OKKI NOKKI MkII: Wie kriege ich das Ding wieder dicht?

  • Liebe Kollegen,


    ich betreibe seit längerer Zeit eine alte Okki Nokki MkII, die ich vor einigen Jahren zu äußerst fairem Kurs von einem Forumskollegen übernommen habe. Bin sehr zufrieden mit dem Gerät, nach anfänglichen Tüfteleien mit alternativen Samtlippen, Waschflüssigkeiten etc erziele ich jetzt wirklich gute Waschergebnisse. Nach gestrigem Einsatz fiel mir nun beim Herausziehen des Abwasserschlauchs auf, dass sich an der Außenseite des Schlauchs Feuchtigkeit gebildet hat. Da ich die Horrorgeschichten von völlig vergammelten ON's der ersten Generation kenne, war ich sofort alamiert und habe den Boden der Maschine abgeschraubt: Nichts schlimmes passiert, auf der Bodenplatte war unter dem Tank ein Wasserfleck zu sehen, aber keinerlei Schimmel oder sonstige Langzeitschäden.


    Die Problemstelle ist - wie üblich, nehme ich an - die undichte Verbindung von Abwassertank und Abwasserschlauch. Es ist kein großes Leck aber an der 'Nahtstelle' sickert eben Feuchtigkeit durch. Das muss behoben werden, wenn ich meine ON nicht mittelfristig als Wasserleiche deklarieren will...


    Nun zu meiner Frage: Wie kriege ich die Stelle wieder dicht - und das dauerhaft?


    Zuerst dachte ich, kein Problem, einfach etwas Plasik-Fermit drum herum kneten - aber ich habe Zweifel, dass das auf Dauer hält (wenn überhaubt). Denn die 'Nahtstelle' zwischen Schlauch und Tank ist auch einer zwar geringfügigen, aber doch mechanischen Belastung ausgesetzt - wenn man den Abwasserschlauch aus der Maschine heraus zieht oder nach Benutzung wieder hinein schiebt wird auch Zug bzw Druck auf den Anschluss am Tank ausgeübt, da ist jedenfalls Bewegung drin. Vielleich einfach großzügig die Anschlussstelle mit Epoxy umschmieren?


    Zur Ansicht habe ich eingige Fotos angehängt:


    - auf dem ersten Bild der Abwassertank & Schlauch in der Maschine.
    - auf dem zweiten eine Nahaufnahme des Schlauchanschlusses am Tank. Hier sieht man auch diesen bräunlich-schmierigen Klebstoff-Kragen, der das Ding wohl eigentlich dicht halten sollte. Ich weiß nicht, ob das schon ab Werk so war, jedenfalls ist das die Stelle, an der es leckt.
    - auf dem dritten Bild dann der ausgebaute Tank von oben mit dem Blech, in das das Loch für den Stutzen des Absaugarms eingelassen ist. Der Platiktank ist fest mit dem Deckblech verklebt - und das will ich auch tunlichst nicht auseinander reißen müssen, da mir die Gefahr, den Plastiktank dabei zu beschädigen, zu groß ist. Ersatz wird es nicht geben und ich will nicht mit Tupper-Boxen experimentieren müssen....


    Ich wäre Euch daher sehr dankbar für Tipps, Ratschläge und Hinweise, wie ich das Leck am besten und einfachsten von Außen beheben kann - also gewissermaßen minimal-invasive Empfehlungen/Erfahrungen für geeignete Dichtmassen oder Klebstoffe, um die Anschlussstelle zwischen Schlauch und Tank dauerhaft abzudichten. Muss keine fünfzig Jahre halten, aber fünf wären schon gut...


    Mit bestem Dank im Voraus!
    Daniel

  • Also ich habe mal einen Haarriss im Tank der Nitty Gritty mit dem 2K Epoxidharzkleber "Endfest" von Uhu geklebt.
    Das hat wunderbar funktioniert und ist seit dem dauerhaft dicht. Das Zeug ist wirklich gut und laut Anleitung auch beständig gegen Öl, verdünnte Säuren, Laugen etc..


    Ich würde vermutlich versuchen im fraglichen Bereich des Tanks eine Schlauchtülle einkleben und dort den Schlauch zukünftig befestigen.
    Ich kenne aber die ON nicht.


    Edit.


    Vielleicht eine Art "Adapterplatte" mitsamt einem Schlauchverbinder/tülle?


    Also so:
    -Alten Schlauch entfernen
    -Fäche säubern und anschleifen
    -kleine (!) Bohrungen um das Loch im Tank
    -eine "Adapterplatte" bspw. ca. 3x3 cm mit entsprechender Schlauchtülle vorbereiten (die sind oft verschraubbar)
    -Adapterplatte ebenfalls auf Kontaktfläche anschleifen
    -auf dem Bereich verkleben

    Einmal editiert, zuletzt von honsl ()

  • Hallo Honsi,


    erstmal herzlichen Dank für deine Rückmeldung!
    Uhu Endfest habe ich hier, und das ist schon mal eine gute Nachricht, dass das Zeug auch langfristig dicht hält.


    Auch der Vorschlag mit Schlauchtülle und Adapterplatte klingt sehr amtlich - das einzige Problem ist, dass ich den Tank wirklich nicht öffnen möchte. Der Tank ist aus sehr dünnwandigem, leicht flexiblen und zugleich etwas spröde wirkendem Kunststoff (man könnte auch einfach 'billig' sagen) und eben fest mit dem Deckblech verklebt. Wenn ich das Deckblech an der Klebenaht abhebe, würde ich befürchten den Tank irreversibel zu beschädigen.


    Die andere Möglichkeit wäre natürlich, die jetztige Gummitülle von Außen her abzuziehen. Auch hier habe ich die Befürchtung, dass der Tank beim Abziehen der Gummitülle entlang des Loches ausreißen könnte... Hm, vielleicht ist es aber die einzige vernünftige Möglichkeit hier auch langfristig für Ruhe zu sorgen und einen Versuch wert...


    Oder ich starte jetzt einfach mal mit der simpelsten aller Möglichkeiten und versuche einfach den bestehenden Anschluss zwischen Tank und Tülle mit Uhu Endfest dicht zu kriegen. Den bräunlichen Klebstoff-Kragen, der auf den Fotos noch zu sehen ist, konnte ich gestern abend relativ rückstandsfrei entfernen. Wenn das nicht funktionieren sollte, kann ich dann ja immer noch den von dir vorgeschlagene 'amtlichen' Weg mit Adapterplatte und neuer Tülle gehen, das alte Zeug muss dann ja eh komplett komplett runter und ersetzt werden.


    Also, wenn das jetzt Quatsch ist, dann haut mir bitte schnell auf die Finger...


    Besten Dank nochmals!
    Daniel

    Einmal editiert, zuletzt von da-jack ()

  • Hallo!


    Wie geschrieben kenne ich die ON nicht, aber öffnen müsstest du den Tank nicht.
    Du müsstest lediglich den Schlauch abziehen (oder kurz hinter Öffnung abschneiden) und danach das Loch bearbeiten.
    Also ggfl. die vorhandene Gummitülle rausschneiden oder aufbohren. Klebstoffreste entfernen, schleifen etc.
    Das kannst du alles von außen tun. Die Adapter/-Kunststoffplatte schneidest du dir in der benötigten Größe zu und schraubst/ klebst hier im Vorfeld eine Schlauchtülle oder irgendein (Alu)rohr mit passendem Durchmesser für den Schlauch ein. Das gute an dem UHU Zeug ist, dass du es quasi modellieren und nach aushärtung auch schleifen kannst. Wenn alles passt, klebst du nur noch die Adapterplatte von außen davor und lässt das richtig aushärten. Dann steckst du den Schlauch auf die Tülle und gut ist.
    Eigentlich sieht das nicht nach einer großen Sache aus.

    Einmal editiert, zuletzt von honsl ()

  • Ok, du hast recht, warum pfuschen, wenn man's gleich richtig machen kann.


    Dann aber gleich noch eine Frage:
    Der Schlauch hat eine Innendurchmesser von 4mm (außen 6mm) - logischerweise würde ich dann eine 4mm Schlauchtülle nehmen, also so wie hier etwa:


    Schlauchtülle 4mm


    Oder wäre es besser eine entsprechende 6mm Tülle zu nehmen?
    Der Schlauch ist ja dehnbar und sollte so fest/dicht wie möglich sitzen...

  • In dem Fall eine 4 mm Tülle verwenden. Es gibt hierfür auch Schlauchschellen, passende Spannringe oder zur Not funktioniert auch Kabelbinder, um sicher zu gehen. Aber vermutlich ist hier ja kein besonders großer Druck auf der Leitung, deshalb glaube ich nicht, dass das letztendlich wirklich notwendig ist.


    Wie oben bereits bemerkt würde ich Tank und Adapterplatte neben dem anschleifen auf den relevanten Flächen mit einem sehr dünnen Bohrer perforieren, um die Kontaktoberfläche zu vergrößern. Dort kannst du den pastösen Kleber mit dem beiliegenden Spachtel quasi hinein quetschen.


    Auch falls dir der Tank irgendwie einreissen sollte, denke daran, am Ende des Haarrisses mit einem Bohrer eine kleine "Entspannungsbohrung" zu machen! Sonst wandert der Riss durch die Motorvibrationen irgendwann weiter. Da hilft der beste Kleber nichts.

    3 Mal editiert, zuletzt von honsl ()

  • Super, sehr herzlichen Dank für all deine guten Tipps!
    Ich werde mir dann am Samstag eine entsprechende Tülle besorgen und mich hier nach (hoffentlich) erfolgreicher Operation zurück melden!
    Besten Dank nochmals!
    Daniel

  • Viel Spaß beim basteln!
    Es wäre schön, wenn du deine Fortschritte (fotografisch) und Erfahrungen dokumentieren und hier einstellen konntest. Dann hat vielleicht noch irgendwann ein anderes Mitglied etwas davon.

  • Ja, habe ich, allerdings nicht im Hfi-Bereich, sondern im Autobau. Ich habe damit meine gesame 2CV "Ente" abgedichtet, hält schon seit Jahren prima.
    Das Zeug ist recht zäh und muss mit einer Silikonpistole o.ä. aus der Kartusche gepresst werden. Vielleicht findest Du eine kleinere Größe zum Ausprobieren, einfach mal bei ATU oder beim Autoteilehändler nachfragen.

  • Prima, vielen Dank!
    Apropos Dichtmasse fiel mir heute morgen noch ein:
    Würde denn eigentlich irgend etwas dagegen sprechen, wenn ich einfach stinknormales Silikon für den Sanitärbereich verwenden würde?
    Das wäre ja eigentlich eh das naheliegendste...

    Einmal editiert, zuletzt von da-jack ()

  • Hallo,
    naja Silikon ist sehr anspruchsvoll was die Sauberkeit des Untergrundes angeht. Wenn nicht penibelst alles gereinigt wurde haftet es nicht lange am Material. Ich würde da auch eher auf eine Dichtmasse aus dem Bereich der Polyurethane (PUR), sprich die empfohlene Karroseriedichtmasse setzen.
    Viele Grüße Tobias

    "Ich habe von Jugend an geahnt, daß es mit der Musik noch eine andere Bewandtnis als die nur künstlerische haben müsse... daß sie eine Welt für sich sei... etwas geheimnisvoll Jenseitiges, das mir tief das Herz bewegte" Bruno Walter

  • Hallo zusammen,


    ich wollte hier endlich mal Vollzug melden, das Leck ist dicht!


    Ich habe mich nach langem hin und her letztendlich für die zumindest für mich einfachste und naheliegenste Methode entschieden und nach penibler Reinigung und leichtem Anschliff des Tanks einen passenden O-Ring (Innenmaß 8mm, Schnurstärke 1,5mm) zwischen Tank und der vorhandenen Tülle mit Uhu Endfest eingeklebt. Den kleinen O-Ring habe ich eingefügt, um das Spiel zwischen dem instabilen, dünnen Plastiktank und der losen Gummitülle zu minimieren. Anschließend habe ich das ganze dann großzügig mit selbigem 2K-Kleber umspachtelt und mehrere Tage aushärten lassen. Jetzt ist der Schlauchanschluss nicht nur dicht, sondern auch äußerst stabil, ich bin guter Dinge, dass das auch auf Dauer halten wird. Einziger Nachteil: die Reparatur sieht wenig elegant aus... was auf der anderen Seite ziemlich schnurz ist, weil das ganze ja in der Kiste verschwindet.


    Unten noch ein paar Bilder: im ersten wartet der O-Ring noch auf der Tülle, um dann mit dem Epoxy in dem Spalt zwischen Tülle und Tank eingeklebt zu werden, im zweiten ist der Klebekragen schon ausgehärtet. Und zu guter letzt habe ich die Gelegenheit genutzt, um meine alte Okki Nokki endlich mal mit Noppenschaum auszukleiden, das macht schon einen ganz schönen Unterschied lautstärkemäßig.


    Ich möchte mich ganz herzlich bei allen bedanken, die mir hier mit Rat und Tat zur Seite gestanden haben! Habe fast ein schlechtes Gewissen, dass ich jetzt doch zu dieser Primitivlösung gegriffen habe...


    Nochmals vielen Dank & beste Grüße,
    Daniel

  • Hallo,
    sieht doch gut aus und ist ja nun auch dicht, ich finde das gut und praktisch gelöst.
    Viele Grüße Tobias.

    "Ich habe von Jugend an geahnt, daß es mit der Musik noch eine andere Bewandtnis als die nur künstlerische haben müsse... daß sie eine Welt für sich sei... etwas geheimnisvoll Jenseitiges, das mir tief das Herz bewegte" Bruno Walter

  • Bei den neueren Okkis ist der Tank komplett anders und die Ablasssöffnung ist mit einem Klemmmechanismus + Dichtring ausgestattet. Ich denke nicht, dass da etwas auslaufen wird. Leider ist die Auslassöffnung nicht am tiefsten Punkt, sodass immer etwas restflüssigleit in der Okki Nokki verbleiben wird, ich schätze mal ca. 40ml welche man nicht rausbekommt.

    Viele Grüße,
    Mike

  • Also wütrdest Du, Daniel, die Auskleidung mit noppenschaumstoff empfehlen, wenn ich Dich richtig verstanden habe. Ist der Unterschied denn wirklich so groß, dass sich ein Aufschrauben lohnt?


    Find meine schon ziiiiieemlich laut... :(


    Gr. Hans


    PS: Interessanter Beitrag :)

    Die Mutter der Dummen ist ständig schwanger.

  • Tach auch!
    Kann mir nicht vorstellen, dass der Schaumstoff großartig was an der Lautstärke macht. Aber mindestens wird sich der Ton ändern, wird vermutlich etwas dunkler kommen. Kann schon wesentlich angenehmer klingen, wenn's bisher gekreischt hat.
    Btw., habe seit 2 Wochen eine ON RCM2. Nachdem ich den Tank ausgeleert habe, pfützt sie. Selbst nach längerer Nichtbenutzung nässt sie immer noch, der Tank sollte eigentlich leer sein. Frage mich, was RCM2 bedeutet, vielleicht: Richtiger China Müll hoch 2? Ich kriege das Ding nicht mal aufgeschraubt.


    Oh Mann...


    Bert


    Nachtrag: Die neuen ON haben bereits Schaumstoff zur Dämmung, ist wegen Alugehäuse auch sinnvoll.

    Der Mensch kann dumm sein, er muss sich nur zu helfen wissen.

    2 Mal editiert, zuletzt von bertus ()