten - Seiten von Ron Penndorf, dessen Link jemand hier kürzlich gepostet hatte). Ich würde daher niemals eine Hollandpressung stehen lassen, wenn das hieße, eine Einspielung nicht kennen oder lange nicht kennen zu lernen.
    In fortgeschritteneren Hör- und Sammelgebieten, z..B. Teilen des Jazz, stehe ich unwiederstehlich auf alte Originalpressungen aus "gesamtmedialen" Gründen (also inkl. Cover, Inlets etc.), oft, weil sie mir besser klingend erscheinen, aber auch selbst dann, wenn, wie bei manchmal ESP z.B. die Originale qualitativ nicht immer so stabil sind, wie wünschenswert. Da laß ich durchaus Nachpressungen stehen (es sei denn, ich muß davon ausgehen, das Original nie zu kriegen) und zahle auch nicht gerade wenig Geld für Originale.
    Dann interessiert mich japanische Popmusik der 70er/80er Jahre, die ich gerne mit Aufwand aus Japan importiere, um den Exotismus komplett zu machen (hier ist der Klanvortiel gegenüber europäischen Pressungen, von marginalen Ausnahmen abgesehen, definitiv). Meist bin ich hier auf CDs angewiesen, weil die eher zu kriegen sind als Platten (wenn aber erhältlich, kaufe ich die Platten).
    Schließlich sind mir bei manchen Musiken die Pressungen völlig schnuppe. Hier liegt dann auch die Versuchung des Digitalen.


    Gruß,
    Mario

    Viele Grüsse,
    Mario


    It is good taste, and good taste alone, that possesses the power to sterilize and is always the first handicap to any creative functioning. (Salvador Dali)

  • Hallo Frank,


    die Sache mit den Pressmatritzen sehe ich anders als Du. Bei der deutschen Grammophon habe ich bestimmte Titel aus zig Exemplaren selektiert, sobald der Zustand einigermassen OK war, war es im Grossteil der Fälle immer das ältere Exemplar welches ich behalten habe. Die Platten habe ich alle vorher mehrfach gewaschen.


    Wenn Du bedenkst, das so eine Scheibe der DGG 1960 25Mark und 1990 immernoch 25Mark gekostet hat, so ist unter Einbeziehung der Inflation klar, das die neuere Scheibe nicht so aufwendig lange auf so gutem Material gepresst sein kann, wie die ältere. Die Pressdauer ist aber entscheident für die Qualität der Platte. Die älteren Exemplare sind was das angeht einfach perfekt.


    Ein weiter Punkt ist das Thema Röhre, grob geschätzt ab ca. 1970 wurden die Platten mit Transistorverstärkern umgeschnitten, mit allen damit verbundenen klanglichen Nachteilen.


    Das Popmusik und somit auch the unforgettable fire mit Absicht auf einen Klang hin produziert werden sit logisch. Entscheident ist dabei aber der Klang einer Aldi-Anlage oder der einer Casette im Autoradio des Produzenten und nicht der bei einigen High-End Spinnern zuhause. Deshalb würde ich erwarten, das die MFSL/DCC oder sonstwas higheendige Ausgabe der U2-Scheibe noch steriler klingt, als meine Standartpressung.


    Von Neuauflagen halte ich auch nicht soviel, bestenfalls Speacers Corner finde ich OK, und die US-JazzClasssic Pressungen von Fantasy (nicht die deutschen von ZYX).


    Gruss


    Ingo

  • Hallo :)


    Original ist natürlich historisch Wertvoll.
    Wenn ich sie finde, und nicht so teuer, nehme ich ja.
    Wenn sie aber verkratzt und in schlechtem Zustand aber preisgünstig sind, kaufe ich sie trotzdem auch.
    Aber dann(Tut mir echt Leid für streng-gläubige Analogfans ;-)) höre ich selbe Albums von CDs , und behalte die Platten im Schrank :)


    Naja,..Musik ist immer das Wichtigste, wenn ich nur -hören- möchte.


    Aber oft genieße Ich beim Plattenhören nicht nur mit Ohren, deshalb habe ich einen neueren Dual505 verkauft, und höre immer noch mit einem alten Dual701: DirektDrive-igitt ;)


    Normalerweise liege ich größere Wert auf Originalität(Typisch Designstudent ;-)), aber wenn ein Original nicht mehr brauchbar ist, suche ich andere Alternative..


    Ich bin -zum Glück- nicht allergisch gegen CDs ;-). Aber wenn möglich, höre ich Musik mit akustischen Instrumenten lieber nur auf Schallplatten, klingt einfach natürlicher ;)


    Viele Grüße :)
    BluesBoy

  • Hi Ingo, hi Frank,


    die Unforgettable Fire von U2 klingt wirklich sch...e, obwohl es die meiner Meinung nach beste U2-Scheibe aller Zeiten ist. Das Geld für die angeblich so audiophile MFSL-Pressung würde ich aber sparen. Ich habe selten so eine Abzocke erlebt, wie bei dieser Platte. Sie klingt noch um einiges schlechter als die ursprüngliche Island. Insgesamt scheint das bei U2 aber so gewollt zu sein. Ich habe jedenfalls nich eine einzig wirklich überzeugend klingende LP von denen. Ein absoluter Klangtipp ist aber die EP "Wide Awake In Amerika", auf der sich die Songs "Bad", "A Sort Of Homecoming", "Three Sunrises" und "Love Comes Tumbling" befinden. Gerade die Live-Version von "Bad" (7:59) ist ein Genuss.


    Ach so, ich bin übrigens einer von diesen bekloppten Audiophilen, die ein Schweinegeld für ihr (ausschließlich) analoges Equipment ausgegeben haben. Und damit machen Klangperlen einfach wesentlich mehr Spaß. Hört Euch z.B. Mal die Neuen von No Doubt, Gomez oder Garbage an. So muss Mucke klingen; dann gibt's garantiert Stress mit dem Nachbarn :P


    Bis denne,


    Thorsten

  • hallo Ingo, Thorsten,


    hab mir das Corpus Delicti jetzt nochmal mit nachbarschaftsunfreundlichem Pegel reingezogen, bei meiner Pressung (DM 206530 A-3/84 S III) hab ich wirklich Schwierigkeiten nachzuvollziehen, warum jetzt ausgerechnet die Sch*sse sein soll...:)
    Adam Claytons Fender Bass drückt und schmatzt, Edges Gitarren klingen, ja, hm, schneidend und Bono singt sich den Wolf...
    einzig Mullens Schlagzeug klingt bei einigen Stücken zu sehr in den Hintergrund gemischt und mit zuviel Hall zugekleistert, das ist aber auch der einzige Kritikpunkt, den ich persönlich anders gemacht hätte als Daniel Lanois und Brian Eno, wenn ich denn hinter den Reglern gesessen hätte.
    ;)
    Da hab ich übrigens Mist geschrieben oben, denn Steve Lillywhite hatte nur die ersten Alben produziert.


    Man muss das ganze halt im Zeitkontext sehen, in den 80ern waren so leicht mystisch angehauchte Abmischungen eben modern, heut klingts ja eher direkt und voll auf die 12,
    oder um bei U2 zu bleiben, entspannt-flächig.
    Bei "Wide awake in America" ist ja auch zu hören, dass U2 selber wohl mit dem Klangresultat nach einer Zeit nicht mehr so zufrieden waren und dem selbstproduzierten Minialbum wieder deutlich mehr Druck beim Schlagzeug verpasst haben.
    Vielleicht war Larry ja auch froh, diesen Lanois endlich los zu sein ;)

    Hajo, the times they are a changin´, so isch des!


    gruss frank

  • Hi,


    für mich spielt die Pressqualität eine sehr große Rolle (außer es handelt sich um historische Aufnahmen mit hohem Repertoire-Wert). Wenn die Musik schlecht klingt, habe ich nur die halbe Freude daran, selbst wenn mir ein Titel sehr gut gefällt. Bei z.B. knistern, rauschen, knacken, verzerrten Zischlauten oder fehlendem "Druck" der Aufnahme macht's einfach keinen richtigen Spaß.


    Lieber Gruß, Norbert

  • Hi Norbert,


    ganz genau so sehe ich das auch. Wozu höre ich denn überhaupt noch Schallplatten. Doch nur, weil sie mir klanglich besser gefallen als CDs. O.k., es macht auch noch verdammt viel Spaß, an seiner Plattenspieler-Tonarm-Tonabnehmer-Kombination herumzutunen. Ansonsten sprechen aber doch wohl sämtliche anderen Gründe eindeutig für die CD: sie ist leichter zu handhaben, die Abtastung erfolgt verlustfrei, da nicht mechanisch, und Rauschen und Knacken sind ihr auch fremd. Genau wie bei Dir, so habe auch ich keine rechte Freude, wenn die Pressung bzw. Klangqualität nicht stimmt. Derartige Platten höre ich mir oft gelangweilt und widerwillig an, um sie dann auf nimmer Wiedersehen im Plattenschrank verschwinden zu lassen. Ich verstehe es einfach nicht, warum einige Produzenten immer noch über 20 Minuten Musik auf eine Plattenseite pressen anstatt ein zwar etwas teureres aber eben auch klanglich wesentlich besseres Album herzustellen. Übrigens gibt es genug dieser angeblich so audiophilen Pressungen, die den "Normalen" nicht im Geringsten das Wasser reichen können.


    Bis dann,

  • Hallo Holger,


    ich denke ne gesunde Mischung aus beidem, oder?
    Wenn ich ne 2 klassige Pressung kriegen kann und die Musik is gut, was spricht dagegen?
    Falls die Orginalpressung dann doch noch auftaucht hat man die halt auch noch.
    Und wenn man ehrlich is muß man doch oft Kompromisse eingehen, weils manche Scheiben halt nur in " minderwertiger " Qualität gibt ( z.B. alte Jazz-Scheiben o.ä.)
    Musik auf gehobenem Niveau hören ist nicht topbar, aber im Mittelpunkt steht doch auch die MUSIK AN SICH!


    grüße aus Bayern

  • Logisch, wenn mir 'ne günstige "Originale" über den Weg läuft, obwohl ich die Platte schon als "Spätsiebziger-Hollandpressung" habe, nehme ich sie ein zweites Mal. Habe ich auch schon oft gemacht - und dabei des öfteren festgestellt, dass die Hollandpressung gar nicht sooo schlecht ist !
    Ich habe die ganze Fragerei eigentlich nur aus dem Grund gestartet, weil ich Leute kennengelernt habe, die tatsächlich lieber ganz auf die Platte verzichten als sich eine in ihren Ohren minderwertigere Pressung zuzulegen, wenn sie denn das Original nicht auftreiben können.
    Und das kann ich eben nicht so ganz nachvollziehen.

  • Hi zusammen,


    auch wenn ich jetzt vielleicht eins aufs Dach bekomme *lach* starte ich mal einen Vergleich:


    Angenommen, ich hätte die Wahl zwischen einer schlecht klingenden "Spätsiebziger Hollandpressung" und einer CD, remastered von den original tapes, m.E. besser klingend. Ich würde mich für die CD entscheiden. Gäbe es die CD nicht, würde ich mir die Holland-Scheibe kaufen und mich selbst (mit digitalen Mitteln, igittigitt :D ) ans Werk der Klangverbesserung (manche nennen es "Verschlimmbesserung" ;) ) machen. Das muß wohl an meinem Job liegen. Ich bin nicht der absolute Verfechter "analog um jeden Preis, wenn's auch noch so besch...eiden klingt". Schlußendlich entscheidet mein Satz Ohren, was aus den Lautsprecher-Kisten kommt und der muß irgendwie zufrieden sein.


    Ich liebe die Musik, doch zum absoluten Genuß muß auch der Sound stimmen. Meiner Meinung nach. Also Kategorie 1 ;)


    Lieber Gruß, Norbert

  • Hallo Norbert,


    Wie gut wird wohl eine CD klingen deren Masterband in den 70gern von einem, vielleicht sogar erstklassigem ( soll es wirklich geben ), Tonmeister optimal für Vinyl abgemischt wurde? Das andere Problem is wer kann nach x Jahren die Absichten, den Flair und die Gefühle der Musiker oder des Tonmeisters noch nachvollziehen, außer vielleicht der Tonmeister oder die beteiligten Musiker. Wenn dann müsste man cd-pressungen von den ungemischten Orginaleinspielungen nachberarbeiten und einspielen damit das 100% klappt und wieviele labels machen das?

  • Hallo royal,


    ich denke, eine "optimale Abmischung für Vinyl" hat es nie gegeben. Der Stand der Technik bot damals "nur" ein analoges Abmischen. Der Tonmeister in den 70ern (oder früher) konnte von digitaler Tontechnik noch nichts ahnen. Er verließ sich schlicht auf seine Ohren. Die erste Generation von CDs bestand zu einem großen Anteil aus analogen Überspielungen der master tapes. Der Aufdruck "AAD" sagt Dir sicher noch was.


    Lieber Gruß, Norbert

  • Hallo Norbert,


    Da hast Du sicher Recht eine optimale Abmischung für Vinyl war sicher die in den Ohren des Tonmeisters optimale Abmischung. Das ist warscheinlich, vorausgesetzt der Mann versteht sein Handwerk, nach wie vor eine der besten Lösungen. Das für die ersten CD´s vornehmlich analoge Master verwendet wurden ist ebenfalls bekannt. Wenn ich die Wahl hätte zwischen CD und Vinyl würde ich die CD nur kaufen wenn Sie klanglich astrein wäre. Ansonsten find ich mich mit der madigen Pressqualität ab und hoff auf was besseres. Obwohl ich mich eigentlich schon als audiophil bezeichnen würde!
    Bin halt doch eher Kategorie 2.


    Viele Grüße


    Sebi

  • Meistens kauft man ja die Platte und erst hinterher kommt das Erwachen ( Knistern, muffeliger Klang usw. )


    Richtig verallgemeinern kann man fast nichts, da es immer wieder auch ein Gegenargument gibt ( z.B. 1. Pressung auf lautem, knisternden Vinyl besser/schlechter als 4. Pressung auf besserem Vinyl ? ).


    I.d.R. kann man aber schon sagen, je näher man an der 1. Pressung ist, desto besser.
    Gilt aber auch für CD's.
    z.B. US Band im US Studio:
    US CD gegen Europa CD
    Na, welche klingt besser ?
    Immer die US CD !!!
    Dürfte eigentlich gar nicht sein, oder ? Es gibt ja beim Digital Transfer angeblich keine Verluste. Tja, wieder eine Geschichte aus dem Märchen....


    Obwohl ich eine gute CD Combo habe ( dCS ) muß ich sagen, auch diese kann eine üble CD Aufnahme nicht so kaschieren, daß sie sich gut anhört und die meisten sind ziemlich übel.
    ( Da kommt man aber erst dahinter, wenn man sich mit analoger Wiedergabe etwas mehr beschäftigt hat. )


    Ebenso erstaunlich finde ich, je besser die analoge HARWARE ist, desto weniger machen sich Nebengeräusche etc. bemerkbar.
    Ich habe sehr viele alte Schallplatten, die klanglich nichts besonderes sind, sie hören sich aber trotzdem sehr gut an.


    Fazit :
    Ich nehme, was ich kriegen kann, auf Schallplatte
    .[/