Übertrager-welche Kabel wohin?

  • Hallo,
    ich habe mir ein Pärchen Haufe T 890 gekauft.Ein Datenblatt war mit dabei,leider werde ich aus der Skizze nicht schlau.
    Kann mir jemand sagen,wo die Kabel angelötet werden müssen?
    Eingangsseite Cinchbuchse rot,welche Farbe an Masse,welche an Mittelstift?
    Ausgangsseite Cinchbuchse rot,welche Farbe an Masse,welche an Mittelstift?
    Eingangsseite Cinchbuchse weiß,welche Farbe an Masse,welche an Mittelstift?
    Ausgangsseite Cincgbuchse weiß,welche Farbe an Masse,welche an Mittelstift?
    Welches Kabel gehört an die Gerätemasse?
    Die Farben sind: Rot,Blau,Weiß,Gelb/Schwarz,Grün,Schwarz.
    Viele Grüße,
    Jochen 74

  • Moin Jochen


    Also ohne die Skizze zu sehen, die dir vorliegt, wird das jetzt schwer. ;)


    Gruß
    Michael


    Edit: Jochen, ist das die Skizze?


    [Blockierte Grafik: http://auctions.c.yimg.jp/images.auctions.yahoo.co.jp/image/ra171/users/9/6/9/3/beo_emporium-img600x450-1452502715whfwpy1257.jpg]



    Dann gehört der Mittelstift der Eingangsbuchse an Rot und der Mittelstift der Ausgangsbuchse an Blau.


    Alles andere verbindest du an einem einzigen Punkt, wo du auch die Gehäusemasse anschließt. Am besten nimmst du für diesen Punkt eine Polklemme, wo alle anderen Litzen zusammenkommen und außen verlegst du dann von dort eine Litze zur Masseklemme des Vorverstärkers.


    Falls du später mal das Abtastsystem symmetrisch anschließen möchtest, gehört Rot an Pin 2 der XLR-Buchse und Grün nicht mehr an Masse, sondern an Pin 3. Stattdessen wird Pin 1 an Masse gelegt.


    Gruß
    Michael

  • Hallo Michael,
    ja,das ist genau die Skizze,die ich von Haufe bekommen habe.Wie gesagt,leider kann ich damit nix anfangen.Wenn ich Dich recht verstehe,bleibt der Massestift der Cinchbuchsen leer?
    Und alle 10 Drähtchen (5 von der rechten und 5 von linken Übertragerkapsel)auf die Gehäusemasse?Ich habe dafür eine Schraube angebracht,innen zum anlöten,außen eine kleine Flügelmutter zum Festklemmen der Masseleitung.
    Was mich jetzt etwas irritiert,ist,dass Morfeus das ganz anderes verlöten würde.Klappt das mit beiden Methoden? ?(
    Noch eine Frage an Morpheus:ich weiß nicht,was die Primärseite bedeutet.Und ich weiß auch nicht an welche Masse schwarz und schwarz/gelb--Gehäusemasse oder die Massen der Cinchbuchsen,und wenn,wie?Masse schwarz linke Buchse,schwarz/ gelb rechte Buchse oder wie?Stell Dir vor,Du müßtest die Verlöterei einem sechsjährigen erklären.dann kapier ich es .
    Viele Grüße,
    Jochen74

    Einmal editiert, zuletzt von jochen74 ()


  • Wenn ich Dich recht verstehe,bleibt der Massestift der Cinchbuchsen leer?


    Moin Jochen


    Nein, die Masseanschlüße aller Cinchbuchsen verbindest du auch mit dem zentralen Massepunkt



    Und alle 10 Drähtchen (5 von der rechten und 5 von linken Übertragerkapsel)auf die Gehäusemasse?


    Ja, du willst den Übertrager ja asymmetrisch mit Cinchverbindern betreiben, da legt man nunmal das jeweils untere Ende der Übertragerspulen auf Masse. Das ist ja das Wesen der asymmetrischen Signalführung, du hast einen Leiter mit dem Signal gegen Masse.


    Bei symmetrischer Verbindung schließt du es so an, wie ich es oben beschrieben habe. Da hast du 2 Leiter mit dem gleichen Signal, aber eins ist um 180° phasengedreht. Diese beiden Leiter werden dann an die beiden Enden der Spule des Übertragers angeschlossen und es gibt keinen Bezug zur Masse.


    Die Schirmwicklung (Schwarz) der Kern des Übertragers (Gelb) und das Metallgehäuse des Übertragers (Gelb/Schwarz) werden aber auch dann an Masse angeschlossen, wenn du symmetrisch fährst.



    Hier ein Bild aus dem Internet als Beispiel für eine asymmetrische Verdrahtung mit Cinch-Buchsen, so ein dicker Kupferdraht als "Massebus" quer über alle Cinchbuchsen und die Masseschraube ist eine gute Idee.


    [Blockierte Grafik: http://www.hifido.co.jp/photo/11/302/30214/g.jpg]


    Gruß
    Michael

  • Hier noch zum besseren Verständnis eine Skizze, wie man Übertrager anschließt. Das ist mein Lundahl LL1933 an dem mein EMT so gut läuft.



    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/101478/



    Bauartbedingt sind bei Lundahl die die Übertragerspulen immer in zwei Hälften geteilt. Das hat unter anderem den Vorteil, daß man an die Mitte der Spule etwas anschließen kann.



    Der Abtaster wird an der Primärseite des Übertragers angeschlossen. Auf der Skizze siehst du, daß das untere Ende hier nicht an Masse liegt, das System ist also symmetrisch verdrahtet. Stattdessen habe ich aber zwischen die beiden Primärspulen Masse angeschlossen. Elektrisch gesehen ist dieser Punkt mit dem Mittelpunkt der Spule im System identisch und deshalb liegen diese Punkte nun beide auf Masse.
    Kann sich nun am System noch irgendwo eine statische Aufladung durch Reibung ergeben? ;)



    Auf der Sekundärseite, also der Ausgangswicklung des Übertragers, geht es asymmetrisch weiter zum Vorverstärker. Demzufolge siehst du das untere Ende der Sekundärwicklung an Masse angeschlossen.



    Der Widerstand dient nur dazu, daß das EMT seine 200 Ohm zu sehen bekommt, bei denen es sich so wohl fühlt.



    Gruß
    Michael

  • Was mich jetzt etwas irritiert,ist,dass Morfeus das ganz anderes verlöten würde.Klappt das mit beiden Methoden?
    Noch eine Frage an Morpheus:ich weiß nicht,was die Primärseite bedeutet.Und ich weiß auch nicht an welche Masse schwarz und schwarz/gelb--Gehäusemasse oder die Massen der Cinchbuchsen,und wenn,wie?Masse schwarz linke Buchse,schwarz/ gelb rechte Buchse oder wie?Stell Dir vor,Du müßtest die Verlöterei einem sechsjährigen erklären.dann kapier ich es .


    Nö. Ich mache das genau wie Michael.


    Primärseite = Eingang, Sekundärseite = Ausgang. Ob Du jetzt Rot oder Grün für Signal oder Masse nimmst, ist egal. Muss nur auf beiden Seiten gleich sein. Und ja, alle Masseanschlüsse werden zusammengelegt. Mach das einfach so wie Michael es aufgemalt hat.

  • Ich habe jetzt folgendermaßen verlötet:
    Eingangsseite auf beiden Buchsen Rot auf Mittelstift,Grün auf Masse.
    Ausgangsseite Blau auf Mittelstift,Weiß auf Masse
    Auf der Eingangsseite einen Kupferdraht von Cinchmasse Rote Buchse auf Cinchmasse Schwarze Buchse.
    Daran angelötet Schwarz/Gelb, und Schwarz und Gelb
    Auf der Ausgangsseite einen Kupferdraht von Buchsenmasse zu Buchsenmasse,diesen mit dem Kupferdraht auf der Eingangsseite verbunden.
    Massekabel von Plattenspieler auf Phonovorstufe
    Massekabel von Übertrager auf Phonovorstufe.
    Jetzt brummt es laut.
    Wo ist da der Fehlerteufel?

  • Moin Jochen


    Prima, da lernst du ja gleich die Segnungen der asymmetrischen Signalverarbeitung kennen. :thumbup:


    Also gut, wenn es brummt, dann hast du jetzt irgendwo eine Schleife gebaut, die für das immer vorhandene 50Hz Wechselfeld eine gute Antenne darstellt. Da hilft jetzt nur systematische Suche.


    Mach uns mal ein Foto von deinem Übertragergehäuse, auf dem gut zu erkennen ist, wie du alles verdrahtet hast.


    Experimentiere mit den separaten Massekabeln vom Vorverstärker. Führ mal probehalber das Massekabel vom Plattenspieler nicht zum Vorverstärker, sondern zum Übertragergehäuse.


    Laß mal eines der beiden Massekabel probehalber ganz weg und laß mal beide weg. Wird das Brummen lauter oder leiser?
    Halte die beiden Massekabel mal probehalber an eine wirkliche Erdung, also an ein blankes Heizungsrohr oder den Schutzleiter in einer Steckdose. Wird das Brummen lauter oder leiser?


    Dein Vorverstärker, ist der am Schutzleiter angeschlossen, oder hat der einen flachen, 2-poligen Netzstecker? Wie sieht das am Plattenspieler aus?


    Also du siehst schon, die möglichen Ursachen sind vielfältig und von Ferne ist das alles Stochern im Nebel.


    Gruß
    Michael

  • Hallo,
    also,das Gehäuse ist aus Alu-Druckguss.Und der Brumm kam von einer kalten Lötstelle,die ich erst entdeckt habe,nachdem ich die Masseführung in allen möglichen Konfigurationen ausprobiert hatte.
    Mit anderen Worten,mit Gottes und Eurer Hilfe läuft die Geschichte jetzt einwandfrei! (Seit 20 Minuten)
    Der erste Klangeindruck ist sehr zufriedenstellend,jetzt kann ich schon sagen,dass der Grundton voller,wärmer klingt,die Hochtonauflösung ist erste Sahne,ohne jede Härte.
    Jetzt wird ein Barolo geköpft,und dann werde ich diesem und dem Haufe Übertrager auf den Grund gehen :)
    Schönes Wochenende
    Jochen74